Star Wars – Episode VII – Die Russen kommen! Nazis auf dem Mond!

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  • #6757641  | PERMALINK

    palez

    Registriert seit: 04.01.2007

    Beiträge: 10,795

    Erster Fehler bei Neurosis: Ausgerechnet einen Song von „Given To The Rising“ als Visitenkarte zu verwenden. Zweiter: Sie überhaupt auf den Sampler zu packen, weil Neurosis zwar einige hervorragende Einzelsongs haben, ihre Qualitäten aber eigentlich erst auf Albumlänge entfalten. Klar, die Musik kann im Vergleich zu den feingliedrigen und optimal ausbalancierten modernen Post-Metal-Sachen, die eben aus den Errungenschaften und Fehlern von Neurosis gelernt haben, immer noch etwas hölzern, behäbig und zäh klingen, aber die Band hat in der inneren Funktion und Klangfarbe einen Sound erschaffen, der eigen und uneinnehmbar ist. Und „Through Silver In Blood“ ist halt auch mindestens das brutalste und rücksichtsloseste Album der 90er.

    http://www.youtube.com/watch?v=sv1R8vTWkDQ

    Highlights von metal-hammer.de
    #6757643  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Minsk – Embers
    Hypnotisierende Trommeln schlagen sich im immer selben Rhytmus vorwärts. Eine Sitar (denke ich) setzt ein, spielt verträumte Rythmen. Ein düsterer Chor erhebt sich aus den Tiefen.
    Ich sitze am Feuer, in den Ruinen eines Tempels, mitten im Dschungel. Tiefer, in der ferne hallender Gesang rauscht an mir vorbei, als eine klare Gitarre hereinkligt. Der Gesang erhebt sich, und ein Wall dissonanter Geräusche durchbricht die tranceähnliche Stimmung, zerreisst die Luft, wird von Schwarmgitarren hinfortgeweht.
    Erneut wird es ruhiger, und es geschehen Dinge um mich, die ich nicht mehr verstehen kann. Chöre erheben sich, als die Schatten anfangen die Wände heraufzuziehen, sich verflüchtigen, ausbluten.
    Wilde Augen blitzen mich an, starren aus der Dunkelheit auf mich herab.
    Der Gesang schreit mir aus der Ferne entgegen, will mich zu sich ziehen, doch eine fremde Macht hält mich hier.
    Erneut bricht ein wahres Gewitter aus, die Schatten drehen sich wild um mich, stürzen auf mich herab, verschwinden im Nichts, tauchen wieder auf und verhöhnen mich.
    Flammen lodern auf, werfe noch mehr Schatten in alle Richtungen. Es wird schwarz, und ich fühle, wie ich im Meer versinke. Die Tiefe ergreift mich, der Druck zerquetscht meinen Körper. Rauschen in meinen Ohren beendet das Lied, begleitet von letzten Anschlägen des Klaviers.
    Minsk begeistern mich mit ihrem gnadenlosen Mix psychedelischer Elemente und gehörzerfetzendem Sludge. Auch das einbringen indisch anmutender Musik – was mich in der Richtung schon bei Bong sehr begeistert hat – gefällt mir sehr gut, und unterstützt die intensive Atmosphäre. Toll!
    10/10

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    #6757645  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Kanshimi – In My Tears
    Ich sagte, ich würde mich über die nächste Runde Depressive Black Metal freuen, und es geht direkt mit welchem weiter. So weit, so gut:
    Mit Kanshimi erwartet mich, so vermute ich aufgrund des Titels, englischsprachiger Depressive Black Metal aus Japan.
    Das Intro des rund zehn minütigen Songs beginnt mit mit Wucht, so tauchen, wie auch schon bei Austere wieder von Beginn an alle gebrauchten Instrumkente auf. Vor einem melodischen Klavier quälen sich langsame Drums mit nebelig düsteren Gitarrenwänden vorwärts, bis sie von verzerrten, schwadernden Gitarrenmelodien abgelöst werden, die sich mit Vocals vermischen. Die Vocals scheinen fast aus einer anderen Welt zu stammen. Einer Welt voll Schmerz, Trauer und Hass. Eine Welt, auf die auch ich mich langsam zubewege. Die Vocals sind extrem übersteuert aufgenommen, und man fühlt den Schmerz des Sängers – der nebenbei auch alle Instrumente spielt – mit.
    Einige ambientöse Parts unterbrechen dann und wann eine extrem lange Songstruktur, und auch die immer wieder hinterlegenden Keybords sollen ein bisschen Abwechslung schaffen. Leider klingen dabei die Melodien alle recht ähnlich, und der doch recht warmherzige Keyboardsound passt nicht zu den Gitarren und dem Geschrei. Dennoch verfange ich mich langsam der oben erwähnten Welt, bis der Song langsam ausklingt.
    7/10

    #6757647  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Clining To The Trees Of A Forest Fire – Wrinkled Claws
    Bei dem Bandnamen erwarte ich nun Post-Rock, und werde aus höchsten Sphären gerissen, als der erste Ton erklingt, und ich bemerke, dass ich vielleicht doch einen Blich auf Niks Genrebeschreibung hätte werfen sollen.
    Ein erfrischend schnelles Sludge Riff begrüßt mich, nur um dann mit einem gewaltigen Knall zu einem brutal langsamen Soundgebilde zu werden, extrem tief, extrem dunkel, extrem brutal. Sinisterer Krächzgesang, langsames Schlagwerk und brutal verzerrte Sludgeriffs machen Liebe miteinander und gebären einen Bastard aus Grindcore und Sludge.
    Der Song nimmt plötzlich extrem an Fahrt zu. Der Sänger schreit sich die Seele aus dem Leib, die RIffs werden zu einer Wall Of Sound und das Schlagzeug hebt zu Blastbeats an. Brutal rauscht dieses Klanggebäude vorwärts, reißt mich mit und wirft mich letztendlich mit dissonanten Ausbrechern um. Ganz zum Schluss ertönen aus einem Knall, mit dem das Lied eigentlich enden könnte noch rauschende Geräusche, die einem Gewitter gleichkommen, dann aber schnörkellos Enden.
    Mit extrem brutaler Härte hat mich dieses Monster aus Grind und Sludge verprügelt, dennoch fehlte mir am Ende so der gewisse Touch, da der Song so abrupt und spannungsgeladen endet. Veilleicht sollte ich meinen Schrank zerbersten, um die Spannung abzubauen…
    8/10

    #6757649  | PERMALINK

    mors lucis

    Registriert seit: 30.07.2011

    Beiträge: 3,637

    Kosmonaut
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    Nik
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    10/10
    9/10
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    Nik und Kosmonaut, ihr solltet heiraten.

    #6757651  | PERMALINK

    Pennywise

    Registriert seit: 08.07.2008

    Beiträge: 3,452

    NikSunn O))) & Boris – The Sinking Belle (Blue Sheep)

    Ich bin mir nicht sicher, aber es müsste eigentlich Wata sein, welche da singt. Schön ist es zumindest.

    Ist Jesse Sykes. Hat mit Jesse Sykes & the Sweet Hereafter auch ein sehr gute Band am Start.

    http://www.youtube.com/watch?v=DfzZ7T2Loao

    http://www.youtube.com/watch?v=oez_cNdgOyQ

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    "Auch das Leben hat blaue Panzer und man muss überlegen, ob es immer sinnvoll ist auf Platz 1 zu stehen." - Luigi
    #6757653  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    @ Pennywise: Uih, das klingt toll! *-*

    Norma Jean – Deathbed Atheist
    Haha, Norma Jean, und das nach Zao…. Ich glaube ihr habt hier eine russische Verschwörung am laufen, mich in eine ‚traditioneller Hardcore‘-Falle zu locken! Hati wollt mir die nämlich auch schon andrehen – aber okay, so traditionell fällt das Ganze dann eh nicht aus.
    Ein Psychedelic-Keyboard spielt sich leise hoch, während Gitarren einen unaufhaltsamen Vormarsch beginnen. Vocals, die zwischen Ansätzen zum Schreien und Gesang hin- und hertaumeln führen in den harten Anfangsteil von Deathbed Atheist.
    Ein seltsamer Titel für eine christliche Metalcoreband. Danach wird monoton vor sich hingeschrammelt, während die Stimme vor sich hinbrüllt. Die Rythmen sind dabei ganz interessant, weshalb es sich um keinen Totalausfall handelt, aber auch nichts sonderlich ausgefallenes oder spezielles, zwischendurch werden die Spielarten etwas sludgig angehaucht, aber wirklich besonders ist das bisher echt nicht.
    Dann klingen vereinzelte, rückkoppelnde Akkorde vor sich hin, steigern sich in eine Krachmauer aus harten Akkorden, sich wiederholendem Gesang, der von lauten Schreien unterlegt wird, sich wieder einspielt wie am Anfang – was aber weitaus mehr Spaß macht, da der Gesang variiert und das Motiv kraftvoller wirkt. Die Gitarren entwickeln ein rasantes Eigenleben – um dann in langsamen Akkorden vorwärtszuwälzen, von bestialischem Geschrei unterlegt, und das Lied komplett ausklingt.
    Wie gesagt, der Anfang ist nichts besonderes, aber deswegen noch lange nicht schlecht. Und im Kontrast zu dem (schon fast genialen) Ende, wirkt das Lied doch toll, denn auf 5 Minuten würde das Ende wohl auch nicht funktionieren. Dementsprechend alles richtig gemacht.
    8/10

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    #6757655  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Intronaut – A Monolithic Vulgarity
    Schade, schon mein vorletzter Song. Und da schickt Kosmonaut die Intronauten ins Rennen, die fast-Endschlacht zu schlagen.
    Und so fliegt mir aus Los Angeles ein gar nicht mal so leicht verdauliches Stück Mischung entgegen.
    Denn musikalisch ist hier alles vorhanden – ein Intro mit anmarschierenden Drums die sich zu Doublebassstürmen wandeln, um von melodischen Anfangsriffs zu dröhnendem Gitarrensound, technischen Spielereien, die trotzdem immense Härte erschaffen, leichten Rythmen und funkigen Elementen vorwärts zu traben. Dabei wird der Sound von den heiseren Krümelmonstervocals angetrieben. Aber, normal ist langweilig, also wird das Ganze dann mit dissonanten Riffs gespickt, mathcore-groovigem Bass unterlegt, und formiert sich schließlich zu einem verzerrten, psychedelischen Stonerrock-Outro. Der Sound ist dabei immer sehr proggig angehaucht, nutzt komplexe Rythmen – leider zündet das Ganze bei mir aber nicht, da fehlt mir doch irgendwas, damit ich guten Gewissens sagen kann – Yes! Das ist es.
    7/10

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    #6757657  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Du bist bei deinem vorletzten Song, und ich habe gerade die Hälfte hinter mir, wenn man den Bonussong nicht dazu zählt. Interessant :haha:

    #6757659  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Jetzt fühl ich mich sehr effizient

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    #6757661  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    Intronaut sind extrem super, du Lümmel.

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    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6757663  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Eigentlich wolltte ich ja nach der Devise „Jeden Tag ein Song!“ gehen, und habe am 02.11. angefangen. Wenn ich richtig kombiniere, ich alter Sherlock, bin ich meinem Pensum also auch vorraus, und damit ebenfalls effizient :haha:

    #6757665  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Ich bin sehr stolz auf dich :haha: Heb mir den letzten dann auch für morgen auf 😉
    Danach warte ich auf deinen Nachzug, und dann folgen unsere meeeeegalangen Tipps :haha:

    NezyraelIntronaut sind extrem super, du Lümmel.

    Hab ich nie bestritten :haha: Die sind schon gut, aber wie andere Sachen die so in der Art sind (ich denke vor allem an Between the buried and me) ist das halt was, dass ich mir nicht immer geben kann.
    Obwohl ich Intronaut weitaus cooler finde, als das, was ich von BTBAM kenne.

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    #6757667  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Mournful Congregation – The Catechism Of Depression
    Jetzt kommt der Song, vor dem ich mich nach dem ersten, kurzen „Überfliegen“ des Samplers am meisten gefürchtet habe. Funeral Doom von einer Band mit mittlerweile mehr als fünfzehn Jahren Erfahrung, und ein Name, den ich schon des öfteren, bald hier, bald da, vernommen habe.
    Meine Sorge nach dem ersten Hören war schwerfälliger Doom Metal mit Growls, ohne jegliche Emotion.
    Einige, aufmerksamere, Durchläufe später sollte sich diese Einschätzung aber als unwahr herausstellen:
    Mournful Congregation spielen überraschend sensibelen Doom, der vor monumentalen Riffblöcken strotzt, die mit ihrer erfrischenden Melancholie eine versteckte Reinheit und Schönheit transportieren, die ich in der Form slten bei Doom Metal Bands erlebt habe. Das ganze wird von einer unglaublichen Schwermut getragen, obwohl die Riffschwallen so zart, so luftig sind, und obwohl immer wieder minutenlange Leadgitarrenläufe durchkommen, die klagend zu schreien scheinen, bevor sie in der Monotonie der Riffs wieder untertauchen und auf Ewig in einer anderen Welt zu verschwinden scheinen, und an die Vergänglichkeit allen Seins erinnern.
    Die Growls des Sänger sind so wehrufend, und doch so nichtssagend, dass sie beinahe unter den tonnenschweren Riffs zu zerbrechen scheinen. Vielleicht hätte der Musik hier, auch wenn ich ihn bisher immer bemängelt habe, Klargesang gut getan, der eine twas dominantere Stellung eingenommen hätte.
    9/10

    #6757669  | PERMALINK

    Kosmonaut

    Registriert seit: 25.10.2012

    Beiträge: 882

    Mono – Ashes In The Snow
    Ein Glockenspiel spielt eine unbeschwerte, tröstende Melodie, währen ich meine Schritte über die knarrzende Verandabohlen wage. Einige Gitarrenleads wehen unbekümmert herüber und ich genieße den Wind in den Haaren. Dann staut sich langsam eine ruhige Böhe an. Ein – Teil eines? – Orchester baut eine gewaltige Soundkulisse auf, vor meinem inneren Ohr höre ich die Kinder, die das Artwork zieren, lachen, der Soundwind trägt ihr freudiges Spiel zu mir herüber.
    Als noisige Gitarren einsetzen blicke ich auf, doch ich kann die Kinder nirgend sehen. Dennoch höre ich ihr Treiben, sie lachen und singen zusammen, tanzen gar über den Vorgarten. Dann lässt der Klang nach, und mit ihm verblassen die Bilder der Kinder. Verspielt zieht eine Gitarre ihre Melodie hinter sich her, bis das Orchester erneut anhebt und der warme Wind, den der Klang schon vorher zu mir herüber getragen hat, bläßt mir wieder ins Gesicht. Ich höre erneut die lachenden Stimmen der Kinder, die sich an der Schönheit des Frühlings zu erfreuen scheinen.
    Die Gitarren setzen plötzlich zu einem sehr schnellen, sehr verspielten, melodischen Rhytmus an, der durch Percussioninstrumente unterstützt wird. Eine Soundwand erhebt sich, von allen Zwängen befreit, aus der Asche der Erinnerungen an die Kinder, das Orchester trumpft sich zu einem epischen Bombast auf und wärmegetränkte Klangwände türmen sich auf, erfrreuen mein Inneres und gipflen schließlich in einem Gong, der den Ausklang der Instrumente und das Ende des Songs einleitet.
    Zwar war diese Erfahrung nicht das depressiv-melancholische, was ich in diesem Sampler eigentlich ersucht hatte, aber Mono haben mit Ashes In The Snow vermutlich eines der besten Post-Rock Stücke der jüngeren Zeit geschaffen. Absolut etwas, womit ich mich weitaus intensiver beschäftigen werde!
    10/10

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