Re: Kältetod vs. SirMetalhead

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SirMetalhead
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Totenmond – Finster Mammut

Diesen Namen kennt man natürlich, selbst wenn man keinen DM hört. Die Band scheint ja einen gewissen Kultstatus zu genießen. Vermutlich nicht zuletzt wegen den immer wieder auftauchenden Covern von Fleischwald oder eben jener Platte. Höchste Zeit also, dass ich mir selbst ein Bild der alten Hasen mache, die jetzt auch schon über 20 Jahre im Geschäft sind. Stilistisch braucht man sich keine Illusionen machen, hier gibts was auf den Deckel, nach allen Regeln der Kunst. Ein fast punkiger Beat wird gepaart mit auf und ab rasenden Gitarren und tiefen, deutschen Growls. Sehr geradlinig und angriffslustig – macht auf Anhieb Spaß. Ab der Hälfte wird das Tempo rausgenommen, was dem Song gut tut. Die wilde Bestie hat sich ein eine unaufhaltsame Walze verwandelt. Ein wenig schade, dass es bis zum Ende dabei bleibt, ich hätte es nett gefunden, wenn nochmal Geschwindigkeit aufgenommen worden wäre. Und auch der Gesang bleibt im langsamen Teil aus. Es ist zwar nicht langweilig, was die Gitarren machen, die nun im Vordergrund stehen, aber soo weltbewegend ist die Idee jetzt auch nicht, dass sie bis zum bitteren Ende durchziehen müssen hätte. Vermutlich wird das dem Song aber nicht ganz gerecht, da er im Albenkontext durch dieses Zähe bestimmt eine andere Rolle einnimmt. Habe mir deshalb noch ein paar andere Songs der Platte angehört, um das mit berücksichtigen zu können. Der Wechsel zwischen Schnell und Langsam ist ein zentrales Element auf dem Album, vielleicht sogar generell bei der Band. Also will ich das mal für diesen einen Song nicht so eng sehen. Textlich verstehe ich nur ein paar Fetzen, muss aber attestieren, dass die deutsche Sprache sich hervorragend für den Stil eignet. Sie verleiht dem Ganzen zusätzliche Härte und Rohheit. Ich werd jetzt sicherlich morgen nicht gleich zum Plattenladen rennen, um mir das Album zu holen, aber langfristig wird das sicherlich nicht das Letzte gewesen sein, was ich von Totenmond gehört habe.

7/10