Der Essensthread

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  • #3824735  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Eddie1975Diese Argumentation habe ich schon öfter gehört, ganz nachvollziehbar erscheint sie mir nicht. Essen hat ja nicht nur etwas mit Ernährung zu tun, sondern ist ja auch ein kulturelles Erlebnis. Unsere Küchen- und Esskultur ist zu einem guten Teil geprägt von der Verwendung tierischer Produkte. Wäre ich davon überzeugt, dass ein Verzehr solcher Produkte aus ethischen Gründen abzulehnen ist, würde ich doch konsequenterweise versuchen, mich von den traditionellen Vorstellungen dieser Esskultur zu lösen und etwas dagegen zu setzen

    Hm schließt doch nicht aus, sich der herkömmlichen Esskultur durch Ersatzprodukte anzunähern finde ich. Ich finde nicht, das das Wiedererkennungsmerkmal unserer Esskultur der Fakt ist, dass das Essen tierischen Ursprunges ist, sondern die Art und Weise wie diese Ausgangsprodukte zubereitet werden. Ob das Ausgangsprodukt jetzt tierischen oder pflanzlichen Ursprunges ist wäre für mich jetzt weniger relevant. Aber ich denke das beurteilt auch jeder anders.

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    #3824737  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    DubbySo, jetzt kann ich nicht einschätzen, ob du entweder nicht in der Lage bist es nachzuvollziehen oder es unnötig findest dies auszusprechen, weil es selbstverständlich ist, so etwas nachvollziehen zu können.

    Ist es? Verzicht ist ja generell so eine Sache, die ich immer schwer nachvollziehbar finde. Und Massen an Bier und Fleisch sind auch viel mehr Metal als vegane Bratwurst und Prosecco…

    mors lucis
    Ich erinnere mich an einen Versuch, wo man einer Großmannschaft Soldaten vegane Currywurst in der Kantine untergejubelt hat und keiner hat sich gewundert 😉

    Klingt aber auch nicht nach einem kulinarischem Umfeld, wo sich jemand gewundert hätte, wenn die Wurst beschissen geschmeckt hätte. Abgesehen davon, das Currywurst sich natürlich sehr über die Soße definiert…

    DubbyIch finde nicht, das das Wiedererkennungsmerkmal unserer Esskultur der Fakt ist, dass das Essen tierischen Ursprunges ist, sondern die Art und Weise wie diese Ausgangsprodukte zubereitet werden.

    DubbyAls Pulver vermenge ich das mit würziger Brühe zu einem Teig, der aufgekocht wird, danach die Flüssigkeit auspressen und wie gewohnt anbraten. Die Konsistenz ist tatsächlich recht fest und faserig, kommt Muskelgewebe sehr nahe und dadurch, dass man sowohl beim Teig

    Hmmm, das klingt jetzt schon anders, als wie ich ein Steak brate…

    PS Und Brühe? Wo kommt die her? Mit Gemüsebrühe schmeckt das wohl kaum nach Fleisch…

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    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #3824739  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Hmmm, das klingt jetzt schon anders, als wie ich ein Steak brate…

    Der Unterschied ist die Vorbereitung des Ausgangsproduktes. Nachdem der Seitan wie beschrieben Vorbereitet wurde, wird er wie Fleisch zubereitet. Mit Zubereitung meinte ich aber auch eher das Ergebniss, weniger den Weg dorthin, da habe ich mich streng genommen falsch ausgedrückt.

    PS Und Brühe? Wo kommt die her? Mit Gemüsebrühe schmeckt das wohl kaum nach Fleisch…

    Ja, unter anderem Gemüsebrühe. Ich füge der Brühe zusätzlich noch Dinge wie Lorbeerblätter, Kümmel und sonstige Gewürzmischungen hinzu, die man sonst zur Zubereitung von Fleisch zB bei Gulasch oder Rouladen verwenden würde. Aber wie gesagt, natürlich schmeckt es nicht exakt wie Fleisch, stellt aber eine für mich persönlich eine akzeptable Näherung dar.

    Btw … ich bin wie gesagt kein Vegetarier und Fleisch schmeckt mit in der Regel etwas besser als Ersatzprodukte, meine moralischen Vorstellungen sind mir aber ebenso wichtig zu leben wie bewusster Genuss von Lebensmitteln. Zu den Wochenenden, wo ich mich im Elternhaus aufhalte esse ich in der Regel alles fleischige mit, unter der Woche im Pott verzichte ich in der Regel.

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    #3824741  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Wir halten also fest: Nur Fleisch ist Fleisch und alles andere, ist eben was anderes, egal wie ähnlich es vielleicht aussieht, riecht, schmeckt etc.

    Und heute Abend gehts schön zum Griechen^^.

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    "Heavy Metal in my ears Is all i ever want to hear. Before the sands of time run out , We'll stand our ground and all scream out! Manilla Road - Heavy Metal to The World On Tour: 11.06. Rockfels - Loreley Freilichtbühne, St. Goarshausen last.fm Musik-Sammler
    #3824743  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 9,660

    DubbyNun ja, ich kann es durchaus nachvollziehen, wenn jemand moralische Bedenken hat Fleisch zu verzehren, aber Geschmack und Konsistenz nicht ganz missen möchte.

    Beides zeitgleich kann ich absolut nicht nachvollziehen. Entweder ich esse Fleisch, oder ich esse vegetarisch oder vegan.

    Aber doch nicht in Wursthaut gepresstes Gemüse.

    Ich kann auch absolut nicht verstehen, wie jemand der Fleisch boykottiert, sich gleichzeitig nach dessen Geschmack oder Konsistenz sehnen kann. Das finde ich ehrlich gesagt sogar sehr paradox bzw. inkonsequent.

    Aber ich verstehe Veganismus an sich nicht. Der Mensch ist Allesfresser. Ich bin zu 100% für ausgewogene Ernährung und da ist halt auch Fleisch und Fisch inbegriffen. Natürlich nicht in Massen. Und die Qualität muss auch stimmen.

    --

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    #3824745  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Ach, ich mag diese ganze Grundsatzdiskussion um Vegan/Vegetarisch gar nicht mehr führen. Jeder, wie er meint. Mir fällt halt nur immer wieder auf, dass die ganze Debatte ein absolutes Wohlstandsthema ist – wir zerbrechen uns die Köpfe darüber, ob man Tiere essen darf, machen uns Gedanken um pupsende Kühe und entwickeln ausgefeilte Methoden, um Pflanzenbrei das Aussehen und den Geschmack von Fleisch zu geben, während anderswo die Leute Mühe haben ihre 300 g Reis am Tag zusammen zu bekommen und ein gekochter Schweinefuß eine ganze Familie satt machen muss.

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    #3824747  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 9,660

    Das ja mal sowieso.

    Aber hier ist ja (mal ab vom Essen) auch sofort Katastrophe, wenn das WLAN mal streikt. Und woanders wird dir das Haus unterm Arsch weggebombt oder die Schwester angezündet, weil du anders denkst, als die Mehrheit.

    So gesehen haben wir eigentlich ausschließlich Wohlstandsprobleme.

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    #3824749  | PERMALINK

    Leukon

    Registriert seit: 14.07.2010

    Beiträge: 1,385

    Verärgerter_BahnkundeBeides zeitgleich kann ich absolut nicht nachvollziehen. Entweder ich esse Fleisch, oder ich esse vegetarisch oder vegan.

    Aber doch nicht in Wursthaut gepresstes Gemüse.

    Find ich immer originell, wenn Normalesser der veganen/vegetarischen Fraktion erklären, wie eine planzenbetonte Ernährung richtigerweise zu praktizieren ist: “Auf gar keinen Fall in Steak- oder Wurstform! Ganz falsch!“.

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    #3824751  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Naja, würden sie Nahrungsmittel verzehren, die Steaks oder Würste sind, wären sie ja keine Veganer/Vegetarier. Weil wir ja schon festgestellt haben, dass man Tofu und Seitan zwar wie Steaks und Würste aussehen lassen kann, es am Ende aber eben doch Tofu und Seitan bleiben. Es geht also weniger ums Essen, als um sprachliche Genauigkeit 😉

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    #3824753  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Meine Güte was habe ich da nur wieder ausgelöst, darauf esse ich eine Veganer Salami.

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    #3824755  | PERMALINK

    DeathHuman

    Registriert seit: 09.07.2013

    Beiträge: 11,864

    TwistOfFateMeine Güte was habe ich da nur wieder ausgelöst, darauf esse ich eine Veganer Salami.

    Eine Salatmi? 😈

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    True Black Metal: No Mosh, No Core, No Fun, No Trends
    #3824757  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Gibt es eigentlich auch Gemüseersatzprodukte für reine Carnivoren? Schlangengurken aus Hack oder so?^^

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    #3824759  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Ich kann auch absolut nicht verstehen, wie jemand der Fleisch boykottiert, sich gleichzeitig nach dessen Geschmack oder Konsistenz sehnen kann.

    Wie soll sich deiner Meinung nach eine Person verhalten, die gerne Fleisch isst, aber nicht möchte, dass für den Konsum Tiere geschlachtet werden?

    edit: was frage ich überhaupt, die Antwort kenne ich ja schon: Auf Imitate verzichten. Aber warum bitte? Das Ziel des Vegetariers den allgemeinen Bedarf an Fleisch dadurch zu senken, in dem er durch Verzicht die Nachfrage senkt ist erreicht, wenn er Alternativen konsumiert. Ich sehe auch nicht wirklich inwiefern das Inkonsequent ist. Wäre es auch inkonsequent Tofu anzubraten? Oder fängt die Inkonsequenz da an, wenn der Tofu paniert ist und wie ein Schnitzel aussieht? 😐

    Der Mensch ist Allesfresser.

    Stimmt. Deswegen ist er von der Verantwortung entbunden sich um das Befinden von Tieren zu sorgen? Nur weil wir „alles“ verzehren können heißt das nicht, dass wir alles verzehren müssen.

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    #3824761  | PERMALINK

    Eddie1975

    Registriert seit: 13.05.2005

    Beiträge: 12,194

    Mir persönlich wäre es ja viel sympathischer, wenn jemand deshalb Vegetarier/Veganer wird, weil er einfach kein Fleisch mag. Der ethisch-moralische Überbau, den die Leute ihren Essgewohnheiten geben strengt Außenstehende möglicherweise viel mehr an, als die Tatsache, dass Tofurollen als „Würstchen“ bezeichnet werden.

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    #3824763  | PERMALINK

    Veraergerter_Bahnkunde

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 9,660

    LeukonFind ich immer originell, wenn Normalesser der veganen/vegetarischen Fraktion erklären, wie eine planzenbetonte Ernährung richtigerweise zu praktizieren ist: “Auf gar keinen Fall in Steak- oder Wurstform! Ganz falsch!“.

    Ich erkläre nicht, wie Veganer oder Vegetarier essen sollen. Ich störe mich nur an dem für mich existierenden Paradoxon, dass jemand pflanzliche Produkte in die Form von tierischen Endprodukten presst, diese tierischen Endprodukte aber zeitgleich boykottiert.

    Ist diese Nachahmung denn so zwingend notwendig, um diese Speisen zu essen? Ich denke nicht.

    DubbyWie soll sich deiner Meinung nach eine Person verhalten, die gerne Fleisch isst, aber nicht möchte, dass für den Konsum Tiere geschlachtet werden?

    Die Frage versteh ich nicht. Beides zeitgleich schließt sich per se aus. Entweder ich esse totes Tier/toten Mensch etc oder ich lasse es sein.

    DubbyWäre es auch inkonsequent Tofu anzubraten?

    Nein. Probier mal Zucchini aus der Pfanne. Schmeckt super.

    DubbyOder fängt die Inkonsequenz da an, wenn der Tofu paniert ist und wie ein Schnitzel aussieht? 😐

    Finde ich schon. Aber ich denke ja beispielsweise auch, dass Schokodöner schlimmer als das Dritte Reich ist. Ich bin bei der Form des Essens sehr konservativ, drücken wir es mal so aus^^.

    DubbyStimmt. Deswegen ist er von der Verantwortung entbunden sich um das Befinden von Tieren zu sorgen? Nur weil wir „alles“ verzehren können heißt das nicht, dass wir alles verzehren müssen.

    Müssen nicht. Aber wir haben uns über Jahrtausende in eine Gesellschaft und auch eine Wirtschaft entwickelt, die das gar nicht anders zulässt.

    Aber ich stelle jetzt mal meine Lieblingsfrage: wenn wirklich alle Menschen vegan leben sollten, wie verhält es sich mit den Nutztieren? Soll man die Milch wegkippen? Soll man Milchkühe nicht mehr melken, bis sie platzen? Wäre das vertretbarer?

    Was ist mit den schlagartig nicht mehr benötigten Nutztieren wie Schweinen, Hühnern etc, die dann am Leben bleiben? Alle töten und die Reste verbrennen (essen geht ja nicht)? Versuchen, alle mit Soja durchzufüttern und dafür Regenwald roden? Menschen verhungern lassen, damit die Tiere nicht leiden müssen?

    Es redet sich immer so leicht, Tieren keinen Schaden mehr zuzufügen. Das Problem ist nur, dass der Schaden notwendig ist um das Gleichgewicht, welches gerade herrscht, halten zu können.

    Und bei aller Liebe: bevor Menschen sterben, sterben lieber Tiere. Das klingt hart, aber es ist nunmal so. Und wer diese Art von Lebenstrieb und biologischem Egoismus nicht versteht…ja, was soll man da sagen?

    Eventuell noch metaphorisch, dass auf der Welt nichts schwarz und nichts weiß ist. Jeder Sachverhalt ist grau und jedes Gleichgewicht erfordert Opfer. Das ist doch auch in der menschlichen Gesamtzivilisation der Fall.

    Edith:

    Eddie1975Mir persönlich wäre es ja viel sympathischer, wenn jemand deshalb Vegetarier/Veganer wird, weil er einfach kein Fleisch mag.

    Das kann ich noch unterschreiben. Meine Frau war über 15 Jahre lang Vegetarierin. Weil sie Fleischgeschmack nicht mochte. Und die sagt auch, dass dieser ethische Aspekt primär fürs eigene Gewissen und nicht für die Tiere ist.

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