Re: Kältetod vs. SirMetalhead

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Kaeltetod

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Angantyr – Laenket

Kennengerlernt habe ich die Band durch das Album „Sejr“, was ich damals ziemlich abgefeiert habe. Leider habe ich die Band danach aus den Augen verloren..selbst das „Sejr“ Album finde ich nicht mehr.
Umso schöner finde ich es, dass ich jetzt die Möglichkeit habe mal nen neueren Song von der Band zu hören.
Der Song startet mit Akkustik-Gitarren und Wellenrauschen. Man möchte einfach die Augen schließen und sich treiben lassen. Es klingt wirklich super entspannend, und gar nicht billig, oder kitschig, was manche solcher Intros an sich haben. Nach gut 1,5 Minuten geht der Song richtig los und man wird sozusagen einfach so ins Schlachtengetümmel geworfen. Ich weiß nicht wovon der Text handelt (lt. metal Archives befasst sich die Band mit der skandinavischen Geschichte), aber der Sound würde wirklich perfekt zu einer Schlacht passen. Nach ca. 3 Minuten weicht die erste Euphorie des Kriegers, er realisiert nun das Schlachtengetümmel, er sieht das Gemtzel um sich herum und versteht, dass es hier um Leben und Tod geht und ein kleines bisschen macht sich die Furcht in ihm breit, bevor er sich wieder fängt und sich erneut in die Schlacht stürtzt.
Ich finde es ja schonmal verdammt positiv, dass so ein Song, solche Bilder vor meinem inneren Auge entstehen lässt. Gerade für eine Band ausm Viking/Black Metal-Bereich ist soetwas ein verdammt großes lob. Im Mittelteil wird dann nochmal kurz in den Stampfrhytmus gewechselt, was dem Hörer eine kleine Verschnaufpause verschafft. (bei knapp 12 Minuten Spielzeit finde ich das durchaus gelungen), bevor es wieder schnell weitergeht. Doch jetzt hat sich der Song irgendwie gewandelt. Die Euphorie, die dem Song am Beginn innegewohnt hat ist verflogen und hat einer leichten Melancholie Platz gemacht, die dem Sound um einiges düsterer erscheinen lässt, als noch zu Beginn. Dieser Part in Verbindung mit dem Gekrächze hat bei mir einfach nur Gänsehaut erzeugt..unfassbar.
Enden tut der Song dann im Mid-Tempo. Die Schlacht ist vorbei, die Toten werden gezählt und eine dumpfe Stimmung breitet sich über dem Schlachtfeld aus, bevor der Krieger nach vorne schaut, sich seines Überlebens bewusst wird und mit einem Blick in die Ferne die nächste Schlacht erwartet. Bewertungstechnisch muss ich hier jetzt wirklich mehr als 10 Punkte geben…diese Bilder, die mir im Kopf entstanden sind, als ich den Song gehört habe, haben bis jetzt nur zwei Bands gechafft: Summoning und Caladan Brood. Undd das ganze spricht schonmal für Angantyr, weil die beiden zuvor genannten Bands, zu meinen absoluten Lieblingsband gehören. Loben muss ich bei Angantyr auch, dass der Song ohne Keyboard und ohne Klargesang auskommt und trotzdem eine verdammt dichte Atmosphäre erzeugt. Auch der Gesang fügt sich perfekt in das Gesammtbild ein. Ist zwar dauerhaft das gleiche Gekrächze, aber er wirkt trotzdem zu keiner Zeit störend, oder gar nervend. Wie gesagt..die Band hat mit diesem Song wirklich ALLES richtig gemacht. Und da ich dem Firtan und dem Wandar Song schon mit 10 Punkten bewertet habe, bekommt der Angantyr-Song von mir 12/10 Punkte.

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The world is grey, the mountains old The forge's fire is ashen and cold No harp is wrung, no hammer falls The darkness dwells in Druin's halls