Re: Heaven Shall Burn Tour-Tagebuch aus den USA!!!

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Heaven Shall Burn

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HSB Tourtagebuch Part 3

Hallo Jungs & Mädels, hier ist der Alex mit einem Update von unserer ersten USA Tour. Wir sind auf der Zielgeraden angekommen und langsam freuen wir uns auch wieder auf zu Hause. Jeden Tag ca. Deutschlandgrosse Distanzen zurücklegen, schlaucht schon auf die Dauer und man wird außerdem fett & faul (und unserer Meinung nach auch hässlich hahaha). Kein Wunder bei dem Angebot an veganen Leckereien hier… Nichts desto trotz habe ich mal die Ereignisse und Eindrücke der letzten Tage für euch zusammengefasst und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.

20.04.08, Magic Stick, Detroit Michigan

Endlich angekommen in einer der kriminellsten Städten der Welt. Detroit ist, glaube ich, sogar die Stadt mit der weltweit höchsten Mordrate.

Der Club ist sehr nett und wir steigen vorsichtig und unsere Taschen fest im Arm aus dem Van. Zu unserer Begeisterung ist der Club sehr friedlich und viele Leute sitzen im Cafe und lernen oder machen sonst irgendwas. Da ist natürlich erstmal Internet für alle angesagt, um Emails zu checken oder noch das letzte myspace und /oder studivz Date klarzumachen, haha. Der Backstagebereich ist ziemlich klein, so dass wir nur unsere Taschen rein bekommen. Aber der Saal ist dafür umso größer.

Habe ich schon erwähnt, dass wir heute pünktlich waren?

Als die anderen Jungs von Embrace The End und The Ghost Inside auftauchen, bauen wir fix die Backline auf und danach heißt es Bowlen & Essen.

An diesem Abend kommen ca. 100 Leute und wir erfahren, dass 4 Strassen weiter My Chemical Romance spielen – die später noch zum Bowlen kommen wollen. Ich wittere also meine Chance, mich für deren Musik zu revanchieren. Aber sie sind dann wohl doch zu müde. Haben noch mal Glück gehabt… Naja, nächstes Mal dann!

Die Show wird aber dann richtig gut. Die Leute feiern und tanzen und lassen den Abend richtig gemütlich werden. Ein bisschen fühlen wir uns wie eine Band, die zu einem privaten Anlass spielt, hahaha super! Es sind auch Fans aus Kanada und Chicago gekommen.

Nach der Show haben wir ausreichend Zeit, uns mit den Leuten zu unterhalten und können einige Fragen, die über die Jahre aufgekommen sind, beantworten. Da das Personal sehr nett ist, wird dies ein längerer Abend, denn es gibt noch gratis Bowling und Ostdeutschland besiegt Amerika klar nach Punkten. Danke an Marcus, unser Bowling Ass. Inzwischen ist die Atmosphäre unter den Bands mehr als herzlich und es gibt reichlich nackte Haut und Gelächter.

Dann ab ins Hotel, raus aus den nassen Klamotten und rein zu Tobias ins Kuschelbettchen. Oh Mann, wie haben das die Seefahrer früher gemacht?

Gute Nacht!

21.04.08, Uncle Pleasants, Louisville Kentucky

Oh Man, hier ist es total dörflich und alle sind etwas langsamer unterwegs. Als wir ankommen, ist noch keiner da, außer einem völlig verplanten Typ mit Knast-Tattoos vom Feinsten. Von Anfang an liegt ein komisches Gefühl in der Luft. Aber alles läuft soweit glatt.

Uncle Pleasants ist sehr klein und gemütlich und auf Spielereien wie Backstage oder Klotüren verzichtet man hier. Ist schön, wenn man vorm Mädchenklo steht, aber nicht schön, wenn man selber mal muss. Zum Glück gibt es ein sehr schönes Kaffeehaus, das von einem Surfer betrieben wird, der ne Mischung aus dem jungen Heath Ledger und Bob Marley ist. Sehr nett jedenfalls. Der hat uns dann noch Getränke spendiert und uns seine Toilette zur Verfügung gestellt. Ihr seht also, mit was für elementaren Problemen man sich auf so einer Tour herumschlägt, besonders im Niemandsland, wo Stroh wie im Western über die Strasse weht.

Veganes Essen ist hier auch weitestgehend ein Fremdwort. Aber wir finden dann noch ein chinesisches Restaurant, in dem es sich satt werden lässt, obwohl uns ein Diättag nicht schlecht getan hätte, haha.

Als wir wiederkommen, steht auf einmal die Polizei vorm Club. Erst dachen wir an sowas wie Schlägerei, doch dann wurde tragischerweise ein 8 Jahre alter Junge genau vorm Club von einem Auto überfahren. Die Stimmung war mehr als beklemmend und wir hoffen alle, dass er durchgekommen ist. Auf jeden Fall haben wir einen Song für den kleinen Kerl gespielt.

Die Show war gemütlich. Wieder sehr viele Leute, die schon seit Jahren gewartet haben, uns zu sehen. Ein paar Circlepits gab´s und ´ne Wall of Death, bei der sich niemand verletzt hat. Schön so. Danach haben wir dann noch einen von der Band Risen getroffen, der hier lebt und dessen Job es ist, betrunkene Heim zu fahren, hehe.

Die Leute in dieser Gegend sind echt gewöhungsbedürftig, aber unglaublich nett. Hier herrscht auch ein Slang, den wir sehr schwer verstehen können und so waren wir auf Hand- und Fußsprache angewiesen.

Im Hotel haben wir dann noch etwas zusammen gesessen und diesen Tag ruhig ausklingen lassen…

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