Re: Lieblingsfernsehserien

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Peters Dick

Registriert seit: 18.01.2004

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Aktuell schaue ich die zweite Staffel von “ The wire“. Von vielen Kritikern wird die Serie ja als beste aller Zeiten gehandelt, was ich bisher noch nicht unterstützen kann, da ich nicht mal die Hälfte der Serie (insgesamt) gesehen habe.
Sollten die Macher allerdings das Niveau der ersten und zweiten gehalten haben, dann würde/werde ich mich den Kritikern aber anschließen. Man merkt David Simon und Ed Burns einfach an, dass sie massig (persönliche) Erfahrungen mit den gezeigten Themen haben. Das lässt die Serie auch so unglaublich realistisch, aber auch z.T. schwer zugänglich wirken. Simon und Burns kommen selbst aus Baltimore bzw. Gegend: während Simon Polizeireporter war, war Burns bei der Polizei und Lehrer. Die Charaktere und Themen von „The Wire“ sind daher sowas wie die Ergebnisse einer „Feldstudie“, die die beiden über all die Jahre gemacht haben: Sie haben z.B. mit einem ehemaligen Dealer aus Baltimore zusammengearbeitet der sie mit Informationen über die Logistik der Drogenszene versorgt hat usw.
Die Serie versucht dabei die Problematik aus den unterschiedlichsten Perspektiven einzufangen. Und genau das macht „The Wire“ für mich bisher so unfassbar gut: Es ist eine extrem komplexe Geschichte die Zeit braucht um erzählt zu werden und sie sich auch nimmt. Wer Action und Spannung sucht wird hier überhaupt keine Freude dran haben. Wer sich allerdings für die Thematik(en) interessiert bzw. darauf einlassen kann, wird mit einer sensationellen Serie belohnt.

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Übrigens, das ist so eine andere Sache, die ich immer machen wollte, außer Boxer werden: In BEstattungsunternehmen rumlungern. Ich wollte einer von diesen Typen sein, die die Tür aufmachen und sagen >>Herzliches Beileid<<(Charles Bukowski)