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#2011267  | PERMALINK

Dea

Registriert seit: 27.05.2005

Beiträge: 2,157

Guckst du google, wirst du geholfen…

Aber ich will ja ein bissi Nachhilfe in österreichischer Heimatkunde geben.

Das ist das Beinhaus in Hallstatt. Da Hallstatt quasi am Berg angeschmiegt liegt und von der Fläche her relativ klein ist, ging man dazu über die Gebeine der Verstorbenen in „Massengräbern“ zu entsorgen und nur mehr die Schädel zu bestatten. Dh die Toten werden aus Platzgründen geschichtet.

Die Schädel selbst werden kunstvoll verziert, der Name drauf geschrieben, Geburts- und Sterbedatum.

Hier noch 2 andere Bilder, die ich da gemacht habe:

Hier noch ein Text aus der Hallstatt-Seite dazu:
Beinhaus Hallstatt

Das Beinhaus in Hallstatt enthält rund 610 bemalte Schädel. Einige wurden schon Ende des 18. Jahrhunderts bemalt, manche stammen aber auch aus diesem Jahrhundert.
Die Schädelmalerei wurde hauptsächlich während des 19. Jahrhunderts durchgeführt und gehört zu einem Kulturkreis, der vorwiegend im östlichen Alpenraum – d.h. im österreichischen Innviertel, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Bayern – verbreitet war. Noch heute findet dieser Brauch in Hallstatt Anwendung. Hallstatt besitzt die größte Schädelsammlung, die es je gegeben hat. Andere Sammlungen sind kaum noch vorhanden. Musste ein Grab für ein neues Begräbnis wieder verwendet werden, wurde das Aufnehmen der Schädel oder Knochen in ein Beinhaus oder einen Karner als eine Art zweite Bestattung aufgefasst. Mit der Bemalung und Beschriftung wurde die Identität der früheren Familienmitglieder bewahrt. Je nach Familienzugehörigkeit, aber auch je nachdem, wer gemalt hat, wurden die Namen oder nur die Initialen oder manchmal auch gar keine Beschriftung angebracht.
Bemalte Schädel

Obwohl es klar ist, dass mehrere Arten der Bemalung vorkommen, hat es sich bei meiner Untersuchung gezeigt, dass die Art der Bemalung einer besonderen Entwicklung folgt. Dazu kommt auch die Art und Weise, in der die Namen oder Initialen geschrieben wurden. Vor dieser Untersuchung (1974 – 1993) gab es Vorstellungen über Bemalungen, die nicht mit der tatsächlichen Entwicklung übereinstimmen. Es war angenommen worden, dass die Schädel wegen Platzmangels in das Beinhaus gebracht wurden. In einer Untersuchung, die 1948 – 1950 von Prof. Gustav Sause r von der Universität Innsbruck gemacht wurde, konnten 2104 bemalte und unbemalte Schädel dokumentiert werden. Da es bis 1900 etwa 30000 Eintragungen in das Sterbebuch gab, ist klar, dass diejenigen, die ins Beinhaus gebracht wurden, eine kleine Auslese der Bestatteten darstellen.

Die meisten Schädel wurden 1780 – 1900 bemalt. Es lässt sich eine gewisse Familientradition nachweisen, mehrere Maler waren in dieser Zeitspanne tätig. Mit wenigen Ausnahmen ist die Malerei für eine gewisse Zeit charakteristisch. Schädel mit Kränzen sind die ältesten – je dunkler der Kranz, desto älter der Schädel. Schmale Kränze und farbiges Kreuz mit Randkontur sind die jüngsten dieser Art Bemalung. Ein Blumenornament an der Stirn kennzeichnet die nächste Phase, dann folgen grüne Blätter an den Schläfen (Eiche, Efeu, Oleander) – fast immer mit einem schwarzen Kreuz an der Stirn. Die jüngsten Bemalungen vom Anfang des vorigen Jahrhunderts sind durch dünne Efeuzweige beiderseits, lateinische Schrift und ein verhältnismäßig schmales Kreuz charakterisiert. Manche Schädel sind nur mit dem Namen versehen, manche Bemalungen sind Kopien von früher. In den letzten Jahren wurden nur vereinzelt Schädel im Beinhaus beigesetzt.

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++Sie finden dich nicht lustig", erklärte die Kleine Mü. "Du musst es so machen wie meine Schwester und sagen, wenn sie nicht still sind, schlägst du sie tot. Hinterher bittest du sie dann um Verzeihung und gibst ihnen Bonbons.++ http://www.myspace.com/klammheim