Die Wohlgesinnten – Jonathan Littell

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  • #40829  | PERMALINK

    tsOrn

    Registriert seit: 01.01.2006

    Beiträge: 4,529

    dieser roman verlangt nach einem fred. Dieser roman ist im deutschsprachigen raum schon auf heftigen widerstand gestoßen, da er rein aus der perspektive eines ss offiziers berichtet. und zwar auf eine noch nie dagewesene weise. etwas genaueres ist diesem link zu entnehmen:

    http://www.hr-online.de/website/rubriken/kultur/index.jsp?rubrik=8898&key=standard_document_33883850

    ich habe den roman noch nicht gelesen, und werde es wohl auch so schnell ist, da das ding (dank 1400 seiten) an die 40 euro kostet.
    aber ich denke, dass er auch so genug diskussionstoff bietet.

    wikizitat vom zentralen kapitel

    Kap. Courante /SIZE][U][SIZE=1][COLOR=#0000ff]Bearbeiten[SIZE=1
    Belagerung und Schlacht von Stalingrad. Aue erlebt den Untergang der 6. Armee, die zuvor unter General Walter von Reichenau an den Verbrechen der SS beteiligt war. Die Soldaten hoffen, dass „der Manstein kommt“, doch Aue weiß, dass den Soldaten vorenthalten wird, dass Manstein das Kommando längst abgegeben hat, und dass der Entsatzangriff von General Hoth bereits gescheitert ist.
    Aues Freund Thomas erklärt ihm, dass Unabkömmliche, wie Thomas selbst, eine Chance hätten ausgeflogen zu werden. Aue sei offensichtlich nicht unabkömmlich, sonst hätte man ihn nicht nach Stalingrad abkommandiert. Die Soldaten der mit Deutschland verbündeten Staaten, etwa die ukrainischen Hiwis, hätten keine Chance, sie würden von den Sowjets nach Gefangennahme als Verräter erschossen.
    Aue besichtigt eine Stellung, wo ein russischer Soldat mit Bauchschuss im Sterben liegt und laut nach seiner Mutter ruft. Aue denkt an seine eigene Mutter und bekommt einen Hassanfall auf diese. Er kann ihr nicht verzeihen, dass sie seinen Vater, der im ersten Weltkrieg verschollen ist, für tod erklären ließ und nochmals heiratete. Dieser Hass geht bis auf Aues Kindheit zurück. Aue überlegt, ob unter dem Kriegseinfluss diese Hassschübe häufiger und stärker werden.
    Aue fragt, weshalb der tödlich verletzte Russe keinen Gnadenschuss bekommt. Er weiß also nicht, dass für so etwas in Stalingrad keine Patrone mehr verwendet wird und gibt sich so als Nichtsnutz zu erkennen. Ein kroatischer Hauptfeldwebel hätte ihn getötet, wenn nicht Aues ukrainischer Leibwächter die Lage wieder entschärft hätte.
    Bei russischen Soldaten, die nichts mehr zu essen bekommen, kommt es zu Kannibalismus, bald darauf auch bei deutschen Soldaten. Ersteres wird noch als die wahre Natur der Russen angesehen, letzteres schockiert die Heeresführung. Die beteiligten Soldaten werden unauffällig hingerichtet.
    Ein mit Aue befreundeter Dr. Hohenegg nutzt die Gelegenheit für wissenschaftliche Untersuchungen, indem er Leichen auftauen lässt und untersucht, was in verhungernden Menschen vorgeht. Er stellt fest, dass unwichtigere Organe vom Körper verdaut werden, andere Organe nehmen aber an Größe sogar noch zu. Nach Hoheneggs Berechnungen sterben die Soldaten früher an Hunger, als nach den Essensrationen eigentlich zu erwarten wäre. Hohenegg führt dies auf psychologische Gründe zurück.
    Durch ständige Todesstrafen versucht die Führung Desertionen und Selbstverstümmelungen, die eine Kampfverletzung vortäuschen sollen, einzudämmen.
    Allmählich wird der Bericht Aues immer surrealistischer, Aue scheint Wahnvorstellungen widerzugeben. Mit einem Zeppelin gelangt er aus Stalingrad, sieht unten seine Schwester nackt in einem Boot, er springt mit einem Fallschirm ab und will verhindern, dass seine Schwester, die ihn aber nicht beachtet, einen hässlichen Zwerg heiraten muss. Außerdem erscheinen zwei Zwillinge. Mit diesen Halluzinationen endet das Kapitel.

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    #4563899  | PERMALINK

    Tordenskjold

    Registriert seit: 13.04.2006

    Beiträge: 11,328

    ich schiebs vor mir her, es zu kaufen… lohnts denn?

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    Of the gladest moments in human life, methinks is the departure upon a distant journey to unknown lands. -Sir Richard Francis Burton, 1856
    #4563901  | PERMALINK

    tsOrn

    Registriert seit: 01.01.2006

    Beiträge: 4,529

    wie gesagt: ich habs noch nicht. und kanns mir leider zur zeit nich leisten. es würde mich aber brennend interessieren, nachdem ich auf 3sat eine recht interessante diskussion darüber gesehen hab.

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    denken statt messen
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