Klassiker vs. Neuerscheinungen

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  • #85499  | PERMALINK

    The Adversary

    Registriert seit: 09.11.2006

    Beiträge: 33,605

    So, mal ein Thread zu einem Thema das mich irgendwie schon länger beschäftigt. In letzter Zeit gibt es ja bekanntlich viele talentierte neue Bands. Beispielsweise Dead congregation, Morbus chron, pseudogod, Grave Miasma usw. im Death Metal, Sign of the Jackal, Enforcer, In Solitude, portrait, Attic usw. im Heavy Metal usw. Ich kauf mir auch die Releases dieser Bands und finde die echt klasse. Dennoch fällt mir vermehrt auf dass ich diese kaum regelmässig höre. Wenns um Thrash Metal geht geht immer noch nix über Show no mercy, Darkness descends und Bonded by blood, Im Death Metal dasselbe mit Onward to golgotha, Altars of Madness und Left hand Path. Die neuen Releases der alten Bands interessieren mich so ziemlich gar nicht mehr. Bringen die irgendwie einfach keine Alben zustande die den Klassikern auch nur nahekommen? Und woran liegts das die neuen Bands bessere Alben aufnehmen, während die alten Bands es kaum mehr zustande bringen gute, neue Alben rauszubringen (Ich habe keinen Bock mir eine neue Overkill-scheibe zu kaufen, um dann eh nur die alten alben zu hören, auch wenn die neuen bei weitem nicht übel sind). Auch die neuen Bands bringen zwar super-alben heraus, einen richtigen klassiker hat es jedoch irgendwie schon länger nicht mehr gegeben. Irgendwie komisch.

    Was mir auch auffällt ist, dass das einzige Genre das noch relevante neuerungen zustande bringt Black Metal ist. Ascension, deathspell omega, wrathprayer, secrets of the moon sind aussenstehend, während in anderen genres Dead congregation einfach die kleinen incantation sind, in solitude die kleinen Mercyful Fate usw.

    Ja, ich habe mir jetzt einfach mal munter von der Seele geschrieben, eine konkrete Frage kann ich auch nicht formulieren. Aber wie seht ihr das Thema so? Gibt es heute überhaupt noch Klassiker? Oder ist mit Altars of madness und Mournful Cries einfach schon alles gesagt?

    Schreibt einfach mal drauflos, eure Meinung nimmt mich Wunder. Die ein oder andere Diskussion wäre top, Listenthreads kann ich keine mehr sehen.

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    #6697107  | PERMALINK

    Wakanda

    Registriert seit: 05.08.2011

    Beiträge: 1,571

    Meiner Meinung nach, gibt es heute so viele neue Bands (was ja auch gut ist), trotzdem bleiben die „alten“ Bands nach wie vor am Ball! Die Genres sind teilweise schon so ausgeschöpft, dass jede neue Band meint, etwas anderes, neues kreieren zu müssen. Dass da oft fragwürdige Musik rauskommt, ist nicht neu. Und dies macht letzendlich auch die Qualität der Musik aus, meiner Meinung. Die alten Bands (egal welche Metal-Richtung) haben damals bei ihren „Klassikern“ einfach drauflos musiziert, ohne darauf achten zu müssen, ob das jemand vor ihnen schon mal gemacht hat. Das heißt wiederum, dass das zugleich eingängige Musik und auf der anderen Seite auch künstlerisch anspruchsvolle Musik war/ist. Diese Klassiker (ob Band oder Album) bleiben demnach einfach hängen und die neuen Bands haben es daher auch schwerer, gegen die allseits Bekannten anzukommen, ganz von der Qualität und Leistung abgesehen. Denn da gibts in beiden Richtungen – klassisch oder neu- immerwieder Releases, bei denen ich den Kopf schüttel, wie so was in die Top-10 kommt!!!

    Ich habe jetzt bewusst keine Namen genannt, um allgemein zu schreiben, ohne auf bestimmte Bands eingehen zu wollen 🙂

    #6697109  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    Ich denke mal das liegt viel daran, dass man im Grunde genommen jedes aktuelle Album z.B. von Unleashed, Grave oder auch Maiden mit den alten Klassikern der 80er Jahre misst.

    Dass ausgerechnet im Black Metal die „neuen Klassiker“ entstehen wundert mich nicht wirklich, da dieses Genre eben jenes ist, welches dem Metal der 80er Jahre am nächsten ist. Sei es durch die Produktionen, die gerade im BM Underground noch recht scheppernd und rumpelnd daherkommen.

    Zudem ist es sicherlich auch der Aspekt, dass der Black Metal für aussenstehende doch sehr extrem klingt, und quasi nicht-Chartskompartibel ist.

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    Plattensammlung Diskutiere nie mit Idioten. Zuerst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter und anschliessend schlagen sie dich mit ihrer Erfahrung.
    #6697111  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Seh ich tendenziell ähnlich. Und find es sogar im Blackmetal nicht anders…

    Ist aber auch fast selbsterklärend, da je länger ein Genre besteht, um so mehr passige Tonfolgen sind halt schon vergeben. Zudem gibt es heutzutage auch viel mehr Bands bzw. man kriegt von viel mehr Bands mit, da es viel einfacher ist aufzunehmen und der Weltöffentlichkeit zu präsentiere (Internet und so halt). Da fällt es viel schwerer wirklich gute wahrzunehmen. Glaube genau deswegen sind auch die wertigen Tourpakete untergegangen, da es kaum noch potenziellen „Konsenssupport“ gibt.

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    #6697113  | PERMALINK

    Andie

    Registriert seit: 31.10.2010

    Beiträge: 4,214

    The AdversaryUnd woran liegts das die neuen Bands bessere Alben aufnehmen, während die alten Bands es kaum mehr zustande bringen gute, neue Alben rauszubringen

    Es hängt auch damit zusammen womit man aufgewachsen ist, find ich.

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    #6697115  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    Wobei man ja auch sagen muss, dass gerade der Black Metal ein fast grenzenloses Genre ist. Nahezu alle anderen Genres der Musik können mit Black Metal kombiniert werden: Sei es BM mit anderen Metalspielarten wie Heavy/ Doom oder Death Metal. Auch mit Metalfremden Genres kann Metal gekreuzt werden: Jazz, Rock, Punk oder Klassik. Somit kommen immer wieder neue Unterarten des Black Metal zum Vorschein: Shogaze (z.B. Alcest), DSBM, oder gar Jazz-Metal (die norwegischen Shining).

    Absplittungen in anderen Bereichen des Metal kann und wird es nicht geben. Denke mal PostRock-Death Metal oder Thrash mit Klassik Elementen gekreuzt können sich eher grausig anhören.

    Somit gibt es im BM den größten Platz für Innovationen

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    #6697117  | PERMALINK

    asgard1980

    Registriert seit: 21.08.2010

    Beiträge: 3,481

    AndieEs hängt auch damit zusammen womit man aufgewachsen ist, find ich.

    Im Grunde genommen ja. Aber egal wann man geboren wurden: wenn man sich die Metallica Platten ins Regal stellen will, werden zu 90% die ersten 5 Platten gekauft. Iron Maiden unter Garantie: Number Of The Beast, Iron Maiden oder Piece Of Mind. Bei Slayer wird definitiv die Reign In Blood unter den ersten 3 im Regal stehen.

    Sicherlich auch dank Mundpropaganda: Was du willst Maiden haben: kauf zuerst die, die und die

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    #6697119  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    asgard1980Wobei man ja auch sagen muss, dass gerade der Black Metal ein fast grenzenloses Genre ist. Nahezu alle anderen Genres der Musik können mit Black Metal kombiniert werden: Sei es BM mit anderen Metalspielarten wie Heavy/ Doom oder Death Metal. Auch mit Metalfremden Genres kann Metal gekreuzt werden: Jazz, Rock, Punk oder Klassik. Somit kommen immer wieder neue Unterarten des Black Metal zum Vorschein: Shogaze (z.B. Alcest), DSBM, oder gar Jazz-Metal (die norwegischen Shining).

    Absplittungen in anderen Bereichen des Metal kann und wird es nicht geben. Denke mal PostRock-Death Metal oder Thrash mit Klassik Elementen gekreuzt können sich eher grausig anhören.

    Keinen Ahnung, Black Metal wir halt öfter/eher mal vor allem durch Stimmung und Inhalte definiert, so das man vieles dazu zählen kann. Finde aber nicht, daß es mehr als andere Genres kombinierbar ist. Und mehr Tolles ist auch nicht bei rausgekommen, eher im Gegenteil. Bei den anderen Genrethreads denk ich oft „ganz Ok“, „nichts Neues aber solide“, während beim Blackmetalthread denk ich immer langweilig oder belanglos und vor allem „unböse“.

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    #6697121  | PERMALINK

    Andie

    Registriert seit: 31.10.2010

    Beiträge: 4,214

    asgard1980Im Grunde genommen ja. Aber egal wann man geboren wurden: wenn man sich die Metallica Platten ins Regal stellen will, werden zu 90% die ersten 5 Platten gekauft. Iron Maiden unter Garantie: Number Of The Beast, Iron Maiden oder Piece Of Mind. Bei Slayer wird definitiv die Reign In Blood unter den ersten 3 im Regal stehen.

    Sicherlich auch dank Mundpropaganda: Was du willst Maiden haben: kauf zuerst die, die und die

    Also bei Iron Maiden würd ich das so nicht sagen.

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    #6697123  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    The AdversaryBringen die irgendwie einfach keine Alben zustande die den Klassikern auch nur nahekommen? Und woran liegts das die neuen Bands bessere Alben aufnehmen, während die alten Bands es kaum mehr zustande bringen gute, neue Alben rauszubringen (Ich habe keinen Bock mir eine neue Overkill-scheibe zu kaufen, um dann eh nur die alten alben zu hören, auch wenn die neuen bei weitem nicht übel sind).

    Ich stelle mir das so vor: Ein etablierter Musiker, der in seiner jahrzehntelangen Karriere vielleicht nur das eine grobe Klangideal auszuformulieren versucht hat, hat zu seiner Musik und eben jenem Klangideal naturgemäß eine andere, eine vielleicht persönlichere, alltagsinfiziertere und/oder befangenere Beziehung als ein junger Anfängermusiker, der das von etablierten Musikern Vorgegebene als Startpunkt für die Entwicklung seiner eigenen Idee verwendet. Der etablierte Musiker hat sich über Jahrzehnte mit etwas beschäftigt, der Optimierungsspielraum wurde dabei immer kleiner bei sich gleichzeitig vergrößernder Fallhöhe. Es kann sein, dass man einem neuen Album von Overkill diese persönliche Geschichte vom Entwickeln des Stils anhört, vielleicht tut man es auch nicht und das bloße Wissen um eine Geschichte manipuliert einen als Hörer nur.
    (Passiert öfter, als viele zuzugeben bereit wären. Natürlich kann eine Geschichte nicht über offensichtlichste Mängel eines angeblichen musikhistorischen „Klassikers“ hinwegtäuschen, der außerhalb des alten Kontexts nichts taugt, aber immer nimmt dieses Wissen um eine Geschichte und vor allem darüber, wer der „Erfinder“ von etwas ist, einen Einfluss auf Erwartungshaltung und Bewertung, weil es ja meistens ein bisschen Geschichte ist, das einen auf eine Band oder ein Album neugierig macht. Kaum jemand hört sich Slayer an, ohne vorher erfahren zu haben, dass die Band wichtig ist.)
    Ein junger Anfängermusiker hat keine solche Geschichte mit einem Stil oder einer Idee, er holt den Stil oder die Idee an einem bevorzugten Zeitpunkt/in einem bevorzugten Zustand ab und arbeitet daran auf seine Art weiter. Ohne Geschichte klingt dieser alte Wein in neuen Schläuchen vielleicht frischer als der immer wieder gefilterte in immer denselben reparierten und modifizierten Schläuchen. Ohne Geschichte, bzw. aus seiner ursprünglichen Geschichte herausgelöst, hat es der alte Wein in neuen Schläuchen aber auch schwerer, sich als Klassiker zu behaupten.

    The AdversaryAuch die neuen Bands bringen zwar super-alben heraus, einen richtigen klassiker hat es jedoch irgendwie schon länger nicht mehr gegeben. Irgendwie komisch.

    Wahrscheinlich bekommt man einen klareren Blick auf sowas, wenn ein paar weitere Jahre ins Land gezogen sind. Klassiker entstehen erst in der Retrospektive, eine Bewegung oder ein kulturelles Zeitalter lassen sich von innen nicht analysieren und erfassen.

    asgard1980Absplittungen in anderen Bereichen des Metal kann und wird es nicht geben. Denke mal PostRock-Death Metal oder Thrash mit Klassik Elementen gekreuzt können sich eher grausig anhören.

    Klingt ja fast nach einer Aufforderung, eine Band zu gründen. Als „A Blaze In The Northern Sky“ rauskam, wäre sicher auch niemand auf die Idee gekommen, dass die Schwarmgitarren vielleicht irgendwo bloß ein Negativabbild von „Psychocandy“ waren.

    Bez. Thrash-Klassik-Crossover: Mekong Delta? :haha:

    #6697125  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    Ich sehe auch im Black und Doom Metal das meiste Potenzial bzw. Entwicklungsmöglichkeiten über den Tellerrand, was sich ja in den letzten Jahren schon gut gezeigt hat mit Post-/Ambient-/DSBM uvm. Hingegen finde ich Thrashveröffentlichungen fast alle recht gleichartig, obwohl ich prinzipiell nichts gegen das Genre habe.
    Die Auffassung über das Thema ist aber ohnehin sicherlich enorm subjektiv geprägt. Wenn man an bestimmten Genres „hängt“, kann man einerseits die rosa Brille aufhaben und sein Genre innovativer finden als alle anderen, gleichzeitig fällt einem aber Aufgewärmtes eher auf.
    Zu dem „Klassiker werden nicht mehr gemacht/übertroffen“ eine mögliche Erklärung bzw. eher Vermutung (ich bin ja eigentlich historisch diesbezüglich überhaupt nicht informiert): Es ist als 30 Jahre bestehende Band schon schwerer, noch zu überraschen. Weil man schon „alles gemacht hat“; weil man krasse Veränderungen „fürchtet“, da ja die Fans von Klassikerbands ja öfters „konservativ“ veranlagt sind und dann einige wieder sofort aufschreien, wenn man sich (zu weit) über den Tellerrand lehnt; oder weil man einfach älter wird und vielleicht nicht mehr den Elan aufbringen kann wie vor 20 Jahren (will ich jetzt niemandem unterstellen, aber ist durchaus vorstell- und nachvollziehbar) und wenn sich ein Musiker zwanghaft den Erfolg aus früheren Jahren zurückrufen will, dann merkt man das schon ziemlich. Da kann er musikalisch noch so gut sein und es wird trotzdem keine Klassiker-Atmosphäre aufkommen.
    Die Black-Metal-meets-irgendwas-anderes-Entwicklung ist wahrscheinlich auch dadurch angestoßen worden, dass sich die „Regeln“, die dem BM unterlagen, wohl etwas gelöst haben. Es gibt bestimmt immer noch genug Oldschool-Leute, für die BM zwangsweise mit einer bestimmten offen gezeigten Haltung einhergehen muss (s. DWEF-Debatte), aber so „steif“ wie in den 90ern sind heute weitaus weniger Menschen, weswegen sich auch mehr Kunstarbeit mit den musikalischen Elementen des Black Metal erlaubt.
    Beim Thrash ist diese Entwicklung imho noch nicht so „angekommen“, zumal sich dort m.E. viel mehr traditionelle Oldschool-„Früher-war-alles-besser“-Achtzischäää-Beschwörer rumtreiben und selbst junge Bands eher darauf setzen, die hochgelobten Zeiten wiederzuerwecken als neue Pfade zu beschreiten.
    Soweit meine zugegebenermaßen auf recht oberflächlichen Kenntnissen fußende Beurteilung der Sache.

    Mir selbst geht die vom TE angesprochene „Problematik“, falls es denn eine sein soll, aber gepflegt am Hintern vorbei. Ich höre die Musik, weil sie mir gefällt und wenn mir eine Band auf ihrem Werdegang irgendwann nicht mehr zusagt, dann höre ich sie halt nicht mehr. Ist allenfalls schade, wenn diese Band sozusagen einzigartige Merkmale hatte, welche man dann nur noch im Backkatalog und in keinen Neuveröffentlichungen mehr hören kann, aber eben nicht zu ändern. Zumal ich die bei einer Band als Klassiker „verschrienen“ Werke meist eher mäßig finde im Vergleich zu anderen Teilen der Diskografie.

    #6697127  | PERMALINK

    Bahl

    Registriert seit: 13.09.2005

    Beiträge: 1,745

    Ich meine auch, dass ein Album erst sehr viel später zum Klassiker werden kann. Die 80er habe ich metaltechnisch nicht miterlebt, aber ich glaube kaum, dass sofort feststand, dass South of Heaven oder back in Black unsterbliche Klassiker werden/sind.

    Dass die Begeisterung für neue Veröffentlichungen nachlässt, hängt in meinem Fall auch mit dem Alter zusammen. Als cih mit 17 eine neue geile Platte entdeckt habe, war das ein anderes Erlebnis als heute. Damals konnte ich ein Album über Monate hinweg ohne jede Abwechslung hören, heute geht das nicht mehr, da fehlt mir schneller die Abwechslung. Bei den Bands, die schon lang aktiv sind, erkläre ich mir das Nachlassen einerseits durch die Entwicklung der Musiker selbst (siehe die Wahrnehmung mit 17 vs. heute) und auch dadurch, dass es ja schon drölfzig Platten von der Band gibt. Selbst, wenn die neue Platte dann sehr gut ist, brauche ich sie oft nicht mehr unbedingt. Beispiel Napalm Death, das neue Album finde ich sehr gelungen, ich lege es mir aber trotzdem nicht zu. Und selbst bei viel abwechslungsreicheren Bands wie Katatonia kann das schon mal passieren. Dazu kommt bei mir noch, dass manchmal eine neue Platte vielleicht musikalisch besser ist als eine ältere, ich die ältere aber trotzdem lieber mag, sei es wegen der Atmosphäre, Erlebnisen, die ich damit verbinde usw.

    Bei den jungen Bands kann man, wie gesagt, einfach noch nicht wissen, vno welcher Bedeutung sie und ihr Schaffen später sein werden. Dazu gibt es ein viel größeres Angebot.

    Dass es kein Entwicklungspotential mehr gibt oder nur noch wenig, halte ich für falsch. In jedem noch so festgefahrenen Genre kann es immer wieder Überraschungen geben. Mitte und Ende der 90er wurde der Death Metal für tot erklärt, dasselbe ist dem Thrash Metal passiert und beide Genres erleben wieder bessere Tage. Im Thrash kenne ich mich nicht so aus, aber im Death Metal hat es in den letzten Jahren schon sehr gute und praktisch unumstrittene Veröffentlichungen gegeben (ich denke da spontan an Repugnant).

    Also ich glaube, dass das „Problem“ nicht an der Musik selbst liegt, sondern daran, dass man vielelicht mit den eigenen Anfängen gewisse Sachen verbindet, die gar nicht direkt mit der Musik zusammenhängen, sondern mit einem selbst. Und das kehrt halt nicht unbedingt wieder.

    --

    Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.
    #6697129  | PERMALINK

    Alkoholocaust

    Registriert seit: 04.02.2007

    Beiträge: 3,112

    Also ich mache mir da eigentlich nicht so große Gedanken, wenns mir gefällt wirds gekauft. Das Rad wird keiner mehr neu erfinden.

    #6697131  | PERMALINK

    Bahl

    Registriert seit: 13.09.2005

    Beiträge: 1,745

    AlkoholocaustAlso ich mache mir da eigentlich nicht so große Gedanken, wenns mir gefällt wirds gekauft. Das Rad wird keiner mehr neu erfinden.

    Wieso nicht? Ich verstehe nicht, wieso alle (oder viele) immer davon ausgehen, dass jetzt mehr oder alles gesagt ist. Klar, man denkt spontan öfter mal, dass jetzt nicht Neues mehr kommen kann, aber liegt das nicht einfach daran, dass man sich nicht so einfach vorstellen kann, was noch kommen könnte? Sorry, es wird gerade ein bisschen pseudophilosophisch wahrscheinlich. :haha:

    Jedenfalls kann ich mir vorstellen, dass es eine neue Band geben könnte, die vielleicht nicht das Rad neu erfindet, aber so sehr innovativ zu Werke geht und vielleicht einen gewissen Anstoß gibt. Solche Fälle gab es ja m. E. in den letzten Jahren auch.

    --

    Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.
    #6697133  | PERMALINK

    Skarrg

    Registriert seit: 11.11.2010

    Beiträge: 5,090

    Wie schon oft gesagt hier, wie will ein Album das vor einem oder zwei Jahren rausgekommen ist schon ein Klassiker sein? Natürlich gibt es moderne Klassiker, z.B. würde ich die „godless endeavor“ von Nevermore Klassikerstatus geben oder auch der Nektar II von Nocte Obducta usw und so fort.

    Kann natürlich auch dran liegen das ich erst mit 17/18 wirklich zur Metalszene gekommen bin und solche Releases schon fast „alt“ anmuteten, würde aber auch sagen das die in 5 Jahren immernoch als Referenz angegeben werden.
    Allgemein hab ich oftmals mehr Bezug zu den „neueren“ Alben (90er/2000er) als zu den „Uralt“ Klassikern, natürlich gibts da Ausnahmen aber In Solitude höre ich z.B. fast genau so oft wie Mercyful Fate.

    Was die Inovation beim BM anbelangt hab ich oft auch das Gefühl das man zum einen, wie hier schon gesagt hat, etwas mehr Möglichkeiten hat als z.B. im Thrash, andernseits werden nun Kombinationen möglich welche in anderen Genres halt schon wieder kalter Kaffee sind – Black Metal mit Hardcore (und wie sie alle heissen) z.B. war lange ein Tabuthema, wird nun aber immer öfter als sehr gute Kombination bewiesen. Beim Death/Trash Metal sind diese Experimente schon bald über 20 Jahre her und längst gang und gäbe geworden.

    ps. @ Pommesgabel: Stimme dir zu, hier wurde ja Thrash oft als kaum Kombinierfähig dargestellt aber schaut mal wie Meshuggah Thrash zu was ganz eigenem weiterkombiniert/entwickelt haben.

    --

    Ich brech mit meiner Nase deine Faust! Yüah!
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