Das Beste der Besten – Die Ergebnisse!

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    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    ich habe den sampler von nezy und werde den tag bzw das restliche wochenende mal die 5 bands in in 2-3 zeilen abfrühstücken:angel:

    den start macht slayer.dead skin mask,angel of death und south of heaven habe ich hier bekommen.vom letzten lied hab ich nur eine liveversion.aber das wird sicher genügen.relativ bekannt sind ja alle 3 songs.aber bis auf angel of death hatte ich dieses jahr noch kein anderes gehört(weils auf meiner stirb hippie stirb playlist ist)davon.über angel of death brauch ich nicht viele worte zu verlieren weil das,bzw eigendlich das ganze reign in blood album,mein liebling von ihnen ist.south of heaven und dead skin mask sind top songs aber geben mir persönlich recht wenig.auch einfach aus dem grund das ich mit slayer nicht wirklich viel anfangen kann.das gleiche argument kommt später auch noch bei iron maiden:angel:

    angel of death 9/10
    south of heaven 7/10
    dead skin mask 7/10

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    iron maiden
    grundsätzlich ähnelt dieser teil jetzt der slayer bewertung.alles irgendwie nicht schlecht aber auch net wirklich meine welt.was bei slayer reign of blood ist,ist bei iron maiden number of the beast oder halt edward the great^^ich erkenne ihren stellenwert in der musiklandschaft voll und ganz zu.aber ähnlich gehts mir zb auch mit metallica.ich besitze alle alben und hab sie auch ein bis 2 mal gehört aber bis auf eine größere best of setlist wird sich da nie was bei mir festsetzten.oder ich werde das bedürfniss haben mir das regelmäßig zu geben.(bei den neueren alben stört mich daneben auch noch die dünne produktion)hättest du jetzt the evil that men do und number of the beast/run to the hills statt 22 Acacia Avenue und Rime Of The Ancient Mariner gebracht wäre es eine 10 und zwei neuner geworden.deshalb sieht die sache jetzt so aus.bis auf wenige ausnahmen(und die beschränken sich fast alleine auf helloween)kann ich auch nicht wirklich mit longtracks.

    2 Minutes To Midnight 9/10
    22 Acacia Avenue 6/10
    Rime Of The Ancient Mariner 5/10

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    morbid angel
    jetzt wirds schwierig:lol:
    dieser sound,der gesang,diese drums……und laut wikipedia haben die sogar einen keyborder.ich weiss nur nicht wo der sein soll.aber da die songs ja von unterscheidlichen alben kommen wird das alles so beabsichtigt sein.god of emptiness geht noch …..irgendwie.auch wen ich diesen doublebass extrem komisch finde.die anderen 2 sind halt einfach schneller und da fallen mir die oben genannten sachen noch viel negativer auf. kurz und schmerzlos.ich kannte morbid angel vorher nicht.nachdem ich diese 3 songs jetzt kenne besteht da auch kein änderungsbedarf

    Chapel Of Ghouls 1/10
    Fall From Grace 1/10
    God Of Emptiness 2/10

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    amorphis
    hier bin ich mir etwas verschaukelt vorgekommen.beim ersten lied(Drowned Maid) dachte…oh nein das geht so weiter wie bei morbid angel.zwar schon viel besser und stimmiger aber naja.
    die anderen beiden songs arbeiten mit cleangesang und gefallen mir viel besser.deshalb hab ich kurz überlegt ob das erste lied vllt falsch benannt war:angel:gruturaler gesang oder wie das heißt kam zwar in elegy auch noch vor.aber mehr als kleiner part den ich nicht störend empfunden habe.goddess hingegen find ich großartig.mit amorphis werde ich vllt wirklich nochmal beschäftigen.auf jeden fall mit dem album auf dem goddess drauf ist.

    Drowned Maid 3/10
    Elegy 5/10
    Goddess (Of The Sad Man) 9/10

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    tom waits
    mein hightlight…..schwer in worte zu fassen was ich genau an ihm fasziniert.chicago und singapore waren songs die in den letzten wochen gewachsen sind.das sie aber eben diese chance bekommen haben liegt an lied nummer 3.martha…….diese melodie,dieser tolle gesang…..schlicht und ergreifend dieses tolle lied.aber alles nochmal auf start.grundsätzliche stärke vom tom waits ist wohl das gefühl in seinen songs zu transportieren.singapore zb erinnert mich aus unerfindlichen gründen an das dschungelbuch.:lol: chicago hat so eine gewisse unruhe die einen sofort ansteckt.so gut sich die 2 songs mit den wochen auch entfaltet haben.martha steht über allem.da werd ich definitv nachforschungen anstellen bei nächster gelegenheit.

    Martha 11/10
    Singapore 9/10
    Chicago 8/10

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    sampler fazit

    slayer und maiden waren vorher schon bekannt aber werden niemals mehr als eine best of band für mich sein.morbid angel beschreibt ungefähr die musik und den sound den ich hasse:angel:amorphis war dagegen interessanter.auch wenn die eine wahnsinnge wandlung durchgemacht haben müssen.das hightlight ist und bleibt tom waits

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    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
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    Highlights von metal-hammer.de
    #6745303  | PERMALINK

    Dancing Mad God

    Registriert seit: 22.03.2011

    Beiträge: 804

    Sorry für die elende Warterei. Ich habe keine sinnvolle Entschuldigung vorzuweisen.

    Downfall Of Gaia

    Downfall Of Gaia sind mit weitestgehend unbekannt. Ich weiß, dass sie dem Post-Metal (oder Atmo-Sludge oder Neo-Crust…) zugeordnet werden, einem Genre, dessen Vertreter ich zwar teilweise sehr schätze, dessen weitere Erkundung für mich jedoch eher uninteressant ist; zu viele markante und von fast allen Bands dieser Richtung geteilte Stilmittel lassen den Effekt der Musik immer recht ähnlich ausfallen, sodass sich bei mir schnell Übersättigung einstellt.
    Von Downfall Of Gaia erwarte ich mir entsprechend durchaus gute Musik, die mich aber schon sehr überraschen müsste, um echte Begeisterung auszulösen.

    ~ Bild in Grau
    Akustik-Intro. Schon tausend Mal gehört, aber zumindest kompetent umgesetzt mit ruhigen Drums und verträumter Atmosphäre. Dann der Übergang zu den E-Gitarren, der eigentliche Song beginnt. Stellenweise relativ flott, dann wieder sludgig-schleppend walzen Downfall Of Gaia voran, wobei ihre Soundwand aber immer einen leicht melancholischen Anstrich trägt. Was DoG am ehesten von anderen Genre-Bands abhebt, ist wahrscheinlich der zweistimmige Gesang, der sowohl in Form von genretypischen Shouts als auch als herrlich wahnsinniges Kreischen um die Ecke kommt; wenn es nach mir ginge, hätte man sich auf letzteres beschränken sollen, das hätte den ganzen Sound spezieller und auch emotional eindringlicher gemacht. Wie die Dinge liegen, bietet „Bild in Grau“ aber doch ziemlich genau das, was ich von Post-Metal erwarte; einen bassbetonten ruhigen Part gibt es auch noch mittendrin, die zweite Hälfte gestaltet sich dann recht ähnlich wie die erste, bis der Song wiederum akustisch ausklingt.

    ~ Silere
    Another song, another acoustic intro. Die schließlich einsetzende E-Gitarre ist zunächst nur ein hohles Schleifen und erst, als der Song schon fast zur Hälfte vorbei ist, lassen die elektrischen Sechssaiter ihr ganzes Gewicht auf den Hörer nieder.
    Nun habe ich die ganze Zeit genölt, wie wenig mich der kalkulierte Überwältigungseffekt von Post-Metal noch mitzureißen vermag, aber ein gutes Riff ist ein gutes Riff, da gibt es nichts dran zu rütteln. Entsprechend macht mir „Silere“ spätestens nach zweieinhalb Minuten richtig Spaß, die introvertierte Melancholie wird dann zwischendurch auch mal losgelassen, um energetisch nach vorne zu peitschen und den Hörer mit dem Gesicht voran in den eigenen Schmerz zu tauchen wie in ein Gemisch aus Blut und Säure.
    Nach etwas mehr als zwei Minuten ist der Spaß auch schon wieder vorbei und „Silere“ klingt stimmungsvoll aus, mit Feedback-Dröhnen und der disharmonischen, zynischen Karikatur einer Melodie.

    ~ Beneath The Crown Of Cranes
    Nix Akustik: „The Crown Of Cranes“ beginnt mit Feedback, gefolgt von geisterhaften Ambient-Klängen, die sich in ihrer Intensität steigern, dann Rauschen – und ein recht abrupter Cut, der Song beginnt. Atmosphärisch geht es wieder mehr in Richtung „Bild in Grau“, also melancholisch mit einer gewissen Sehnsucht in den flächigen Gitarrenmelodien. Irgendwie schade, ich hätte mir gewünscht, dass die unheimliche und leicht surrealistische Stimmung des Intros mal auf Post-Metal angewendet wird, aber dafür ist das Genre wohl einfach nicht gemacht.
    Sehr gut gefallen mir die ruhigen Parts nach drei und achteinhalb Minuten, in denen Akustikakkorde sanft aushallen wie ruhige Wellen auf einer Wasseroberfläche, in der sich das Abendlicht spiegelt. Wenn die mal ein Ambient- oder Neofolk-Album machen, muss ich da unbedingt reinhören. Allein, bei den Ton angebenden härteren Parts schießt mir doch immer wieder dieses nicht böse gemeinte, aber unweigerlich abwertende „gut gemacht“ durch den Kopf. Nicht, dass ich mich wirklich langweile oder dergleichen, ich hör mir das echt gerne an; ich hab bloß nicht das Gefühl, ich würde viel verpassen, wenn ich es nicht tun würde. Wenn jemand sowas beim gemütlichen Zusammensein auflegte, ich würde mich wohl freuen; der Kauf eines solchen Albums wäre aber dennoch Verschwendung, ich hätte wohl selten wirklich Lust, den Player damit zu füttern.

    Fazit:
    Tja, was nun: Malen-nach-Zahlen-Post-Metal oder Genre-Könige? Beides kann ich nicht völlig abstreiten. Wären Downfall Of Gaia die erste Post-Metal-Band gewesen, die ich je gehört hätte, wäre ich ihnen bestimmt hoffnungslos verfallen. Waren sie aber nicht. Wie bereits angedeutet, machen die Jungs absolut nichts falsch – sie machen höchstens zuviel richtig. Nicht jede Band muss das Rad neu erfinden, aber ich höre Bei DoG nichts, das mich überrascht, das mich erschüttert, das mich fasziniert.
    Die Band hat meine Erwartungen somit absolut erfüllt, aber leider nicht übertroffen.

    Opeth

    Opeth kennt man, eh klar. In meinem Fall heißt das, ich hatte die Blackwater Park bereits im Regal stehen und mittlerweile hat sich My Arms, Your Hearse hinzugesellt, woran dieser Sampler eine gewisse Mitschuld trägt. Opeth sind im Death Metal verwurzelt und gelten als progressiv, fallen somit nicht gerade in mein normales Beuteschema; mit großartigen Melodien und atmosphärischen Elementen inmitten einfallsreicher und gut produzierter Gitarrenarbeit kriegt man mich aber natürlich auch und daher gibt es keinen Grund, warum ich an diesem Samplerabschnitt nicht meine Freude haben sollte.

    ~ Demon Of The Fall
    Das Intro mit seinen Störgeräuschen und der dämonisch verzerrten Stimme kündigt eigentlich viel Furchteinflößenderes an, als letztendlich erklingt. Dennoch können Opeth direkt mit Lazis erstem Pick voll überzeugen. Die Gitarren walzen voll produziert nach vorne, die Leads transportieren eine gewisse Erhabenheit, doch weder die Melodien noch die brachialen Growls klingen besonders melancholisch. Ein Gefühl von sanfter Trauer und Sehnsucht schleicht sich erst mit dem Klargesang ein, was vor allem Åkerfeldts hoher und etwas zerbrechliche klingender Stimme geschuldet ist. Trotz dieses Opeth-typischen Akzents ist dieses Lied von allen dreien definitiv am würdigsten, das Wort „Demon“ im Titel zu tragen.
    Ich glaube, sobald ich mit den Reviews fertig bin, werfe ich mal das Album ein…

    ~ Hope Leaves
    In eine ganz andere Richtung als das doch sehr angriffslustige „Demon Of The Fall“ geht die nächste Auswahl, ein Vertreter der Akustik-Prog-Rock-Platte Damnation, die als ruhiges Gegenstück zum metallischen Deliverance konzipiert ist. Melancholie wird hier nicht bloß im Nebensatz erwähnt, sondern erwischt den verzückten Hörer mit voller Breitseite; hoher, sanfter Gesang, behutsame Akustik-Klampfe, gemächlicher Rhythmus: Selbst wenn die Hoffnung Abschied nimmt, wird hier kein Bild bodenloser Verzweiflung gezeichnet, sondern eines bittersüßen Schmerzes, der beizeiten vorübergehen wird. Wenn die Band in der letzten Minute noch einen Chor auffährt, bewegt sie sich für mein Empfinden knapp an der Grenze zwischen Gänsehaut und Kitsch, aber durch den verhaltenen Einsatz dieses Stilmittels wird glücklicherweise nicht zu dick aufgetragen.
    Auch sonst wird hier eigentlich alles richtig gemacht…Damnation könnte eine schöne Platte für meinen Frühling sein. Mal sehen…

    ~ The Baying Of The Hounds
    Das letzte Lied dieses Blocks ist ziemlich genau so lang wie seine beiden Vorgänger zusammen und vereint auch viele ihrer jeweiligen Qualitäten.
    Der Anfang ist ähnlich stürmisch wie bei „Demon Of The Fall“ und betont die extrem-metallische Seite der Band mit strukturiertem, aber nicht zu zahmem Gitarrenspiel und Åkerfeldt wieder im Raubtier-Modus; die Clean Vocals lassen diesmal aber nicht allzu lange auf sich warten, obwohl sie, hoch und klar wie immer, diesmal selbstbewusster und weniger melancholisch klingen. Auch der anschließende ruhige Part wirkt auf mich weniger gefühlvoll und fast schon ein wenig psychedelisch; das passt ganz gut zu den Keyboards, wie man sie z.B. kurz vor der zweiten Minute hört und die mich ganz leicht an den Progressive Rock der 70er erinnern, dem die Band ja Jahre später noch ausführlicher huldigen sollte.
    Das Solo um die siebente Minute ist nicht so meins, deswegen blende ich das einfach mal aus; der anschließende dramatische Akustik-Part und die Rückkehr zum Anfangsriff finde ich dagegen äußerst gelungen. Am Ende des Songs werden dann versöhnliche Töne angeschlagen, mit einem fast schon triumphalen Finale, das ich so nicht erwartet hätte und das mich auch ein wenig unschlüssig zurücklässt.
    Insgesamt wohl der Opeth-Kandidat, der mir am wenigsten gefällt, doch dieses Urteil ist streng relativ zu sehen, da ich eigentlich an allen drei Songs meine Freude hatte. Und damit wären wir auch schon beim

    Fazit:
    Wie erwartet ein sehr schöner Sampler-Block, der mich dieser eigentlich nicht unbekannten Band noch einmal etwas näher gebracht hat. Welcher der ersten beiden Songs mir besser gefallen hat, kann ich kaum sagen, da beide ihre eigenen Qualitäten besitzen; in jedem Fall ist gegen ein bisschen mehr Opeth in meinem Leben wohl nichts einzuwenden.

    Boris

    Japano-Gedöns, die erste. Welche Erwartungen habe ich an Boris? Um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung. Ich weiß, dass sie zwischen Stoner, Drone und Noise schon eine Menge Merkwürdigkeiten abgeklappert haben, dass ihre Veröffentlichungen einander selten ähneln und dass sie auch von vielen Leuten abgefeiert werden, die keine Anime-Frisur haben und ununterbrochen .gifs in Foren posten. Mal schauen, was Lazarus sich da überlegt hat…

    ~ Pink
    Pink. Furchtbare Farbe, fragwürdige Pop-Künstlerin. Warum Boris ihren Song so genannt haben, kann ich aus dem (vermutlich japanischen) Text nicht erschließen, soll mich aber auch nicht weiter stören.
    Ihren ersten Beitrag gestaltet die Band ausgesprochen rockig, mit einem straighten Rhythmus-Gerüst und stets spürbarem Bass-Groove, der mit einem sehr stark verzerrten, krachigen Gitarrensound kombiniert wird. Es entsteht ein explosives Noise-Rock-Gemisch, das mich mit seiner Power etwas an Bands wie Scratch Acid oder The Jesus Lizard erinnert, allerdings mit weniger Punk und mehr Stoner bzw. psychedelisch umherquietschender Leadgitarre. Im Kontrast dazu spielt die Rhythmus-Gitarre zwar schnell, aber extrem repetitiv und erzeugt dadurch eine fast schon flächige Lärm-Kaskade, gegen die sich alle anderen Songelemente durchsetzen müssen. Diese stets aufrecht erhaltene Spannung macht sogar das schräge Gitarrensolo (das sich für mich weniger nach klassischem Metal oder Stoner als nach einer Hommage an frühen Crust anhört) für mich erträglich.
    Insgesamt grundsolider und durchaus interessanter Song. Mal schauen, was noch so kommt…

    ~ Ka Re Ha Te Ta Sa Ki — No Ones Grieve
    Als nach anderthalb Minuten Dröhnen der eigentliche Song einsetzt, scheint sich soundmäßig gar nicht so viel verändert zu haben. Schnelle und monotone Rhythmusgitarren, kreischende Leads, alles extrem verzerrt – tatsächlich hat sich die Produktion noch ein Stückchen Richtung Lo-Fi verlagert, sodass die Drums nun wenig mehr als eine Geräuschquelle sind und eher nach dem Rattern eines Güterzugs klingen als nach einem Taktgeber.
    Dessen ungeachtet ist „Ka Me Ha Me etc.“ weniger aggressiv als „Pink“ und lässt mit seinen eher melancholischen Vocals und zwischendurch aufblitzenden Melodiebögen (deren Urheber ich im Soundbrei noch immer nicht ganz bestimmen kann – Keyboard oder Gitarre oder…?) sogar Shoegaze-Assoziationen wach werden. Mit dem erwähnten Schienenverkehr-Drumming und einem Gitarrensound, der Sandpapier im Vergleich so anschmiegsam wie Kaschmirwolle wirken lässt, lassen Boris aber selbst My Bloody Valentine in Sachen Heaviness hinter sich zurück, die neben Dreampop-Bands wie Slowdive ja schon zu den rabiateren Vertretern ihrer Zunft zählen.
    So ist „No Ones Grieve“ der zweite interessante Song von Boris, dessen Sound ich mir auch gut auf Albumlänge vorstellen kann, insbesondere da die immerhin knapp neun Minuten wirklich sehr schnell vorübergehen und zu keinem Zeitpunkt langweilen.

    ~ Attention Please
    Den Vogel schießen die Japaner aber mit dem (zumindest ihren Block) abschließenden „Attention Please“ ab. Geschickterweise habe ich ja im vorangehenden Review schon das Stichwort Dreampop fallen gelassen und genau das passt wie die Faust auf das Auge dieses Songs.
    Der Aufbau ist schnell erläutert: Das Fundament bilden ein ruhiger Schlagzeugrhythmus und eine schlafwandlerische Bassmelodie, auf die sich eine Frauenstimme von engelsgleicher Sanftheit bettet, verführerisch gerade wegen der völligen Abwesenheit von Angriffslust und Verlangen. Unterstützt werden diese Elemente von subtilen Elektronik-Effekten und den Leadgitarren, die eine Art Markenzeichen der Band zu sein scheinen, hier jedoch – der Stimmung angemessen – strukturierter und weniger Aufmerksamkeit heischend in Erscheinung treten.
    Und apropos Stimmung: Die ist es natürlich, die das Lied zu etwas Besonderem macht. Vom ersten Augenblick an fühle ich mich in die melancholische Einsamkeit einer frühen Nacht versetzt, sitze in der Bahn auf dem Weg zu einer Party, auf die ich gar keine Lust habe; die am Fenster vorbeirasenden Lichter verschwimmen zu glühenden Fäden und ich wünsche mir, dass der Zug nie ankommt und dieser Moment stiller Versunkenheit niemals aufhört.

    Fazit:
    Doch, Boris haben durchaus gezündet. Vor allem die letzten beiden Songs haben mir in Aussicht gestellt, dass man den Namen dieser Band nicht umsonst so oft liest und auch ich mich beizeiten mit ihnen beschäftigen sollte. Am liebsten würde ich mir ja das Album besorgen, auf dem „Attention Please“ enthalten ist, aber etwas sagt mir, dass ich keine Full Length in diesem Stil erwarten darf (wenn es überhaupt ein Album gibt und das nicht bloß eine Standalone-Single ist). Auch die Verfügbarkeit ihrer Veröffentlichungen wird mir da wohl gewisse Grenzen setzen, aber bevor ich aufgebe, sollte ich erst einmal anfangen…

    Der Rest kommt…Gott weiß wann, aber er kommt.

    --

    [indent]Jerry lacht wie ein Kind. Schlurft wie ein alter Mann. Langsame, schleppende Sprache. Zufällige Gedanken, die in einem sterbenden Gehirn hängenbleiben. Verworrene Erinnerungen. Stimmen, die sonst niemand hört.[/indent]
    #6745305  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    An Big Exit: Ich bitte um Entschuldigung für die lange Wartezeit. Das war nicht die feine Art und ich habe keine akzeptable Rechtfertigung dafür. Ich hatte Stress und mit dem Sampler Pech gehabt. Damit hätte ich eigentlich rechnen müssen.

    Hier die Playlist:

    Das Problem bei meiner Herangehensweise an Musik ist, dass ich nicht zwischen „gefällt mir“ und „gefällt mir nicht“, sondern „dazu fällt mir etwas ein“ und „dazu fällt mir nichts ein“ unterscheide. Darkest Hour belegen für mich, dass diese beiden Beurteilungswege durchaus nicht immer die gleichen Ergebnisse liefern.
    Denn mir fällt dazu wirklich nahezu nichts ein. Das ist die Art von modernem Metal/Metalcore, an der mein Erfassungsvermögen abperlt wie an einer versiegelten Windschutzscheibe. Die Musik frustriert mich, denn ich habe keine Begriffe für sie. In „Escape Artist (The Circler)“ passiert bei einem im Grunde simplem und hittauglichem Gerüst gerade rhythmisch recht viel, was vielleicht nicht irrsinnig komplex ist und den Hörer nicht aus dem Orbit schleudert, aber dem Song eine angenehme Wendigkeit gibt. Ich merke, dass die Gitarristen versiert sein müssen, und würde gerne anhand ihrer Arbeit an den Saiten die Genreversatzstücke rückkreuzen, aber ich kann nicht. Ich habe nicht nur keine Ahnung von Spieltechnik, sondern auch keine Ahnung von Hardcore, Metalcore oder modernem Melodic Death Metal. Es gibt in meiner Musiksammlung keine Entsprechung für die Musik von Darkest Hour, auch wenn sie mir dennoch keine komplett neue Welt eröffnet. Normalerweise verschleiern blumige Metaphern in solchen Fällen meine Ahnungslosigkeit, aber dazu müsste ich den berüchtigten und launischen Projektor im Kopf zum Laufen kriegen, indem ich irgendeinen emotionalen Bezug zur Musik entwickle, aber den habe ich nicht. Tja, nun. Doofe Sache.

    Andererseits, und das frustriert mich nahezu noch mehr als die Tatsache, dass mir nichts Substanzielles zur Musik einfällt, gefallen mir die beiden Stücke von Darkest Hour am Sampleranfang dennoch recht gut, und ich kann nicht einmal ausdrücken, wieso. Ich versuche, es auf den Schreihals zu schieben. Sein Fauchen ist angenehm gehässig und er klingt nicht so, als sei er im Studio mit den Gedanken bereits bei der Steuererklärung gewesen. Wenn die Band mal nicht an der schrecklichen Metalcoregewohnheit festhält, überharmonische M-E-T-A-L-Gitarrenleads aus den 80ern zu recyclen (ich habe früher wenig Einblick in das Genre bekommen, aber genug, um das Interesse zu verlieren), reichert sie ihren Sound mit knackigen und tanzbaren Hardcore Punk-Versatzstücken an und klingt in „Escape Artist“ im Refrain sogar ein bisschen nach Refused. Den Vorteil hat das komplett in Thrash-Manier durchsprintende „Stand And Receive Your Judgement“ nicht, aber es ist trotzdem in Ordnung. Die Band scheint insgesamt in Ordnung zu sein, vielleicht erinnere ich mich an den Namen, wenn ich Lust auf diese Art von Musik habe (kann durchaus vorkommen). Ich hoffe nur, keiner will, dass ich dazu dann was schreibe.

    Und als ob Darkest Hour meine Gedanken lesen könnten, treten sie auf „Convalescence“ vom Gas, räumen den ganzen aufhübschenden, sauberpolierten Metalschrott beiseite und lassen einen bescheidenen, irgendwie geknickten Rocksong zum Vorschein kommen. Im Hintergrund arbeiten sich die Gitarristen zwar immer noch an brutal tonlosen Powerchords ab, dafür spielt der Leadgitarrist eine sehr einladend melancholische und einprägsame Melodie, die mich leicht an Wipers auf „Over The Edge“ erinnert. Auch der Schreihals versucht, sich an die diszipliniert melodische Vorlage zu halten, und weil es so wirkt, als sei er „normalen“ Gesang nicht gewöhnt, klingt’s noch mehr nach Wipers. Die Jungs scheinen sich zu fragen, ob aus den Drüsen in ihren Körpern theoretisch auch vereinzelte, ehrliche Tränen kommen könnten und nicht nur der selbsteingenommene Schweiß von Hantelbankjunkies. Gut, das Solo gegen Ende ist ein Musterbeispiel eines unnötigen Solos im Metalkontext (Wipers haben keinen Metal gespielt und hätten sich mit unnötigen Soli trotz Überlängensongs nie aufgehalten), aber zum Glück reagiere ich auf sowas nur leicht ungeduldig und nicht grundsätzlich allergisch. An sich macht die von mir ausgedachte Fragestellung Darkest Hour sympathisch, das Stück ist zwischen fast guten und richtig guten Misery Signals qualitativ (und auch stilistisch) passend platziert und sehr in Ordnung. In Ordnung in Ordnung in Ordnung. Ich geh dann mal meinen Wortschaft erweitern.

    Wie man sieht, habe ich mich für die schlimmstmögliche Verrenkung von Kompromiss entschieden. Zwar habe ich beim Darkest Hour-Block, der keiner sein sollte, die von Big Exit vorgegebene Reihenfolge ignoriert, aber auch nur, um sie im letzten Abschnitt zu loben und mir damit selbst für den Misery Signals-Block vorgreifend ein Bein zu stellen. Habe ich ja wieder toll hinbekommen. Aber wenn es darum geht, ihren Song („On Account Of An Absence“) sinnvoll zu gliedern und sich selbst ausreden zu lassen, ist die Band auch nicht wesentlich besser. Damit habe ich gerechnet, das hier ist nicht mein Erstkontakt mit Misery Signals. Wie befürchtet gibt es wieder einige gute und gut gemeinte Versatzstücke, wie zum Beispiel den stimmungsvoll verregneten Anfang, der jäh von überflüssigen Gitarrengimmicks unterbrochen wird, und einen Spoken Word-Part, bei dem der Zeitdruck lauter ist als die Verzweiflung. Auf dem Weg zum besagten Spoken Word-Part überschlägt sich der Song mit rhythmischen Umentscheidungen, was dann eher nach Trepperunterfallen als nach Autounfall klingt, nur um wieder auf den Füßen zu landen. Und dann kommt ein Breakdown. Es gibt weitere Gitarrengimmicks. Breaks. Und ein dreiviertelsekündiges Drumsolo. Wenn mir die Fans dieses Albums, von denen es ja immer noch genug hier geben sollte, nun bloß einen Grund für dieses ständige strukturelle Antäuschen und Ausweichen geben könnten, der über „weil sie es können“ und „dann hör doch Cunthunt777, wenn du zu dumm dafür bist“ hinausgeht. Mit aktuellem Wissensstand und jahrelangem Unverständnis für diese Art von Musik klingt es für mich aber lediglich nach übereifrigen Klosterschülern, die die Bibel originalgetreu vom Deutschen ins Hebräische übersetzen können, ohne auch nur einen Satz daraus verinnerlicht zu haben.

    Anscheinend liest Big Exit wieder meine Gedanken. „The Failsafe“ setzt direkt an den Punkten neu an, die ich an „On Accounf Of An Absence“ kritisiert habe. Es bremst und windet sich (nach erneut stimmungsvollem, aber diesmal nicht ganz verschenktem Einstieg) immer noch, diesmal aber ohne Abnahme der Spannung. Die erste Strophe ist virtuos verschraubt, doch an keiner dieser Stellen stockt der Songfluss. Wenn man genau hinhört, erkennt man hinter all den geschickt gesetzten Ablenkungsmanövern einen Song mit Singleambitionen, der im Kern durchaus konventionell aufgebaut ist. Die Dynamik sitzt, die postrockartigen Gitarrenleads auch, beides fast gut genug, um kitschig zu sein. Des positiven Trends wegen kann ich Misery Signals das verzeihen. Nun klingen sie zwar nach Klosterschülern, die ihre ersten, von Goethe, Minnegesangsbüchern und jugendlichem Pathos durchwirkten Liebesbriefe an die Schülerinnen aus dem Konvent nebenan schreiben, aber schließlich haben auch Klosterschüler alle Chancen der Welt, aus der Kirche auszutreten, erwachsen und desillusioniert zu werden und uns davon zu erzählen.

    Schön zu hören, dass die Jungs ihre Chance offenbar genutzt haben. „Ebb And Flow“ verfeinert, was die Band auf „The Failsafe“ aus „On Account…“ gelernt hat. Die Wechsel sind noch fließender und eleganter, die Melodien und der Klargesang noch prominenter. Letzterer ist grenzwertig knabenhaft, aber zumindest eingesetzt an den richtigen Stellen. Der eigentliche qualitative Sprung gegenüber „The Failsafe“ besteht aber darin, dass es Misery Signals tatsächlich schaffen, mich emotional zu erreichen, und nicht nur wissen, wie das theoretisch ginge. Gerade in der ersten Strophe klingt der Song nach kolossaler Erschöpfung, der Gesang nach Zusammensinken, während rastlose Drums und Gitarren im Hintergrund weiterhin Autos und Nachrichtentafeln in die großstädtische Vergessenheit schicken. Die unnatürliche Glätte und Kälte, die mir modernen Metal sonst so oft unzugänglich macht, wurde hier wunderbar eingesetzt, um die Stimmung zu tragen. Ein schöner Soundtrack für Straßenbahnfahrten nach Hause in einem verregneten März. Hast gewonnen, Big Exit: zumindest „Controller“ werde ich mir ziemlich sicher bald kaufen.

    An Circa Survive und „The Greatest Lie“ liegt es nun, den Part des Samplers ohne Metal-Bratzgitarren einzuleiten. Mal sehen, wann ich beginne, sie zu vermissen.
    Jetzt jedenfalls noch nicht. Diese offene Tonfolge am Anfang ist nett, auch wenn sie vermutlich jeder schon mal gespielt hat, der im November sentimental einen verregneten Strand entlanggegangen ist und eine E-Gitarre hat, sogar The Edge von U2. Die Strophen halten zurückgenommen die Stimmung, das Gewicht liegt hier woanders. Der Gesang ist mir im Sound ein bisschen zu weit vorne, aber der Band wird wohl bewusst sein, dass ihr Sänger ihr größtes Alleinstellungsmerkmal ist. Der klingt nämlich wie ein zwölfjähriger Junge, und daraus ließe sich grundsätzlich viel machen. Nur leider gewinnt die Musik von Circa Survive dadurch nicht an emotionaler Tiefe und wird noch nicht mal richtig nervig. Die Phrasierungen sind ziemlich normal und im Refrain, der schön, aber nicht ganz so spektakulär ausfällt wir erwartet, hört man, wie er stimmbrüchig an der Höhenbegrenzung seiner stimmlichen Möglichkeiten scheuert. Hätte die Band dafür mal besser einen richtigen zwölfjährigen Jungen genommen.

    So, weil ich „Planting Seeds“ grad nicht in einer vernünftigen Version zur Hand und keine Lust mehr habe (mit der Playlist da oben hat Big Exit mich nämlich alleine gelassen), höre ich an dieser Stelle mal auf. Der Rest wird nicht so lange dauern.

    #6745307  | PERMALINK

    tonitasten

    Registriert seit: 13.08.2011

    Beiträge: 1,998

    Das Beste der Besten: Mr. Tortures Sampler

    Hier mein Review zu Mr. Tortures Tape. Ist schon ein ziemlich gewöhnungsbedürftiges Tape, aber wenigstens nicht so schlimm geworden, wie ich vermutet habe. Fremdschämen ist bis auf ein paar Ausnahmen somit nicht angesagt, auch wenn ein Großteil der Tracks nicht unbedingt meinen Geschmack getroffen haben. Aber lest weiter:

    Mit einen kurzen Intro namens „Beyond The Portal“ beginnt erstmal die Runde Helloween. „Mr.Torture“ beginnt schon mal ganz knackig mit zackigen Riffs und dreckigen Gesang, was mir gut gefällt. Nach einen starken Beginn hätte ich einen Knallerrefrain erwartet, was aber leider nicht passiert. Dadurch kann mich der Track trotz guten Tempi und schönen Solo in der Mitte leider nicht überzeugen. Für den Beginn geht das aber völlig ok. „Eagle Fly Free“ ist eher balladesk angelegt und klingt für meinen Geschmack nach schlechten Scorpions. Der Track wird durch Akustikgitarre, Piano und Gesang getragen. Das Ganze versprüht ein indianisches Flair, wirkt aber im Gesamten Verlauf leider zu überladen und zu kitschig. Ebenfalls verspüre ich bei der Melodie eine ziemliche Langeweile. „Far In The Future“ ist da viel besser. Die abwechslungsreiche Gitarrenarbeit finde ich gelungen, die Hooks sind sehr gut und so geht der Track auch klasse nach vorn. An der nötigen Epik, an Dynamik und auch an ruhigen Momenten mangelt es nicht. Das Solo gegen Ende ist auch klasse. Kann ich sogar was anfangen damit, auch wenn sich der Track gegen Ende in die Länge zieht.

    Als Fazit bleibt festzuhalten, dass ich sicherlich kein Helloween-Fan werde, aber ein oder zwei Sachen eventuell mal anchecke.

    Helloween- „Mr.Torture“ (6/10)
    Helloween- „Eagle Fly Free“ (2/10)
    Helloween- „Far In The Future“ (7/10)

    Als nächstes geht es mit Tanzwut weiter. „Auferstehung“ wird durch Techno-Beats und mittelalterliches Instrumentarium geprägt, wirkt also eher verspielt. Interessant allemal, Aufbau und Refrain reißen mich aber nicht mit, letzteren finde ich mit seinen Dudelsäcken schon fast nervig und so trifft der Track musikalisch auch nicht meinen Geschmack. „Was soll der Teufel im Paradies“ gestaltet sich da schon eingängiger. Die Bratz-Gitarren ala Rammstein und Teufels Sprechgesang treffen nicht meinen Nerv. Dafür ist der Refrain nicht schlecht, gut zum mitsingen. „Ihr wolltet Spaß“ ist dagegen schon fast pures Fremdschämen. Die Techno-Beats muten schon sehr billig an, der Sprechgesang ist dagegen aber ganz schlimm und der Refrain ist schon ziemlich dämlich. Puh! Und das ist nicht mal der Tiefpunkt auf den Tape.

    Corvus Corax mag ich ja manchmal durchaus, mit Tanzwut konnte ich aber noch nie was anfangen und das wird sich durch dieses Tape auch nicht ändern.

    Tanzwut- „Auferstehung“ (4/10)
    Tanzwut- „Was soll der Teufel im Paradies“ (5/10)
    Tanzwut- „Ihr wolltet Spass“ (1/10)

    Mittelalterlich geht es mit Letzte Instanz weiter. „Der Geigenschüler“ hat mit seinen Happy-Hardcore-Techno-Beats ala Scooter schon fast wieder was trashiges. Das Geigenspiel ist aber gut umgesetzt und kann mich letztendlich doch überzeugen. Auch „Rapunzel“ ist gar nicht mal von der schlechten Sorte. Vom schönen Grimm- Text über den nötigen Schuss Dynamik und den guten Mitsingrefrain kann ich nicht meckern. Und auch hier weiß das Geigenspiel zu überzeugen. Der Mann scheint einiges auf den Kasten zu haben. „Ohne Dich“ geht schon fast Richtung Dark-Rock, wirkt aber ebenso eingängig, wenn auch textlich melancholischer. Trotz seiner Melancholie rockt der Track aber trotzdem ganz ordentlich. Sehr nett, muss ich sagen.

    Von der Letzten Instanz werd ich sicherlich kein Fan. Die mir vorgestellten Tracks gefallen mir für den Bereich mittelalterlich angehauchter Musik aber sehr gut.

    Letzte Instanz- Der Geigenschüler (5/10)
    Letzte Instanz- Rapunzel (7/10)
    Letzte Instanz- Ohne Dich (6/10)

    Als nächstes wird’s mit Good Charlotte richtig übel. „Walk Away (Maybe)“ ist ja trotz knackigen Gitarrenspiel wegen seinen Radio- Pop- Refrain schon eine klebrige Soße. Und beim Gesang zieht mir das Ganze doppelt die Füße weg. „Lifestyles Of The Rich And Famous“ ging mir schon damals auf den Keks. Zugeschnittener Radiomüll für die style- und modebewusste minderjährige Zielgruppe mit klebrigen Punk- und Attitude-Etikett. Pures Fremdschämen! Und wenn man denkt, schlimmer kanns nicht mehr gehen, kommt Mr. Torture mit „Sex On The Radio“ um die Ecke mit seinen schmierigen 80er- Keyboards und strunzdämlichen Oh-Oh-Oh-Refrain. Das schießt tatsächlich noch mal den Vogel ab.

    Fazit: Fremdschämen hoch 10.

    Good Charlotte- „Walk Away (Maybe)“ (2/10)
    Good Charlotte- „Lifestyles Of The Rich And Famous“ (1/10)
    Good Charlotte- „Sex On The Radio“ (0/10)

    Mit Papa Roach kann es nur besser werden. „Take Me“ verfügt über einprägsame, knackige Riffs, über den nötigen dreckigen Gesang und über geile Hooks zum mitsingen. Macht somit ziemlich Spaß. „Lifeline“ ist noch ein wenig melodischer, vergisst aber auch nicht ordentlich zu rocken. Cheesig ist das aber schon, muss man sagen. Könnte problemlos im Radio laufen. Mit Forever“ gibt es zum Schluss noch einen balladesken Track, der sich erst im Refrain sehr gut entlädt. Manche Passagen in den Strophen sind mir aber etwas zu flach gehalten. Hier bewegt man sich ebenso am Rande der Radiokompabilität.

    Die Musik von Papa Roach ist schon eher Musik für die Stadien, eignet sich also gut zum abrocken und mitsingen. Viel Tiefgang kann man bei der Musik nicht erwarten, macht aber wenigstens Spaß. Ein gelungener Abschluss für das Tape.

    Papa Roach- „Take Me“ (7/10)
    Papa Roach- „Lifeline“ (5/10)
    Papa Roach- „Forever“ (5/10)

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    #6745309  | PERMALINK

    Leo-suomi

    Registriert seit: 16.03.2010

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    The Ocean – The City In Th Sea

    So, nun geht’s also weiter. Und zwar mit The Ocean. Hier erwartet mich zu Anfang erst mal recht brachiales Riffing im Mid-Tempo-Bereich. Kurz darauf setzen dann auch schon die Vocals ein, die mich in
    ihrer absolut durchschnittlichen „Ich-schrei‘-alles-aus-mir-heraus“-Attitüde allerdings wenig überzeugen können. Der Song läuft so vor sich hin, es passiert nicht viel. Hier mal ein Tempowechsel, da mal ein neues Riff.
    Auf wirklich zündende Ideen wartet man leider vergeblich. Leider können auch nicht vorhandene Melodien nicht durch die vorgebliche Brutalität kompensiert werden, da eben jene
    bei mir leider überhaupt nicht ankommt. In der Mitte des Songs wird es dann zwischenzeitlich mal etwas interessanter, weil die Band das Tempo etwas zurückschraubt und die Vocals nun etwas anders klingen.
    Hier kommt zeitweise durchaus sowas wie eine Atmosphäre auf, die aber leider kurz darauf wieder durch brachiales, steriles Riffing zerstört wird. Zwischendurch gibt’s immer mal wieder ein paar
    technische Spielereien, die aber keineswegs dazu beitragen, das Lied in irgendeiner Weise besser zu machen. Letztendlich bleibt mir nichts anderes übrig als festzustellen, dass mir der Zugang zu dieser
    Art von Musik einfach komplett fehlt. Ich höre mir zwar zwischendurch auch gerne mal Old School Death Metal an und auch Suffocation sind manchmal nicht schlecht, aber wo das hier brutal oder in irgendeiner
    anderen Weise interessant sein soll, bleibt mir verborgen. Da steht The Ocean die etwas atmosphärischere Seite, die ich im ersten Stück zu hören bekommen habe, doch wesentlich besser zu Gesicht, während mich dieses Lied,
    bis auf den kurzen Teil in der Mitte, wirklich vollkommen kalt lässt. 4/10

    Architects – Early Grave

    So, nun der nächste Architects-Song, der bedauerlicherweise in eine ähnliche Kerbe wie der zweite The Ocean-Song schlägt. Die interessanten Melodien aus dem ersten Song wurden durch monotones Mid-Tempo-Riffing ersetzt,
    die ohnehin schon eher nervigen Vocals werden hier noch durch sowas wie Shouts (?) unterstütz, was ich leider überhaupt nicht leiden kann. So geht’s die ersten 2 Minuten. Völlig nichtssagende Riffs, uninteressanter Aufbau,
    Vocals, die anscheinend besonders emotional klingen sollen, was bei mir leider überhaupt nicht ankommt usw. Aber meinetwegen hätten sie diesen völlig langweiligen Quatsch auch noch 2 Minuten länger durchziehen können, dann
    hätte ich den Song unter durchschnittlich einordnen könne, allerdings hat sich die Band dazu entschlossen, nach zwei Minuten lieber einen völlig grausamen cleanen Gesangs-Part einzubauen, bei dem ich wirklich nur flüchten kann.
    Diese aus dem Kindergarten-Baukasten zusammengeschusterte Melodie, die klingt, als hätte man sie schon tausend mal bei ähnlichen Bands gehört (und ich fand sie schon beim ersten Mal blöd), die mit diesem völlig affektierten Gesang kombiniert wird,
    geht wirklich gar nicht. Ab diesem Zeitpunkt ist das Ganze wirklich nur noch nervig und ich verstehe auch nicht, was man daran schön findet. Aber gut, lassen wir das. Mir jedenfalls gefällt es überhaupt nicht und da
    kann auch die letzte Minute, in der dann wieder auf unmelodische Langeweile gesetzt wird, nichts mehr retten. 3/10

    Architects – Learn to Live

    Und wieder Architects. Na ja, ich will mal nicht so sein, den ersten Song fand ich ja durchaus gut. Aber leider scheinen bei denen die bescheuerten Songs doch zu überwiegen, kriege ich doch auch dieses Mal eher blöde Musik zu hören.
    Hier gibt’s immerhin nicht mehr die nichtssagenden Riffs aus „Early Grave“ zu hören. Allerdings wurden diese nun durch eine weitaus poppigere Grundstimmung ersetzt. Dies merkt man schon daran, dass das Tempo etwas
    erhöht ist. Des Weiteren gibt es nun vermehrten Einsatz an Clean-Vocals, was der Musik, wie ich ja schon andeutete, allerdings keineswegs gut tut. Lieber höre ich mir die aufgesetzten Screams als die aufgesetzte, unglaublich durchschnittliche
    Stimme des Sängers an. Learn To Live ist strukturell stark an ein normales Strophe-Refrain-Schema angelehnt, das ich zwar nicht grundsätzlich ablehne, das aber natürlich oftmals weitaus weniger Überraschungen bietet als
    ein komplexerer Aufbau. Allerdings ist das angesichts meiner generellen Unfähigkeit, in dieser Musik irgendwas zu erkennen, was mich auch nur ansatzweise mitreißen könnte, ohnehin nebensächlich. In den Strophen gibt es eine kurze langweilige Melodie und
    Geschrei zu hören, woraufhin nach kurzem Übergang der gesungene Refrain folgt, den man wirklich durch irgendeinen Refrain einer beliebigen etwas härteren, modernen Rock-Band ersetzen könnte. Auch hier habe ich wieder das Problem:
    Die sehr eingängige Melodie mit der nervtötenden Stimme beginnt weitaus schneller als die unmelodischen Riffs, die mich lediglich kalt lassen, mir auf die Nerven zu gehen. Später gibt’s dann einen etwas in den Hintergrund gemixten, ruhigeren Teil,
    der wenigsten teilweise überzeugen kann, auf den dann schlussendlich sowas wie ein erzwungener Höhepunkt folgt, der aber immerhin halbwegs gelungen ist. Diese zweite Parts reißen das Ganze dann noch mal ein bisschen raus,
    aber insgesamt muss ich wirklich konstatieren, dass das hier für mich ziemlich unerträglich Musik ist, auch wenn es natürlich noch weitaus Schlimmeres gibt. 3/10

    Casper – Rock ’n‘ Roll (live)

    So, nun zum Interpreten, vor dem ich mich im Vorfeld am meisten gefürchtet habe und – das kann ich schon mal verraten – meine Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Die Live-Version beginnt mit einer mehr oder weniger peinlichen
    Ansprache, nach der es dann endlich los geht. Das Ganze ist musikalisch ein Mix aus Hip Hop und einigen rockigeren Gitarren-Riffs. Leider bin ich auch keineswegs ein Fan von solchen vollkommen langweiligen unmelodischen Riffs.
    Dazu kommt dann der Gesang, der für mich wirklich absolut grausam klingt. Das liegt wohl hauptsächlich daran, dass ich Caspers Stimme, die mich stark an Kettenraucher erinnert, überhaupt nicht ausstehen kann. Man muss ihm allerdings
    zu Gute halten, dass er immerhin ordentlich Gas gibt. Aber dennoch kann ich auch hier nichts ausmachen, was ich auch nur ansatzweise als gute Musik bezeichnen würde. Irgendein Typ mit blöder Stimme rapt irgendetwas Nichtssagendes
    zu nervigen, langweiligen Riffs vor sich hin und der Refrain wird dann teilweise vom Publikum übernommen. Das hat mit richtiger Gitarrenmusik irgendwie genauso wenig zu tun, wie mit dem Hip Hop, den ich mir gerne anhöre.
    Na ja, warten wir mal, wie die anderen Tracks so klingen. Das hier geht wirklich gar nicht. 3/10

    ……………….
    Zum Glück kommt Fall of Efrafa noch.

    #6745311  | PERMALINK

    Leo-suomi

    Registriert seit: 16.03.2010

    Beiträge: 1,934

    So, ich mach dann mal weiter, hehe.

    Mutyumu – Koku

    Ein mir bisher unbekannter Song, den Nik im Non-Metal-Bereich einordnet, was zumindest insofern interessant ist, als ich bisher nur Songs von Mutyumu gehört habe, denen ich wenigstens zugestehen würde, einige Metal-Elemente zu enthalten. Hier geht’s mit japanischem Geflüster los, auf das bald eine seichte Piano-Melodie folgt. Nichts Weltbewegendes bis hierher, die Melodie ist auch nicht unbedingt umwerfend schön oder dergleichen, aber zumindest bin ich bei dieser Art von Musik eher dazu geneigt, ihr mit Wohlwollen zu begegnen, als bei den letzten paar Songs, die ich auf diesem Sampler gehört habe. Die Melodie gewinnt im weiteren Verlauf auch nicht unbedingt an Qualität, es werden lediglich ein paar Streicher als Untermalung beigefügt. Interessant wird’s dann erstmals nach etwa 2 Minuten, da das Piano nun an Fahrt aufnimmt, eine etwas interessantere Melodie gespielt wird und im Hintergrund treibende Trommeln zu hören sind, die einem gelungen Spannungsaufbau fast immer dienlich sind. Leider wird das ganze nach kurzer Zeit wieder unterbrochen und man kehrt ins alte Muster zurück, wenngleich das Piano nun zunehmend kraftvoller wird und ich mich trotz der wirklich nicht herausragenden Melodie doch ein klein wenig emotional involviert fühle. Auch das langsam einsetzende Schlagwerk, das natürlich offensichtlich versucht, einen überzeugenden Höhepunkt hinzukriegen, trägt durchaus dazu bei, das Ganze interessanter zu machen. Allerdings endet der Song dann auch schon wieder und ich muss mir dann doch wieder eingestehen, dass tatsächlich nicht allzu viel passiert ist. Bis auf die leicht kitschige Melodie und die souverän gesetzten Aufbau-Elemente, traut sich der Song eigentlich ziemlich wenig und irgendwie kommt es mir doch eher so vor, als könnte dies ein kleines Piano-Interludium auf so ziemlich jedem x-beliebigen Post-Rock-Album sein. Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, dass es an dem Song nicht viel auszusetzen gibt, er erfüllt seinen Zweck, es gibt nicht viel, was mich richtig stört und ich kann mir auch vorstellen, dass er im Kontext des Albums vielleicht noch ein bisschen mehr Sinn macht. Deshalb wohlwollende 6,5/10 Punkte.

    The Ocean – Firmament

    Zu diesem Song gibt es eigentlich nicht viel mehr zu sagen, als das, was du ohnehin schon von mir in den beiden anderen The Ocean-Reviews gehört hast. Auch hier ist der Spannungsaufbau sehr souverän und wohlkalkuliert, auch hier haben wir wieder brachiales, für mich mehr oder weniger uninteressantes Riffing und Geschrei und auch hier gibt’s erneut eingängige, leicht kitschige Melodien zu dem von mir wenig geschätzten Clean-Gesang. Und abermals ist der ruhige Mittelteil der beste und atmosphärischste Teil des Liedes, der auch das Gesamtbild um einiges geschlossener wirken lässt und den Song wirklich erheblich aufwertet. Nichtsdestotrotz erneut keine Musik, die ich mir selbst anhören würde, obwohl ich durchaus auch Bands aus diesem Bereich höre… da muss ich wohl wirklich langsam fragen, was viele an The Ocean so toll finden (gut, das ist jetzt etwas provokativ, ich kann schon verstehen, warum man sie hört, ich finde die Melodien nur einfach ein wenig zu eingängig/romantisch), aber es kann natürlich auch sein, dass die Songs unvorteilhaft ausgewählt wurden.. (bei Mutyumu hast du ja auch nicht gerade das Beste vom Besten genommen 😉 . Aber da ich diesen Song deutlich weniger nervig fand als den zweiten und der ruhige Part mit tatsächlich zugesagt hat, gibt’s 6/10.

    Nach erneutem Hören der beiden anderen Casper-Songs muss ich leider zugeben, dass mir gerade so wenig dazu einfällt, dass ich mich außerstande sehe, irgendetwas Brauchbares dazu zu schreiben. Also mal sehen, wann ich das nächste Mal Lust habe ;-).

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