Das Beste der Besten – Die Ergebnisse!

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  • #87659  | PERMALINK

    A.F.P.

    Registriert seit: 20.12.2007

    Beiträge: 24,476

    Hier kommen bitte die Reviews rein. Wenn möglich den Sampler auf einmal, höchstens zweimal besprechen, damit das hier nicht das größte Chaos gibt (Ok der Typ mit Tools Sampler kriegt ne Ausnahme). Wer wann reviewed ist EGAL. Die Reihenfolge spielt hierbei keine Rolle. Legt los wann und wie ihr Lust habt.

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    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
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    #6745273  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Kapitel I – Deine Lakaien

    So, die erste Gruppe, mit der ich mich im Zuge von Twistys Sampler beschäftigen darf, sind Deine Lakaien.
    Für mich absolutes Neuland, denn bisher haben sämtliche Erkundungszüge in die Wave-Richtung für mich damit geendet, dass ich abgeschreckt davongelaufen bin.
    Da ich aber in letzter Zeit schon Joy Division für mich entdeckt habe, welche mit ihrem Mix aus Post Punk und Wave für mich als Türöffner dienten, und auch die Violator von Depeche Mode vermehrt ihren Weg auf meinen Plattenspieler finden konnte, bin ich der Gruppe gespannt entgegengetreten.

    Dark Star
    Der erste Song der Gruppe, den ich gehört habe. Anfangs war ich mir auch noch nicht ganz sicher, was ich davon halten sollte.
    Woher die Bezeichnung des Dark-Wave kommt, ist offensichtlich, bewegt die Stimmung des Liedes sich in eher düsteren Gefilden.
    Die Mischung aus plastischen Beats, sphärischen Synthies, dunklen, dissonanten Pianomotiven, tackernden Rhytmen und mysthisch angehauchten Klangfeldern klingt für mich nach Kraftwerk trifft Bauhaus trifft Klassik, aber gut kombiniert, und mit seinem ganz eigenen Charme.
    Der Gesang ist dazu noch absolute Spitzenklasse, schwankend zwischen emotionalem Höhenflug und verzerrtem, hallenden Sprechgesang, gipfelnd in dem Ohrwurm-tauglichen Refrain.
    Die Atmosphäre ist irgendwo zwischen Leere, Verzweiflung und den unendlichen Weiten der Galaxie zu finden.
    Insgesamt ein sehr druckvoller Song, der gut reingeht und schön anzuhören ist.
    Doch, gefällt mir sehr gut.
    7/10

    Where You Are

    Hier wird das ganze weitaus ruhiger und melancholischer angegangen.
    Der Sound wird vom tiefen, tragischen Gesang dominiert, das Piano spielt ununterbrochen mit. Manchmal mischen sich verschiedenste elektronische Töne herein.
    Vor allem in der Mitte erschaffen Deine Lakaien eine Synthie-Klanglandschaft, welche mich (warum auch immer) an Caspar David Friedrichs ‚Wanderer über dem Nebelmeer‘ erinnert.
    Das Lied hat keine großen, unerwarteten Parts, im Gegenteil. Die Stimmung wird mit purer Monotonie und Wiederholung erschaffen.
    Aber das gelingt. Es klingt schön, es klingt authentisch. Die Gefühle kommen rüber. Sehr schöner Song.
    8/10

    Into my Arms

    Der Sound wird wieder deutlich elektronischer. Marschierende Beats, Gesang aus abgehackten Halbsätzen. Elektronische Klangsphären.
    Auch hier wird wieder auf eine fesselnde, geradezu verzerrende Monotonie gesetzt, Der Refrain hat seinen ganz eigenen Zauber, den ich hier nicht wirklich erklären kann.
    Aber wenn ich höre, wie die Worte mir entgegenschweben, bekomme ich eine heftige Gänsehaut.
    Vor allem am Ende, wenn die Stimme fasst in einer Klangmauer aus schweren Gitarren und elektronischen Sounds untergeht, um sich dann – in ständiger Wiederholung – in die Höhe zu schrauben, von einem zweiten Gesangssample unterlegt wird, eine hallende, melancholische Schönheit erzeugt. Definitiv der beste Samplersong von Deine Lakaien, und einer meiner Favoriten des Samplers, wenn nicht mein Liebling.
    Like a rising monster all veiled in grey. See the walls of dawn – they warn you of the day.
    Come back my dream – Into my arms into my arms…
    10/10

    Kapitel II – End of Green


    Hier hab ichs dann mit sehr depressivem, düsterem Rock zu tun bekommen. Im Internet fand ich noch die Bezeichnung des Gothic Metals, was aber meiner Meinung (zumindest bei den mir zugekommenen Songs) nicht umbedingt zutreffend wäre.
    Einigen wir uns also auf Gothic Rock. Ein Gebiet, mit dem ich mich nie befasst habe. Was aber anscheinend auch nicht weiter schlimm ist. Größtenteils. Den die Punktwertungen machen hier wirklich Sprünge.

    Tomorrow not today

    Im ersten Song wird mir im Grunde sehr solider, langsamer Rock, ohne große Besonderheiten geliefert.
    Die Gitarren schleppen sich langsam vorwärts, meist mit dem selben Motiv, bis zu einer Art Ausbruch gegen Ende, wo das ganze Tempo ein wenig angezogen wird, der Trommler ein bisschen drauf loshauen darf, dann aber alles wieder in das gewohnte Thema abfällt.
    Das Lied ist (zumindest für mich als Laie in dem Bereich) wenig abwechslungsreich oder fesselnd, das Gebiet ist aber auch gar nicht meine Baustelle. Klingt in meinen Ohren wie eine langweilige Version von Saint Vitus.
    Was man der Band aber zugute halten muss – der Gesang ist echt toll. Eine rauchige, tiefe und kratzige Stimme mit viel Gefühl und Authenzität, die da wirklich ein Paar Punkte raushauen kann.
    4/10

    Drink myself to sleep

    Im zweiten Song fällt mein Review schon um einiges positiver aus. Der Sound klingt zusammenpassender, die verschiedenen Elemente sind besser aufeinander abgestimmt. Auch der Gesang fügt sich nun toll ins Klangbild ein, statt sich wie zuvor nur über die anderen Instrumente zu legen.
    Dadurch wirkt er noch um einiges besser. Es wird mehr variiert, vor allem was Tempiwechsel angeht. Der Refrain geht gut ins Ohr, und obwohl ich mit Rock in der Richtung meist nicht viel anfangen kann, konnte ich meinen Fuß das eine und andere Mal beim mitwippen erwischen.
    Mit dem ruhigen, vom Klavier und Streichern begleiteten Mittelpart und dem groovigen Ende wird eindeutig klar, dass die Band einen deutlichen Wandel in die richtige Richtung gemacht hat.
    6.5/10

    Demons

    Mit dem Song hat die Band mich dann doch überzeugen können. Düstere, tiefe Gitarren dröhnen monoton vor sich hin, werden spielerisch hinterlegt. Der Gesang ist weniger tief und rauchig, hat dafür einen sehr kalten und bissigen Nebengeschmack, welcher mir ebenfalls gefällt.
    Die variierenden Melodien über der Gitarre gefällt mir, und auch der Refrain schafft es mich in einen Strudel aus Depression und Angst zu ziehen.
    Demons bietet einen interessanten Kontrast zu Tomorrow not today, weiß es doch besser zu gefallen. Der härtere, straightere Sound gefällt mir sehr gut, wirkt ausgereifter und macht weitaus mehr Spaß beim hören – erinnert mich übrigens an Smoke Blow goes Gothic.
    8.5/10

    Kapitel III - My Dying Bride

    Eine Band, die ich dieses Mal sogar vom Namen her recht gut kenne. Ich hatte die bisher aber (warum auch immer) eher in der Ecke Tiamat und Ministry vermutet, und deshalb nie reingehört.
    War ein Fehler, denn die Band bietet ein vielfältiges und interessantes Hörerlebnis, dass immer zwischen Doom- und Gothicmetal schwankt, mit allerlei Death- und Blackanleihen, symphonischen Spielereien und epischen Klangfeldern.

    She is the Dark

    She is the Dark bietet mir direkt einen guten Querschnitt durch das musikalische Schaffen der Band, denn es finden sich alle Einflüße, welche auf Wikipedia und LastFM genannt werden.
    Stark verzerrte Gitarren, die wehklagend dahinwehen, düsterer, klagender Gesang, der ein Trauerlied in die Dunkelheit ruft.
    Immer wieder doomige Gitarrenwalzen, von epischen Chören hinterlegt, und unmenschlicher, krächzender Gesang, welcher aus der Finsternis zurückschreit empfangen mich.
    Das Lied hat mich schon beim ersten Hören gefangen, nicht zu letzt wegen dem gekonnten Mix aus Doom, Gothic und symphonischer Atmosphäre.
    Die Gitarre spielt ein langsames, verzweifeltes Solo, dann rammt sich das Lied wie eine Dampfwalze voran. Der Gesang muss hier komplett den schwarzmetallischen Krächzgesängen weichen.
    Dafür setzt der Chor erneut ein. Danach spielt sich das Lied mit dem Solo seinem Ende entgegen.
    Musik, die ich in der Art bisher noch nicht gehört habe. Eventuell etwas Ähnlichkeit mit Swallow the Sun auf Gothic, aber mehr wüsste ich da auch nicht. Gefällt trotzdem!
    8/10

    A cruel Taste of Winter

    Wie die Östen sagen würden – dieses Lied ist wahre Düsterlichkeit.
    Schleppende Gitarren schleifen mich auf verschneite Berge. Menschen, welche sich vollkommen fremd sind, müssen Lasten durch die eisigen Massen ziehen, während ihre Glieder erfrieren und ihr Lebenswille erliescht.
    Der Gesang ist ruhig und gefasst, von einer Monotonie und Abwesenheit, welche die Schwere des Liedes aufgreift. Leise, epische Keyboardteppiche werfen einen dunklen Schatten über den Klang, und lassen die Temperatur direkt um zehn Grad sinken.
    In der Mitte wird es dann für einen kürzeren Teil schneller und härter.
    Böses, grausames Krächzen erbricht über den brachialen Wechsel. Ein geisterhafter Chor schwebt durch die Luft, leitet zurück zum Anfang.
    Viel mehr passiert in acht Minuten auch gar nicht. Das ist aber weniger schlimm, denn die verwendeten musikalischen Mittel haben so eine imposante Wirkung, dass gerade diese Wiederholung den Klang des Liedes umso grausamer wirken lässt.
    Der Winter bricht an, und dementsprechend trieft das gerade genau meinen Nerv. Sehr fein!
    8/10

    I cannot be loved

    Hier vereinen My Dying Bride alle positiven Elemente, welche ich bisher bei ihnen kennenlernen konnte, zu einem verdammt guten Lied.
    Schwere, doomige Gitarren leiten den Song ein, abgehackt wehen Keyboardfetzen hinein. Dann wird es melodiöser, und der Gesang setzt ein. erneut verfällt das Lied hier in die Monotonie, welche ich mittlerweile als eines der wichtigsten Elemente der Band erachte.
    Die Gitarrenarbeit fällt kreativer als in den vorherigen Songs aus, was mir sehr gut gefällt.
    Die Melodien sind von einer ausserweltlichen Schwere, und drücken mich brutal zurück.
    In der Mitte wird es ruhig, nur die Gitarre spuckt einzelne Töne hervor, welche einsam durch die Stille hallen, der Gesang fließt unbeirrt vorwärts, setzt dann aus. Das kam in den bisherigen Liedern noch nicht vor, was ich sehr schade finde, denn es macht das Lied interessanter als vorherige, und klingt zudem einfach wunderschön.
    Danach schleppen sich alle Instrumente und Gesang durch eine zähe, herzzerreisende Masse aus Hass und Angst.
    Definitiv der beste Song von My Dying Bride, welcher auf diesem Sampler vorhanden ist!
    9/10

    Kapitel IV – Dornenreich

    Was Twisty natürlich nicht wissen konnte, ist, dass Dornenreich auch für mich zu den besten Bands gehören. Einfach eine unheimlich begabte, intensive Band. Ich mag diese Mischung aus groben Blackmetalelementen, vermischt mit allen möglichen Elementen, von Folk zu Prog zu Klassik und ach was weiß ich alles. Natürlich kannte ich auch alle Lieder, aber ich mein, wer möchte nicht gerne eine tolle Band in den Himmel loben?

    Wer hat Angst vor Einsamkeit

    Ich liebe Dornenreich, und Wer hat Angst vor Einsamkeit zeigt perfekt, warum. Dieser Wahnsinn in der Stimme, die kraftvollen Gitarren, die leisen Keyboards, die Blastbeats.
    Der tiefe, kehlige Gesang, der vor Verzweiflung zerfliesst, vom schnellen Drumming in die Enge getrieben wird, die kakophonischen Schreie, die ihn durchbrechen. Treibende Riffs, verzerrte Schlenker, epische Klangfelder – in diesem Lied stimmt einfach alles. Dann diese Stille, einzelne Wortfetzen, welche in die Ferne gewispert werden, die Stimme, die versagt. Verzerrtes Geschrei als die Umneblung um sich greift, irren Hass um sich spuckt, sich selbst verschlingt.
    Ich kann gar nicht gut in Worten ausdrücken, wie genial dieses Lied ist.
    10/10

    Der Hexe flammend‘ Blick

    Und auch hier mal wieder alles richtig gemacht. Leicht schräge Gitarren leiten in ein beunruhigendes Ambiente ein, wie der Brocken bei Walpurgisnacht.
    Leise flüstern die Dämonen aus den dichten, hohen Bäumen, welche dunkle Schatten auf den Boden werfen.
    Auf eine sehr ruhige Art erzeugt das Lied ein Umfeld aus Furcht und Unbehagen, als würde man durch den dunklen Forst schleichen, in der Hoffnung, dass die Hexen dieses furchtbaren Spektakels mich nicht entdecken werden.
    Verspielte Rhythmen speit die Gitarre aus, als ich das grausige, und doch zugleich faszinierende Spektakel erblicke.
    Sie scheinen mich anzusehen, mir zuzuflüstern. Ein rauer Wind fegt durch die Äste, warnt mich, aber ich bin schon gefangen, und so laufe ich willenlos in ihre Arme und erliege ihrem flammenden Blick.
    Der Hexe flammend‘ Blick nutzt im Grunde nur ein Riff, welches lange vor sich hinspielt. Die Spannung erhält das Lied durch den Gesang, und seine zahlreichen Facetten, durch die Zwischenstücke, welche sich hereinspielen, und die Intensität, die diese endlose Wiederholung entfaltet.
    9.5/10

    Leben Lechzend Herzgeflüster

    Ein wunderschönes Motiv beginnt das Lied, dunkles Krächzen durchstößt den Klang, schnelle, blecherne Blastbeats stürmen voran. Tiefer, gefühlvoller Gesang erfüllt die Luft wie Nebel, der den Berg umschmiegt. Die Gitarrenarbeit und Melodien sind absolut umwerfend, spielt wunderschöne Melodien und Rhythmen, verträumt oder hart, böse oder lieblich. Keyboardteppiche erfüllen die Luft, heiseres, tiefes Krächzen leitet zu erneutem Gesang, welcher durch schnelles Drumming ordentlich Druck bekommt, und erneut in einem umwerfenden Solo mündet, dann abrupt stoppt und einem akkustischen Zwischenspiel weicht. Leide säuselt der Gesang, verstummt, eine Geige zerreisst die Luft, schnelle Gitarren spielen wirr vor sich hin, vom Wahnsinn ergriffener Gesang kreischt hasserfüllt, verstummt, weicht wieder akkustischen Klängen.
    Gesang und tiefes Grunzen verschmelzen zu einer Einheit und leiten erneut umwerfende Gitarrenarbeit ein. Dieses Lied ist auf allen Ebenen Perfektion, umwerfend komponiert, verspielt, verrückt, eigenwillig, druckvoll, und vor allem nie langweilig. Schnelle Wechsel, kontrastierte Elemente und virtuose Instrumentalisierung schaffen ein umwerfendes, geniales Lied, und begründen, dass Leben Lechzend Herzgeflüster für mich einer der besten Blackmetalsongs aller Zeiten ist.
    Der beste Song des Samplers, und insgesamt eines meiner Lieblingslieder.
    12/10

    Kapitel V – Paradise Lost
    Natürlich kenne ich den Namen der Band. Aber angehört hab ich sie mir bisher nie, da ich nicht fand, dass was ich gelesen habe sonderlich interessant klang. Eine Band, von der ich weiß, dass sie hier viele lieben, welche mich danach wohl steinigen werden.
    Leider hat mir die Musik einfach gar nicht zugesagt. Ich konnte damit nicht sonderlich viel anfangen, es hat mir nichts gegeben, und, joa, einfach gar nichts für mich. Auch wenn ich nachvollziehen kann, dass es für viele Leute eine geniale Band ist.

    I can hate you

    Verzerrte, hallende Gitarren, treibendes, hervorgehobenes Drumming. Harte Basslines. Tiefer Gesang. Ich kann schon verstehen, was Leute an der Musik von Paradise Lost so gerne haben. Aber für mich ist das einfach nichts. Ich finde, dass der Funke bei I can hate you nicht überspringt. Klar, die Riffs sind spitzenklasse, der Sänger talentiert, die Komposition gelungen. Symphonische Elemente schön platziert, alles nachvollziehbar. Aber ich fühle einfach nichts wenn ich das Lied höre. Ich könnte nicht sagen, ob das Lied jetzt Trauer, Wut oder Freude darstellen soll. Ich fühle mich wie Sheldon aus der Big Bang Theory: ‚Weißt du eigentlich, wie ich mich jetzt fühle?!!!‘ ‚Müde…? Hungrig..? Ich bin echt nicht gut in sowas…‘
    3/10

    Spirit

    Und auch hier wieder…was soll ich noch groß sagen. Der Anfang ist toll, schwere Gitarren, hymnenartige Keyboards. Dann setzt der Gesang ein, und das Lied entgleitet mir total. Die Gitarren reißen mich nicht mit, die Stimme sagt mir nicht, das Autotunegespiele jagt mir grausige Schauer über den Rücken.
    Es zieht alles an mir vorbei, ohne irgendeinen Eindruck zu hinterlassen, aus den Augen, aus dem Sinn.
    So sehr ichs versuche, ich werde mit Paradise Lost echt nicht warm.
    Und das, obwohl das Lied durchaus seine schönen Momente hat, z.B. das repitive Synthiegeklimper im Refrain.
    4.5/10

    Dying Freedom

    Erneut ein toller Anfang, welcher sich dieses mal aber auch schon mit den ersten Akkorden aus meinem Kopf rausspielt. Die bretternden Gitarren, dieser versucht böse, tiefe Gesang – einfach gar nicht meins, schade.
    Ich kann durchaus nachvollziehen, dass viele Leute das echt abfeiern, aber ich empfinde es einfach als belanglos, das selbe Problem, welches ich schon bei Neurosis hatte.
    Mir fehlt dazu scheinbar die Bindung. Tut mir Leid, Twisty 🙁
    3/10

    Kapitel VI – Fazit

    Jargh, damit bin ich fertig! Sehr schöne Sache, hat mir Spaß gemacht 🙂 Für Deine Lakaien bin ich dir unfassbar dankbar – zusammen mit Joy Division ist in mir die Liebe für Wave-Musik ausgebrochen :haha: Extrem toll! Auch My Dying Bride sind eine tolle Neuentdeckung gewesen, mit der ich mich mit Freuden weiter befassen werde. End of Green und Paradise Lost waren jetzt nicht unbedingt mein Ding – Schade, aber meine Güte, man kann ja nicht alles mögen. Hab außerdem extra versucht, da sachlich zu bleiben, statt einen Verriss zu schreiben (hoffentlich). Dornenreich kannte ich schon, hab aber fast vergessen gehabt, wie sehr ich diese Band eigentlich liebe. Dementsprechend freu ich mich da ja schon drüber, dass du sie reingepackt hast.
    Der Sampleraustausch hier war/ist definitiv ein spannendes Projekt, welches ich jederzeit wiederholen würde! Und Twistys Sampler war wirklich interessiert. Ich danke dir.

    Deine Lakaien: 8,3
    End of Green: 6,3
    My Dying Bride: 8,3
    Dornenreich: 10
    Paradise Lost: 3,5
    Gesamt: 7,4

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    #6745275  | PERMALINK

    Barney

    Registriert seit: 13.03.2011

    Beiträge: 5,368

    Die Besten der Besten. So strahlt es mir entgegen. Mit einem doppelklick öffne ich den Ordner um mir eine genaue Übersicht darüber zu verschaffen was Toxic_Violence für das Beste der Besten hält.
    Motörhead, Yellowcard, Megadeth, Queens Of The Stone Age und Empyrium präsentieren mir ihre jeweils drei besten Lieder. Jedenfalls wenn es nach Toxic geht. Nun gut, Lieder ab in den Player und los geht die Reise durch eine auf den ersten Blick bunte Zusammenstellung.

    Band Numero Uno ist Motörhead. Braucht man mir natürlich nicht vorstellen geschweige denn schmackhaft machen. Klasse Band, die wohl irgendwie jeder kennt. Ob nun durch die Musik oder durch die rockigen Shirts von H&M. Bekanntschaft hab ich mir der illustren Männnertruppe um Freontschwein Lemmy Kilmister zum ersten mal mit, naja eigentlich weiß ich den genauen Zeitpunkt gar nicht wirklich, aber das erste Lied war ganz klar Ace of Spades. Und somit sind wir auch gleich beim Sampler, denn es ist schön zu sehen, dass AoS nicht bei den drei Liedern von Motörhead dabei ist. Dafür darf ich mir Louie, Louie, Iron Fist und Crazy like a Fox anhören. Schöne Auswahl hat der Herr da getroffen, wobei bei meiner Top Drei nur Iron Fist in die engere Auswahl kommen würde.
    Nichtsdestotrotz bleibt die Auswahl ziemlich gut und Motörhead haben ja eh nur gute Sachen, von daher ist alles in bester Ordnung.

    Kommen wir nun zum ersten Lied. Louie, Louie. Mir bekannt durch die Version auf dem Overkill Album. Bekannt war mir das Lied schon vorher, allerdings nicht in der Version. Durchaus ein gutes Cover, aber keins der Motörhead Lieder, die ich mir dauernd anhören kann, klingt es für meinen Geschmack einfach zu untypisch für Motörhead.
    Da ist definitiv noch Luft nach Oben. Alles in allem würd ich dem Lied ne glatte 5/10 geben. Lemmys Gesang reißt da Einiges raus, denn eigentlich hätte der Song sogar noch eher ein Pünktchen weniger verdient.

    Weiter gehts mit Iron Fist.
    Typisch Motörhead und wird nie langweilig. Das Tempo, die Melodie und einmal mehr Lemmys „brilianter“ Gesang stimmen bei dem Lied einfach von vorne bis hinten. Wie schon erwähnt auch einer meiner Favoriten wenns um Motörhead geht. Von der ersten Sekunde an treibt der Bass an was es nur anzutreiben gibt. Gitarre und Schlagzeug sorgen für den Rest und machen Iron Fist zu einer energiegeladenen Nummer, die mich jedes mal mitreißt. 9/10 Punkte gibts dafür.

    Crazy like a Fox beendet das erste Kapitel und tut das auf prächhtige Art und Weise. Etwas lanngsamer als Iron Fist und auch wesentlich unbekannter möchte man meinen. Dabei ist das Lied eine kleine Perle.
    Lemmy dabei zuzuhören wie er über eine scheinbar unwerfende Dame singt gleicht einem wunderschönen Traum. Wenn er mit seiner samtigen Stimme Sachen wie „I love you’re body ‚cause it rocks“ singt kann ich nicht anders als zu lächeln. Zum einen wegen des herzergreifenden Kompliments und zum anderen wegen der doch etwas platten Wortwahl.
    Aber genau das ist der Motörhead-Charme, der das Lied so unterhaltsam macht. Dazu bietet das Lied noch eine so typische und irgendwie bekannte Melodie. 8/10 Punkte, so einfach und doch so gut.

    Alles in allem eine schöne Mischung, die mir Lust auf mehr macht. Kapitel 1 – Motörhead ist nach drei Liedern mit einer Spielzeit von knapp zehn Minuten beendet und ich stürze mich gespannt auf die mir vollkommen unbekannten Yellowcard.

    Yellowcard sagen mir nichts, aber auch wirklich gar nichts. Gelesen und gehört habe ich den Namen des öfteren, doch bisher fehlte das nötige Interesse um mal ein wenig reinzuhören.

    Dies ändert sich nun und mit Ten erwartet mich ein ziemlich ruhiger erster Song. Erste Gedanken:“Nanu, die Stimme kennst du doch irgendwoher?“. Ich statte meinem Freund Wikipedia einen Besuch ab um zu kontrollieren ob ich richtig liege und die Stimme tatsächlich von einer anderen Band her kenne oder doch schon etwas von Yellowcard auf irgendeinem Soundtrack gehört habe. Und Tatsache, auf dem Soundtrack von FlatOut Ultimate Carnage befinden sich zwei Lieder der Band. Gehe ich also doch nicht so ganz jungfräulich wie Gedacht an die Band heran.
    Kommen wir aber wieder zu Ten zurück. Es ist ruhig und im Gesamten ziemlich entspannend. Anhören kann ich mir das ganze relativ gut. Textlich scheint es um eine unfreiwillig abgebrochene Schwangerschaft zu gehen und der Sänger erzählt mir seine Gedanken über sein nicht geborenes Kind. Ob der Text auf Erfahrungen eines der Bandmitglieder beruht weiß ich nicht, passt allerdings zu der Melodie.
    Stimmlich überhaupt nicht meins, kaum Wiedererkennungswert und einfach zu typisch für diesen Pop-Punk. Könnte auch der Sänger von Simple Plan oder einer anderen Band sein. Dafür gibts ein kleines Minus und somit bekommt das Lied von mir 6/10 Punkten.

    Bei Drifting gehts dann schon um einiges pop-punkiger zur Sache. Was auch der größte Nachteil der ganzen Sache ist. Abgesehen von Sum 41 kann ich keiner Band aus dem Bereich wirklich was abgewinnen. Zu weichgespühlt und nichtssagend für meinen Geschmack. Dazu kommt die Stimme von Sänger Ryan, die mir komplett gegen den Strich geht.
    Wo Ten noch mit einer guten Melodie und passender Stimmung punkten konnte wird es beim zweiten Lied schon etwas schwieriger. Die Stimme taugt mir nichts und auch die Instrumentalfraktion kann nicht viel retten. Nach kurzer Zeit fängt das Lied an zu nerven und bei mehrmaligem hören vergeht mir die Lust noch mehr von Yellowcardzu hören und das obwohl noch ein Lied in den Startlöchern steht.
    Nach einem recht gelungenen Start kann Drifting nur magere 0 Pünktchen abstauben. Zu durchschaubar, zu klischeemäßig, zu weichgespühlt geht es hier zur Sache. Doof gelaufen.

    Breathing soll nun also das letzte Lied von Yellowcard sein und durch einen Zufall ist es auch genau das Lied, welches ich schon durch den Soundtrack von FlatOut kannte.
    Beginnen wir mal mit dem Gesang, der mir wie bei den vorherigen Lieder überhaupt nicht zusagt. Anders als bei Drifting gefällt mir hier aber wieder die Musik an sich. Kann gut sein, dass es an den Erinnerungen liegt, die ich mit dem Lied, bzw. dem Spiel verbinde, aber mir gefällts. Alles wesentlich knackiger als beim Lied davor und auch angenehmer zu hören. Ich vergebe 4/10 Nostalgiepunkten und verabschiede mich von Yellowcard und stelle fest, dass ich all die Jahre, in denen ich nur den Namen wahrgenommen habe, nichts verpasst habe. Allerdings verspühre ich große Lust mir nen Kasten Bier und ein paar Freunde zu schnappen und ein paar Runden FlatOut zu zocken.

    Der Rest folgt dann die Tage.

    Aus Tagen wurden Wochen. Naja, ist alles ein wenig mies strukturiert und ich hab auch nicht auf Rechtschreibung geachtet. War halt Sieben Uhr Morgens.

    Kommen wir nun zu Band drei. Hierbei handelt es sich um Megadeth. Von mir zu tiefst verachtet und gemieden wenn immer es nur ging. Wollen wir mal schauen ob die drei folgenden Lieder etwas daran ändern können oder ob ich nach der geballten Mustain-Schlagseite die Band weiterhin meiden werde wie andere Leute den Zahnarzt.
    Das erste Lied nennt sich „Wake Up Dead“. Es beginnt musikalisch recht rhytmisch und nachdem die ersten vier Sekunden verstrichen sind begrüßt mich auch schon Mr. Mustain mit seiner liebreizenden Stimme, die auf mich wirkt wie eine Infektion mit dem Noro Virus. Ich möchte brechen und Stuhlgang ausscheiden zu gleicher Zeit und zwar in riesigen Mengen. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen wie sich Leute freiwillig diese Stimme antun. Ich bin schon nach der hälfte des Liedes bedient, wobei diese gar nicht so viel Gesang zu bieten hat. Musikalisch gesehen ist das was Megadave und seine Mannen da spielen ja schön und gut, aber auch nichts was mich vom Hocker haut. Wäre das Lied ein reines instrumentales Stück so würde es mich gar nicht so sehr stören, doch der Gesang macht hier einfach alles kaputt. Ich würde gerne andere Dinge nennen, die mir gefallen oder auch nicht, aber diese Stimme brennt sich einfach ins Gehör. Dies allerdings auf keine angenehme Art und Weise.
    Da ich den Megadeth Part schnell hinter mich bringen will und grade im Zug sitze und auch noch die anderen beiden Bands schaffen will komm ich direkt mal zur Punktevergabe. Wie bereits erwähnt ist das Lied auf instrumentaler Eben vollkommen in Ordung. Für meine Ansprüche an Thrash zu verspielt, aber solide. Allerdings zieht der Gesang das gesamte Lied runter. Mit gutem Willen gebe ich 4/10 Punkten.

    Weiter gehts mit „Hangar 18“. Ich bin gespannt was der Fünfminüter zu bieten hat und ob er mir besser gefällt als „Wake Up Dead“. Die erste Minute ist ganz okay. Danach fängt Dave wieder an zu singen und direkt entfacht in mir der Drang das Lied zu ändern, denn leider kommt hier zu dem miesen Gesang auch noch unglaublich langweilige Musik hinzu. Bis zu Minute drei plänkelt das ganze Lied vor sich hin. Die folgenden Gittareneinlagen, die alle paar Naselang gespielt werden reißen hier allerdings den Karren auch nicht mehr aus dem Dreck. Die Grundstimmung des Liedes ist einfach zu langweilig, als das irgendwelche furiosen Soli noch was retten können. Positiv ist allerdings, dass kaum Gesungen wird. Die ehemalige Schnapsnase Mustain (ist er es immernoch? Ich habe keine Ahnung) krächzt lediglich in der ersten Liedhälfte rum. Man könnte nun meien, dass das die zweite Hälfte besser macht, aber dies ist leider nicht so, da die Musik nicht im geringsten zu gefallen weiß.
    Punkte? Gibt es hier wahrlich nicht viele zu holen. 2/10 und da war ich noch gütig, ich feiner Herr.

    „Washington Is Next“ ist nun an der Reihe. Wie schön, ich kann meine Freude kaum in Grenzen halten und die anderen Leute im Abteil gucken mich schon komisch an. Ich bange wie ein Irrer und gebe Grunzgeräusche von mir. Da ist der Beweis, Megadeth macht bekloppt. Schön zu sehen, dass die Band jedenfalls etwas in mir bewegt. Auch wenn es nur meine Magensäfte sind. Auch schön ist die Tatsache, dass das letzte Lied auch gleichzeitig das Lied mit den meisten gesangseinlagen ist. Anmutig wie ein Goldkehlchen trällert Dave von…naja keine Ahnung wovon er da singt. Ich versuche dranghaft nicht aus dem Zug zu springen und habe leider keine Zeit um mich nebenbei noch auf den Text zu konzentrieren. Allerdings ist klar, dass Washington als nächstes dran ist. Ich weiß nicht was der Stadt widerfahren wird, aber es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Mich interessiert nur noch mein eigenes Wohl und daher fange ich unbewusst an mit einem Stift gefährlich Nahe meiner Ohren rumzuspielen. Ich frage mich ob es das Wert wäre. Nie wieder auhc nur einen Ton hören oder noch ein, zwei Durchgänge vomletzten Megadeth Lied. Ich entscheide mich unter Tränen für zweiteres und schenbar fangen die anderen Zuggäste a sich ernsthaft Sorgen um mich zu machen. EIn Grund dafür könnte das Blut sein, das langsam aus meinen Ohren läuft. Egal, ich bin ein harter Kerl und stehe das durch. Ich habe schon ganz andere Sachen ausgehalten, also sollte das doch wirklich kein großes Ding werden. Ich nehme mir vor mir das Lied erneut anzuhören und es diesmal wirklich zu bewerten. Dann also los. Doppelklick und schon beginnt der Spaß von neuem.
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    Ich wache mit starken Kopfschmerzen auf und sehe in die angsterfüllten Augen einer Bahnbeamtin. Was guckt die mich denn so komisch an und was stellt sie mir denn für merkwürdige Fragen? Ob es mir gut geht? Ob ich mich an irgendwas erinnern könnte? Langsam kann ich die Situation wieder klarer analysieren. Ich liege in einer Lache Erbrochenem in Fötusstellung im Gang meines Abteils. Erinnern kann ich mich an nichts, aber meine werten Sitznachbaren werden meinem Gedächtnis schon auf die Sprünge helfen können. Ah soso, verständlich. Nach wildem durcheinander Geschnatter der Augezeugen meines Zusammenbruchs erfahre ich, dass ich Sekundenbruchteile nachdem ich den Song erneut angemacht habe angefangen habe mich zu übergeben. Ich habe gekotzt als würde es keinen Morgen geben. Zwischen den Würgen und Spucken konnte man wohl Sprachfetzen wie „Zur Hölle mit Dave Mustain“ oder „Bitte nicht mehr weiterspielen, ich will zu meiner Mama“ raushören. Tja was soll man dazu noch großartig sagen? Was wohl? Megadeth ist meine neue Lieblingsband und ich habe endlich erkannt, dass Dave Mustain ein Genie ist und eine elfengleiche Stimme besitzt. ach der Zugfahrt werde ich direkt losgehen und mir allles von Megadeath kaufen was es nur gibt. Aufgepasst Welt, ein neuer Megadeath Fan ist geboren. Wenn nicht sogar der größte Fan, den die Band jemals hatte.
    1 Punkt bekommt der letzte Song.

    Ich habe es geschafft. Ich bin die sieben Stufen der Hölle hinabgestiegen, habe dem Grauen ins Auge geblickt, bzw. ihm zugehört und bin wieder auferstanden. Ich konnte die Leute nie verstehen, die davon berichtet haben, dass sie ihr Leben mit vollkommen anderen Augen gesehen habe, nachdem sie dem Tod grade noch so von der Schippe gesprungen sind. Nun ist alles anders. Meine Sinne sind geschärft wie nie, ich verspühre eine Energie in mir, wie ich sie noch nie zu spüren vermocht habe. Was diich nicht tötet macht dich stärker. Ja, ich glaube daran. Es war nicht leicht, dennoch habe ich es geschafft und stehe nun hier, mit erhobenem Haupt und kann voller Stolz von mir behaupten Megadeth besiegt zu haben. Ich bin bereit für neue Aufgaben, für grßere Aufgaben, für noch gefährlichere Aufgaben. Nachtblut, ich komme.

    Nach der epischen Schlacht mit Megadeth, die den zweiten Weltkrieg wie den Streit zwischen zwei Kleinkindern im Sandkasten aussehen lässt, darf ich mir nun drei Lieder von Queens Of The Stone Age anhören. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht freue ich mich auf die nächsten Minuten und starte den ersten Song.

    „No One Knows“ solls also sein. Ich glaube das war das erste Lied, das ich jemals von QOTSA gehört habe. Ganz im Gegensatz zu Megadeth freue ich mich auf jede Sekunde Gesang, denn Josh Homme hat eine wunderbare Stimme und weiß diese auch sehr gut einzusetzen. An dieser Stelle auf irgendwelchen negativen Sachen rumzureiten fällt schwer, da ich eigentlich keine finde. Das Lied geht viereinhalb Miunuten und jede Sekunde davo wird von meinen Ohren als wahrer Orgasmus wahrgenommen. Grade nach Megadeth. Das Lied ist catchy as fuck und ein Ohrwurm, den man sich nur zu gerne aussetzt.
    8/10 Punkten gibt es und ich freue mich wie ein kleines Kind zu Weihnachten auf die anderen beiden Lieder.

    Als nächstes ist „Little Sister“ an der Reihe. Ein noch schlimmerer Ohrwurm als es „No One Knows“ schon ist, allerdings genau so angenehm. Auch hier finde ich nichts was mir großartig negativ auffällt. Einfach ein tolles Lied, wenn nicht sogar eins meiner Lieblingslieder von der ulkigen und ursympathischen Gruppe. 9/10 Punkten. Ein Träumchen.

    Kommen wir schon zum letzten Lied von QOTSA. „Feel Good Hit Of The Summer“. Ein Titel könnte kaum treffender sein. Macht einfach lust auf Sommer Sonne, allerdings auch auf Koks. Auch hier kann ich gar nicht so viel zu sagen. Mir gefallen die Queens Of The Stone Age einfach sehr sehr gut und ich gebe auch für das Lied gerne einige Punkte. Es kommt zwar nicht an „Little Sister“ ran, aber es bleibt ein ypisches QOTSA Lied und so gibts von mir erneut 8/10 Punkten.

    War das schön. Zwar ein kurzes Intermezzo mit den Königinen, dafür aber ein sehr schönes, was man ja auch an der Punktevergabe erkennen kann. Zu schönen Sachen muss man meist gar nicht viel sagen, die QUalität spricht hier für sich.

    So, kommen wir nun zur letzten Band, die ich hier bewerten darf. Empyrium gibt es nun für mich und allein am Namen kannn man erkennen, dass es nun folkiger zugehen wird. Denke ich jedenfalls. Eine mir vollkommen unbekannte Band, von der ich zuvor nicht mal namentlich gehört habe. Ich bin gespannt, kann ich im Normalfall eigentlich nicht so viel mit Folk anfangen.

    Erstes Lied: „Kein Hirtenfeuer glimmt mehr“. Ja doch, das weiß zu gefallen. Musikalisch sehr schön. Akustik Gitarre klingt wunderbar und auch die restlichen Instrumente fügen sich schön ein, sodass ein sehr angenehmes und sehr zugängiges Gesamtbild entsteht. Der sehr minimalistische Gesang passt sich perfekt in die Musik ein. Mir fasst ein wenig zu schmalzig, aber durchaus in Ordnung. Das Lied hat nur eine Spieldauer von zweieinhalb Minuten, was schade ist, denn das Lied ist gut, ziemich gut sogar. Wird wohl in meinen Musikordner für ruhige Momente wandern. Sehr schön, freut mich und ich hoffe auf gutes für die nächsten zwei Lieder. 8/10 Punkten.

    Zweites Lied: „The Ensemble Of Silence“. Der Titel lässt auch eine ähnlich ruhige Gangart wie bei dem ersten Lied hoffen. Die Melodie klingt auch recht ähnlich. Wenn es so weitergeht wie es begonnen hat, dann werden die kommenden 9 Minuten sehr schön. Ab Minute Zwei dann ein kleiner Schock, es wird etwas härter. Auch der Gesang verändert sich gänzlich und nun habe ich es hier mit folkigen Black Metal zu tun. Kann gut sein, muss aber nicht. Allerdings bleibt der Grundtonus des Liedes ziemlich ruhig. Die Black Metal Einschübe stören glücklicherweise nicht so sehr und so bleibt es dabei, dass sich auch das zweite Lied von Empyrium sehr angenehm hören lässt. Der klare Gesang gefällt mir hier ziemlich gut. Ich vergeb mal 7/10 Punkten.

    Drittes Lied: „Waldpoesie“. Mit dem dritten und somit auch letzten Lied von Empyrium und auch des gesamten Samplers erwartet mich auch das längste Lied. Knappe 14 Minuten geht das Stück. Die neun Minuten des Vorgängers gingen relativ shcnell vorbei und das Lied wurde icht langweilig, ich bin gespannt wie es jetzt wird. Ich muss sagen, dass mich der anfängliche Gesang hier irgendwie an Lieder von Tabaluga erinnert. Musikalisch gefällt mir das dritte Lied leider nicht so sehr wie die ersten beiden. Ab Minute fünf wird zwar nicht gesungen, dafür wird allerdings gestöhnt. Hat bestimmt seine Gründe, aber mich stört es schon ziemlich. Danach wird mehr erzählt als gesungen und das wiederrum gefällt mir ziemlich gut. Die Stimme vom Sänger weiß zu gefallen. Schön rau und dunkel. Passt definitiv zu der Musik von Empyrium. Die zweite Hälfte des Liedes ist hebt sich musikalisch ziemlich von der ersten ab. Waren in der ersten Hälfte noch Trommeln, die für mich sehr prägnant waren sind es nun akustische Gitarren und Streichinstrumente. Gefällt mir wesentlich besser. Der Wechsel bewirkt, dass mir die Spieldauer gar nicht mehr so lang vorkommt. Auch wird in der zweiten Hälfte größtenteils auf Gesang verzichtet, was die Musik noch stärker wirken lässt. Mit geschlossenen Augen lässt sich das sehr angenehm hören. Minuspunkte gibt es in der zweiten Hälfte auch für den Gesang. Allerdings wird wie bereits erwähnt größtenteils darauf verzichtet, was dem Lied zu gute steht. Das LIed bekommt 7/10 Punkten, da der Gesang und die erste Hälfte mir nicht so gut gefallen, aber sonst ein solider Song, der nicht langweilig wird.

    Das wars also für Empyrium. Ich bin durchaus positiv überrascht. Zwar sagen mir die Black Metal Einschübeund der Gesang nicht immer 100%ig, aber die Melodien sind größteteils sehr schön und eignen sich perfekt um abzuschlaten und sich der Musik hinzugeben. Werde mir wohl noch ein paar andere Lieder der Band anhören.

    Und das wars nun auch mit dem Sampler von Toxic. Ein Sampler mit seinen Höhen, Tiefen und Überraschungen. Auch wenn es sich mit dem bewerten alles ein wenig gezogen hat war es doch ne ganz spaßige Angelegenheit. Naja was soll ich noch groß sagen…

    --

    Halt dein Maul
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    h0az

    Registriert seit: 27.06.2010

    Beiträge: 4,198

    So, maximal zwei Teile also. Das kriege ich hin, hier kommt schon mal Numero Uno

    Anaal Nathrakh

    Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
    Eingeleitet wird der Sampler auch gleich mit der Band des Samplers, mit der ich am meisten vertraut bin. Anaal Nathrakh habe ich ziemlich genau zu Release von „In the Constellation…“ kennen und lieben gelernt. Seitdem hat mich dieser messerscharfe Kontrast aus totalem Chaos und unwiderstehlicher „Schönheit“ auch nicht mehr losgelassen. Ich würde sie persönlich nicht als eine meiner wichtigsten oder liebsten Bands sehen. Sie sind aber definitiv eine der wenigen, die ich durch diese letzten Jahre immer gleich gern gehört habe. Das kann nicht mal Moonsorrow von sich behaupten, so ungern ich das auch zugebe.

    Wie finde ich das ganze?
    Satanarchrist ist ein sehr direkter und kompromissloser Einstieg in diesen Fünfzehner. Schöne melodische Riffs treffen auf diese unmenschlichen Vocals. Stimmbänder und Kehle wie von Abflussreiniger durchspühlt, kratzig und schmerzhaft, aber gerade deshalb saugeil. Wo andere Black Metal (-verwandte) Bands dies nutzen, um möglichst verzweifelt zu klingen, dient es hier eher purem Hass, Aggression und generell allem, was das Spektrum negativer Emotionen so hergibt. Und besonders gegen Ende diese absolut genialen Melodien dazu, argh. Generell schreiben AN super Riffs, die zwischen dem ganzen Geballer richtig schön herausstechen Da sind so einige meiner liebsten Riffs des ganzen Genres dabei, ganz groß.
    In der Mitte des Samplers auf mich wartend, läuft When The Lion Devours Both Dragon and Child vom Grundkonzept ähnlich ab. Bloß kommt hier noch ein Element hinzu, was Anaal Nathrakh nochmal spezieller macht. V.I.T.R.I.O.L kann nämlich auch schön klar singen. Von Rufen bis zu halben Arien geht alles. Der Refrain hier ist eh noch halbwegs konventionell, hätte da bei Hati mit einem opernartigen Beispiel gerechnet. Trotzdem eine coole Songwahl, einer meiner Lieblinge auf der durchwegs geilen Eschaton. Who will wipe this blood off us?
    Dann lässt mich dieser Mahlstrom über den Rest des Samplers wieder in Ruhe (zwischendurch quälen mich ganz andere Folterknechte), bis zum Outro jedenfalls. Jetzt wird’s oldschooliger, mit The Final Destruction of Dignity gibt’s was vom zweiten Album auf die Ohren, wo auch das göttliche „Do Not Speak“ oben ist. Keine Schnörkel, kein Klargesang, nur der pure AN-Wahnsinn in dezent roherem Soundgewand. Schade, dass ich mit der Diskografie vertraut bin, das hätte auf jeden Fall bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Fazit: Groß. 9/10

    Carnival in Coal

    Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
    Gar keinen. Nicht einmal vom Namen her kannte ich diese beiden schrägen Vögel.
    Sie sind damit die einzigen auf dem Sampler, an die ich vollkommen unvoreingenommen herangehen konnte…

    Wie finde ich das ganze?
    …dementsprechend neugierig war ich darauf, was sich hinter diesen drei Songs mit schrägen Titeln verbergen soll. Eigentlich hätte ich nur auf deren Nachnamen achten müssen. Wer Wursthorn heißt kann nur kranken Scheiß fabrizieren.
    Dabei fängt XXX Dog Petting eh sehr ansprechend an. Rauchiges, whiskeygetränktes Saxophon, dazu seltsame, abgehackte Sprachsamples, alles sehr suspekt. Dann Klavier und ein Sprecher mit komischem Akzent und schon geht das Gedresche mit total irrsinnigen Parts los. Klaviergeklimper, Keyboard-Flächen, Sprechgesang, schwarzmetallisches Gekeife, Bungle-esque Parts, pappige Drums (aus der Konserve nehme ich an?) und sonstige, auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassende Komponenten werden hier auf einen Haufen geworfen und grob arrangiert, abstrakte Kunst par exellence oder so. Und auf dem zweiten/dritten/etc Blick? Da macht das ganze immer noch nicht mehr Sinn. Hm, vielleicht mal einen Blick auf die Lyrics werfen. Oh Gott! Wieso habe ich das nur getan?! 😆
    Naja, Hati ist sowieso der Großmeister der unkonventionellen und eigenwilligen Musik hier im Forum kommt mir immer vor, von dem her war sowas zu erwarten. Ich kann das sogar irgendwie gut finden, aber nur weil herrlich schräg und irrsinnig, nicht wegen irgendeiner musikalischen Qualität.
    Dabei ist der Zenit noch nicht einmal erreicht, der heißt nämlich Gang Bang. Ich muss nach x-tem Hören immer noch lachen. Die Musik geht noch als Elektro-Metal durch, aber was haben die sich bei den Vocals gedacht? Ein Frosch quakt was von wegen Gang Bang und will Mr. Obsession genannt werden. Wenn das Ziel sein sollte, mich zum Dauergrinsen zu bringen, haben sie das erreicht. Sonst steh ich auch bei Song Nr. 2 ratlos da.
    Aber Avant-Garde kann auch easy listening sein. Keine Ahnung ob das Hatis Botschaft an sein Battle-Opfer war, ich bin trotzdem dankbar. Cartilage Holocaust ist wieder mal überhaupt nicht das, was der Songtitel suggeriert. Hier regiert der Funk und teleportiert mich in eine Oldies-Disco. Plötzlich habe ich Schlaghosen an und der Sänger hat plötzlich funktionierende Stimmbänder und kann sogar damit umgehen. Fast schon verdächtig eingängig das Ganze. Ich mag verrückte Sachen, aber bei der Band ist der „normalste“ Song bei weitem mein Gewinner, keine Ahnung wieso. Ich schwinge jedenfalls die Hüften, das Wah-Pedal wird konstant vergewaltigt, und das ist gut so, ich mag den Effekt, wenn auch lieber in Maßen. Ein Gong – irgendein Gimmick musste ja noch kommen – erlöst mich dann vom Song und was den Sampler betrifft auch von der Band. Das war vielleicht ein Trip, haha.
    Fazit: Schräg. 3,5/10 excl. 2 Bonuspunkten für Humor

    --

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    Lazarus_132

    Registriert seit: 18.05.2009

    Beiträge: 19,104

    Sou, dann fange ich auch mal an. Daray warnte ja schon davor, dass es hier nur weibliche Stimmen zu hören geben wird. Ich war zwar etwas skeptisch was den kitschgehalt der von ihm gewählten Stücke angeht, wurde dann aber doch meist positiv überrascht.
    Da er mir keine Reihenfolge vorgegeben hat fange ich jetz einfach mal frei nach Schnauze mit Madder Mortem an.

    Madder Mortem

    Die Band kannte ich maximal vom Namen her und habe nie große Anstrengungen unternommen mich mit denen mal zu befassen. Dies schien mir aber ein Fehler gewese zu sein. So stellte ich mir unter Madder Mortem irgendetwas gothicmäßiges vor und lag damit scheinbar garnicht mal so falsch. Die Band verbindet auf den hiesigen drei Songs auf sehr geniale Art und Weise Prog, Doom und Gothic. Dies ist natürlich exakt die Schnittmenge in der ich meine Musik mag.

    Das erste Stück in meiner selbsterwählten Playlist heißt: „Breaker Of Worlds„. Hier fahren die Schweden einen ziemlich aggressiven Sound. Fette Riffs werden von einer gewissen mystischen Grundstimmung getragen welche wiederum von der superben Stimmengewallt der *insert vocalist name here* getragen wird. Schön düster und unvorhersehbar fällt dabei die Songstrucktur aus. Ergo genau das worauf ich so stehe. Dieses Stück ist also schonmal ein voller Erfolg. 9/10

    Die zweite Nummer „Omnivore“ ist in der grundsätzlichen Ausrichtung ganz ähnlich aber etwas vorhersehbarer. Schon cool wie episch Musik durch den simplen Einsatz vom Halleffekt klingen kann. Die Musikanten lassen einem kaum Raum zum atmen, andauernt gibt es neue Riffs und Melodien auf die Ohren, ohne dass die ganze Sache in irgendeiner Weise überladen oder kitschig wirkt. Vor allem das Finale ist ziemlich imposant. Auch ein tolles Stück Musik welches mir aber nicht genau so gut gefällt wie die erste Kostprobe. 8/10

    Der letzte Teil dieses Sampler-fünftels nennt sich „Hangman“ und scheint etwas neuer zu sein. Sehr ruhig, ja fast schon loungig beginnt es. Es gesellt sich schöner entspannter Gesang hinzu welcher zur Mitte hin ins Verzweifelte umschlägt. Hier geht es nun wieder ziemlich wuchtig zur Sache. Sehr doomig und fast schon trostlos wirkt diese gigantische Gitarrenwand auf mich. Quasi perfekt zum grauen, verregneten Himmel vor meinem Fenster. Sehr ergreiffent das Ding. Vor allem der verzweifelte Gesang verschafft mir eine Gänsehaut. Somit ist dieses Stück zwar nicht progi as fuck sondern überzeugt durch andere Qualitäten. 9/10

    Jau da hab ich die Jahre über wohl ziemlich was verpasst. Ich glaube wenn ich wiede rKohle habe werde ich mir mal eins dieser drei Alben hier zulegen. Klingt die Band heutzutage eigendlich immernoch so?

    Flowing Tears

    Eine Band von der ich bis heute nichteinmal den Namen kannte. Von daher war ich gespannt was mich wohl erwarten würde.

    Sistersun:
    Die Band scheint wohl recht melancholischen und vor allem Eingängigen Gothic Rock zu zelebrieren. Die Anfangsmelodie dieses Stückes erinnert mich zunächst gar an die Mittelphase meiner Lieblingsband Katatonia. Wie man also vermuten kann schwirren mir bittersüße Melodien um die ohren, welche von einer kräftigen aber dennoch gefühlvollen Frauenstimme getragen werden. Der sehr simple Refrain „IIIIIIIII Love You…“ setzt sich sofort im Ohr fest und geht dort warscheinlich so schnell auch nicht wieder fort.
    Viel mehr gibt es über den Track auch nicht zu sagen.
    7/10

    The One I Drowned:
    Jo, das Stück präsentiert sich ähnlich wie der vorangegangene. Kann es sein dass die Songs auf dem Album direkt nacheinander kommen?
    Die Gitarren zeigen sich hier von einer trägeren / doomigeren Seite. Die ganz ruhigen, verhallten Momente sind, wie ich finde, das Beste an diesem Stück. Ein komplettes Lied in dieser Ausrichtung wäre sicher ganz interessant. Der Refrain ist mir hier aber zu… hmm… langweilig. Auch die verträumten Melodien können mich hier nicht wirklich überzeugen. Irgendwie schafft es das Stück nicht mich zu packen und deswegen gibt es hierfür die erste Mittelmäßige Note.
    5/10

    The Carnage People:
    Ah, eine stark nach vorn gehende Nummer. Die Leutchen versprühen hier recht viel Power und das steht ihnen ziemlich gut. Ansonsten ist alles wie gehabt: schöne Melodien, gutes Riffing und natürlich ein festsetzender Refrain. Auch wenn mich die Strophen hier mehr packen können als eben jener. Da die Grundstruckturen des Songwritings aber nicht viel mehr bieten über das sich zu reden lohnt hoffe, dass du mir verzeihen kannst, dass ich nicht alzuviel hierüber schreiben kann.
    Gefällt mir auf jeden Fall ziemlich gut.

    8/10

    Ich kann abschließend auf jeden Fall sagen, dass ich wohl nicht alzu viel verpasst habe. Dass Daray diese Band aber scheinbar sehr gern hat, kann ich gut nachvollziehen.

    Die reslichen Sachen werde ich bei Fertigstellung hier reinkopieren.

    --

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    h0az

    Registriert seit: 27.06.2010

    Beiträge: 4,198

    Sampler abfertigen Teil 2/2

    The Dillinger Escape Plan

    Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
    Die zweite Band auf dem Sampler, die ich schon besser kenne. Zwar nicht so gut wie Anaal Nathrakh, bin aber auch hier mit der Diskografie halbwegs vertraut. Eine tolle Band, die es immer schafft, zwischen komplexen Math-Shitstorms und total eingängigen Passagen wie selbstverständlich hin und herspringen und mein Gehirn ordentlich durchzurütteln

    Wie finde ich das ganze?
    Auch hier wieder der Satz: Schade, dass ich hiermit schon vertraut bin, das hätte auf jeden Fall bleibenden Eindruck hinterlassen.
    Good Neighbor stellt den Hörer nicht unnötig auf Geduldsprobe und feuert sofort los. Anfangs war das immer etwas zu viel des guten für mich. Aber wenn man die Songs besser kennt, ist alles total nachvollziehbar. Ganz arrhythmisch und verkopft ist die Musik ja eh nicht, zwischendrin setzen die Jungs ja auch immer sehr eingängige Passagen, ob das jetzt klar gesungene Refrains oder simple, zum twostep einladende Parts sind. Bei Good Neighbor ist letzteres der Fall, sehr schöne Stelle. Der erste wirkliche Refrain kommt erst im nächsten Song. Setting Fire to Sleeping Giants ist auch die einzige etwas ältere TDEP Nummer. Sie wussten aber auch schon 2004, wie man tolle Songs schreibt, der hier geht jedenfalls verdammt gut ins Ohr und ist weniger vertrackt als die meisten ihrer anderen Sachen.
    Dann als dritten und letzten Song den, der mich damals neugierig auf die Band gemacht hat. Widower ist zwar auch wieder sehr eingängig – ich hätte bei Hati wieder mal falsch getippt und mit einem „mathigeren“ Querschnitt durch die Diskografie gerechnet – aber klar, dass der Song da drauf muss, ist er doch einer der herausragendsten. Dafür wurde mit Mike Garson auch ein recht bekannter Pianist mit ins Boot geholt. Das ist beim sehr sanften, verhaltenen Intro schon sehr schön anzuhören, aber er integriert sich auch später, wenn alle Instrumente loslegen, sehr gut in den Gesamtsound. Ein rundum geiler Song. Stellenweise doch sehr vorhersehbar, was als nächstes passiert, aber das stört ja nicht.
    Fazit: Ebenfalls groß. 9/10

    Solefald

    Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
    Solefald war mir ein Begriff. Ich habe mir auch „Mont Blanc Providence Crow“ öfters angehört, als sehr interessant und erfrischend anders empfunden und die Band steht schon seit Ewigkeiten auf meiner (viel zu langen) to-do-list. Im Nachhinein komplett unverständlich, wieso ich mich vorher nie dazu bringen konnte, mich endlich näher damit zu befassen. Tausend dank, dass ich jetzt quasi dazu gezwungen wurde. Wer weiß, wann ich das sonst getan hätte ^^

    Wie finde ich das ganze?
    Man kann es wohl aus dem ersten Absatz schon recht gut herauslesen, also kann ich ja gleich Klartext reden: Die Band ist saugeil!
    The USA Don’t Exist fängt schon genau so an, wie ich die Band im Kopf hatte. Viel Keyboard, leicht verdauliches Gitarrenspiel, und dann der sich entweder abwechselnde oder sich auch total überlappende Gesang der beiden. Mal wieder ein hoaz’scher Vergleich, den vielleicht schon wieder nur ich nachvollziehen kann: Cornelius erinnert mich total an Anders Friden so um Reroute to Remain herum, wenn er sich mal wieder an semi-Sprachgesang versuchte (Free Fall wäre da ein Beispiel). Diese etwas heiser klingende Stimme finde ich irgendwie total seltsam, hat aber etwas, dem ich mich nur schwer entziehen kann. Dazu Lazares schöner Klargesang als glatter Gegenpol, was super funktioniert. The USA Don’t Exist hatte ich nach den ersten paar Durchgängen tagelang im Ohr hängen, der Song macht süchtig.
    Den Anfang von Dionysify This Night Of Spring musste ich auch verdammt oft hören, um davon genug zu bekommen. Wie da einfach so viel auf einmal passiert. Gesangsspuren überall, dazu ein Chor, cheesy as fuck Orgelspiel, Saxophon etc. pp. Material, aus dem man auch locker 5 Songs hätte basteln können, wird hier auf 8 sehr kurzweilige Minuten komprimiert. Saxophon geht sowieso fast immer klar, solange es kein zerfahrenes Quietschen ist (wobei auch das manchmal toll sein kann, siehe Ihsahn), und auch hier im zuerst ruhigen, dann fast schon dramatischen Mittelteil klingt das verdammt cool. Ich sitze mitgenommen da, als Solefald mich wieder an den Anfangspunkt der Reise setzen, als wäre nichts passiert. Erneuter Orgel- und Gesangs-Overkill schließen den Kreis.
    But wait, there’s more! Eukalyptustreet ist der längste Song des ganzen Samplers und trotzdem keine 10 Minuten lang. Generell ein angenehm kurz gestalteter Sampler, bei meinem wäre dieser Song nicht mal bei den fünf längsten dabei, wow… Wo ich bei Carnival in Coal recht dankbar war könnte ich hier ein wenig mehr vertragen ^^
    Eukalyptustreet fängt sehr verhalten und schön sanft an und bleibt auch über die Hälfte der Songlänge so. Trotzdem ist das nie langweilig, es strahlt vielmehr eine „niveauvolle“ Ruhe aus. Gedanklich bin ich in einer teuren, stilvollen Lounge und fühle mich dabei auch sehr wohl, obwohl das in echt nicht ganz mein Milieu wäre. Ohne auch nur im geringsten zu hetzen entwickelt und wandelt sich der Song und wird nach fünf sehr stilsicheren Minuten auch ein wenig epischer. Die Chöre sind zurück, die Wände der dekadenten, verrauchten Lounge klappen auseinander und geben die Sicht auf eine erhabene Naturlandschaft frei. Ganz von Klavier und Saxofon trennen sich Solefald nicht, das Feeling ist aber ein ganz anderes. Das Verhaltene wurde zum Bombast. Ein sehr schöner Ausklang.
    Fazit: Die ganz große Überraschung. 9,5/10

    Septic Flesh

    Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
    Vom Namen her natürlich ein Begriff. Ich hab es aber nie als wirklich notwendig empfunden, sich da mehr anzuhören. Schaden kann es aber auch nicht, also los.

    Wie finde ich das ganze?
    Das Intro zu Virtues of the Beast klingt schon mal genau nach meinem Geschmack. Was mich danach an Metal erwartet, ist auch nicht verkehrt, aber leider muss ich sagen, dass die Einleitung hier am meisten bei mir punktet. Der Frauenchor ist auch sehr ansprechend, das dazwischen klingt in meinen Ohren aber doch, als hätte ich genau das schon bei vielen anderen Bands so ähnlich erlebt. Die Riffs und der Sänger klingen durchaus anständig, aber auch recht austauschbar, und auch das Songwriting an sich kommt völlig ohne Überraschungen aus – bis auf den Chor, der wie gesagt positiv heraussticht. Keine Ahnung, ob das jetzt negativer klingt, als ich es empfinde, aber das ist für mich „nur“ ordentlich gemachter Durchschnittsmetal mit einigen erfreulichen Extras.
    Marble Smiling Face kommt ohne derartige Extras aus, hat aber dafür schönere Gitarrenmelodien und netten, männlichen Klargesang. Die normalen Cookie Monster Vocals sind wie beim vorigen Song geblieben, wirken angesichts dieses Plus an Schönheit aber fast ein wenig fehl am Platz. Auch hier wieder ganz nett, aber nichts besonderes.
    Ich habe mir vorhin auch die last.fm-Seite der Jungs mal angesehen und war verwundert, Little Music Box nirgends in den Top-Songs vorzufinden. Rein vom Klang her dürfte das nämlich der „Hit“ der Band sein und auch live die Massen zum Mitmachen bewegen, hab ich mir zumindest dauernd gedacht. Wie bei klassischen Hits weist der Song halt auch seehr geradliniges Songwriting auf, sogar mit obligatorischem Gitarrensolo als Bridge, haha.
    Auch wenn ich nicht wirklich begründen kann wieso, finde ich hier ausgerechnet den berechenbarsten, klischeehaftesten Song am Besten. ja, der hat schon was, so’n 7,5 Song würde ich jetzt aus dem Bauch heraus sagen.
    Schön, dass ich mal mit der Band auseinandergesetzt habe. Einen echten Fan mehr haben sie jetzt nicht, aber egal, ist ganz nett.
    Fazit: Geht schon klar. 5,9/10

    Ich bedanke mich für die erkenntnisreichen, teils strangen, aber stets kurzweiligen Stunden, bedanke mich speziell für Solefald, sage auch danke für weniger „Scheiß auf alle Konventionen und etablierten Hörgewohnheiten“-core als befürchtet und verabschiede mich ohne großartiges Gesamt-Résumé von diesem Battle. Muchas gracias.

    --

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    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    Da mors lucis ihren Sampler ohne Reihenfolge übergeben hat, werde ich ihn strikt alphabetisch durchgehen.

    I. Alcest

    01. Autre Temps
    Ich bin erst kurze Zeit nach dem Release von „Écailles De Lune“ auf Alcest gekommen und wage hin und wieder einen Durchlauf ebenjener, aber ich kann durchaus den Vorwurf vieler verstehen, die diesen in die Moderne getragenen „Shoegaze“ eher langweilig finden. Die Veröffentlichung von „Autre Temps“ habe ich daher noch aktiv mitverfolgen können und beim ersten Hören war ich eigentlich auch erstmal verzaubert. Die Screams vergangener Tage sind unschuldigen (ein Begriff, der in Zusammenhang mit Alcest relativ oft verwendet wird) Cleans gewichen und die gelegentlichen BM-artigen Ausbrüche sind hier ebenfalls außen vor gelassen worden. Doch ist der Song sehr einfach gestrickt und muss daher durch seine Atmosphäre bestechen, die in mir nicht das Gefühl auslöst, stundenlang in ihr schwelgen zu wollen: Es wird von anderen Zeiten erzählt, in denen alte Bäume Lieder singen und ähnlich verklärte Motive zum Einsatz kommen. Zusammen mit dem Gesamtpaket des Albums, welches mit der Darstellung des Pfaus auf dem Cover einen sehr majestätischen Eindruck macht, wird im Grunde versucht Musik zu schaffen, die so glänzend, verträumt und einlullend wie nur möglich rüberkommt. Zwar muss ich zugeben, dass dies in der Tat geschafft wird, nur leider mag ich meine Musik nicht ohne Ecken und Kanten, was in mir eher den Drang auslöst das gesamte Album hören zu wollen, das in meiner Erinnerung zwar in eine ähnliche Kerbe schlägt, aber nicht so feingliedrig wie dieser Vorabsong daher kommt. Und so oft, wie ich ihn für dieses Review jetzt hören musste, verliert er auch schnell an Magie, weshalb dieses Hörverhalten sowieso nicht empfohlen wird. Zum gelegentlichen Reinwaschen nach einer Death-Metal-Schlachtplatte mag es vielleicht erfrischend wirken, doch fallen mir ansonsten nicht viele Gelegenheiten ein, in denen ich diesen Song explizit nochmal hören wollen würde, auch wenn ich ihn tatsächlich gelungen finde.
    6,5/10

    02. Les Iris
    Da du mir scheinbar aus allen Alben einen Song präsentieren wolltest, ist das jetzt ein Vertreter des Debüts, das ich mir damals nur nicht angeschafft habe, da ich als Jugendlicher den Gedanken, dass sich da ein kleines Mädchen irgendwas durch die Nase zieht, inmitten eines naturbelassenem Ambiente, noch zu verstörend fand. Viele Jahre und Steigerungen der Auflösung sowie Aufmerksamkeitsspanne später musste ich einsehen, dass es wohl doch nur eine Art Flöte sein sollte. Richtig angehört habe ich mir das Album bis heute nicht, doch „Les Iris“ erzeugt in mir nicht wirklich den Drang, dies nachzuholen. Die Vocals sind gewohnt handzahm, sogar mit mehr Effekten als auf den späteren Alben versehen, wenn mich nicht alles täuscht. Doch die Melodiebögen werden von schrammeligen E-Gitarren untermalt, die ich auf neueren Releases ehrlich gesagt nicht vermisst habe. Diese mögen wohl der Grund sein, wieso die Band mit den abstrusesten Erklärungen im weitesten Sinne zum Black Metal gezählt wurde. Zwar wird ein Akustik-Part eingeschoben, nur um mit epic-beladenen Synthies zurückzukommen, was mir leider zu vorhersehbar ist und auch insgesamt kein zufriedenstellendes Ende für mich darstellt. Kann man hören, muss ich aber nicht.
    5/10

    03. Percees De Lumière
    Verdammt, das Eingangsriff ist einfach zu catchy. Auch die Vocals erinnern mich an Austere oder auch Germ, die ich zur Zeit abfeiere. Insgesamt könnte der Song ruhig langsamer sein, so dass die Screams etwas langgezogener sind, aber auch in diesem Tempo macht dieser Vertreter meines Lieblingsalbums der Franzosen Laune. Es wird auch ein guter Kompromiss aus Totnudeln und Variation des Hauptriffs geschlossen, wobei der Höhepunkt zweifelsohne im Mittelteil besteht, in dem auf einen bezaubernden Glitzerregen in Form einer wehleidigen Gitarrenmelodie hingearbeitet wird, unter den ich mich dankend stelle und von Licht durchströmt werde. Sowieso schafft es Alcest hier wieder mehr Bilder in mir auszulösen, die dann geradezu nach diesen Vergleichen schreien, die ich mich in anderen Reviews nicht einmal ansatzweise trauen würde aus dem Hut zu zaubern. Und wie es in sich geschlossene Songs so an sich haben, endet der Song genauso, wie er angefangen hat und bildet einen gelungen Abschluss des Alcest-Teils, der mich in meinen bisherigen Einschätzungen zur Band nur bestätigt.
    9/10

    II. Deine Lakaien

    04. Away (Live)
    Deine Lakaien waren mir zwar ein Begriff, doch hätte ich sie niemals irgendwo zuordnen können. Der erste Song, Away, ist scheinbar ein Live-Auftritt, was ich ohne den anschließenden Beifall eher nicht rausgehört hätte. Gitarren sind hier keine von der Partie und so läuft alles über das Piano, das sich zusammen mit einer zarten Violine die Führung des Songs teilt. Gelegentliche Blasinstrumente (Posaunen?) unterfüttern den Sound, doch wird alles sehr dünn ineinander verwoben, sodass man sich hier keine „Wall-of-sound“ oder ähnliches vorstellen sollte. Bis auf einen ruhigen Zwischenpart, der gänzlich dem Bläser überlassen wird, wird das Ganze vom Sänger begleitet, der mir so gar nicht zusagen will. Die Geige vermittelt zwar eine gewisse Tragik in dem Stück, die aber mMn durch die Vocals wieder neutralisiert wird. So erinnert es mich an heutige „Neue Deutsche Härte“-Vertreter, die, warum auch immer, krampfhaft tief singen müssen, auch wenn es hier weniger schlimm ist. Es ist alles schon irgendwie okay, aber leider lässt es mich total kalt. Abzüge für den Gesang gibt es trotzdem.
    3/10

    05. Battle Of The Ghosts
    Ist das derselbe Sänger wie zuvor? Wenn ja, dann bin ich schon ein wenig beeindruckt. So wird durch die Rhythmik und den Effekten der Eindruck erzeugt, der Gesang würde durch einen Jahrmarkt hallen, auch wenn inhaltlich eine Art Spukgeschichte oder so erzählt wird, was ich aber ohne die Lyrics als solche nicht erkannt hätte. Die Atmosphäre ist hier jedoch weitaus beschwingter als im eher dunkleren „Away“, was durch die unruhigen Beats im Hintergrund, dem Schalk, der aus den Vocals trieft und den eingestreuten Cyber-Industrial-Samples geschafft wird. Sehr viel mehr passiert in dem nur zweieinhalbminütigen Song jedoch nicht, was ich etwas schade finde. Zwar bin ich nach wie vor etwas von der Gruppe enttäuscht, aber hier hätte man mMn viel mehr rausholen können. Mir fehlt sowieso eine Art Soundbett, in die sich alle restlichen Instrumente irgendwie einfügen. Hier wurde nämlich nur über eine kalte Leere ein Mix aus abrupten Beats, losen Samples und Gesang gelegt und daraus ein eher druckloses Midtempo-Stück geschaffen, was auch diesmal nichts in mir auslösen will.
    3,5/10

    06. The Mirror Man
    Schon wieder nimmt das Piano die Überhand, nur hier wird sich diesmal an einer dissonanteren Melodie versucht, die mir aber trotzdem noch viel zu altmodisch klingt. Es liegt eine gewisse Hektik in „The Mirror Man“, die mich eher ratlos zurücklässt. Ist das jetzt eine Art Paukenschlag in einem Album? Eine Nummer, zu der man live abgehen soll? Ein rasanter Opener, der die Tür zu einer unheilvollen Welt öffnet? So steigert sich nämlich auch der Frontmann wieder in immer verzweifelteren Gesang rein, der mir auch hier nicht gefallen will und ich damit gegen seine Inbrunst und Mühe imprägniert bin. Zwar werden kleinere Übergangseffekte eingebaut, doch das unruhige Klavier lässt nicht locker und stampft, klimpert und deliriert durch das Stück, ohne jedoch irgendwie begeistern zu können. Da der Song im Grunde nur auf diesen zwei Pfeilern aufgebaut ist und ich beide vor meinem geistigen Auge umfallen sehe, kann ich nicht viel Positives in diesem Song sehen, auch wenn es wohl der progressivste Vertreter der „Deine Lakaien“-Riege war. Es wird leider keine DL-CD mehr in meinem Regal landen, aber ich bin froh jetzt wenigstens einschätzen zu können, was die Gruppe ausmacht.
    2,5/10

    III. My Dying Bride

    07. A Sea To Suffer In
    Zufälligerweise ist die Reihenfolge der My Dying Bride-Songs bereits chronologisch, was die Entwicklung der Band umso schöner aufzeigt. Zwar habe ich hin und wieder in das eine oder andere Album reingehört, aber habe ich nie das gleiche daraus entnehmen können wie die vielen Fans. Erst letztens habe ich ein Interview mit dem symphatischen Sänger gelesen und musste feststellen, dass die Gruppe in ihrem Herkunftsland trotz der handfesten Diskografie immer noch als kleine Nummer gehandhabt wird und dementsprechend wenig größere Gigs in Großbritannien stattfinden können. Eigentlich schade, wie man mit so einem starken Act im eigenen Land umgeht, aber das gehört hier nicht her. Persönlich habe ich nur die „A Line Of Deathless Kings“ im Regal stehen, aber die gefällt mir schon sehr.
    Der erste Song „A Sea To Suffer“ reiht sich mit seinem exponierten Klavier- und Violinspiel relativ flüssig in den bisherigen Sampler ein und macht deutlich, was der rote Faden in mors lucis‘ Favoriten ist. Die Gitarren sind trotz ihrer Schwere noch etwas rauher produziert und insgesamt bilden sie sowieso nur das Bett für die klagenden Vocals oder führen in die nächste Songpassage. Der tiefe Gesang macht sich sehr gut in den langsamen Stellen, aber kaum wird Midtempo-Geschwindigkeit eingeschlagen, geht meiner Meinung nach etwas vom Effekt des Frontmanns verloren. Als ob man mit dem Song demonstrieren will, wieso man sich für den schleichenden, Gothic-angehauchten Doom-Stil entschieden hat. Die Riffs scheppern so dahin, bilden aber einen zu großen Kontrast zu der schrillen Geige, was mir nicht sehr homogen vorkommt. Alles in allem ein solider Track, aber da gefallen mir andere Songs doch lieber.
    6,5/10

    08. Black Heart Romance
    Wir machen einen Sprung von über 5 Jahren und finden eine inzwischen relativ eingespielte Doom-Gruppe, der man anhört, dass sie genau weiß, was sie tut. Die Riffs greifen nun weiter um sich, fallen in den richtigen Momenten aber auch wieder zurück, um filigraneren Zupfereien Raum zu lassen, die sich sehr harmonisch mit dem nach wie vor markanten Gesang vermengen. Von der Atmosphäre erinnert es mich an einzelne Alcest-Parts, daher kann ich auch hier nachvollziehen, was den Song so anziehend macht. Das eingeworfene Glocken-Sample (?) trägt etwas Morbides zum Gesamteindruck bei und auch dass es einzelne Growls gibt, die tatsächlich mehr traurig als wütend klingen, zeigt My Dying Bride von einer anderen Seite. Ansonsten tropft der Song gemächlich aus und hinterlässt ein sehr melancholische Abendstimmung, die zu gefallen weiß.
    8/10

    09. The Prize Of Beauty
    Der letzte und gleichzeitig aktuellste Song wirft die ruhigen Elemente der zwei vorherigen Songs über den Haufen und startet für Bandverhältnisse sehr direkt und agressiv, was durch die choralen Synthies auch nicht unbedingt eingedämmt, sondern untermauert wird. Dass hier die Growls dominieren zeigt, dass die Gruppe die ersten drei Minuten bewusst sehr aufwühlend gestaltet hat, nur um wieder die wehleidigen Melodien zu bringen, die bei der aufgestauten Stimmung umso stärker ins Gewicht fallen. Die typisch-zaghaften Basslinien kommen wieder zum Einsatz und fahren den sehr düsteren Song in einen noch düstereren Hafen. Verhallende Riffs und anklagendes Pianospiel setzen dem recht emotionalen Track die Krone auf und machen ihn zu meinem Lieblingssong der drei vom Sampler. Er ist zwar nicht unbedingt aufwändig gestrickt, aber nach all den Jahren wissen die Briten einfach, was effektiv ist und nutzen das hier komplett aus. Es mag zwar für den einen oder anderen zu plakativ vorkommen, aber ich brauche keine ins Unendliche verzerrte Riffs, die sich irgendwo im Hochfrequenzbereich mit den Vocals treffen, um mich schlecht zu fühlen; da reichen mir auch My Dying Bride-Platte, die ich mir bei Gelegenheit jetzt vermehrt zulegen will.
    8,5/10

    IV. Opeth

    10. Advent / 11. Ghost Of Perdition / 12. Windowpane
    Opeth ist eine sehr Band mit sehr vielen und loyalen Fans, und ich bin keiner von ihnen. Daher war es nicht gerade leicht mich durch diese Longtracks zu wühlen. Klar höre ich selbst manchmal Alben mit zwanzigminütigen Songs, die sich manchmal nur in der Frequenz des Rauschens unterscheiden (überspitzt formuliert), aber Opeth ist im Vergleich dazu eine relativ klassische Gruppe, verlässt sie sich doch auf kohärentes Gitarrenspiel, feine Übergänge und handfeste Gesangskraft in Form von Mikael Åkerfeldt, der zwar ebenfalls oft in den höchsten Tönen gelobt wird, wahrscheinlich zurecht, aber mich nicht so beeindruckt wie andere. Seine Vocals bei Bloodbath finde ich auch nicht unbedingt weltklasse, so dass ich eigentlich nur „Blackwater Park“ als Referenz aufführen kann, in der mich die Band als Gesamtpaket mittelmäßig beeindruckt hat.
    Und so kann und will ich auch gar nicht so viele Worte über die Songs verlieren, da „Schulterzucker“ selten die besten Reviews verfassen. Gerade „Advent“ schlängelt sich durch so viele unterschiedliche und schwer zu beschreibende Passagen, dass ich eher dazu raten würde selbst ein Ohr zu riskieren. Doch da mich die Songs leider recht ratlos zurücklassen, ziehe ich diese Empfehlung im selben Atemzug auch wieder zurück. Mein grundlegendes Problem mit Opeth ist wohl einfach, dass ich die „härteren“ Momente nicht mitreißend finde sowie die ruhigeren Anteile keine Emotionen in mir auslösen. Während manchen Fans sicher hier und da das Herz erweicht, höre ich bei den entsprechenden Stellen nur nichtssagende Zupfereien. Weil es mir mit allen drei Songs so ergangen ist, sah ich auch keinen Sinn eine Gliederung vorzunehmen. Während „Windowpane“ mir noch am ehesten lag, da er mir noch am zurückhaltendsten rüberkam und nicht diese „Prog, auf Teufel komm raus“-Attitüde versprühte, reißt er die Durchschnittspunktzahl für diesen Samplerteil auf:
    5/10

    V. Sopor Aeternus

    13. Baptisma
    Wir sind bei der letzten Samplerband angekommen und auch Baptisma fängt sehr bedacht und schaurig an; so langsam sehe ich den roten Faden in mors lucis‘ Geschmack^^. Sopor Aeternus spielen hier eine Mischung aus akustischem Gothic und Folk, genauer kann ich es nicht eingrenzen, doch auf den ersten Blick müsste es mir eigentlich gefallen, da eine meiner Lieblingsgruppen Angizia sich in ähnlichen Gefilden tummeln. Nur kommt mir hier das Ganze so aufdringlich vor, angefangen beim Gesang, der mir viel zu sehr in den Vordergrund gemischt wurde, so dass es mir so vorkommt, als ob der Sänger mir mit jeder Silbe durch die Ohrgänge schlabbert… Die Melodien sind sehr einfach gehalten, werden den Song über durchgezogen und mit neckischen Elementen wie Xylophon und unheilvollen Bläsern ausgeschmückt. Doch die Vocals sind hier wieder mal der Killer, die gelegentlich zwischen Deutsch und Englisch wechseln und dabei eigentlich nur auf die Nerven gehen. Von der Stimmung her, tänzelt ein geisteskranker Springteufel durch einen Dachboden voller zerrissenen Notenzettel und Duftkerzen, so zumindest meine Assoziationen, die mir den Song noch irgendwie erträglich machen. Wenn es rein um die Musik geht, lehne ich dankend ab.
    3/10

    14. Day Of The Dead
    Erst im zweiten Song merke ich die mittelalterlichen Andeutungen im Sound, den Sopor Aeternus scheinbar auch bedienen und kaum ist der männliche Gesang auf einer Linie mit den Instrumenten, bin ich von der Rhytmik auch schon gefesselt. Baptisma sollte wohl ein melancholisches Stück sein, doch hier werden Fanfaren, Synth-Orgeln und andere Elemente benutzt, um mich in die Zeit zurückzuversetzen, in der es Jahrmärkte, Narren und Ritter gab. Wie Münchhausen, zieht sich die Gruppe selbst aus dem Sumpf der schlechten Bewertungen. Mit dem eingängigen Refrain und den dynamischen Zwischenparts kann sich Day Of The Dead, trotz der selben Spielzeit wie der Track zuvor, seltener vorwerfen, zu langweilen. Demnach ein kurzweiliges Stück, aber wird hier mMn wieder einiges verspielt, da mir zu viel aus der Klischeebox kommt. Da fehlt mir wohl einfach das Faible für.
    6/10

    15. Va(r)nitas Vanitas
    Der letzte Song des Samplers und auch einer der längsten. Schon am Anfang hört man die gleichen Fanfaren und sonstige Blasinstrumente, die vom selben Zeitsprung künden wie auf Day Of The Dead. Ein Streicher übernimmt den Lead-Part und zieht mit hohen Tönen über die mittelalterliche Landschaft hinweg, alles noch im Rahmen. Jetzt müsste man sich mit klassischen Instrumenten auskennen, um den jeweiligen Backgroundmusikern den würdigen Credit zu geben, so muss ich mich darauf beschränken, die atmosphärische Aufarbeitung zu loben. Doch kaum setzt der Gesang an, muss ich Abzüge machen: Wieso muss bei deutschsprachigen Künstlern aus diesem Bereich der Frontmann so dominant nach vorne gemischt werden? Und schon wieder dieser nervige Deutsch/Englisch-Twist, der mir total hölzern vorkommt. Im Grunde wieder ein netter Song, der einen Punkt mehr bekommen hätte, wenn er instrumental geblieben wäre. Denn er ist schon irgendwie episch und majestätisch zugleich, aber die Vocals liegen mir einfach nicht…
    6,5/10

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
    #6745285  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Ich habe nun die Ehre den Sampler von Dancing Mad God zu bewerten. Eins vorweg, ich bin ziemlich mies im Reviews schreiben^^

    Lunar Aurora würde ich nicht zu meinen Lieblingsbands zählen, aber ich mag sie sehr sehr gerne. Sie zählen zu den originelleren Bands des Genres mMn und haben sich deutlich ab.

    ~Dämonentreiber

    Die rauen und schnellen Gitarren/Drums brechen gleich los, wie ein Unwetter das aufzieht. Das Keyboard erzeugt eine beklemmende und gespenstische Stimmung, das aber zu keiner Zeit zu dominant wirkt. Die Stimme keift hasserfüllt. Beim Hören habe ich immer das Gefühl erdrückt und hypnotisiert zu werden….Lunar Aurar schaffen es in diesem Lied einen Melodie einzubauen die mich tagelang verfolgt. 10/10

    ~Der Augenblick

    Am Anfang etwas ruhiger gehalten baut sich der Song nach und nach auf und wird aggressiver und schneller. Der „Gesang“ tut sein übriges. So eine bedrückende Atmosphäre zu erschaffen, das können nicht viele Bands. Sie finden die richtige Balance zwischen schnellen und langsamen Passagen. Das was mich so an Lunar Aurora fasziniert ist die Tatsache das sich die Songs einfach nicht abnutzen, wie Augenblick 9,5/10

    ~Der Tag

    Das Lied wirkt leider aus dem Kontext gerissen. Man muss das komplette Album hören, erst dann entfaltet sich die ganze morbide und niederschmetternde Atmosphäre, die durch kurze Intermezzo unterbrochen werden. Bei diesem Song ist es das brummen von Fliegen. Nichtsdestotrotz 9/10

    Skepticism sind mir vollkommen unbekannt. Aber sie machen den perfekten Soundtrack für diese tristen Tage. Der Schnee wird vom Regen weggespült und alles sieht so trostlos aus….

    ~ By Silent Wings

    Die hasserfüllte intensive Monotonie nimmt einen gleich gefangen. Schwermütig und trist mit grollend Vocals umarmt mich der Song. Bemerkenswert wie Simpel das ganze ist und doch kann das Lied mich mitreißen. Was mir besonders gefällt ist das Orgel-Spiel, dieses fügt sich gut ein und verleiht dem Song seine spezielle Atmosphäre. 8,5/10

    ~ The March And The Stream

    Der Song beginnt schwerfällig und zähflüssig. Nach einiger Zeit setzt eine tiefe Stimme ein. Man fühlt wie einem die Lebensfreude entzogen wird. Es passiert nicht viel, aber genau das macht diese gespenstische Atmosphäre aus. Es kommen noch tiefe Gitarren und Drums dazu. Und so schleppt sich der Song im Zeitlupentempo voran. 8/10

    ~ Shred Of Light, Pinch Of Endless

    Manchmal klingt die Stimme nur wie ein dumpfes Grollen. Unbehaglichkeit macht sich breit. Man spürt förmlich wie die Schwermut einen gefangen nimmt. Man wird erdrückt von dieser Tristesse. Wenn du eh schon Abgrund stehst würde dir der Song den letzten Rest gegen…. 8/10

    Portishead ist Melancholie.Ziemlich merkwürdig, das ich sonst nicht so viel mit Trip Hop anfangen kann, aber sie total toll finde….

    ~ Wandering Star

    Wandering Star ist auch einer meiner Lieblingssongs. Eigentlich ist es jeder Song, den „Dummy“ könnte man schon als nahezu perfektes Album beschreiben. Beth Gibbons schwebt mit ihrer zerbrechlichen Stimme über den Beats. Ich fühle mich als würde ich in warmen Wasser treiben.
    10/10

    ~ Cowboys [live]

    Diese tiefe Traurigkeit die in ihrer Stimme liegt ist eigentlich kaum auszuhalten. Sie ist einfach unbeschreiblich. Mal singt sie verzerrt, dann wieder sanft und zart. Jeder Ton geht durch Mark und Bein und man suhlt sich in dieser Melancholie.
    9/10

    ~ Machine Gun

    Diese kalten Industrial-Beats, die verzerrten Drums und Gibbons klagende Stimme…..Das hier wäre der perfekte Soundtrack für einen Horrorfilm eigentlich. Die weibliche Protagonistin flüchtet vor dem Mörder durch die dunklen Gänge. Rüttelt verzweifelt an den Türen, doch alle sind verschlossen…… genau das Bild habe ich beim hören im Kopf.
    9/10

    Fields Of The Nephilim sind wieder eine Band die ich sehr gerne höre.

    ~ Intro (Dead But Dreaming) / For Her Light / At The Gate Of Silent Memory (Paradise Regained) [live]

    Diese Live Version gefällt mir schon fast besser als die Studioversion. Die schaffen es mühelos diese ganz spezielle Atmosphäre einzufangen. Erstaunlich das die so gut klingt. Man braucht zwar mehrere Durchläufe um die wunderbare Musik zu erfassen, aber wenn das geschehen ist taucht man ab in ein faszinierende Klangwelt.Ich kenne keine Band die auch nur Ansatzweise an die Fields drankommt. 10/10

    ~ Wail Of Sumer

    WoS ist auch einer meiner liebsten Songs. Ich kann schon gar nicht mehr zählen wie oft ich dieses Lied bzw. Album gehört habe. Ich liebe die Stimme von McCoy, diese fügt sich perfekt ins Klanggebilde ein. Er ist eine absolute Ausnahmeerscheinung. Du kannst beim Hören abtauchen und deinen Gedanken nachgehen. 10/10

    ~ And There Will Your Heart Be Also

    Jeder Mensch mit gutem Geschmack sollte „Elizium“ zuhause haben. Diese Scheibe nutzt sich einfach nicht ab. Du kannst beim Hören abtauchen und deinen Gedanken nachgehen.
    10/10

    Dälek.Über den Namen bin ich schon manches mal im Forum gestoßen jedoch habe ich nie den Drang gespürt mich näher mit ihnen zu beschäftigen.

    ~ Hold Tight

    Sehr schön, das die Jungs keinen Glattgebügelten 08/15 Hip Hop machen. Das ganze klingt sehr experimentell. Klischees sucht man hier vergebens. Die Texte scheinen auch keine typischen Hip Hop Themen zu behandeln. Das ist eigentlich das was mich immer so stört, weswegen ich mich auch kaum mit dieser Musik beschäftige. Sollte ich vielleicht mal ändern^^ 7/10

    ~ Eyes To Form Shadows

    Hier findet man sehr viele Trip Hop und Electro Elemente. Die eindringliche Beats und die düsteren Rap Parts fügen sich sehr gut zusammen. Man fühlt sich von dieser Wucht regelrecht an die Wand gedrückt. Ich kann diese Musik nicht so richtig in Worte fassen. „Eigenwillig“ trifft hier sehe gut zu. 8,5/10

    ~ Bricks Crumble

    Eine gewisse Atmosphäre baut sich auf. Dieser Song ist weniger krass, eher chillg und melancholisch wenn man das so sagen kann. 8/10

    --

    #6745287  | PERMALINK

    Leo-suomi

    Registriert seit: 16.03.2010

    Beiträge: 1,934

    So, Nik hat seinen Sampler in drei Abschnitte aufgeteilt. Im ersten werden die eher härteren Songs abgehandelt, im zweiten solche, die mit Metal gar nichts mehr zu tun haben und im dritten geht es dann um die drei Fall of Efrafa-Songs. In diesem Beitrag widme ich mich den ersten drei Songs des eher metallischen Teils.

    The Ocean – Rhyacian

    The Ocean sind mir natürlich ein Begriff, auch wenn ich bisher noch nicht dazu gekommen bin, mich eingehender mit der Band zu befassen. Dennoch bin ich mir sogar recht sicher, gerade diesen Track in anderen Zusammenhang schon mal gehört zu haben – möglicherweise auch bei irgendeinem anderen Sampler-Austausch. Na gut, los geht’s mit leisem Gitarrenintro, das – allein von der Machtart her – in Kombination mit den Vocals auch von einer etwas rockigeren Band aus dem Radio gespielt werden könnte,
    was der Qualität dieses Parts aber keineswegs einen Abbruch tut. Dieser durchaus atmosphärische Teil zieht sich dann ein wenig hin, bis erstmals etwas härtere Gitarren aufkommen, die eine mehr oder weniger interessante Melodie aufnehmen, welche allerdings – auch aufgrund des sich zurückhaltenden Schlagzeugs – nicht als wirklicher Ausbruch bezeichnet werden kann. Nun folgen einige Variationen, welche durch häufige Tempowechsel und die Laut-Leise-Dynamik durchaus spannend gestaltet sind, die aber gleichzeitig nicht das Potenzial haben, wirklich mitreißend auf mich zu wirken. Auch die mittlerweile erschienenen Screams bringen keine richtige Wucht in das Stück rein bzw. fällt es mir die gesamte Zeit über etwas schwer zu erraten, wo der Song eigentlich hin will. Zwar hat man durchweg das Gefühl, dass dies nur ein Aufbau ist und das Besondere noch folgen wird, allerdings bleibt die Form dieser Auflösung größtenteils unklar und wirkliche Spannung kommt bei mir nicht auf. Dann, bei Minute 6, erfolgt endlich der Einsatz
    einiger härterer Gitarren, die sich leider darauf beschränken, mehrheitlich eher nichtssagende Riffs runter zu leiern. Vergeblich wartet man hier auf die ganz große Melodie, ein wirklich überzeugendes, mitreißendes Riff. Leider wirkt die Musik aber eher etwas steril und es kommt ein wenig das Gefühl auf, die Band
    unterdrücke die Emotionen, die sicherlich irgendwo in dieser Musik verborgen sind, mutwillig und leiste somit einen bedauerlichen Beitrag dazu, das Stück, welchem ich durchaus einige Stärken zusprechen würde und das mich auch dazu anhält anzunehmen, dass die Band mit etwas mehr Mut deutlich besseres hervorbringen könnte, bei mir eher als gut gemeinten, teilweise auch sehr gut ausgeführten, aber am Ende doch eher gescheiterten Versuch aussehen zu lassen. Das mag sich jetzt alles etwas schlimmer anhören als es gemeint ist, denn eigentlich finde ich den Song insgesamt durchaus gelungen, da mir am Ende doch gerade der Anfang besonders gut gefallen hat, aber im Grunde überwiegt eben doch der Eindrück, dass daraus deutlich mehr hätte gemacht werden können. Müsste ich Punkte geben, wären das wahrscheinlich so etwa 6,5/10.

    Mutyumu – Die ewige Wiederkunft

    Weiter geht es mit Mutyumu, einer der beiden Bands dieses Samplers, die ich schon etwas näher kenne. Da sich meine Kenntnis in diesem Fall aber lediglich auf etwa 1-2 Songs beschränkt, bin ich durchaus gespannt, was mich erwartet. Los geht der Nietzsche-Song auffallend fröhlich. Nachdem ein nicht identifizierbarer Instrumente-Brei für einige Sekunden ein etwas unaufgeregtes Riff vor sich hingespielt hat, erfolgt der Einsatz noch fröhlicheren bzw. heitereren Piano-Geklimpers, das zwar nicht wirklich nervig ist, mich aber
    auch nicht wirklich überzeugt, sondern mich eher etwas skeptisch zurücklässt. Da auch die eher unspektakulären Vocals bis zu diesem Zeitpunkt nichts wirklich Interessantes gemacht haben, komme ich lieber zum Beginn der dritten Minute, als erstmals der für Mutyumu – zumindest für das, was ich von ihnen kenne – typische treibende Rhythmus auftritt, welcher auch in diesem Fall weitaus besser zu überzeugen weiß als das Vorangegangene. Zur Mitte der dritten Minute gibt’s dann auch den mir schon aus anderen Songs bekannten obligatorischen Höhepunkt mit stärkerer Verzerrung und höheren, in diesem Fall auch deutlich schöneren, besseren Vocals, mit dessen Erscheinen ich dem Song auch etwas wie eine mitreißende Wirkung attestieren würde. Leider(!) belassen es Mutyumu nicht bei dem Piano-Geklimper als Einstieg, sondern nehmen besagte Melodie immer wieder auf, was dann letztendlich doch etwas nervig wird, gerade weil die sich dazwischen abspielenden Parts immer Interessanteres zu bieten haben. So wird besipielsweise zum Ende des Songs ein weitaus schnellerer Schlagzeug-Rhythmus eingeleitet, der mit den darüberliegenden hohen Vocals und dem darauffolgenden tiefstimmigen Gelaber eindeutig einen weiteren Höhepunkt darstellt. Nach dem ernüchternden erneuten Erscheinen der Piano-Melodie ist der Song dann auch schon zu Ende und lässt mich ebenfalls etwas ratlos zurück. Zwar haben auch die Teile des Songs, die mich wirklich überzeugen konnten, keine so große Wirkung auf mich gehabt wie die mir bereits bekannten Songs, allerdings wäre auch dieses Stück ein weiterer interessanter Aspekt in Mutyumus musikalischer Visitenkarte gewesen, hätten sie nicht diese unpassende, blöde, wenn auch zweifellos kreative Melodie eingebaut. Nichtsdestotrotz macht auch diese den Song glücklicherweise nicht unhörbar, wodurch das Erfreuen an den gelungeren Teilen des Songs erhalten bleibt, weshalb es von mir ’ne 7,5/10 gibt.

    Architects – These Colours Don’t Run

    Nun komme ich zu Architects, von denen ich eigentlich erwartet hatte, dass sie mir auf diesem Sampler – nach Casper – am wenigsten gefallen würden. Dass sich dies bewahrheitet, kann ich nach einem Songs zwar nicht ausschließen, aber ich denke, dass es zumindest unwahrscheinlicher geworden ist. Denn von Beginn an ist „These Colours Don’t Run“ ein aufregender Song. Er startet mit einem etwas spacigen, elektronischen Intro, das schon zu Anfang absolut stimmig wirkt, bevor schon nach 15 Sekunden verstärkte Gitarren losbrechen, die eine wirklich schöne Melodie spielen, welche in dieser Form möglicherweise auch von einer etwas moderner veranlagten Melodic Death Metal-Band stammen könnte. Allerdings lassen Architects dieser Melodie nicht viel Zeit zur Entfaltung, sondern unterbrechen das Ganze nach weiteren 15 Sekunden wieder, um in eine etwas unmelodischere Strophe überzugehen, die aber durch die – den gesamten Song über – absolut spannende Gitarrenarbeit weiter interessant bleibt. Allerdings kommt hier auch das – für mich – große Manko des Songs zu Tage: der Gesang. Mit dieser komischen Metalcore-Art von Screams/Growls konnte ich schon immer wenig anfangen, da sie auf mich eher wenig brutal sondern
    irgendwie etwas gezwungen klingt. Allerdings stellt auch dies kein großes Drama dar, da es wirklich weitaus schlimmere Gesangstechniken gibt und ich über diesen kleinen Makel wohlwollend hinwegsehen kann, da auch im weiteren Verlauf des Liedes, wie z.B. bei der ebenfalls eine schöne Melodie einbindenden Verlangsamung nach 50 Sekunden, immer wieder überraschende, interessante und mitreißende Wendungen, Riffs und Melodien auftreten. Auch der Aufbau des Songs gefällt mir trotz des bruchstückhaft vorhandenen Strophe-Refrain-Schemas sehr gut, da durchgehend der Eindruck einer voranschreitenden, spannungsgeladenen, zielführenden Struktur vermittelt wird. Lediglich der etwas unmelodischere Part nach 3 Minuten fällt etwas gegenüber den vorangegangen Parts ab, was dem Gesamteindruck aber nicht schadet, da auch dieses ins Ende des Songs mündende Element im Zusammenhang durchaus schlüssig wirkt. Aufgrund der überzeugenden Melodien, der interessanten Gitarrenarbeit und eines durchgängig positiven Gesamteindrucks, der vor allem mit der Intensität der Darbietung zu begründen ist und welcher mich auch über die teilweise aufkommenden, von mir eher wenig bevorzugten Metalcore-Anleihen im Rhythmus hinwegsehen lässt, gebe ich dem Song 8,5/10 Punkten. Eine nette Überraschung.

    #6745289  | PERMALINK

    A.F.P.

    Registriert seit: 20.12.2007

    Beiträge: 24,476

    Mit Barney666 hatte ich hier im Forum noch gar nicht zu tun. Das war aber auch ein Grund, warum ich das Los relativ gut fand. Ich steh auf Wundertüten. Inwiefern das ein Glücksgriff war, werde ich im Folgenden erörtern.

    Nifelheim

    Sodomizer

    Rotzig, dreckig, schnell und abgefucked. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das was Nifelheim hier fabrizieren die eigentlichen Grundprinzipien des „Metals“ verkörpert. Ich denke genau so wollte und sollte „Metal“ immer sein. Wobei der punkige Einschlag natürlich definitiv auch nicht zu verachten ist. Doch über Genres braucht man sich hier nicht zu streiten. Das ist einfach nur Metal. Keine Schnörkel, keine technischen Glanztaten, keine Vertracktheiten, einfach auf alles scheißen und volle Kraft voraus und wenns sein muss gerade aus durch die Wand. Find ich geil. Mit gestrecktem Mittelfinger in Richtung Saubermann-Gesellschaft startet der Sampler richtig gut durch.

    Gates of Damnation

    Nicht weniger rotzig und angepisst kommt der zweite Nifelheim-Track ins Rollen. Aich hier sehe ich anfangs noch gewisse Prallelen zu alten HC-Ounk-Größen wie GBH, Disorder, oder Discharge. Doch gerade Gitarren-Solo und auch Refrain zeigen, das Nifelheim sich gerade was teschnische Versiertheit und hymnische Passagen betrifft wohl weiterentwickelt haben. Das tut ihrer Musik aber nichts schlechtes. Es passt eigentlich ziemlich hervorragend, auch wenn ich generell ja eigentlich gar nicht so wirklich auf diese Dinge stehe. Hier muss das einfach. Falls mich nochmal jemand fragen sollte, wie ich mir unter Metal vorstelle, werde ich zukünftig einfach mit Nifelheim antworten. Wer sind schon Slayer. Ich mein, ich werd jetzt sicher kein riesiger Nifelheim-Fan, ich bin ja schließlich auch kein Metaller. Aber feiern tu ich das hier schon wirklich hart.

    Possessed by Evil

    Jo, auch der dritte Track reiht sich perfekt in die Nifelheim-Trilogie ein. Das herrliche Gekeife, dasverprügelte Schlagzeug, die wirklich dreckigen Riffs. Hier und da noch ein kleines Donner-Geröll-Sample schafft die richtige Atmosphäre und auch die weiter steigende technische Versiertheit schubsen das ganze weiter in Richtung Hölle. Der Track ist etwas kürzer, schadet aber nicht. Solang es voll auf die Fresse gibt bin ich bei dieser Band zufrieden. Vielleicht werde ich mich irgendwann ja doch noch mit Old School Metal Anfreunden. Wenn er so klingt sogar sehr gerne. Sehr schöner Sampler-Einstieg.

    Torch

    Blauer Schein

    Torch kenn ich ja nur durch gewisse Kollaborationen mit Samy Deluxe und Anderen, damals wie hieß dieses eine Lied mit den drei Musketieren, oder was das war, nochmal (edith sagt, das ich torch gerade mit d-flame verwechsle)? Naja, Torch jedenfalls ist mir da jetzt nie großartig positiv aufgefallen. Auch hier reißt er mich jetzt echt nicht vom Hocker, ehrlich gesagt. Kein außergewöhnlicher Flow, keine wirkliche Technik, relativ langweiligund langsam vorgtragener Text, der auch nichts besonderes ist. Aber Beat ist toll. Der taugt mir doch sehr. Ich mein das ist jetzt nicht schlecht. Aber der Typ soll damals zu den besten Deutschen Rappern gezählt haben? Meh, naja immerhin besser als Curse.
    Fun fact: Ich hab mich am Anfang verlesen und hatte mich sehr auf die Band Torche gefreut, mit der ich mich schon lange mal beschäftigen will ^^

    In deinen Armen

    Uns auch hier hat Torch irgendwie nichts mitreissendes für mich. Der Beat schiebt tristheit und sadness (ich kenn keine deutschen Wöter mehr, sry) vor, während er über seine schwere Jugend à la harte Schale weicher Kern rappt. Reißt mich einfach nicht vom Hocker, sorry. Er macht das mit dem Texten ja nicht schlecht, aber sein Style taugt mir halt so gar nicht. Es kommt halt auch immer irgendwie sein Heidelberger Dialekt durch, das ist halt auch ziemlich derber Abturn.

    Heute Nacht (feat. Boulevard Bou)

    Hm, selbes Spiel. Toller Beat, aus dem wenig gemacht wird. Auch wenn er versucht schneller zu rappen, mehr mit Flow zu rappen. Ich nehms ihm einfach nicht wirklich ab. Auch Boulevard Bou macht das nicht besser. Das wirkt alles so pathetisch auf mich. Dieses ganze „heute Nacht hält uns niemand auf, heute ist die Nacht, alle an die Waffen, heute wird auf Ernst gemacht“ blabla. Pack ich nicht.

    Der Post wird vervollständigt, die nächsten Tage.

    --

    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #6745291  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    So, ich habe den Sampler von XereXa0s erhalten, was für mich ein bisschen eine Art Wundertüte war, da ich noch nicht viel von seinem Musikgeschmack mitbekommen hatte, ausser dass er Black Metal mag und auf durchgeknalltes Zeug steht. Doch vielleicht ist das auch genau der Grund, warum mich der Sampler ein bisschen überrascht hat. Doch starten wir von vorne:

    1. Arckanum
    „piòbaugvittr“ eröffnet den Sampler mit einer Band, die ich erst in den letzten Monaten zu schätzen gelernt habe. Der Song stammt vom 2009er Album „pppppppppp“, von dem ich schon auf dem gleichjährigen Jahressampler von Tripp einen Songs besprechen durfte. War mir der Songs damals, genau wie die Band allgemein, schlichtweg zu roh und ungeschliffen unterwegs, mag ich genau dies am Sound des Songs. Der Song besticht durch das wilde, ungestüme Riffing und die tollen Wechsel von Midtempo und Blastbeats. Arckanum schaffen es dabei, eine richtig tolle Atmosphäre aufzubauen, die sehr gut das Weltbild von Shamaatae wiederzugeben scheint. Der ruhigere Mittelteil hätte aber gerne noch ein bisschen intensiver und „abgründiger“ ausgelebt werden können, bevor es wieder mit dem altbekannten Riffing weitergeht. Alles in allem ist „pjòbaugvittr“ ein starker Anfang, der aber nicht an das, was ich von Arckanum kennengelernt habe, rankommt. Dennoch zeigt mir der Song, und insbesondere das starke, sich in einen grossartigen Ausbruch steigernde Ende, dass ich mich noch weiter mit dem Schaffen von Shamaatae beschäftigen muss.
    Mit „Frana“ kommt dann auch ein Song aus einem mir bekannten Arckanum Album, der zeigt, was Shamaatae wirklich zu leisten imstande ist. Die Atmosphäre, die sich gleicht zu Beginn des Songs aufbaut ist um einiges dichter und noch authentischer als dies beim vorherigen Song der Fall war. Auch der Gesang scheint weitaus entrückter und weniger zurückhaltend. Wieder ist das Riffing äusserst ansprechend, da es Shamaatae schafft, wilde, ungestüme Riffs mit den einfachsten Mitteln zu erzeugen und diese so wiederzugeben, dass sie sowohl ursprünglich als auch gut ausgeklügelt daherkommen. Den abrupten Wechsel in der Mitte des Songs ist auch sehr gelungen, woraufhin „Frana“ seine naturgewandte Seite zeigt und noch mehr als vorher nach ursprünglichem Black Metal klingt, bevor es dann wieder mit Vollgas und eiskaltem Riffing weiter geht. Der Song weist eine bestimme Tendenz zur Wiederholung auf, da sich die beschriebenen Motive gegen Ende immer öfters wiederholen, was ein bisschen schade ist, da hat das Ende vom vorherigen Song doch mehr herausreissen können. Das ist allgemein ein bisschen das Problem mit diesen ersten beiden Songs: sie sind zwar beide sehr gut gemacht und strotzen nur so vor starkem Riffing, aber da wäre beides mal mehr dringewesen.
    Der letzte Song des schwedischen Antikosmisten ist dann zugleich der kürzeste und stammt, sofern ich richtig informiert bin, von einer Split mit Svartsyn. Der Song zeigt Arckanum von einer roheren und weniger chaotischen Seite als „Frana“. So tendiert „Aetergap“ mit seinem melodischeren und fast schon fröhlicheren Riffing eher in Richtung Pagan Black Metal, ohne dem Genre, beziehungsweise seinen Klischees, zu nahe zu kommen. Dies zeigt sich auch in diesen „Schlachtrufen“, die immer wieder eingestreut werden. Insgesamt zeigt aber auch der letzte Arckanum von einer angenehm abwechslungsreichen und von tollem Riffing geprägten Seite, die ich mit der melodischeren Ausrichtung doch auch relativ ansprechend finde.

    Punkte:
    Pjòbaugvittr: 6/10
    Frana: 7.5/10
    Aetergap: 7/10

    2. Tom Waits

    Ein Künstler, mit dem ich mich schon seit längerer Zeit auseinandersetze, kommt als Nummer zwei daher. Bekannt sind mir bisher alle Alben bis und mit „Rain Dogs“, womit der erste Song „Misery Is The River Of The World“, der von der „Blood Money“ stammt, noch nicht bekannt ist. Doch schon beim Intro erkennt man Toms unverwechselbare Art Songs zu schreiben. Sehr positiv fällt auf, dass die Stimmung ein bisschen an den Soundtrack von „Night On Earth“ erinnert, aber dennoch nicht auf die ungewöhnlichen Rhythmusinstrumente verzichtet. Getragen wird der Song dann natürlich von der Stimme des Grossmeister und wundervollen, schicksalsschweren Klangspielen. Der Song ist schwer, bedrückend und anklagend und zeigt perfekt einen Mittelweg zwischen Tom Waits‘ Gespür für grossartige Melodien und seiner Freude an unkonventionellem Songwriting, das sowohl zu begeistern als auch mitzureissen weiss. Schlichtweg einer der grossen Künstler unserer Zeit und ich freue mich jetzt schon ungemein, mich mit der restlichen Diskographie auseinanderzusetzen.
    „Christmas Card From A Hooker in Minneapolis“ ist dann ein Song, der mir schon bekannt ist und zeigt die bluesigen und jazzigen Wurzeln von Tom Waits sehr gut auf. Die Instrumentierung ist noch nicht so entrückt wie beim vorhergehenden Song, sondern eher getragen und melancholisch. Auch die Stimme, obwohl sie schon die charakteristische Rauhheit zeigt, klingt eher nach desillusioniertem Trinker. Allgemein hat der Song ein angenehmes Mitternachts-in-der-Bar Flair, wie man es oft in der Musik von Tom Waits. Viel mehr gibt es eigentlich auch nicht zu sagen, der Song ist ein bisschen unspektakulär und kommt meiner Meinung nach im Albenkontext ein bisschen besser als alleinstehend. Nichtsdestotrotz ist das noch weit entfernt davon schlecht oder langweilig zu sein, aber nicht einer seiner besten Songs, was aber immer noch zu einem sehr soliden gut reicht.
    „Ice Cream Man“ ist dann der frühste Song des Herren auf dem Sampler und zeigt ihn von einer ungewohnt beswingten und noch jazzigeren/bluesigeren Seite als der vorherige Song. Der Song stammt vom Debut, auf welchem er noch seine Klarstimme benutzte und kommt vollständig ohne Melancholie oder sonstigem Düsterkrams aus, sondern belebt und beswingt. Bemerkenswert sind hier vorallem das grossartige Klavier und das coole kleine Gitarrensolo in der Mitte des Songs. Ein toller Song, der den alten Tom Waits sehr gut zeigt, wenngleich mir die neueren Alben ein bisschen lieber sind.

    Punkte:
    Misery Is The River Of The World: 9/10
    Christmas Card From A Hooker in Minneapolis: 7/10
    Ice Cream Man: 7.5/10

    3. McLusky

    Kommen wir zu der Band, von der ich vorher noch nie etwas gehört habe. Nach einigen Nachforschungen habe ich herausgefunden, dass die Herren angeblich etwas in die Richtung Post Hardcore und Noise Rock spielen und dass deren zweites Album als recht starker Vertreter dieser Mischung gehandelt wird. Eigentlich sind das ja gute Vorzeichen, denn mir sagen beide Musikrichtung sehr zu. Dementsprechend gespannt war ich auf die Songs. „Alan Is A Cowboy Killer“ eröffnet den Reigen der drei Songs mit einer weinerlichen, nasalen Stimme, die mit typischen fuzzigen Noise Gitarren unterlegt ist. Wie aus dem Nichts kommt eine Art Schrei und eine tolle Soundwand dahergeschossen, die wohl eine Art Refrain darstellen soll. Leider ist dies auch das Beste am Song, denn vorallem dieses japsige Geschrei geht mir doch ziemlich auf die Nerven. Gut, beim ersten Hören hätte ich es fast wieder ausgemacht, doch mittlerweile hat es sich ein bisschen gebessert. Nichtsdestotrotz, finde ich den Song doch relativ spannungsarm und das Rumgenöle am gegen Ende macht alles noch viel schlimmer. Würde die Herren und die Dame ernsthafte Songs schreiben, wären sie sicher sehr gut, aber so nicht. Aber die Noisewände sind cool.
    Mit dem wenig Besserung versprechenden Titel „Falco vs. The Young Canoeist“ geht es dann weiter. Positiv zu beurteilen sind hier aber die Strophen, die toll gespielten und äusserst soliden Noise Rock bieten und die Stimme ist hier auch erträglicher als noch vorhin. Aber wieder ist der (sehr kurze) Song doch arg abwechslungsarm und auch wenn das alles handwerklich sehr gut gemacht ist, reisst es mich doch 0 mit.
    Rein der Logik nach müsste es mit „Lightsabre Cocksucking Blues“ noch ein bisschen besser werden, doch weit gefehlt. Hier ist einfach alles völlig verfehlt, vom völlig verpeilten und nahezu unterträglichen Gesang in der „Strophe“, den unsäglichen Lyrics und dem uninspirierten Prollo-Riffing bis hin zu dem „Are You Coming?“ Refrain, der dem ganzen die Krone aufsetzt. Sorry, dass ich hier einen deiner Lieblingssongs so verreissen muss, doch das kann ich mir nicht länger als eine Minute antun. Das Beste am Song ist aber auch, dass er nicht viel länger dauert.

    Punkte:
    Alan Is A Cowoby Killer: 3.5/10
    Falco vs. The Young Canoeist: 4.5/10
    Lightsabre Cocksucking Blues: 1/10

    4. Windir

    So, ich oute mich jetzt mal. Ich habe drei Alben von Windir und fand die eigentlich ok/unspektakulär („1184“ & „Likferd“) oder sogar schwach („Soknarldar“). Dies ist auch der Grund, warum ich die Alben schon länger nicht mehr gehört habe. Vielleicht schafft es dieser Sampler nun endlich mich zu bekehren. „1184“. von welchem das eröffnende „Destroy“ stammt, ist mir als das beste der drei Alben hängengeblieben und der Song zeigt auch sehr gut warum. Geradewegs nach vorne peitschende Black Metal in Kombination mit symphonischen Elementen, die dem Ganzen einen angenehm epischen Touch verleihen. Auch das anspruchsvolle und stellenweise schön melodische Gitarrenriffing kann überzeugen, wenngleich Windir in diesem Track, wenn es nach mir ginge, noch ein bisschen entfesselter auftreten könnten. Die nach rund zweieinhalb Minuten einsetzenden Synthies sind aber dann soetwas wie der erste richtige Höhepunkt des Songs, ähnlich wie das darauffolgende Riffing, das wiederum sehr gut den Pagan Metal in der Musik hervorkommen lässt. Manchmal, so scheint mir, wollen die Norweger fast schon zu viel aufeinmal, wie zum Beispiel beim darauffolgenden Übergang in den getrageneren Part, der an sich zwar recht gelungen daherkommt, was man Übergang aber nicht so sagen kann. Auch der Gesang, den ich am Anfang ein bisschen unspektakulär fand, kommt immer wieder besser in Fahrt, wenngleich er gegen Ende ein bisschen von der Musik ausgebremst wird. Hie und da ein Schlenker weniger und ein richtiger Ausbruch mehr und das hier könnte mich sogar vollends begeistern, so bleibt aber zum Schluss der Entschluss, mir das Album noch einmal anzuhören, denn es scheint doch besser zu sein als ich es im Kopf habe.
    „Arntor, ein Windir“ ist ja so etwas wie die Bandhymne, so weit ich weiss. Zugleich stammt sie auch vom angeblich besten Album, das mir bis dato nicht bekannt ist. Der Anfang ist aber schonmal sehr schön episch geraten und besticht durch die schlichte, aber ziemlich effektive Melodik, welche die Leadgitarre erzeugt. Auch der Gesang scheint hier von Anfang an sehr passend. Positiv fällt hier zu Beginn auch auf, dass der Song um einiges kompakter daherkommt als der Letzte. Auch die melodischen, klar gesungenen Chöre sind schon eingebaut und schön anzuhören. Auch wenn der Song stellenweise ein bisschen ins Schunkelhafte abdriftet, laufen Windir hier nie Gefahr, sich peinlich nach Klischee anzuhören. Der Mittelteil zeigt wieder diese Tendenz, wobei auch hier der Übergang nicht ganz so gelungen ist, was man von der Gitarrenarbeit aber bei weitem nicht behaupten kann. So geht diese Song episch auf sein Ende zu, wobei am Ende noch ein bisschen Black Metal geboten wird, in diesem Falle sogar wunderbar auslassend und fast schon entfesselt, doch der richtige Ausbruch fehlt mir auch hier. Nichtsdestotrotz dürfte das wohl der beste Song von Windir gewesen sein, den ich je gehört habe.
    Den Abschluss bildet dann „Martyrium“ vom letzten Album der Band. Auffallend ist hier der relativ dumpfe Sound, der einen starken Kontrast zu den beiden anderen Songs bildet. Wiederum ist das Grundgerüst relativ ähnlich, obwohl man hier vielleicht noch eine Spur schwarzmetallischer vorzugehen scheint, was aber auch nur durch die Produktion bedingt sein kann, die dem Song leider stark undynamisch daherkommen lässt, was sich in diesem Falle als nahezu fatal herausstellt. So sind die Grundzutaten , die da wären die melodischen Leadgitarren, die schön eingestreuten Chöre und die epischen Melodien inmitten des Songs, wie bei den anderen beiden Songs eigentlich recht gelungen aber der Funke will hier noch weniger überspringen als vorhin. Nichtsdestotrotz wartet auch dieser Song mit einer sehr gelungenen Synthie-Sequenz auf, obwohl der Übergang in diese so hüftsteif wie nur möglich war. Irgendwie kommt es mir bei diesem Song am stärksten so vor, dass Windir viel wollen, aber leider nicht ganz so viel schaffen.

    Punkte:
    Destroy: 6.5/10
    Arntor, ein Windir: 7/10
    Martyrium: 5.5/10

    5. King Diamond:

    Irgendwie ist es schon komisch, obwohl ich die beiden ersten Mercyful Fate Alben vergöttere, habe ich mich noch nie richtig mit dem weiteren Schaffen der Band, geschweige denn dem Soloschaffen vom King beschäftigt. Also ist es nun an der Zeit dies zu ändern, was ich dank diesem Sampler auch gleich dreimal kann. Den Anfang macht dabei „Bye, Bye Missy“, der zugleich in typisch MF-Manier losrifft, worauf dann bald auch die unvergleichliche und grossartige Stimme des Kings ihren Auftritt hat. Ich mag den Herren ja am allermeisten, wenn er sich in die höchsten Lagen seiner Stimme begibt, was auch der Grund ist, warum mir dieser Song von Anfang an sehr zusagte. Wenngleich dies muskalisch vielleicht nicht mehr so „innovativ“ wie bei den ersten beiden MF Alben sein mag, präsentiert King Diamond hier doch einen grundsoliden, leicht vertrackten Power Metal Song, der vorallem mit dem epischeren Part nahe der Dreiminutenmarke punkten kann. Auch die Soli sind toll gespielt und passend in den Song integriert. Aber im Endeffekt geht es hier halt vorallem um die (grossartige) Stimme, die diesen Song von einem guten in einen herausragenden verwandelt, denn so mag ich den King halt einfach am liebsten.
    Wie vorhin gesagt, geht es beim King, zumindest in diesem Falle, vorallem um die gottgleiche Stimme, doch nichtsdestotrotz habe ich bei „Behind These Walls“ schon ein bisschen verdutzt in die Wäsche geschaut. Einerseits ist der Gesang hier ein bisschen konventioneller gehalten, zumindest grösstenteils, andererseits ist das aber ein astreiner, fast schon kitschiger Power Metal Song, der eingängiger gar nicht sein könnte. Da war mir der vorherige Song doch viel lieber, das hier ist fast schon zu eingängig, da es sich hier wirklich um das altbekannte, mit einges an Keyboard unterlegtem, Strophe-Refrain-Strophe-Refrain-Solo-Refrain Schema handelt, das meiner Meinung nach dem King nicht ganz würdig ist. Aber der Gesang reissts halt raus.
    „Abigail“ kommt dann aber gleich zu Beginn wieder mit vertrackterem Riffing daher. Über den Gesang muss ich hier wohl nicht mehr viel schreiben, ich glaube meine Admiration dessen ist genug durchgeschimmert, wenngleich ich sagen muss, dass mir die tiefen Lagen nicht ganz so zusagen. Der Song ist angenehm vertrackt und wartet mit schönen Spielereien auf und kann dennoch eine schön-schaurige Atmosphäre aufbauen, die mir sehr zusagt. Doch so mag ich den Herren wieder viel eher.

    Punkte:
    Bye, Bye Missy: 8.5/10
    Behind These Walls: 7/10
    Abigail: 8/10

    Fazit:

    Insgesamt war es eine spassige und lustige Angelegenheit, diesen Sampler zu besprechen. Dass die ganz hohen Bewertungen ausblieben, liegt nicht daran, dass die Songs schlecht waren, sondern daran, dass ich mich eines relativ strengen Bewertungssystems angenommen habe. Mitnehmen werde ich mit Sicherheit die Gewissheit, dass ich mich auf die weiteren Tom Waits Alben freuen kann und dass ich mich im Sommer endlich mal näher mit King Diamond auseinandersetzen muss. Aber auch die „1184“ von Windir werde ich mir wiedermal anhören, genauso wie weitere Alben von Arckanum. Zu guter letzt bleiben noch zwei DInge:
    1. Vielen Dank für den coolen und mit Sicherheit mit viel Herzblut zusamengestellten Sampler und
    2. Was zur Hölle ist das für ein Bonustrack? Slayer auf Techno? Ne du, das ist so gar nicht meine Welt, darum belasse ich es mal dabei, dass ich mir das Lied sogar einmal komplett angetan haben ^^

    #6745293  | PERMALINK

    chugchug

    Registriert seit: 19.05.2012

    Beiträge: 634

    So ich bin mittlerweile auch mit dem Sampler von LeoSuomi fertig. Das ist das erste Mal, dass ich lediglich einzelne Songs bewerte, daher kann es sein, dass manche Bewertungen untereinander ein wenig unschlüssig wirken. Bei der Bewertung bin ich meist nach meinem Bauchgefühl gegangen.
    Ich kopier dann jetzt also einfach mal aus meinem .doc:

    So, da ist nun also der Sampler den ich bewerten darf.
    Swans, Nagelfar, Membaris, Amorphis und Elend schickt LeoSuomi in die Rige der Besten, von denen mir zumindest bis auf Elend alle vom Namen her bekannt sind. Als Abschluss gibt es dann noch einen Bonustrack von Ulver.
    Vor allem gespannt bin ich auf Swans, die ja in der letzten Zeit in höchsten Tönen gelobt werden, ich mir aber nicht sicher bin, ob ich mich den Lubhudeleien anschliessen kann. Zugegebenermaßen, den Titeltrack vom neuen Album „The Seer“ habe ich mir einmal angehört,bevor ich mit dem Sampler angefangen habe, musste jedoch nach 20 Minuten genervt ausmachen. Ob mich die Lieder des Samplers doch noch von der Band überzeugen können?

    Nun geht es also los:

    1. Swans: Feel Happiness (Live)
    Hier habe ich es also mit einer Liveversion zu tun. Relativ skeptisch bin ich bei dem Starten des Titels, da ich Liveversionen meist nichts abgewinnen kann. Doch schon kurz nachdem das Lied beginnt bin ich angenehm von der Tonqualität überrascht.
    Der Titel beginnt in einer leichten Drone-Manier: träge, perkussive Gitarren und Bassklänge vermengen sich zu einer scheinbar unstrukturierten Masse. Während sich das Lied aufbaut tauchen immer weitere Klänge auf, die das chaotische Motiv weiter untermalen.
    Bisher lief das Lied ganz gut rein, konnte mich jedoch noch nicht recht überzeugen. Plötzlich wird es viel melodischer, es wirkt als hätte endlich die Struktur in das Lied eingefunden. Und glücklicherweise verbleibt Swans auch bei dieser Formel, es wird immer mehr Spannung aufgebaut, die Melodien werden immer einprägsamer. Der Song nimmt weiter Fahrt auf, es wird wieder etwas chaotischer, es wird lauter. Und dann kehrt Ruhe ein. Sanfte Gitarrenklänge führen das Gebilde fort, bis schliesslich die angenehme Stimme von Michael Gira eintritt und das Lied bis zum Ende begleitet.
    Die 16 Minuten sind unglaublich schnell vergangen, ein wahrlich toller Start für den Sampler.
    9/10

    2. Amorphis: Into Hiding
    Dieses Lied stammt von dem Album Tales from the Thousand Lakes, auf welchem Amorphis bekanntlicherweise noch Death Metal gespielt haben. Präsentiert wird eine melodische Mischung aus Schwedendeath, DeathDoom und etwas Prog.
    Das Lied geht ziemlich gut rein, auch ohne dass man dem Titel sonderlich viel Interesse widmen muss. Die Produktion ist meines Erachtens angemessen, nicht überproduziert aber auch nicht LoFi, sodass man alles gut hören kann ohne dass es nach Plastik klingt.
    Ich muss zwar sagen, dass das Lied per se nicht schlecht ist, aber so richtig überzeugen tut es mich auch nicht. Die Riffs ähneln sich für meinen Geschmack viel zu sehr, den Vocals fehlt eine Hook die mich richtig umhaut und auch sonst muss ich sagen, dass mir aus Sicht der Dynamik zu wenig Spannendes passiert. Lediglich der Break gegen Ende mit anschliessendem Basssolo bringen etwas Abwechslung rein, wobei es so klingt, als würde der auch einfach nur die Moll-Pentatonik hoch und runter spielen.
    4,5/10

    3. Amorphis: Elegy
    Und weiter geht es mit Amorphis. Dieses mal mit dem Titeltrack des 96er Albums Elegy. Im direkten Gegensatz zu dem vorangegangen Titel wird dieses Stück vor allem von einem Klavier getragen, welches fast die ganze Spielzeit über präsent ist und größtenteils die gleiche Melodie spielt. Ansonsten spielt der Rest der Instrumentalfraktion wieder eine Mischung aus Schwedendeath und Doom, tragen das Ganze dieses Mal jedoch dynamischer vor (was ich oben ja bemängelt habe).
    Dazu gibt es dann noch ein träges, aber durchaus stimmiges Gitarrensolo und sogar ein Keyboardsolo, welches im Stil zumindest mich an die 70er denken lässt. Von der Instrumentalfraktion ist dieser Titel also durchaus etwas abwechslungsreicher gestaltet, wenngleich ich es immer noch nicht sonderlich beeindruckend finde, da sich viele der Motive zu häufig wiederholen(insbesondere die Keyboardmelodie) und gleichzeitig zu wenig Akzente setzen. Jedoch gibt es da noch den Gesang…
    Den Großteil der Vocals übernimmt ein klagend und wehmütig klingender Klargesang, welcher mich unangenehmerweise an die Leistung von Fred Durst bei Behind Blue Eyes erinnert. Zwischendrin wird der Gesang dann auch mal etwas rockiger, was ich um einiges angenehmer finde.
    Growls gibt es jedoch auch noch und hier hört es dann für mich völlig auf. Hat der die Vocals unter Wasser aufgenommen oder ist alles so sehr mit Effekten zugekleistert?! Tut mir leid, aber das gefällt mir gar nicht.
    Wären die Vocals nicht, dann würde das Lied wohl eine höhere Bewertung kriegen.
    3,5/10

    4. Nagelfar: Seelenland
    Ein garstiger und hasserfüllter Schrei läutet dieses Lied ein, gefolgt von einer kurzen Blastbeat-Raserei, bis sich der Titel nach wenigen Sekunden im Midtempo einpendelt. Bis auf einige kurze Ausbrüche bleibt es dann auch in ebendiesem.
    Nagelfar spielen eine Form von Black Metal, welche sich stark durch das Keyboard definiert. Jedoch ist dies meist so umgesetzt, dass es lediglich die Atmosphäre unterstreicht, als Vergleich würde mir das Debüt-Album von Dimmu Borgir einfallen.
    Insgesamt verbreitet das Lied eine äußerst melancholische Stimmung, welches zum einen durch den trostlosen Klargesang und gequält klingenden Shouts geschieht, zum anderen durch das melodische Gitarrenspiel und dem kalt klirrenden Keyboard.
    An sich eine ziemlich nette Nummer, aber am stärksten finde ich den Titel während den Geschwindigkeitsausbrüchen, die jedoch immer nur sehr kurz sind. Ein wenig mehr Abwechslung würde dem Keyboard ebenfalls nicht schaden, da es die ganze Spielzeit über fast die gleiche Melodie beibehält.
    6,5/10

    5. Nagelfar: Hühnengrab im Herbst
    Ein, wie ich finde, sehr kontrastreicher Titel. Zum einen begleitet ein Klavier das ganze Lied und verbreitet eine äußerst schöne, leicht melancholische Stimmung, zum anderen sind da die elektronischen Elemente und gequälten Vocals in der 2. Hälfte des Titels, welche völlige Grausamkeit ausstrahlen und dem Titel meines Erachtens nach eine leicht avantgardistische Note verleihen.
    Insgesamt finde ich diesen Titel ziemlich interessant. Als würde die Band musikalisch ausdrücken wollen, wie vergänglich alles Schöne doch ist, wie abscheulich die Welt ist.
    8/10

    6. Nagelfar: Schwanengesang
    Aye, das ist doch mal ein Brocken.
    Auf Schwanengesang verbinden Nagelfar etliche Einflüsse und erschaffen somit ihren ausuferndsten, dynamischsten und abwechslungsreichsten Song, den ich von dieser Gruppe auf dem Sampler hören darf. Eigentlich passiert hier auch zu viel, als dass ich einfach alles hier wiedergeben möchte.
    Das Stück verbindet kalten , rasenden , atmosphärischen Black Metal mit einer depressiven Grundstimmung , einer avantgardistischen Note wie ich sie z.B. von Arcturus kenne und einigen folkigen Riffs.
    Highlights gibt es in dem Song mehr als genug, wie z.B. die elektronischen Klanglandschaften bei der 6. Minute oder dieses hammergeile Riff, welches ab der 12. Minute einsetzt.
    Insgesamt gibt es bei diesem Titel nichts, an dem ich etwas aussetzen könnte. Die ganze Spielzeit über war ich bestens unterhalten und das Songwriting ist dynamisch und markant genug, dass das Lied auch erstmal im Kopf bleibt.
    Daher…
    10/10

    7. Swans: Helpless Child (Live)
    Da haben wir wieder die Schwäne, mit 17 Minuten und 44 Sekunden gleichzeitig der längste Song des Samplers.
    Das Lied beginnt sehr ruhig, verträumt, verbreitet eine faszinierende,himmlische Atmosphäre und hält diese auch über lange Zeit, begleitet von langsam und bedächtig vorgetragenem Klargesang.
    Nach knapp 9 Minuten Spielzeit setzen dann verzerrte Gitarren ein, zerstören jedoch nicht das Klangbild sondern führen den Verlauf des Songs völlig schlüssig fort und setzen weitere Akzente in diesem atmosphärischen Kosmos.
    Wie ein hilfloses Kind fühle ich mich hierbei nicht, viel eher wirkt es als würde ich während eines ekstatischen Rausches träumen.
    Vielleicht schiesst die Länge des Titels ein bisschen über das Ziel hinaus, da sich einige Motive teilweise wiederholen während das Lied sich immer weiter aufbaut. Nichtsdestotrotz eine sehr starke Nummer!
    9,5/10

    8. Amorphis: The White Swan
    Im Gegensatz zu den anderen beiden Amorphis Songs ist dieser hier noch relativ jung, stammt er doch aus dem Jahre 2007. Daher hab ich einfach mal die Hoffnung, dass jener mir besser gefällt.
    Insgesamt gefällt mir der Titel auch deutlich besser, auch wenn er mich trotzdem nicht völlig vom Hocker reißt.. Instrumental wirkt alles deutlich ausgeklügelter komponiert, es wird viel mehr Abwechslung geboten und die Melodien ähneln sich auch nicht so stark. Der Gesang hat nun auch deutlich mehr Kraft und ist diesmal auch tatsächlich in der Lage, Akzente zu setzen.
    Warum ich jedoch denke, dass dieser Titel nicht lange in meinem Kopf bleiben wird, kann ich gar nicht richtig sagen. Es scheint, als würde ich mit dem allgemeinen Bandsound einfach nicht so richtig warm werden. Vermutlich liegt das auch an dem Keyboard, welches mir zumindest einen Gothic-Metal Gefühl verleiht, was absolut gar nicht meine Baustelle ist (trotz mehrerer Anläufe).
    6/10

    9. Membaris: Midas
    Entartet stand eigentlich schon etwas länger auf meiner Einkaufsliste, jedoch hab ich bisher noch nie die Motivation gefunden, ein wenig Geld für das Album locker zu machen…
    Midas verprüht zu jeder Sekunde absolute Trauer, Verzweiflung und Depression. Das Riffing ist so unglaublich emotional, bittertraurig und versprüht Gefühle von tiefster Sehnsucht, so etwas habe ich bisher nicht allzu häufig gehört. Das Schlagzeug blastet eigentlich fast die ganze Spielzeit durch, was zwar an und für sich ein wenig eintönig ist, aber der Atmosphäre keinen Abbruch tut.
    Der Gesang präsentiert sich gemessen am Black Metal Standard relativ variabel, so schwankt dieser zwischen den typischen Shouts, die zumindest mich an Ihsahn zu In The Nightside Eclipse Zeiten erinnern, über Geröchel und leicht angezerrten Sprechgesang bis hin zu klagenden Rufen aus dem Background.
    Was mich ein wenig stört ist der Mix, welcher vor allem das Schlagzeug stark in den Vordergrund stellt. Die Snare klingt für meine Ohren viel zu penetrant und nervt dadurch ein kleines bisschen, vor allem da der Drummer wirklich die ganze Spielzeit über Gas gibt.
    Insgesamt jedoch überzeugt mich der Titel durchaus, ich werde mal zusehen, dass ich mir Entartet bei Gelegenheit tatsächlich doch noch zulege.
    8,5/10

    10. Membaris: Einsamkeit
    Aye, das ist der einzige Song des Samplers, den ich schon im Voraus kannte.
    Die Produktion ist hier deutlich mehr LoFi als im vorangegangen Track, die Gitarren rauschen deutlich mehr, wodurch das ganze etwas rauer wirkt. Das Hauptriff erinnert mich persönlich ein wenig an Her Ghost in the Fog, was für mich persönlich jedoch voll in Ordnung geht da mir diese Melodie ziemlich gut gefällt.
    In seiner Struktur ist dieses Lied ein wenig abwechslungsreicher als Midas, so besitzt Einsamkeit neben dem üblichen Geballer auch noch einige Midtempo parts völlig ohne Blastbeats, dazu noch ein Gitarrensolo und einen Breakdown (wie untrue!).
    Zwar hat dieses Lied die emotionale Komponente nicht ganz so stark ausgebaut wie der vorangegangene Titel, ist jedoch in der Lage aufgrund der Variationen innerhalb des Songwritings und der dreckigen Produktion, welche glücklicherweise nicht im Darkthrone-Niveau rumgurkt, dennoch durchaus ansprechend zu sein.
    7,5/10

    11. Membaris: Remains of Solitude
    Dieser Titel startet relativ atmosphärisch, mit Samples von Windböen und akustischem Gitarrenspiel. Kurz darauf setzen dann auch schon rasende Gitarren ein, bis sie wieder von der Akustikgitarre unterbrochen werden, die eine trostlose Melodie spielen während ein kurzes Basssolo zu hören ist. Insgesamt erinnert mich dies angenehm an Drudkh.
    Den Rest der Spielzeit herrscht dann natürlich wieder Geballer, wobei vor allem die ersten Vocallines sehr stark auffallen, die ich jedoch nicht mal so richtig beschreiben kann. Stellenweise musste ich an den Gesang von Gojira denken, das ist das Einzige, was mir dazu einfällt.
    Die letzten 4 der 7 Minuten sind dann jedoch ein wenig unspektakulär, zumindest ist die Musik dann an mir völlig vorbeigerauscht ohne prägnante Momente.
    Daher kann der Abschluss der 3 Membaris Titel nicht ganz mit den 2 Vorgängern mithalten, trotz sehr gelungenem Anfang.
    7/10

    12. Elend: Du Tréfonds Des Ténèbres
    Ich hab keine Ahnung, was ich hier erwarten soll. Und in anbetracht der Spielzeit von fast 11 Minuten trifft es mich relativ überraschend, dass sofort von der 1. Sekunde an mich eine symphonische Walze überrollt.
    Insgesamt ist das hier ein relativ harter und unverdaulicher Brocken, bei dem ich mir zum Einen nicht recht weiß, wie ich das überhaupt beschreiben soll, zum Anderen wie ich das bewerten soll.
    Am ehesten assoziiere ich die Musik mit diesen überdramatischen Filmscores die auch in der Komposition sehr an die klassischen Stücke erinnern, zudem kommen da noch die Vocals hinzu, die wohl ganz offensichtlich in Richtung Black Metal schielen. Als Ganzes hört sich das dann ungefähr so an, als hätte Septicflesh ein Album gänzlich ohne Gitarre, Bass und Schlagzeug aufgenommen.
    Dieser erste Titel präsentiert über die ganze Spielzeit die absolute Schlagseite an Dramatik und Grausamkeit, Ruhepausen gibt es nur für kurze Momente, bis das „Elend“ wieder beginnt. Freude kommt hier definitiv nicht auf, ist die ganze Musik doch auf Melancholie und Hass getrimmt.
    Und von Freude ist auch bei 13. Melpomene keine Spur. Jedoch geht dieser Titel einen anderen Weg als der Vorgänger. Hinfort ist als die Orchestrale Dramatik, kein Hauch mehr von den extremen Vocals. Stattdessen macht sich eine ruhigere, aber mindestens genau so abscheuliche Atmosphäre breit, die dazu noch einen äußerst bedrohlichen Unterton parat hält. Geflüsterte Vocals machen das Spektakel noch viel Extremer. Ist dies der perfekte Soundtrack für einen Albtraum?
    Auch dieser Titel geht wieder über die 10 Minuten hinaus und behält dabei die ganze Spielzeit über diesen extremen Klang, die Spannung wird immer weiter erbarmungslos aufgebaut nur um sich gegen Ende in kurzen Eruptionen von Dramatik zu entladen, bevor es mit 14. The Wake of the Angel die Befreiung von der Spannung gibt. Zwar klingt auch dieser Titel sehr trostlos, ist jedoch durchaus leichter zu ertragen als die anderen beiden Titel von Elend. Dazu trägt mit Gewissheit auch der weibliche und männliche Klargesang bei, was rein von der Stimmung her ein gewaltiger Unterschied zu dem 1. Titel ist. Insgesamt kann man also sagen, dass The Wake of the Angel der eingängigste von den 3 Titeln ist.

    Wie ich oben schon angesprochen habe, fiel es mir recht schwer dies zu bewerten. Und in Anbetracht dessen werde ich die 3 Titel auch nicht einzeln bewerten sondern als Ganzes.
    Dies ist definitiv keine Musik für Zwischendurch, auf eine derart intensive Atmosphäre muss man sich wirklich vollkommen einlassen. Dies ist anstrengend, quälend, es tut weh, und dennoch hat dies seine Reize.
    9/10

    15. Swans: Blood Promise (Live)
    Da hat mir der Leo mit diesem 15 Minüter noch einen schönen Abschluss für den Sampler bescherrt.
    Auch dieser Swans-Track beschwört wieder eine wahrlich transzendente Atmosphäre, die zunächst durch klagenden Klargesang mit ruhigen Gitarrentönen eingeleitet wird, bis das Schlagzeug das Stück immer weiter antreibt und dieses sich so mittels eines Crescendos weiter aufbaut. Dadurch wird eine derart wahnsinnig schöne Klangwand gebildet, in der ich am liebsten für immer versinken würde. Kurz vor Schluss wird noch einmal die Gitarrenmelodie aus dem Anfang aufgegriffen. Und während jene immer ruhiger und langsamer wird, so endet dieses großartige Stück Musik.
    Hier stimmt einfach alles. Von dem Sample am Anfang bis zu der letzten Note.
    Ein ergreifendes Stück Musik, und der wohl beste Titel des Samplers.
    PS: Was schreit der eigentlich da ganz am Ende? :haha:
    10/10

    Gesamtbewertung:
    Swans: 9,5
    Amorphis: 4,67
    Nagelfar: 8,16
    Membaris: 7,667
    Elend:9
    Gesamt: 7,7994
    Fazit:
    Nanu, was war denn da los? Als ich mit dem Sampler angefangen habe dachte ich, ich müsste aufgrund meines Erstkontaktes die Swans völlig zerreißen, aber letztendlich haben sie mir definitiv am besten gefallen. Scheinbar hatte ich da wohl einen falschen Ersteindruck, womöglich den falschen Titel gewählt um mit dieser Band zu starten. Fest steht, dass ich mich mit den Herren noch mal auseinandersetzen sollte.
    Auch sonst konnte der Sampler überzeugen. Elend, die ebenfalls völliges Neuland für mich waren, waren in der Lage eine erdrückende und hasserfüllte Atmosphäre zu erschaffen wie es keine einzige Extreme Metal Band jemals schaffen würde, obwohl etliche aus diesem Bereich auf der Suche sind nach dem ultimativ-abscheulichen Sound.
    Nagelfar konnten mit ihrem experimentellen Songwriting vor allem bei dem 3. Song, Schwanengesang punkten.
    Auch Membaris haben überzeugt. Zwar ist ihre Vorgehensweise der vieler anderen Black Metal Bands ähnlich, dennoch schaffen sie es meist noch gewissen Akzente zu setzen, die sie vom Durchschnitt abhebt.
    Die einzige Enttäuschung für mich war Amorphis. Zwar bin ich noch nie so recht warm geworden mit der Band, kannte aber nicht die frühen Sachen aus den 90ern. Und jene wirkten auf mich zu beliebig, hatten mit den Gothic-Doom Anteilen aber eben eine Musikrichtung, die absolut nicht mein Metier ist.

    Insgesamt hat mir das Spielchen also durchaus gefallen, und die ein oder andere Band aus dem Sampler wird mich wohl auch noch ein bisschen verfolgen.
    Daher: Danke, LeoSuomi!

    So, und jetzt wird noch der Bonus Song gehört…

    16. Ulver: Funebre
    Auch hier regiert wieder eine düstere Atmosphäre, das Lied wird vorgetragen von einer langsamen, ruhigen aber dennoch penetranten Stimme und einem beharrlichen Klavier. Zwischendurch sind dann auch immer wieder Streicher und kurze Samples zu hören, welche die schwarze Stimmung des Titels noch weiter untermalen.
    So richtig packen tut mich das ganze jedoch nicht, mir fällt es recht schwer dem Titel über die volle Spielzeit zu folgen ohne in Langeweile zu geraten. Zwar ist das Grundgerüst in sich selbst stimmig und auch schlüssig, könnte jedoch ein wenig Abwechslung vertragen. Auch finde ich es schade, dass Garm seine Vocals nur in dieser ruhigen Art vorträgt, dabei weiß ich doch dank Arcturus, dass er noch zu deutlich mehr in der Lage ist.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass der Titel im Albumkontext deutlich besser funktioniert.
    5,5/10

    Achja da ich Hati noch nach seinem Sampler gefragt habe, werde ich hier auch noch kurz ein paar Sätze zu verlieren:
    Anaal Nathrakh: Ist bekannt und mag ich auch. 🙂
    The Dillinger Escape Plan: Hatte bisher noch keinen Zugang zu der Band gefunden, obwohl ich sie schon länger kenne. Das hat sich durch den Sampler geändert, vor allem Widower finde ich absolut spitze! Danke dafür.
    Carnival in Coal: Hahaha, ich weiß gar nicht, was ich dazu sagen soll. :haha: Cartilage Holocaust finde ich ziemlich angenehm zu hören, die anderen beiden Songs lassen mich einfach sprachlos zurück.
    Septic Flesh: Auch hier ist ein starker Gothic-Death-Doom Einschlag, welcher ebend nicht mein Fall ist. Mir gefallen die neuen Sachen definitiv besser.
    Solefald: Bin ich bisher leider noch nicht dazu gekommen, das zu hören. Werde ich aber definitiv noch machen. Rein von der Beschreibung auf metal-archives müsste mir die Band eigentlich ziemlich gut gefallen.

    --

    also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehen.
    #6745295  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Katatonia

    Katatonia kenne ich natürlich und mag ich stellenweise auch ziemlich gerne, obgleich diese absolute Bewunderung die manche für die Band empfinden sich bei mir nie einstellen konnte, da ich die Diskographie doch für recht durchwachsen halte. Los geht dieser erste Samplerteil mit Evidence von Viva Emptiness, einem Song der Bandphase die ich für die stärkste halte und die die Alben The Great Cold Distance und dessen Vorgänger VIva Emptiness umfasst, von dem auch der Song stammt. Katatonia schaffen hier eine ganz eigene Atmosphäre aus Melancholie, Kälte, Entrücktheit und etwas, dass ich mal als unmittelbare Distanz bezeichnen möchte, eine Mauer die den Hörer immer vom eigentlichen Song fernhält. Das Problem von Katatonia auf Samplern ist aber einfach, dass die Band als Album grade in dieser Phase einfach so viel besser funktioniert. Der nächste Song In The White stammt sogar von meinem Lieblingsalbum von Katatonia, The Great Cold Distance, aber wie Evidence hat auch er das Problem als einzelner Song kaum zu funktionieren (obwohl ich die Wahl eh bisschen merkwürdig finde). Man schafft es nämlich nicht, in einem Song, in den paar Minuten, diese Mauer zu überwinden die Katatonia um ihre Songs zu errichten, man muss sich Zeit nehmen und die Band in Ruhe auf sich wirken lassen um die Einzigartigkeit des Erlebten fassen zu können. Wie gesagt, zum Glück kenne ich die Band schon, weil für sich wirken die 2 Songs relativ verloren, mit den zugehörigen Alben kommt aber ein starkes Endprodukt heraus.
    Der dritte Song Don’t Tell A Soul von Last Fair Deal Gone Down besitzt vom Intro abgesehen eine deutlich rockigere Ausrichtung und verfügt auch über deutlich eingängigere und schmissigere Gesangslinien. Finde ich persönlich aber ein wenig öde und ist so gar nicht die Musik die ich gerne von Katatonia hören möchte. Sicherlich ist an einigen Stellen hörbar, wohin der weg die Band noch führen sollte, aber der konsequente Ausbau der düsteren Seite und der Melancholie passt doch deutlich besser als dieser Song. Kenne aber das dazugehörige Album nicht wirklich, von daher will ichs nicht zu vorschnell aburteilen, aber meh, so richtig toll find ich den Song nicht. Wenn ältere Katatonia, dann doch Brave Murder Day.

    Nevermore

    Weiter geht es mit Nevermore, und einer gänzlich anderen musikalischen Richtung. Stehen Katatonia eher für düsteren, atmosphärischen Metal haben Nevermore sich doch eher der klassichen Schiene verschrieben, wenngleich sie Prog, Power und auch Thrash Metal munter durchmischen. Von Nevermore hatte ich erst kürzlich eine CD verkauft, und zwar die This Godless Endeavour, die mich nicht wirklich überzeugen konnte, was auch dem hier enthaltenen Titelsong nicht wirklich gelingt. Die anderen beiden Songs haben es aber durchaus geschafft, mich positiv zu überraschen.
    Los geht es mit We Disintegrate von Dead Heart, In A Dead World und einem enorm thrashigen Eingangsriff, das unter dem folgenden Gegniedel weiter die Richtung vorgibt. Direkt zeigt der Song die Stärken von Nevermore, klassiches Songwriting mit moderneren Ideen zu kombinieren, und darüber den großartigen Gesang Warrel Danes thronen zu lassen. Und Warrel Dane ist wirklich ein großartiger Song, was auf diesem Song viel besser zur Geltung kommt, als auf der TGE. Hohe Screams, normaler Gesang oder die Epik des Chorus, alles gelingt wunderbar und zieht den Zuhörer in den Bann. Und dass Jeff Loomis ein starker Gitarrist, bekommt man hier auch in aller Deutlichkeit vorgeführt. Bei aller Verspieltheit vergisst man aber glücklicherweise nie den Song, was mir häufig bei Prog ein wenig auf die Nerven geht. Das hier ist aber ein rundum gelungener Einstieg und ein Wink mit dem Zaunpfahl, Nevermore doch noch nicht abzuschreiben.
    Dieser Wink wird mit dem nächsten Stück noch ein wenig deutlicher, denn auch 42417 gefällt mir nicht schlecht. Entnommen ist er von Politics Of Ecstasy, und was als erstes auffällt ist dass die Produktion hier weniger opulent ausgefallen ist als auf der Dead Heart. Auch darf Loomis sich hier deutlich mehr ausleben, aber ohne dass die Soli zum reinen Selbstzweck verkommen, obwohl der Instrumentalteil mir hier ein wenig zu ausgeprägt ist. Daher muss der Song sich hinter We Disintegrate einordnen, ist aber immer noch weit von schlecht entfernt. Mit beiden bisher besprochenen Songs vollführt Nevermore scharfe Gratwandlungen, 42417 muss darauf achten den Song nicht aus den Augen zu verlieren, während We Disintegrate durch die opulente Produktion schon teilweise zu steril und/oder kitschig klingt.
    Und nun zu dem von mir angesprochenen This Godless Endeavour. Der längste Teil des Trios macht dabei ungefähr alles falsch, was die anderen Songs hervorragend hinbekommen. Die Soli wirken schlecht in den Song eingebunden, die Produktion und die Gesangslinien sind ein wenig zu viel, der ganze Song läuft ziemlich an mir vorbei, das kann auch Danes Stimme nicht rausreißen.
    Alles in allem ist Nevermore wohl doch keine so öde Band, wie es The Godless Endeavour vermuten ließ, und wenn ich mal was zu guten Preise sehe, stell ich mir vielleicht auch mal ne Platte ins Regal.

    Joy Division

    Tja, kommen wir heute zur Problemband des Samplers: Joy Division. Eine von so vielen Leuten hochgelobte, und sicherlich unglaublich einflussreiche Band, aber der Funke will bei mir nie so recht überspringen. Candidate ist sicherlich ein tolles Beispiel dafür, was zwischen mir und der Band alles schief läuft. Das ist alles gar nicht so schlecht, monotoner Beat, monotoner Sprechgesang, man erkennt sofort dass das viele Bands beeinflusst hat, aber es berührt mich null. Bin von dem Song meist genauso gelangweilt wie der Sänger klingt. Twenty Four Hours vom Nachfolgealbum geht dann wieder in eine etwas andere, es gibt Gitarrenriffs und eine schöne Grundmelancholie, auch der Sänger macht hier eine deutlich besser Figur und kann das ganze gut rüberbringen. Man wartet ständig auf irgendeine Art emotionalen Ausbruch, der immer nur angedeutet wird und so eine ziemliche Spannung aufbaut. Aber so richtig beeindruckt bin ich auch hiernach nicht, der Song versickert irgendwie im Nichts und bleibt nicht im Ohr. Den Abschluss des Trios bildet Decades, der interessanteste Song der drei. Getragen wird er von einer ganz merkwürdigen Stimmung, die durch den sonderbaren Beat erzeugt wird, der nach einer Zeit ganz schön an den Nerven zerrt, aber auf eine positive Art und Weise. Der Gesang ist wieder sehr zurückgenommen, alles wabert ein wenig durch die Gegend, keine Ahnung, auch der Song lässt mich wieder größtenteils schulterzuckend zurück. Wenn ich die ewig nicht mehr gehörten Alben noch einigermaßen richtig im Kopf habe, sind Joy Division aber ohnehin keine wirkliche Samplerband, glaube die Songs wirkten im Albumkontext eingebettet ein wenig besser und insgesamt homogener. Naja, was soll ich sagen, vielleicht probiere ich es irgendwann nochmal mit den Alben, aber so richtig motiviert bin ich dazu nicht.

    Scott Walker

    Mit Scott Walker kommt nun der einzige Interpret des Samplers, von dem ich so gar nichts kannte und auf den ich damit am gespanntesten war. Hatte den Namen nur in Verbindung mit abgedrehter Musik und seinem neuen Album irgendwo mal vernommen, war also auch sehr überrascht was ich dann hier präsentiert bekommen habe. It’s Raining Today ist ein sehr gemütlicher Song, eine zum Songtitel passende leicht melancholische Grundstimmung, sehr sparsame musikalische Begleitung, die hauptsächlich aus Hintergrundgeräuschen gesperrt, dazu der zurückgenommene Sängergesang. Die Stimme find ich ganz sympathisch, aber nicht weltbewegend, den Streichereinsatz gelungen, aber so richtig beeindruckt bin ich nicht. Der Song bleibt ruhig, gemütlich, das ist alles schön gemacht, man kann dazu bestimmt super entspannen, aber naja, dann höre ich doch lieber Townes Van Zandt. Weiter geht es mit Farmer In The City, ebenfalls mit melancholischem Grundton, aber es wird ein Gefühl einer unbestimmten Bedrohung erzeugt. Instrumental ist das erneut relativ spärlich, manchmal auch nur sein Sprechgesang. Ich hab die Songs jetzt paarmal in Schleife gehört, und ich fands immer ganz schön und entspannt, aber so für sich beeindrucken können die Lieder jetzt nicht wirklich wenn man sich ihnen einzeln widmet, vielleicht funktioniert das ganze auf Albumlänge besser, zumindest Stimmungen und Atmosphäre erzeugen kann er ganz gut. Wahrscheinlich hilft es auch sich mit den Lyrics näher zu beschäftigen, das was ich rausgehört hab klang zumindest nach Inhalt, nicht nach irgendwelchem Krempel wie man es häufig im Metal gewohnt ist. Der dritte Song, Cue, ist auch der längst der drei, setzt sich zunächst aber auch nicht allzu sehr von den anderen beiden ab. Erneut sehr spärliche Instrumentierung zu Beginn, paar Bläser, bis dann seine Stimme einsetzt. Und die ist hat auf jeden Fall Wiedererkennungswert, das muss man ihr lassen. Grundstimmung ist ein wenig düsterer, und in der Mitte wird er dann auch ein wenig wilder, experimenteller, mit Dissonanzen, Dynamik und ein bisschen Geisterbahn-Feeling, was durchaus gelungen rübergebracht wird und kein bisschen kitschig oder aufgesetzt klingt. Aber naja, so richtig vom Hocker reißt mich das auch nicht. Alles nicht schlecht, aber auch nicht wirklich überragend. Bin mal gespannt, was dich dazu bewogen hat, Scott Walker auf den Sampler zu packen.

    Deathspell Omega

    So, Deathspell Omega sind die mir am besten bekannte Band des Samplers, und zugleich eine von mir extrem geschätzte Band, die es auch fast geschafft hätte, bei mir auf dem Sampler zu landen. Einerseits ziemlich dankbar, weil es dadurch wenig zeitintensiv ist, andererseits aber auch irgendwie unspannend, weil die Meinung ja schon ziemlich feststeht. So geht es gleich mit einem meiner Lieblingssongs los, Carnal Malefactor, vom meiner Meinung nach besten Album der Band, Si Momumentum Requires, Circumspice. Die Band schafft es auf diesem Album, eine finstere Atmosphäre zu schaffen, die ihresgleichen sucht. Das Album macht es einem zwar nicht immer einfach, aber wenn man erstmal seinen Zugang gefunden hat, verschafft es unvergleichliche Hörerlebnisse. Der nächste Song ist dann Chaining The Katechon, und obwohl zeitlich nach der Fas angesiedelt, songtechnisch gesehen eher ein Bindeglied zwischen Si Monumentum und der Fas. Zwar gibt man sich noch sehr atmosphärisch, aber die Free Jazz Einflüsse sind schon ziemlich ausgerpägt und die technische Entwicklung der Band wird für jeden aufmerksamen Zuhörer sofort offensichtlich. Auf jeden Fall eine lohnenswerte EP. The Shrine Of Mad Laughter stammt dann von der Fas – Ite, Maledicti, In Ignem Aeternum, dem wohl schwerst zugänglichen Album der Band. Das Album ist aber auch unmöglich in Worten zu beschreiben. Musikalisch wohl nicht mehr wirklich Black Metal, aber umso mehr von der Wirkung her. Und das ist es doch schlussendlich was zählt. Ein gieriger Moloch, der alles Gute verschlingt und einen am Ende gerädert ausspuckt. Die hohe Kunst der Musik.

    Fazit: Danke Tiz für den schönen Sampler, hat wirklich Spaß gemacht, und sorry dass es doch relativ lange gedauert hat. Scott Walker hab ich mal im Hinterkopf vermerkt, und auch Nevermore sind in meinem Ansehen gestiegen. Bis zum nächsten Mal 😉

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
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    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    So, ich hab mich jetzt einige Male durch palez Sampler durchgearbeitet, was nicht so einfach war, da er sehr minimalistisch gehalten ist. Aber irgendwann muss ich auch mal ein paar Worte dafür finden, also mache ich das hier mal, besser spät als nie 😉

    Zuerst einmal muss ich sagen, dass ich von Palez Sampler keine Band kannte, Swans und PJ Harvey kenn ich nur vom Namen und hatte eine ganz grobe Vorstellung von dem, was sie machen könnten, welche aber dann durch die Hörbeispiele z.T. schon sehr umgewendet wurde.
    Der Sampler ist bis auf zwei verrutschte Songs in 4×4-Blöcken gehalten.

    Los gehts mit PJ Harvey. Kenne ich wie gesagt nur vom Namen und hab mir dabei so Singer/Songwriter Kram vorgestellt. Im SEHR weit gefassten Rahmen könnte man das sogar so sehen, auch wenn die Musik relativ meilenweit vom für obiges Genre typischen Elementen (Zupfgitarre und zaghafter weicher Gesang) abweicht. Vielmehr hat man es hier mit irgendetwas Richtung Rock/Cabaret zu tun. Als erster Vergleich fallen mir zu PJH so ziemlich alles, was Amanda Palmer so fabriziert ein, aber ich bin wie gesagt auf dem Gebiet nicht gerade bewandert, deswegen kann das jetzt weit hergeholt sein.

    Der erste Song, A Perfect Elise, beginnt mit Mülltonnenschlagzeug und wabernd-schmatzenden Gitarren, dann setzt nach kurzer Zeit die Stimme ein, in diesem Fall recht schmachtend klingend und mit so einem komischen Filter belegt, welcher die Stimme etwas in den Hintergrund mischt und sämtliche Fs und S zischen lässt. In den Strophen wechselt sich der Gesang mit einem Bass- und Schagwerksolo ab, der Refrain besteht aus Wiederholungen des Songtitels, und steigert sich währenddessen zu einer Instrumentalfortsetzung der schon in der Strophe dagewesenen Instrumente plus einem leichten Synthieteppich. Nach einer weiteren Strophe + Refrain ist das Lied auch schon zu Ende.

    Numero dos, called Rid of me, beginnt mit einem Gitarrenakkord nach alter Rocktradition und lädt schon ordentlich zum mit dem Kopf wippen ein. Die Stimme fängt diesmal gezwungen leise, leicht hauchend an und wird beim titelgebenden Textpart lauter und nimmt wieder diesen schmachtenden Charakter an, mit Hecheln und gedehnten Anfangstönen, wird aber schnell wieder leise. Nach ein paar Zeilen mischt sich ein verzerrter und stark in den Hintergrund gemischter hoher Gesangspart unter die Gitarre. Nach weiteren Strophenzeilen, gerade als man in der schönsten Lethargie schwelgt, wird man plötzlich durch Erheben der Stimme und Einsatz einer verzerrten flächigeren Gitarre und Schlagzeug aufgeschreckt. Der ist aber von kurzer Dauer, dann fällt das Lied urplötzlich wieder in den Strophenzustand zurück, diesmal mit der permanent leise im Hintergrund laufenden hohen Gesangslinie, die nach der Hälfte der zweiten Strophe wieder kurz allein und diesmal stark nach Sirene klingend unter den Gitarren agiert. Nach einer kurzen Fortsetzung der zweiten Strophe kommt wieder der laute Refrain hoch, in dessen Lauf sich der Gesang mit jeder Wiederholung der Textzeile immer weiter in die Ekstase schraubt, unterstützt durch das heisere Schreien einer anderen Textzeile, die dann am Ende nochmal ein Acapella-Solo hinlegt, bevor der Spass vorbei ist.

    Das dritte PJH-Stück, To bring you my love, beginnt wieder mit einem nach Bass klingenden Gitarrenlauf, der mich mit dem Kopf wippen lässt, die Stimme hält sich bei ihrem Einsatz auch für einige Zeit an die Gitarrenmelodie, wird aber mit dem Fortgang der Strophe immer intensiver und mündet dann in einen dröhnend verzerrten Repeat der Titelzeile, zu der Gitarre gesellt sich dann noch so’n komischen Klappern. Derselbe klimatische Werdegang wird beim zweiten Teil der Strophe nochmal wiederholt. Dann kommt ein wabernder Orgelteppich ins Spiel und die verzerrte vibrierende Stimme hat noch zwei kurze Einsätze, bevor einmal laut über eine vermutlich weitere Gitarre, aber mit ganz anderer Stimmung/Verstärkereinstellung gestrichen wird. Das wird im folgenden Abschnitt noch öfters geschehen. Der Gelang läuft indessen aus und den letzten Teil des Songs bestreitet neben dem lauter gewordenen Klappern eine Orgel/Synthieharmonie.

    Der letzte PJH-Song, Silence, beginnt mit höherem Gesang, zu dem sich alsbald ein leicht dumpfes Klimperklavier dazugesellt. Die Melodie klingt nicht so schleppend und „bekifft-lechzend“ wie in den vorigen Songs, sondern ist trotz eines gewissen traurigen Charakters doch eher kindlich-beschwingt. Bald kommt ein rasselartiges Rhythmusgerät dazu und ein leichter holzblasinstrumentiger Sythieklang durchzieht zusätzlich das Lied. Der Refrain, bestehend aus vielen geschichteten Silence-Gesängen, kommt nach einem kurzen Crescendo des Klaviers und im Laufe des Refrains mischt sich dann auch sowas wie ein Schlagzeug darunter, aber dann folgt sehr schnell das Fade out.

    So. Jetzt habe ich hier zwar bemüht detaillierte Songbeschreibungen gegeben, aber keine Gefühlsduselei eingearbeitet, und ich fürchte, genau da liegt der Hund begraben. Zu den vier PJH-Songs kann ich nur sagen, dass es definitiv keine Musik für immer und überall ist, sondern man schon in einer gewissen Stimmung sein muss, um sich das geben zu können. Die Songs haben im groben einen recht chilligen Charakter, To bring you my love und Rid of me sind noch die Songs, die einen am meisten mitreißen. Silence hat in melancholischeren Momenten seinen Reiz.
    Das soll jetzt aber nicht heißen, dass mich die Songs nicht anmachen. Sie sind halt… speziell 🙂 Und außerdem hab ich die „Gefühlswelt eines Teelöffels“ [ (c) HP4 ]
    Wenn ich jetzt Punkte vergeben müsste: Rid of me gefällt mir noch mit am besten wegen dem Ausbruch, also so 7-7,5/10. Silence und To bring you my love bewegen sich irgendwo um 6 rum und A perfect elise muss leider kurz über der 4 rumdümpeln.
    PS: Kann sein, dass ich die Punkte noch ändere, je nachdem, wo die anderen Songs landen.

    So, das ist mir jetzt hier gerade irr schwer gefallen. Der Rest folgt irgendwann, wenn ich mal wieder Worte finde. Aber ich kann schon sagen, dass mich zumindest die Swans und The God Machine um einiges mehr begeistert haben. Bei Angelic Process bin ich noch unschlüssig, weil Drone. Einerseits athmosphärisch, andererseits schwer verdaulich.
    Bis die Tage (oder wohl eher Wochen )

    #6745299  | PERMALINK

    xTOOLx

    Registriert seit: 30.06.2008

    Beiträge: 19,947

    So, hier nun der erste Teil. Ich bin bisher einfach nicht zu gekommen / hatte keinen Kopf / keine Lust usw. 🙂
    Ich bin nur ehrlich.

    Korn – Counting on me

    Korn sind mir natürlich bestens bekannt. Ich hab die Band bis einschließlich „Take a look in the Mirror“ verdammt
    gerne und intensiv gehört. Counting on me ist ein super Beispiel für die Stärken der Band. Die weinerliche Stimme von Davis,
    druckvolle Produktion und natürlich tolle Songs. Am besten gefällt mir hier der Part mit dem Screams.. Es gibt nicht viel zu sagen ausser
    Nostalgie pur.

    08/10
    Korn – Freak on a Leash

    Ach komm, den Song kennt jeder 😀 Auch heute noch arschgeil. Ich sag ja nur: das Video!^^
    Die gesamte „Follow the Leader“ Platte sollte ich mir mal wieder anhören, verbinde damit viele tolle Erinnerungen. Schade das sowas heute
    nicht mehr von Korn kommt, echt verdammt catchy. Ich finds ja immernoch total genial wenn dieses ultra-heavy Riff gegen Ende kommt. Sauber 🙂

    09/10

    Korn – Counting

    Was soll ich sagen. Wieder ein sehr starkter , solider Korn Song. Ist der von der „Issues“ ? Mir fällt nicht mehr dazu ein als: hab ich als Schüler sehr oft gehört. Vllt läuft die Band auch deswegen kaum noch bei mir. Einfach übersättigt und enttäuscht was aus der Band geworden ist.

    07/10I

    The Faceless – Akeldama/Leica/Autotheist Movement III

    Puh, vorab: es tut mir Leid…..
    The Faceless gehen mir so richtig auf die Eier. Aber lass dich trösten. Im zweiten Teil meiner Bewertungen (die ich noch nachrreiche) kommen die anderen Bands weitaus besser weg. Warum? Weil sie Musik spielen… nicht sowas seelenlosen hier.

    Ich will gar nicht zu sehr auf die Songs an sich eingehen. Ich weiß nur, dass ich einfach nur genervt war. Teilweise instrumental, teilweise nicht. Wenn zweiteres der Fall ist blökt mich nen miesgelaunter Brüllwürfel an. Sehr stumpf noch dazu. Soll das proggig sein? Ich finds *ergänze passendes wort*.
    Break Break Break.. oh Melodie! 🙂 Mir fällt schon nicht mehr mal was dazu ein. Tut mir echt Leid.

    03/10

    Die Eindrücke Emperor und Skagos werden wesentlich länger ausfallen. Die Bands sind auch der Grund warum ich so lange brauche. Sehr intensive und lange Songs.

    Soo, es geht endlich weiter.
    Und zwar mit „Helheim„, die mir bis dato völlig unbekannt waren.
    „Mørk, Evig Vinter“ beginnt ruhig, im Hintergrund bemerke ich das Geräusch einer „Sprungfeder“ 😀 Lustig.
    Doch jetzt kommt das erwartete. Klirrende BM Riffs und eine Trollstimme. Klingt ganz gut, Tempo ist angenehm.
    Im Laufe der neuneinhalb Minuten wird ein paar Mal variiert aber man entfernt sich nie von der Grundstimmung.
    Kann man sich geben, begeistert mich aber nicht so wie Burzum es z.B. tut. Weiter geht es mit dem Track „Av Norrøn Ætt“.
    Diesmal deutlich langsamer und hymnischer. Was mir sofort auffällt: der alte Kumpel, die Sprungfeder! 😀
    Aber Spass beiseite. Diesmal gefallen mir die Vocals so gar nicht. Besondes die Clean Vocals gehen gar nicht. Wenn dann noch die Frau anfängt „ladadadada“ zu trällern ists für mich vorbei mit der Atmosphäre. Nope…. Auch hier landen wir wieder bei über 9 Minuten Spielzeit. Finde ich persöhnlich einfach zu lang für einen solchen Song. Der dritte und letzte Helmheim Song nennt sich „Viten Og Mot (Årvåkenhet)“ und scheint von einer anderen Platte zu sein. Produktion tönt einen Ticken besser und auch die Vocals wissen mehr zu gefallen. Der Song erscheint mir insgesamt etwas rauer, auch was das tolle (wenn auch nicht revolutionäre) Riff am Anfang angeht. Der ruhige Zwischenpart und das angezogene Tempo gegen Ende punkten ebenfalls bei mir. Da sieht man auch mal was 2 Minuten entschlackung können.
    Insgesamt: 6.5/10 (Track 3 eher eine 7.5)

    In ganz ähnlichen musikalischen Gefilden bewegen sich anscheinend „Emperor“. So weit so unspannend.
    Mit dem unterschied das Emperor etwas melodischer erscheinen. Direkt zu Beginn werden hymnische Clean Vocals ausgepackt. Meh .Doch ich werde mit einer toll klingenden Double Bass und fiesem Gekeife versöhnt. Wären da nicht die seltsam klingenden Synthies ab und an.
    Bis zum Ende hin steigert sich „An Elegy of Icaros“ aber merklich (bis der mir nicht taugende Clean Gesang einsetzt).
    Ich bin hin und her gerissen. Insgesamt aber doch deutlich mehr gut als schlecht.
    „The Acclamation of Bonds“ begrüsst mich ähnlich. Sorry wenn ich jetzt Spott ernte aber es erinnert mich teilweise doch an Dimmu Borgir.
    Finde ich jedenfalls. Aber im positivem Sinne. Leider muss ich dir sagen das mir hierzu nicht alzuviel einfällt.
    Ich bin jemand der sehr viel Wert auf Atmosphäre legt… Emperor schaffen es aber nicht welche zu erzeugen. Ist mir einfach zu langeweilig.
    „Empty“ kommt dann erstmal verdammt planlos rüber. „Seht her wir können bolzen“, bis zum leicht peinlichen Synthie/Geigen/Violineneinsatz.
    Da ziehts bei mir leider im Ohr.

    04/10

    Dann mal her mit „Skagos“. Sieht auf den ersten Blick sehr anstrengend aus wenn ich die Tracklängen so erblicke.
    Doch es sei gesagt das die Band für mich alles richtig macht was die beiden Vorgänger vergeigt haben.
    Bereits „Blossoms Will Sprout From the Carcass“ trieft vor Atmosphäre. Man nimmt sich Zeit und füllt diese mit stimmiger (!) Monotonie.
    Das Gesamtpaket klingt einfach aus einem Guss und die verschiedenen Parts wirken nicht lieblos aneinandergereit. Ohne das jetzt einer
    Band des Samplers vorwerfen zu wollen. Toll 🙂 Lob auch für das liebliche Outro.
    „Anarchic“ legt nochmal eine Schippe drauf und lacht mich sogar mit 23 anstatt „nur“ 11 Minuten an.
    Sobald wir und in Richtung der 5 Minutenmarke bewegen trifft mich der Schlag. Das klingt ja mal sowas von unglaublich nach „Have a Nice Life“.
    Dir sei deren Platte „Deathconsciousness“ ans herz gelegt. Im speziellen erinnert mich die Gesangesmelodie an den Song Earthmover.
    Aber zurück zu Anachic. Wenn im Anschluss die Blast-Beats einsetzen und kurze Zeit später die echt geilen Vocals dazukommen muss ich schon
    vor Anerkennung nicken. (not Bad :D).
    Bis zum Ende kommt keine Langeweile auf. Auch nicht dann, ja schon gar nicht dann, wenn Post-Rock Versatzstücke eingestreut werden.
    Tja, die Platte brauche ich dann wohl. (Woher bekomme ich das?Und auf welchem Album ists drauf?)
    Der letzte Song des Samplers nennt sich „A Night That Ends, As All Nights End, When the Sun Rises“. Schön gesagt.
    Und noch viel schöner gespielt. Das Intro begeistert mich echt. Auch hier erinnert mich die Melodie an einen Song einer anderen Band.
    Klingt schon ein ganz bisschen nach Staind’s „Outside“ oder? 😉
    Der ruhige, sehr melodische Anfangspart zieht sich sehr weit in der Song rein. Unglaublich was hier für eine Stimmung erzeugt wird.
    Die Überraschung des Samplers.

    09/10 für Skagos

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