Re: Kältetod vs. SirMetalhead

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SirMetalhead
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Dekadent – The Divine Penalty

Das ist dieser typische Stromgitarren-BM-Sound, von dem ich immer noch nicht weiß, wie man das eigentlich nennt. Zumindest brummen die Gitarren angenehm warm. Während die Band erst ein wenig unbeholfen klingt, beweist sie recht bald ein tolles Gespür für Atmosphäre. Alles bewegt sich in langsamen, aber anmutigem Tempo. Drei Namen kommen mir beim Hören unweigerlich in den Sinn. Zum einen ist es Ulvers Nattens Madrigal, hauptsächlich wegen dem Gitarrensound, wenngleich die Instrumente hier deutlich wärmer klingen. Musikalisch, gerade die Kombination aus schleppendem Tempo mit harschem Gesang, bewegt sich das ziemlich nahe an den Frühwerken von Wyrd, welche ich sehr verehre. Besonders an den 51-Minüter Heathen muss ich da denken. Drittens fallen mir The Morningside aus Russland ein, die eine ganz ähnliche Schiene fahren. Anderseits gibt es auch genügend Eigenständigkeit, welche ich an diesem Stück schätze. Ich höre Trauer, aber auch deutlichen Optimismus. Außerdem genehmigt sich die Saitenfraktion deutlich mehr Freiheit, was die Tonhöhe angeht. Überzeugt hat mich dann letztendlich die Stelle ab 1:05, das ist ganz groß. Auch der ruhige Mittelteil wirkt in keinster Weise obligatorisch, sondern stellt sich bald als Anlauf für das Finale des Songs heraus.
Ich muss ja zugeben, bei dem Cover hätte ich was ganz anderes erwartet. Und nach kurzem Nachsehen muss ich feststellen, dass die alle ziemlich hässlich sind. Das zeigt aber mal wieder, dass man darauf nicht so viel wert legen sollte. Arg viel mehr muss ich eigentlich nicht sagen, das hier trifft meinen Geschmack voll und ganz!

9/10