Naturwissenschaft ohne humanen Hintergrund legitim?

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  • #87161  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Ich wollte mal alle naturwissenschaftlich Interessierte fragen, wie sie das sehen. Ist es moralisch vertretbar Milliarden in Forschung zu investieren, die nicht das Ziel hat das Leben der Menschen/Tiere insgesamt aufzuwerten? ich denke da unter anderem an Curiosity … Ich finde das ganze super spannend, trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das Geld nicht irgendwie an anderer Stelle sinnvoller investiert gewesen wäre. Curiosity kostet glaube ich bisher um die 2,5 Mrd. Dollar … wie viele Menschenleben hätten mit dem Geld gerettet bzw. aufgewertet werden können? … Ich bin mir an der Stelle echt nicht ganz sicher, welchen Standpunkt ich zu dieser Frage einnehme … Meinungen?

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    Ph'nglui Mglw'nafh [COLOR=#006400]Cthulhu[/COLOR][COLOR=#008080] R'lyeh[/COLOR] Wgah'nagl fhtagn. The oldest and strongest emotion of mankind is fear, and the oldest and strongest kind of fear is fear of the unknown ...
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    #6736379  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich finds unnötig, weil es mich nicht im geringsten interessiert ob der Planet mal bewohnbar war.

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    #6736381  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Ich finde das vollkommen legitim und sehe da kein Problem mit.
    Ich finde jedoch, dass man, bevor man da Unmengen an Steuergeldern raushaut, erst einmal hinbekommen sollte, seinen Bürgern eine angemessene Versorgung zu sichern.

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    #6736383  | PERMALINK

    Necrofiend

    Registriert seit: 17.12.2004

    Beiträge: 27,709

    Ich glaube da ist ein bißchen der Weg das Ziel. Man kann ja nicht immer unbedingt und kurzfristig den praktischen Nutzen von Forschungsergebnissen vorhersehen. Das kann in 1/10/100 Jahren schon anders aussehen. Wieviel man da aber aktuell und sozial vertretbar reinstecken kann und will, ist sicher streitbar…

    --

    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #6736385  | PERMALINK

    Nattfoedd

    Registriert seit: 24.09.2006

    Beiträge: 764

    Naja, der Nutzen für Mensch/Tier sollte meiner Meinung nach schon im Vordergrund stehen. Z.B. sollte man ruhig mal mehr Forschungsgelder lockermachen, die der Erhaltung unseres Lebensraumes und der Bekämpfung der Armut und des Hungers in der Dritten Welt zugute kämen… wobei man für letzteres wahrscheinlich noch nicht mal groß forschen brauchte, eine Umverteilung der Geldwerte und Wirtschaftsgüter würde da wahrscheinlich schon Wunder bewirken.

    Andererseits finde ich Sachen wie Curiosity schon sehr spannend und kann mich deshalb auch nicht so richtig dagegen aussprechen. Und man weiß ja nie, was dabei rauskommt, viele wissenschaftliche Entdeckungen sind ja auch quasi nebenbei gemacht worden, als man eigentlich etwas ganz anderes untersuchen wollte. Am Ende findet man da irgendeinen superduper Rohstoff, der uns das Leben sehr viel leichter macht oder sowas.

    Da lieber noch Geld in Curiosity, Raumfahrt etc. investieren als in Rüstungs- oder Tabakindustrie, Massentierhaltung etc.

    --

    “The road to excess leads to the palace of wisdom...for we never know what is enough until we know what is more than enough.” (William Blake) http://www.lastfm.de/user/SisterSinister
    #6736387  | PERMALINK

    Camel.Filter

    Registriert seit: 19.05.2006

    Beiträge: 4,223

    DubbyIch wollte mal alle naturwissenschaftlich Interessierte fragen, wie sie das sehen. Ist es moralisch vertretbar Milliarden in Forschung zu investieren, die nicht das Ziel hat das Leben der Menschen/Tiere insgesamt aufzuwerten? ich denke da unter anderem an Curiosity … Ich finde das ganze super spannend, trotzdem bin ich mir nicht sicher, ob das Geld nicht irgendwie an anderer Stelle sinnvoller investiert gewesen wäre. Curiosity kostet glaube ich bisher um die 2,5 Mrd. Dollar … wie viele Menschenleben hätten mit dem Geld gerettet bzw. aufgewertet werden können? … Ich bin mir an der Stelle echt nicht ganz sicher, welchen Standpunkt ich zu dieser Frage einnehme … Meinungen?

    Vieles ist letzendlich unnötig und sinnlose Verschwendung!
    Etwa mal ganz im Kleinen >>>
    Warum stellt nicht jeder Supermarkt in Deutschland seine Biomülltonnen öffentlich zugänglich?
    Da werden haufenweise Lebensmittel weggeschmissen, die zwar vom allgemeinen Haltbarkeitsdatum abgelaufen sind, aber eigentlich noch voll geniessbar sind.
    Sollen sich doch die armen Menschen ruhig bedienen?
    Es gibt nur wenige die dat durchaus bewusst tun, und et würde sich sowieso Niemand daraus bedienen, der et net nötig hätte.

    Aber hier geht et um wat ganz Anderet!
    Um dat Verständniss unseres Universums. Forschergeist. Investitionen in die Zukunft der Menscheit.
    Der Traum det Menschen dereinst wirklich tief in den Weltraum vorzustossen.
    Neue Welten zu entdecken, neue Rohstoffe und Energien abzubauen, gar zu kolonisanieren?
    Lichtschnelle Raumfahrt!

    Unmöglich?
    Sience Ficton?

    Ja, vielleicht heutzutage noch.
    Aber welcher Mensch hät et vor 100 jahren je für möglich gehalten den Mond wahrhaftig zu betreten?

    🙂

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    #6736389  | PERMALINK

    Metalhead 666

    Registriert seit: 03.03.2008

    Beiträge: 1,821

    Bevor ich dazu Stellung beziehe, werfe ich erst einmal polemisch eine Gegenfrage in den Raum:
    Was wäre denn mit den 2,5 Milliarden geschehen, wenn sie nicht in dieses Projekt gestochen worden wären?

    Klar, man kann jetzt schön sagen: „Was hätte man vielen Menschen damit helfen können.“ Und natürlich wäre das eine sehr gute Sache, keine Frage. Aber sollen wir wissenschaftliche Forschung nur noch betreiben, wenn daraus auf ANHIEB ein humanitärer Nutzen zu ziehen ist?
    Außerdem mal noch ein Einwurf. An diesem Projekt arbeiten sehr viele Menschen. Ergo hat dieses Projekt Arbeitsplätze geschaffen. Das ist jetzt wahrscheinlich nicht die humanitäre Hilfe, die du meinst. Aber die Menschen, die daran beteiligt sind, verdienen sich damit ihren Lebensunterhalt, wie in jedem anderen Job auch.

    Es ist doch wieder das gleiche wie vor paar Jahren mit Cern. Auf einmal gabs einen Aufschrei, was das alles kostet. Und auf einmal kommen da 500 Milliarden für Griechenland daher. Was hätten wir damit für einen humanitäre Hilfe leisten können…(Und wieder StammtischNiveau). Man kann nie wissen, was bei solcher Forschung herauskommt. Wie oft sind Dinge als „Nebenprodukt“ entstanden. Man sollte nicht immer gleich alles verteufeln, nur weil man nicht direkt einen Nutzen sieht. ICH Z.B sehe keinen Sinn drin, dass ein Fußballer einem Verein ZIG Millionen Wert ist. Mit dem Geld kann man auch andere Sachen machen.

    #6736391  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    Kurzfassung: Irgendwann will man diese ganzen SciFi Geschichten auch umsetzen können, sprich, den Weltraum, Monde, andere Planeten besiedeln. Dass das nicht von heut auf morgen geht, ist klar. Immer nur ein kleiner Schritt.
    Es ist wohl mehr als bloße Neugier, die den Menschen auf dem Mars nach Wasser suchen und die Beschaffenheit des Planeten untersuchen lässt.

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    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6736393  | PERMALINK

    Dubby

    Registriert seit: 11.07.2009

    Beiträge: 8,301

    Fixiert euch bitte nicht zu sehr auf Curiosity … das war nur ein Beispiel. Bisher aber gute Beiträge, denen ich weitgehend zustimmen würde 🙂

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    #6736395  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    Mir ist sonst eigentlich nichts aus der Naturwissenschaft bekannt, das nicht im Endeffekt dem Wohl von Mensch/Tier dienen sollte. Irgendwo lässt sich halt aus allem etwas brauchbares herausfinden, auch wenn das zunächst nicht ganz offensichtlich ist.

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    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6736397  | PERMALINK

    Clansman

    Registriert seit: 13.03.2004

    Beiträge: 12,735

    Verspricht spannend zu werden, mal schauen wann die ersten Bio-Gärtner und Teilzeitsozialisten hier einreiten um uns vor dem drohenden Weltuntergang zu warnen.

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    Ich will da gar nicht drüber reden, von mir aus können die alle sofort andere Jobs anfangen oder sterben. Das interessiert mich Null, das macht mich aggressiv und ich will's auch nicht hören. Michael Weikath über Nu Metal
    #6736399  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    Ich persönlich verstehe bei einem Großteil der Grundlagenforschung nicht, was die sich davon versprechen. Das sollte jedoch kein Grund sein, dieser ihr Recht abzusprechen. Sofern die Forschungen nicht unmittelbar und ausschließlich ein paar Größenwahnsinnigen, die für ihren Erfolg „über Leichen gehen“, zugute kommen, plädiere ich eher für Forschungsfreiheit. Selbst zu der (vor einiger Zeit in unserer Uni aufkommenden) Rüstungsforschungsdebatte muss ich sagen, dass ich nicht dafür wäre, ein Verbot von „militärinduzierter“ Forschung durchzusetzen, denn dann käme an Innovationen nicht mehr wirklich viel raus, da das Militär/Verteidigungsministerium leider einer der wenigen ist/war, der sich „dahinterklemmt“ und ordentlich Geld springen lässt. Und viele ursprünglich für die Verteidigung entwickelte Erfindungen haben mit der Zeit auch ihre Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen können bzw sind sogar unverzichtbar im zivilen Leben geworden. Prominentestes Bsp. Internet.

    #6736401  | PERMALINK

    Tripp Den Store

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 11,373

    Ich finde Forschung extrem spannend und auch wichtig. Dass man als „normaler“ Bürger darin wenig bis keinen Sinn sieht, ist normal aber aus genau diesem Grund, entscheidet auch nicht das Volk über das Forschungsbudegt vom Staat. Und Erkentnnisse über zB den Mars, Meeresgräben, den menschlichen Körper befriedigen auch einfach den natürlichen, menschlichen Entdeckertrieb und sind für mich damit auch irgendwie im Sinne der Menschheit.
    Und wie Necro schon schrieb, man weiss nie, wann der Nutzen in dieser Forschung zu Tage kommt. Irgendwann kann man aber auf alles zurückgreifen.

    #6736403  | PERMALINK

    andysocial

    Registriert seit: 18.03.2006

    Beiträge: 7,603

    Als Astrophysiker sage ich natürlich ganz klar ja zur ersten Frage. Dass so eine Diskussion noch geführt werden muss ist eigentlich traurig, da pflichten mir sicher nicht nur Naturwissenschaftler sondern auch die Geisteswissenschaftler bei. Wissenschaft ist zu großen Teilen erkenntnisorientiert und genau darin liegt auch ihr Ziel. Oder um es wie du zu sagen, es wertet das geistige Leben der Menschen auf. Klar, wenn du dein Leben nur als Auftrag zum Robotern siehst, dein gesamter Erlebnis- und Gedankenhorizont von Couch zu Ladentheke reicht und du deinem Gehirn keine weiteren Funktion beimisst, ist Grundlagenforschung Humbug. Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist.

    #6736405  | PERMALINK

    Errraddicator

    Registriert seit: 18.10.2004

    Beiträge: 17,759

    Kurzfristiges denken ist meistens schlecht, deswegen ist es wohl schon gut das Geld in so etwas zu stecken, wie als dass es sonst im nirgendwo versiegt.
    Und glaubt ma ja nich, dass man die 2,5 Mrd. da jetzt 1:1 in Reisportionen für Afrika umrechnen kann. *G*

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