Re: MONSTER MOSHDOWN TOUR-Tagebuch

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Zoltan

Registriert seit: 12.10.2005

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Vor dem Tourstart – 4:08 Uhr A3

„Hey Sarah, it’s Hendrik – By Night. We are lost. Actually I really don know where we are.”
Klar. Wie könnte ein Tourstart auch anders verlaufen? By Night reisen in einem Van direkt von Schweden nach Mönchengladbach an, um dort den Nightliner zu besteigen.
Bei der Gestaltungsplanung des Ruhrpottes hatten die Städtebauer anscheinend Langeweile und fingen an, Autobahnen wild übereinander zu kreuzen. Natürlich ist es dann auch für Nordeuropäer schwierig, den direkten Weg nach Mönchengladbach zu finden.
Nun schlafen genau diese aber ruhig in ihren Betten und wir sind auf dem Weg nach Frankfurt, genauer Dieburg um Disbelief aufzupicken.
Glorreiche Aufgabe des Tourleiters: Aufbleiben und warten.

Nun ist es 4:08 Uhr in der Frühe und ich bereite alle möglichen Tabellen und Kalkulationen vor. Und eben dieses Tourtagebuch, durch welches euch die Akteure der „Monster Moshdown Tour 2005“ begleiten werden.

Nach ein paar Extrarunden um und durch Dieburg entdecken auch wir Dieburg und somit den Proberaum von Disbelief. Alles was wir sehen, sind Berge von Gepäck. Dahinter dann auch die Jungs von Disbelief.
Alles eingeladen, eingepackt, mal eben noch mit dem Nightliner die Ecke des Hauses mitgenommen und dann ab nach München ins Backstage – Tourauftakt!
Sarah Berger/Tourmanagement

München – 13.10.2005
5 Uhr Load In am Proberaum von Disbelief. Tourmanagerin Sarah und ihre rechte Hand Ali sammeln uns ein und nach einem kurzen Sit In und einem Schlummertrunk legen wir uns in die Kojen und gewöhnen uns langsam daran die nächste Zeit vom Bus Diesel in den Schlaf geschnurrt zu werden….
Die erste kurze Nacht, das erste Zusammentreffen aller vier Bands am Backstage Club in München.

Anfängliche 60 – 70 Köpfe feiern schon mal mit ByNight den Einstand der Tour. Betzefer freuen sich über einen zunehmend gefüllteren Saal, welches auch Disbelief danach zu schätzen wissen. Es wird ein Nacken und Körperaufwärmtraining , welches Ektomorf übernehmen und in einen schon recht gewaltigen Moshpit umwandeln. Mittlerweile erfreuen sich gute 350 Besucher an dem Auftakt der Monster Mosh Downtour.

Farid (Crew/Disbelief)

Islikon (Schweiz) – Club 4 tombe – 14.10.2005
Auch der zweite Tag fängt sehr vielversprechend an. Sehr schöner großer, neuer Club und viele nette, schwer zu verstehende Schweizer. Wie auch gestern wird der Abend mit der Schwedischen Band ByNight eröffnet, die einen bunten Stilmix irgendwo zwischen Meshuggah und Pantera bieten. Diesen junge Band hat noch einiges vor sich! Anschließend entern Betzefer die Bühne – Oi, Hardcore und Metal. Aus Israel? Liegt doch auf der Hand. Die vier Jungs wissen genau, wie man die Crowd zu einem Moshpit verändern kann. Die Single „Fucking Rock’n’Roll“ ist bekannt und wird abgefeiert!
Co Headliner Disbelief zelebrieren den Anfang ihrer Show mit einem verheißungsvollem Intro und Jagger betritt mit „shiny hair“ die Bühne. (Anmerkung: „Shiny Hair durch das Glanzspray von Tourleiterin Sarah).
Die Band muss für diese Tour auf ihren Gitarristen Olly verzichten. Bandscheibenvorfall…..Gute Besserung auf diesem Wege!
Ersatz musste kurzfristig beschafft und angelernt werden – Matti war die optimale Lösung – dies beweist er gerade auch auf der Bühne.
Ektomorf betreten die Bühne, spielen die ersten Töne und haben die Menge ab der ersten Sekunde im Griff. Der Moshpit nimmt nicht ab und nach der Zugabe sind alle zufrieden und freuen sich auf ihre Nackenschmerzen am nächsten Morgen.

Farid (Crew/Disbelief) + Sarah Berger/Tourmanagement

Bad Wünnenberg – Schützenhalle 15.10.2005

Jawohl, eine Schützenhalle…… nicht unbedingt der naheliegendste Ort für ein Metal Festival. Ich habe annährend Bauchschmerzen auf der Hinfahrt da solche Festivals zwar immer mit sehr viel Liebe gemacht werden aber a) immer mit zu vielen Bands vollgepackt und b) in der ganzen Organisation schon meistens bei der Running Order auf dem Papier wackelt. Und so sage ich euch wird es auch geschehen. Ich rate dem Veranstalter 15 Minuten früher anzufangen aber er meint, dass es auch so passen würde. Nein, wird es nicht aber wie er meint. Zum Duschen werden wir ins Schwimmbad geshuttelt…blöd, wenn man sein Handtuch vergisst …. so Boris (Sound Ektomorf) und Nico (Gitarrenteck. Ektomorf) J .
Viele Bands, viel Krach und ich gehe erst einmal in den Bus bis es Essen gibt. Da fühle ich mich auch in meine Schulzeit zurück versetzt – Anstehen wie in der Kantine früher.

Wie sollte es auch anders sein…..wir sind total aus dm Zeitplan und ich weise den Veranstalter darauf hin, dass wir definitiv mit Ektomorf um 23:30 Uhr die Bühne betreten werden, da wir ja kurz darauf nach London abdüsen müssen.
Wir einigen uns darauf, dass die Band vor Ektormof, benannt mit „Recdifine“ fünf Minuten länger spielen darf. Leider leben wir wohl in verschiedenen Zeitsystemen denn auch nach 6 Minuten sind sie noch mächtig dabei. Nun einer der unangenehmen Taten der Tourleitung….ich gebe Boris die Anweisung der Band den Saft abzudrehen. Gesagt, getan, die Band kommt stock sauer von der Bühne und ich ziehe erst mal meine dicke Jacke an um mich vor eventuellen Angriffen zu schützen. Es tut mir ja auch leid aber ohne solche Anweisungen kann man sich ausmalen, wie Festivals eskalieren würden. Mit Verspätung gehen Ektomorf auf die Bühne und die gut 400 Leute flippen vollends aus. Alle Arme in die Luft und auf und ab und auf und ab….wow!
Ich merke, dass den Securties erlaubt ist, Bier zu trinken und weise einen noch nicht betrunken Security darauf hin, dass er seinen volltrunkenen Kollegen doch besser aus dem Graben entfernen sollte….er gefährdet eher Stage Diver anstatt das er diesen helfen könnte.

Nun ja, zusammenfassend ein sehr langer Tag – mal schauen was London bringt!
(Sarah Berger/Tourmanagement)

London – England – 16.10.2005
London – das Lieblingsland der Busfahrer – überall Parkverbot, Politessen in allen möglichen Farben und Crackdealer, welche deinen Bus gerne als Deckung nutzen um ihre höchst illegalen Drogen zu verkaufen. Zum Glück haben wir ( on board: Ektomorf und Disbelief, die Crew – Boris, Nico und ich ) einen englischen Busfahrer (Dunkon), welcher sich sehr gut in England auskennt (was für eine Überraschung J). Von Disbelief habe ich übrigens gehört, dass er sehr rabiat fährt….merke ich nicht – ich schlafe….
Wir kommen an, 16 Uhr laden ein (man hat ja nur 20 Minuten Zeit – otherwise bekommt man sofort ein Ticket), machen Soundcheck und sind gespannt, wie viele Leute heute abend kommen. Wir erwarten alles – von 0 – ausverkauft.
ByNight starten vor ungefähr 50 Leuten ihre richtig gute Show und bewegen die sehr gestylten Engländer zu mehr als einem Kopfnicken. Betzefer haben in England durchaus schon Fuss gefasst, denn es wird richtig voll vor der Bühne und die Songs werden mitgesungen und gefeiert!
(Sarah Berger/Tourmanagement und Farit/Crew Disbelief)

Bedford – England – 17.10.2005
Der Doppeldecker samt Inhalt (Bands plus Crew) wird zu einer kleineren Pause kurz vor Bedford verdonnert – Grund dafür sind die leichten Schwachstellen des Busses- ehrlich gesagt, leckt er aus allen Nähten. Ich fange an, mir Kaugummi in den Mund zu stopfen und hoffe, dass Duncan (unser englischer Busfahrer – keiner versteht ich so richtig ) mein Reperaturkit annimmt….. soviel Kaugummi ist aber leider nicht verfügbar……gelbe Engel in blau-weiß fixen endlich die Schwachstellen und wir können wieder los. Gegen vier sind wir vor Ort und haben das Gefühl, in einem etwas größeren Wohnzimmer zu sein. Fehlen nur noch Gardirnen – dann wäre alles perfekt…..
Alle Bands spielen eine verdammt gute Show. Leider sind nur 50 zahlende Gäste anwesend…ja, ein Start in einem neuen Land ist nicht einfach. Aber genauso wie sich Ektomorf in Deutschland hochgespielt haben, werden sie es hoffentlich auch in England tun!
Jedenfalls feiern sich heute alle Bands selbst und spielen trotz der kargen Besucherzahlen grandiose Shows. Da in England um 23 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt werden ist der Curfew auch bei uns um 23 Uhr…..aber auch nur die Bühnenshow denn um 0 Uhr wird noch kräftig Geburtstag gefeiert: Tommy von Disbelief wird sage und schreibe 39 Jahre alt. Happy Birthday Tommy!
(Sarah Berger/Tourmanagement und Farit/Crew Disbelief)

Wrexham – England – 18.10.2005

OFF DAY Gent – Belgien – 19.10.2005
Eigentlich sollte ja heute die Show in Deutschland stattfinden – diese ist aber leider gecancelt – macht aber nix – wir fahren alle zusammen in die Stadt auf die „Partymeile“. Es wird viel getrunken, gelacht und getanzt und um 6 Uhr landen die letzten in ihren Betten.
So ein OffDay ist was feines und sollte eigentlich so alle sieben Tage drin sein…leider auf der gesamten Tour nur einer……buh.
(Sarah Berger/Tourmanagement)

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