Re: Jahressampler 2013 – Die Reviews

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attoparsec
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So, ich durfte den Sampler von tonitasten anhören und bewerten. Letztes Jahr wars genau andersrum, das nennt man wohl ausgleichende Gerechtigkeit :haha: Die Hälfte des Samplers ist mir unbekannt, die andere Hälfte sagt mir aber meist auch nur vom Namen was. Mal gucken, wo die Reise hingeht.

1. Tim Berne’s Snakeoil – Son of not so sure
Klavier-geklimper. Ein Ächzen im Hintergrund. Verschiedene Geräusche, die an Steeldrums, Harfe und sowas erinnern. Das Ganze wird munter variiert. Ein Saxophon gesellt sich dazu. Ein dissonanter Klang setzt ein. Am Ende ein Saxophon-Solo, mit Schlagzeug unterlegt. Dürfte sich wohl um irgendeine Jazz-Spielart handeln. Gefällt mir gar nicht. Da die Titel nummeriert sind, ist das wohl Absicht, dass der als erstes kommt. Warnung vor dem Sturme? Es kann danach nur besser werden? Muss es wohl: 0/10.

2. Kayo Dot – And he built him a boat
Atmosphärischer Einstieg mit flirrendem Gitarrenteppich, Tendenz geht Richtung Post-Rock. Die Gitarren verstummen, von Drums unterlegter Gesang setzt ein, der mich irgendwie an den Swans-Sänger erinnert, und teilweise von Chören unterstützt wird. Ah, die Gitarren vom Anfang werden wieder aufgegriffen – zum Glück, sonst wäre es recht langweilig geworden. Gitarren verstummen wieder, eine kurze Gesangspassage, Titel aus. Hm, nicht schlecht, aber da hätte man mehr draus machen können. 04/10

3. Sigur Rós – Brennisteinn
Ach, die Isländer Sigur Rós, von denen hab ich schon öfter was gehört. Ambient/Post-Rock, hohe Männerstimme. Was knackt/knarzt denn da so? Ist das der Bass? Passt aber wie die teils scheppernden Drums. Nach einem kurzen Break nimmt der Titel wieder Fahrt auf. Erinnert ein wenig an The Angelic Process, nur weniger Rauschen. Der Titel klingt, nach einem letzten aufbäumenden Knarzen, mit Synthesizerklängen (und einer Trompete?) aus. Gefällt mir irgendwie, muss ich mal das Album antesten. 06/10

4. Primal Scream – River of Pain
Ich dachte erst „Das ist doch diese deutsche Power-Metal-Band“, aber das ist ja Primal Fear, zudem hätte das überhaupt nicht auf den Sampler gepasst. Die Musik ist orientalisch angehaucht, was ich an den Trommel-Rhythmen und Sitar-ähnlichem Gitarrengezupfe festmache, dazu immer wieder ein Gong, dann ein Saxophon, Streicher… fernöstlich, psychedelisch; experimentelle Rockmusik. Irgendwie bleibt da bei mir nix hängen. 01/10

5. David Bowie – The Stars (are out tonight)
Ach, der Altmeister… Ich kenn mich den Werken dieses Mannes nicht so wirklich aus, aber der Titel scheint mir durchaus repräsentativ für sein Schaffen (der letzten Jahre) zu sein. Gefälliger Pop/Rock, irgendwie ohne wirkliche Höhepunkte. Prima Radio- und Fahrstuhlmusik. 03/10

6. Jungbluth – Zwang abwärts
Band/Künstler ist mir unbekannt, aber was da in den ersten Sekunden aus den Boxen scheppert, geht stark in Richtung punkiger Noise, vielleicht auch etwas Hardcore beigemischt. Kurzfristig kann etwas Krach nicht schaden. 06/10

7. New Model Army – Ghosts
Irgendwie sagt mir der Namen was… Ist das nicht eine Uralt-Kapelle? Eine klare Männerstimme, unterlegt von Getrommel, abwechselnd unterlegt mit Saxophon, Chören, rhythmisch passendem Geklatsche. Geisterbeschwörung? Passiert da noch was? Ne, die Instrumente werden zurückgefahren, der Titel klingt langsam aus. Der Beginn ließ die Entwcklung des Stücks noch offen, aber es passiert leider nix mehr. 03/10

8. Greg Haines – So it goes
Ambient-Teppich, eine verhallte Trommel, eine zaghafte Melodie legt sich darüber. Zunächst leise, dann immer lauter werdend, sich stetig aufbauend, um dann plötzlich sanft auszuklingen. Dark Ambient. Kann man sich anhören. 05/10

9. Boards of Canada – Nothing is real
Ein elektronisch verzerrtes Klavier (oder das Pendant aus der Konserve) läutet den Track ein, ein Computer-Schlagzeug gesellt sich dazu. Gesang, verzerrt und verhallt, setzt ein. Diese Zutaten werden im Laufe des Titels variiert, aber sonst passiert nicht viel, die rein elektronische Ausrichtung bleibt. 02/10

10. Daft Punk feat. Giorgio Moroder – Giorgio by Moroder
Beide Künstler sagen mir was: Moroder als einer der Synthesizer-Urgesteine, und Daft Punk als derzeit recht angesagte Band. Musikalisch zwar eigentlich nicht mein Fall, aber die Melodie kenn ich irgendwo her, und sie gefällt mir. Ich lehne mich mal aus dem Fenster und sehe den Titel als kleine Verneigung von Daft Punk gegenüber Moroders Schaffen, was auch durch die Kommentare (wohl von Moroder selbst gesprochen) unterstrichen wird. 04/10.

Je nun, das wars. Wirkliche Spitzentitel oder Entdeckungen gabs keine, aber das war mir eigentlich schon am Anfang klar. Vielleicht ist der Sampler auch nicht auf die passenden Ohren gestoßen, wer weiß. Wie dem auch sei: bis zum nächsten Mal 🙂

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Auge um Auge lässt die Welt erblinden There's class warfare, all right, but it's my class, the rich class, that's making war, and we're winning.