Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

Home Foren Maximum Metal Zeitmaschine – früher war alles besser Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre Re: Eddies Plattenkiste Reloaded: Die 80er Jahre

#5499275  | PERMALINK

Eddie1975

Registriert seit: 13.05.2005

Beiträge: 12,194

Morbid Angel – Altars of Madness
VÖ: 1989

v,b: David Vincent
g: Trey Azagthot aka George Emmanuel III
g: Richard Brunelle
d: Pete Sandoval

Mitte der 80er Jahre entwickelte sich allmählich aus dem Thrash Metal eine neue, noch härtere und düstere Spielart: Der Death Metal, gespielt von Bands wie Possessed, Slaughter, Hellhammer oder Master, die heutzutage größtenteils in Vergessenheit geraten und nur noch wahren Freaks bekannt sind. Eine eigene Identität oder ein Bewusstsein dafür, Teil einer neuen Sub-Szene zu sein, war bei den genannten Bands damals noch kaum vorhanden, vielmehr verstand man sich einfach als extreme Metalband und hatte auch keine Probleme damit, etwa von der Fachpresse (die damals selber noch in den Kinderschuhen steckte) zum Beispiel als „Hardcore“ bezeichnet zu werden. Seinen kommerziellen Boom erlebte der Death Metal daher auch erst in den 90er Jahren, dennoch sollte eine der bis heute wichtigsten Bands des Genres ihr wegweisendes Album noch in den 80er Jahren veröffentlichen: Die Rede ist von Morbid Angel und ihrem Zweitwerk „Altars of Madness“ – jawohl Zweitwerk, denn obwohl „Altars…“ als erstes reguläres Studioalbum der Band erschien, ist das Material des erst 1991 erschienenen „Abominations of Desolation“ älter und somit das eigentliche Debut.
Morbid Angel gründeten sich 1983 in Florida, damals noch unter dem Namen Heretic. Der kreative Kopf der Band ist seit damals Trey Azagtoth, ein Name, der dem Cthulhu-Mythos von H.P. Lovecraft entlehnt ist. Zu den wichtigsten Einflüssen von Morbid Angel zählen vor allem Slayer, die härteste und populärste Thrash Metal-Band dieser Zeit, sowie die skandinavischen Black Metal-Vorreiter Mercyful Fate. Demzufolge finden sich auf „Altars of Madness“ noch zahlreiche Thrash und 80er- Black Metal-Einflüsse, aber der typische Death Metal-Sound, den wir heute schätzen, schimmert bereits mehr als deutlich durch: Extrem brutale und dennoch eingängige Riffs, schräge und antonale Soli, ein komplexes und dennoch stimmiges Songwriting sowie ein wahres Drumm-Inferno von Pete Sandoval lassen „Altars…“ zu einer Blaupause dessen werden, was später unter dem Etikett „Florida Death“ bekannt werden sollte. Inhaltlich dreht sich „Altars…“ vor allem um okkultistische und satanistische Themen, was in den 80er Jahren noch als wirklich böse und gefährlich galt…“Maze of Torment“, „Immortal Rites“, „Visions from the Darkside“ und natürlich „Chapel of Ghouls“, bis heute eine der Death Metal-Hymnen schlechthin, sollen hier als stellvertretende Anspieltipps für ein packendes, vielschichtiges und im besten Sinne des Wortes „kultiges“ Album dienen. Mehr zu Morbid Angel, insbesondere zu den Kontroversen um Frontmann David Vincent, wird es demnächst im 90er-Thread zu lesen geben, wenn dort ein weiterer Klassiker des Genres besprochen wird: „Blessed are the Sick“.

http://www.youtube.com/watch?v=hz80M3aVyjY

http://www.youtube.com/watch?v=eXjaDKnMG1s&feature=related

http://www.youtube.com/watch?v=Mlz7WkTUlp4

http://www.youtube.com/watch?v=Q6OKfPeSm3A

--

"Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler