Re: Live-Bericht vom Rock am Ring Festival!

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_Tobias_

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Eeeendlich wieder Rock’n’Roll!

Oder, was davon übrig geblieben ist. Denn Filter bestätigen auf der Bühne den lahmen Eindruck, den das aktuelle Album musikalisch hinterlassen hat. Hits hat Chef Richard Patrick zwar genug parat – und spielt sie auch – Stimmung kommt aber auch bei ‘Welcome To The Fold’, ‘Dose’, ‘Take A Picture’ oder ‘Hey Man, Nice Shot’ auf. Zu weinerlich, zu zahm, zu betont lässige Musiker an den restlichen Instrumenten.

Dass zeitgleich Kid Rock mit großer Selbstinszenierung die Massen vor die Main Stage zieht und dort hält, macht es nicht einfacher.


Keine Live-Macht: Filter.

Viel besser machen das schon Black Dahlia Murder im Zelt, die mit einer Mords-Energie in ihr Set starten und prügeln, als hätte vorher nicht grad Pendulum deutlich hipper und melodischer gesäuselt.

Bei Krachern wie ‘Everything Went Black’ oder ‘What A Horrible Night To Have A Curse’ warden Fans aber auch rundum bedient. Live ist zwar fasst nur Doublebass und Gitarren-Geflirre zu hören, doch das kommt den Fans grad recht. Zerlegung im Galopp – große Action.


Prügelorgie von The Black Dahlia Murder.

Zeitgleich rocken auf der Alternastage auch die Eagles Of Death Metal – und scheiden die Geister. Frank freute sich schon vorher wie ein kleines Kind auf den Gig, die meisten anderen beschweren sich, dass die Musik einweigerlich in den Stand rüberschallt.

Aber danach kommen ja The Fratellis. Macht es das besser? Nicht wirklich.

Da schlendert der gemeine Metaller doch lieber zurück ins Zelt zur Nachwuchshoffnung Black Tide.

Die legt gleich furios los, wirft sich in Songs wie ‘Shockwave’ und ‘Show Me The Way’ und posed, was das Zeug hält. Kein Solo, ohne dass der entsprechende Saiten-Zupfer nicht auf ein Podest steigt, keine Song-Stelle, die eine hochgerissene Gitarre ermöglicht, wird ausgelassen.

Für ihr Alter sind Black Tide extrem gut, das muss man ihnen lassen. Nüchtern betrachtet, wirken die Songs trotzdem ziemlich bekannt, vorhersehbar, Klischee-überladen.

Ironisch dabei: Die milchgesichtigen Burschen covern ziemlich früh im Set noch schnell Metallica – ‘Hit The Lights’ vom Debüt KILL ´EM ALL, einer Zeit also, als Metallica selber noch grün hinter den Ohren waren. Deren wilde Ungestümheit kommt bei Black Tide allerdings nicht auf.


Der Nachwuchs und seine Posen.

Aber ganz ehrlich: Momenten ist sowieso alles rocken schwer. Das EM-Spiel steht schließlich an und wird gleich vor der Hauptbühne als Public Viewing ausgestrahlt! 60.000 Fans werden also da sitzen, wo sie gestern und vorgestern Rage Against The Machine und Metallica gehuldigt haben, und zum Fußball gröhlen.

Leider – und damit kommen wir zu einem unschönen Punkt unseres hoffentlich kurzweiligen gemeinsamen Wochenendes – werdet ihr davon nichts hier lesen.

Auch nicht von Dimmu Borgir, Queens Of The Stone Age oder Oomph!. Und das liegt nicht an der Ignoranz eueres Erzählers, sondern an einem Todesfall in der Familie. Kein blöder Witz, kein Metal-Klischee-Scheiß, sondern trauriger Ernst.

Der Bericht bleibt also offen – ich muss verfrüht hier los.

Daher die Bitte an euch: Teilt mit den anderen Forums-Usern und Ringrockern, was ich nicht werde berichten können. Ladet eure Bilder von den noch ausstehenden Acts hoch, erzählt wie sie waren.

Und wenn ihr schon dabei seid, fühlt euch frei sowieso zu erzählen, wie es euch gefallen hat. Was hat gerockt, und was nicht. Ihr habt Bilder? Stellt sie hier rein.

Der Thread gehört euch!

Es war mir wie immer eine Ehre,

wir sehen uns beim Graspop Metal Meeting. Mindestens virtuell………

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