Re: Der Essensthread

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Veraergerter_Bahnkunde

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LeukonFind ich immer originell, wenn Normalesser der veganen/vegetarischen Fraktion erklären, wie eine planzenbetonte Ernährung richtigerweise zu praktizieren ist: “Auf gar keinen Fall in Steak- oder Wurstform! Ganz falsch!“.

Ich erkläre nicht, wie Veganer oder Vegetarier essen sollen. Ich störe mich nur an dem für mich existierenden Paradoxon, dass jemand pflanzliche Produkte in die Form von tierischen Endprodukten presst, diese tierischen Endprodukte aber zeitgleich boykottiert.

Ist diese Nachahmung denn so zwingend notwendig, um diese Speisen zu essen? Ich denke nicht.

DubbyWie soll sich deiner Meinung nach eine Person verhalten, die gerne Fleisch isst, aber nicht möchte, dass für den Konsum Tiere geschlachtet werden?

Die Frage versteh ich nicht. Beides zeitgleich schließt sich per se aus. Entweder ich esse totes Tier/toten Mensch etc oder ich lasse es sein.

DubbyWäre es auch inkonsequent Tofu anzubraten?

Nein. Probier mal Zucchini aus der Pfanne. Schmeckt super.

DubbyOder fängt die Inkonsequenz da an, wenn der Tofu paniert ist und wie ein Schnitzel aussieht? 😐

Finde ich schon. Aber ich denke ja beispielsweise auch, dass Schokodöner schlimmer als das Dritte Reich ist. Ich bin bei der Form des Essens sehr konservativ, drücken wir es mal so aus^^.

DubbyStimmt. Deswegen ist er von der Verantwortung entbunden sich um das Befinden von Tieren zu sorgen? Nur weil wir „alles“ verzehren können heißt das nicht, dass wir alles verzehren müssen.

Müssen nicht. Aber wir haben uns über Jahrtausende in eine Gesellschaft und auch eine Wirtschaft entwickelt, die das gar nicht anders zulässt.

Aber ich stelle jetzt mal meine Lieblingsfrage: wenn wirklich alle Menschen vegan leben sollten, wie verhält es sich mit den Nutztieren? Soll man die Milch wegkippen? Soll man Milchkühe nicht mehr melken, bis sie platzen? Wäre das vertretbarer?

Was ist mit den schlagartig nicht mehr benötigten Nutztieren wie Schweinen, Hühnern etc, die dann am Leben bleiben? Alle töten und die Reste verbrennen (essen geht ja nicht)? Versuchen, alle mit Soja durchzufüttern und dafür Regenwald roden? Menschen verhungern lassen, damit die Tiere nicht leiden müssen?

Es redet sich immer so leicht, Tieren keinen Schaden mehr zuzufügen. Das Problem ist nur, dass der Schaden notwendig ist um das Gleichgewicht, welches gerade herrscht, halten zu können.

Und bei aller Liebe: bevor Menschen sterben, sterben lieber Tiere. Das klingt hart, aber es ist nunmal so. Und wer diese Art von Lebenstrieb und biologischem Egoismus nicht versteht…ja, was soll man da sagen?

Eventuell noch metaphorisch, dass auf der Welt nichts schwarz und nichts weiß ist. Jeder Sachverhalt ist grau und jedes Gleichgewicht erfordert Opfer. Das ist doch auch in der menschlichen Gesamtzivilisation der Fall.

Edith:

Eddie1975Mir persönlich wäre es ja viel sympathischer, wenn jemand deshalb Vegetarier/Veganer wird, weil er einfach kein Fleisch mag.

Das kann ich noch unterschreiben. Meine Frau war über 15 Jahre lang Vegetarierin. Weil sie Fleischgeschmack nicht mochte. Und die sagt auch, dass dieser ethische Aspekt primär fürs eigene Gewissen und nicht für die Tiere ist.

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- Have no fear for the devil my dear - - you know we all need the devil sometimes -