Anarcho-Feministische Pandas mögen keinen Kinderpunch. Schade. Aber Faultiere sind schon irgendwie cool

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  • #6768897  | PERMALINK

    A.F.P.

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    Ja sorry, I sukk

    ChtthoniC – Legacy of the Seediq

    http://www.youtube.com/watch?v=G3ZTZtcMi3M

    Ui, oirentalische Klänge gemischt mit Dingen, die für mich fast nach old school Deaqth Metal klingen. Was ich von Nik ja gar nicht erwartet hätte. Die komischen symphonic Metal-haften Parts mal außer Acht gelassen, ist das jedenfalls ziemlich anständigl. Schön weit runter gestimmt und Quietschen lassen was geht. Dazu immer wieder der Klang der Sitahs und leider auch der hässlichen symphonic Keys. Der Schreihals wechselt recht uninnovativ zwischen Screams und Growls und im Refrain gibts auch immer gerne etwas Clean-Gesang, was zusammen mit dem Breakdown den ganzen Song dann letztendlich auch tief in die Metalcore-Ecke schubst. Aber ich bin ja kein Feind von Metalcore und auch kein Feind von Breakdowns. Von dem her ist das schon ok. Weniger Cheese mit dem Klargesang und die Keys ganz rausstreichen und ich könnte mich wirklich mit dieser Band anfreunden. Naja, schade.

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    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
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    #6768899  | PERMALINK

    Nik

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    Achwas, bin ja swlbst nicht schneller :haha:

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    #6768901  | PERMALINK

    A.F.P.

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    Solemn they await – A Hymn to Failing Winds
    http://solemntheyawait.bandcamp.com/track/a-hymn-to-the-failing-winds

    So rein von der Bandcamp-Gestaltung und vom Cover her, dürfte es hier wieder äußerst interessant werden. Den Namen hab ich jedenfalls noch nie vorher gehört. Mit Donner und dicken Keys steigt der Song schonmal ein wie ein alter Dracula Film. recht düster und pessimistisch klingen die überdramatischen Keys, bis es schließlich ernst wird und der Gesang einsetzt. Growls aus der Hölle, und leidende Screams, vor denen sich selbst Dracula verziehen würde. Sehr krasser Doom Metal, genau wie er in meinen Augen sein sollte. Schwer, leidend, atmosphärisch.Sehr intensiv. Auch der Klargesang, wenn auch anfangs noch relativ unbeholfen und schief passt eigentlich sehr gut, nachdem er sich mal gefangen hat. Das ganze zieht sich dann auch durch die ersten sechseinhalb Minuten, jedoch ohne Spannung zu verlieren. Jede Growl-Passage wird durch den theatralischen Clean-Sänger beantwortet, fast wie in einem Gospel-Song. Als würden die beiden diskutieren. Darf der arme jammernde Mann aus der Hölle entfliehen? Bis schließlich kurz alles verstummt, bis auf die Keys, die zuerst Hoffnung versprechen. Aus Moll wird Dur, aus Dunkelheit wird Licht. Hält aber nur kurz an, dieser Augenblick. Anscheinend hats sich der Böse nämlich doch anders überlegt. Donnernde Double-Bass setzt ein, die Keys wechseln wieder zu Moll und so schleppt sich das Lied langsam zu seinem Ende, der Arme bleibt wohl für immer in seinem Verließ. Keine Hoffnung mehr. Toller Track

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    "Hält sich für'n verkanntes Genie Aber ist so voller Selbsthass, wär er Jude, wär er Antisemit" .
    #6768903  | PERMALINK

    Nik

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    Gospel – A Golden Dawn

    Und weiter gehts mit Gospel. Na dann mal sehen, was mich erwartet. Gospel ist anscheinend eine Posthardcoreband, die es mal gab, dann nicht mehr… und jetzt scheinbar doch wieder.
    Sonderlich viel mehr finde ich im Netz nicht, was wahrscheinlich auch an der Nähe zur gleichnamigen Kirchenmusikausprägung liegt. Am Text kann ich solche Referenzen jedoch erst einmal nicht erkennen.
    Nach einem fröhlich klimpernden Gitarrenintro mit schnellem, marschähnlichem Drumming und groovigem Bassspiel, welches immer langsamer wird, um dann wieder schneller zu werden, bricht es in sehr moderaten Posthardcore mit melodischen Riffbögen, tackerndem Drumming und ein wenig nasal klingendem Geschrei aus. Irgendwo find ich den Sound ein wenig seltsam, ich weiß auch nicht.
    Danach geht es dann in einen sehr angenehmen, tollen ruhigeren Part mit ausgefallenen Motiven, die teilweise erneut vom Gesang unterbrochen werden, sich dann aber immer langsamer zu einer wahren, doomig wirkenden Walze entwickeln. Akkustisch spielt eine hallende Gitarre sich über den ruhigen Bass, einsam schreit der Sänger immer wieder herein. So langsam nervt mich dieser nasale Grundton ein wenig. Die Gitarrenmotive nehmen teil schon fast jazzigen Charakter an, dann nimmt das Lied ganz gemächlich wieder an Fahrt auf. Ein piependes Etwas, ist das ein Synthesizer (?) kommt dazu, und die Gitarren tappen sich schon mathcoresque vorwärts. Dann setzt erneut der Posthardcoreteil vom Anfang ein, weiterhin begleitet von diesem Synthiedudelsack.
    Hm, ich weiß nicht genau. A Golden Dawn ist schon ein gutes Lied. Aber der Sound stört mich enorm – das piepsige Gedudel am Ende, der quietschende Gesang und auch die drucklose Produktion. Schade, da wurde echt einiges an Potenzial verschenkt.
    7/10

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    #6768905  | PERMALINK

    Nik

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    Plebeian Grandstand – Easy to hate, hard to define

    Oh ja, Plebeian Grandstand kenne ich. Und die fetzen ordentlich. Sehr geile Band. Und auf Easy to hate, hard to define zeigen sie auch, warum dass so ist.
    Mit harten, dissonanten Gitarrenschlägen, rumpligem Drumming und verzweifeltem Geschrei bricht es los, ohne zu irgendeiner Sekunde zu verschonen. Das Lied bietet auf seinen sechs Minuten mehr als genug Abwechslung – von hartem, brachialen Geknüppel zu donnernden Märschen, melodischen und emotionalen Riffs, depressiv in die Ferne hallenden Verzweiflungsschreien zu spannungsgeladenen ruhigen Passagen und noch vielem mehr hat das Lied alles zu bieten.
    Und trotz dieser oft abrupten Wechsel wird die Stimmung nie durchbrochen, welche irgendwo zwischen Posthardcore, Mathcore, Depressive Blackmetal, Crust und Sludge kriecht. Die Riffs sind abwechslungsreich und vor allem spannend, da sie es schaffen, in ihrer Härte doch einen melancholischen und verzweifelten Grundton beizubehalten. Auch der Klang der Instrumente tut sein übriges, die hohen, verzerrten Gitarren, das dumpfe Drumming und das verzerrte Kreischen zu einer sehr dichten Produktion. Dabei ist vor allem der Klimax am Ende zu beachten, wenn die Instrumentalisierung sich über eine komplette Hälfte immer weiter hochschraubt. die Spannung bis zum äußersten treibt, ein energiegeladenes Finale erwarten lässt – um dann komplett abzueben und mit einem allerletzten Schrei abzueben. Absolut genial, wunderschon und verstörend zugleich. Großartig.
    9.5/10

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    #6768907  | PERMALINK

    Nik

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    Poison the Well – Slice Paper Wrist

    Hier hab ichs mit einer Band zu tun, die ich vom Namen her sogar kenne, sogar öfters mal gehört habe.
    Was mich erwartet wusste ich nicht genau, ich dachte eigentlich an modernen Metalcore. Stattdessen erwartet mich hier zwar Metalcore, aber sehr junger, roher, mit merklichen Posthardcoreeinflüßen, einigen Nu Metalelementen und einem eher traurigen Grundmotiv.
    Direkt von Anfang an gehts schnell los, die plastische Doublebass ist etwas ärgerlich, aber sonst klingt das schon sehr ordentlich. Der Gesang ist druckvolles Geschrei, leider bricht er zwischendurch in diese furchtbaren, Nu Metal-typischen Zwischenrufe aus. Der recht lange Breakdown wirkt zu Anfang noch etwas unausgereift, nimmt aber am Ende an Druck zu, was dem ganzen einen sehr eigenen, und interessanten Effekt gibt, welche ich so bisher noch nicht kannte. Gefällt mir alles so weit sehr gut, an den Drumsound kann man sich schon gewöhnen. Aber diese Furchtbaren zwischenrufe, meh… darauf folgt dann ein sehr ruhiges, gefühlvolles Intermezzo, welches sich langsam aufbaut. Hier ist der Sprechgesang sehr passend, das will ich natürlich nicht unterschlagen. Danach geht es wieder gleich brachial vor, ohne die gefühlsbetonte Atmosphäre zu durchbrechen. Nach diesem letzten Aufbäumen ist das kurze Vergnügen auch schon zuende. Ein sehr schönes Lied. Abwechslungsreich und mit eigenem Sound, gefällt mir. Aber diese Zwischenrufe…
    7/10

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    #6768909  | PERMALINK

    Nik

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    Magrudergrind – Heretics

    Magrudergrind. Grind. Geknüppel. Endlich. Und was für welches. Rückkopplung schreit aus den Boxen, schnelles Maschinengewehrdrumming durchlöchert die Luft, die Gitarren rotieren unbarmherzig vorwärts und der Sänger schreit, als ob er jeden Moment alles Leben auf der Welt auslöschen möchte.
    Wundervoll. Und dann erst dieses Sample am Ende. Eine kehlige Stimme, welche zu Hip Hop-Beats von der Liebe des Erlösers Jesus redet. Ach gott ist das herrlich.
    Leider kann ich hier nicht so viel zu schreiben, das Lied kommt schwerlichst über die Minutengrenze. Aber ordentlich Spaß macht es, und das ist ja die Hauptsache. Auch die seltsame Produktion (wirkt, als würde das Ganze aus einem alten Funkgerät abgespielt, dass das aus irgendeinem Kriegsgebiet überträgt) macht ordentlich was her. Joa. Weiß zu gefallen, auf jeden Fall.
    8.5/10

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    #6768911  | PERMALINK

    Nik

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    The Locust – Armless and Overactive

    The Locust hat mir vorher nichts gesagt, obwohl hier schon öfters mal gelesen, mit sehr geteilten Ansichten. Aber reingehört hab ich nie. Was ich sehr schade finde, denn das ist ziemlich abgefahren, und vor allem ziemlich, ziemlich geil. Die Musik ist eine seltsame Mischung aus elektronischer Musik, irgendwo in den Weiten zwischen Trance und DnB, Grind und Doom. Das wirkt auf dem Papier schon seltsam, ist aber als musikalisches Erlebnis erst recht was besonderes. Die Grindpassagen werden s unterlegt, dass sie kaum noch zu erkennen sind – noisige Nebentöne, elektronische Klangverstärkung, technische Nebenbeats. Dazu kommen dann die Zwischenpassagen, mit hypnotischen, monotonen und abgespacten Beats hier, unterlegt von verzweifelt quakendem Wobblebass, verstörend dissonanten und arhythmischen Tonfelder und was auch immer das alles für musikalische Krankheiten sind.
    Armless and Overactive wirkt von Vorne bis Hinten falsch, unpassend, wie ein Geschwür. Und gerade das macht die Musik so toll. Denn die verstörende Wirkung, welche ich mir von Grind wünsche, wird mit diesem kranken Electrobastard auf eine ganz neue Stufe gehoben. Ich kann mich nur wiederholen, es wirkt alles so herrlich wundervoll falsch.
    Was auch immer das nun wirklich ist, ich muss mich dringend weiter damit beschäftigen. Bisher mein Favorit des Samplers. Mal sehen ob das noch getoppt werden kann. Wird schwer.
    9.5/10

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    #6768913  | PERMALINK

    Nik

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    Gauge Means Nothing – Pilgrims

    Und schon wieder eine Band, die mir völlig unbekannt ist. Und das sind Japaner. Uihuihuihuihuih. Da war ich gespannt, was mich erwartet, und wie und was das wird.
    Eins kann ich schon mal sagen – gewohnt japanisch war es: unkonventionell, abgefahren und toll.
    Nach einem sehr langen, akkustischen Intro mit Akkordeonhinterlegung war ich mir gar nicht sicher, was ich davon jetzt halten soll. Aber das einsetzende Drumming hat mir schon mal sehr gut gefallen.
    Bis hier hin hat das Lied einen wundervoll verträumten, sehnsüchtigen Flair, den man nur schwer in Worte fassen kann. Wie der Seemann, welcher nach Wochen der Überfahrt an seine Familie denkt.
    Leicht verzerrte Gitarren gesellen sich dazu, dann setzt alles aus und rotierende, seltsam klingende Gitarren setzen zu schnellem Drumming ein, eine zweite Gitarre in anderer Tonlage kommt hinzu und der Sänger schreit heiser und immer wieder brüchig vor sich hin, teils wieder vom Akkordeon unterlegt. Im Refrain gesellt sich eine hohe, kindliche Frauenstimme dazu, wie in einem Mangaopening, und der Sänger brüllt weiter dazwischen. Ein emotionales, ruhiges Intermezzo mit wundervoller Melodie, prägnantem Bassspiel und erneut dem hohen Gesang, teils leise von einem japanischen Sprachsample durchbrochen bringen Abwechslung und geben dem Klang von Gauge Means Nothing einen ganz eigenen, besonderen und tollen Klang. Dann klingt das Lied mit traurigen Schwarmgitarren, Akkordeon und Geschrei aus.
    Pilgrims schafft seinen eigenen Sound, irgendwo zwischen Screamo und Anime. Und das gefällt mir richtig gut. Tolle Band, da muss ich mich auch mal weiter mit beschäftigen – The Locust haben Platz 1 verloren. Schade Schokolade.
    10/10

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    #6768915  | PERMALINK

    Nik

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    Little Girl Terrorist – Charter Arms. 38

    Der Teil des Samplers hier wird ja immer besser. Ich bin überwältigt. Mit Little Girl Terrorist erwartet mich nun ein abgefahrener Mix aus Grindcore, Screamo und Noise. Glaub ich zumindest.
    Brachiales Geknüppel zu infernalischem Geschrei leitet ein, die schnellen, technisch gespielten Gitarren verschwimmen dabei bis zur absoluten Unkenntlichkeit in der Produktionsmatsche, während symphonische Synthies einsetzen, und die Gitarren langsamer werden, und das Drumming sie seicht davonträgt, um dann wieder Fahrt aufzunehmen. Hier kommt es immer wieder zu schnellen Wechseln aus ruhig und schnell, das hat alles was posthardcorelastiges, verfällt dann aber in eine Art Breakdown.
    Aber auch da bin ich mir nicht so sicher, die Produktion vermischt und verklärt den Klang so seltsam, dass das Hören mehr Fantasie als Sicherheit ist. Auch der Mittelteil, ohne Instrumente, nur mit elektronischen Klangfeldern, welche gespenstische, rauschende Weiten erzeugen, bin ich mir nicht sicher, was ich da höre. Waren das gerade Walgesänge? Oder Ufos? Eine einsame, melodische Gitarre setzt ein, dazu kommt hoher, wunderschöner Frauengesang, und seltsames Brummen erfüllt die Luft. Das Lied bekommt eine atmosphärische Dichte, welche ich am Anfang nie erwartet hätte. Aus der Ferne schreit der Sänger, erneut setzen hallende, melodische Motive ein, dazu der schnelle Trommelwirbel. Das Ende erinnert dann schon fast an traditionellen norwegischen Blackmetal.
    Umwerfend. Mir gehen langsam die Lobpreisungen aus, um nicht redundant zu wirken.
    10/10

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    #6768917  | PERMALINK

    Nik

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    Darkspace – Dark 3.18

    Mit Darkspace treffe ich nun das erste Mal Wroth, ein Musiker, welcher mir danach auch bei Paysage D’Hiver begegnen wird. Die Musik ist sehr kalt gestaltet, und hat dabei einen sehr epischen Beiklang.
    Der Anfang wird von dunklen, ambientösen Kängen eingeleitet, danach wechselt die Klangkullise zu sehr dichtem Blackmetal, dominiert von extrem schnellen Blastbeats, vereinzeltem, krächzendem Gesang, welcher unter der Klangwand kaum zu hören ist, und symphonischen Syntheziserfeldern. All diese Elemente verschmelzen miteinander, werden zu einer großen, mahlenden Einheit, welche mich beim Hören geradezu überwältigt und fortreißt. Wehleidende Chöre reißen mich in die Leere des Weltraums, lassen mich ziellos durch diese Kälte fliegen. Ein Gefühl von Verlorenheit breitet sich in mir aus. Währenddessen tackern die Blastbeats weiterhin unbarmherzig vor sich hin, ohne auch nur einmal zu pausieren, erschaffen den gnadenlosen Druck des Alls. Ein epischer Marsch setzt ein, als ich die satten Farben des Oreonnebels passiere, erneut krächzt eine verlorene, leise Stimme vor sich hin. Das hohe Spiel einer einzelnen Gitarre sticht durch die Klangmauern, durchtrennt die Luft, als ich mich einem riesigen, gleißenden Licht nähere. Alles um mich herum wird träger. Die Lichter scheinen zu rotieren, winzige Staubkörner und riesige Kometen überholen mich. Ich höre ein tiefes Gurgeln vor mir, und riesige Dunkelheit klafft vor mir auf. Unheilvolle, hohe, langsame Riffs begleiten ein nichts gutes verheißendes Sprachsample. Es wird ruhig um mich. Lediglich eine einzelne Gitarre und sanfte Streicher erklingen. Erneut setzen schleppende, schwere Gitarren ein. Über Ewigkeiten, so scheint es, wird es gegen Ende immer leiser. Die gebrochene Raumzeit hat mich erfasst, lässt alles immer wieder rotieren, bis die enorme Gravitation mich zerfetzt. Stille. Nichts als Stille.
    10/10

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    #6768919  | PERMALINK

    Nik

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    Paysage D’Hiver – Welt aus Eis

    Wow. Nach dem epischen, gut produzierten Klang von Darkspace war ich mir nicht sicher, ob meine Datei von Paysage D’Hiver richtig ist. Aber scheint so zu sein. Denn dieses rohe, blecherne, scheppernde und matschige, eben dieser typische raw blackmetal-Sound, kombiniert mit der atmosphärischen Musik vermittelt das, was Wroth (oder, wie er hier heisst, Wintherr) vermitteln will.
    Die unbarmherzige, gandenlose Kälte des Winter. Alles verschlingend, ohne Rücksicht auf irgendetwas, oder irgendjemanden. DIe Welt unter sich begrabend, und für viele das Ende bedeutend. Dieses fatale und doch verständliche Bild des Winters zeichnet Welt aus Eis. Die Gitarren und das Drumming sind schnell und energetisch, wie schon bei Darkspace, mit scharfen und kalten Melodien und verzweifelt krächzendem Gesang. Einige der Riffs erinnern außerdem sehr stark an traditionellen norwegischen Blackmeta, und geben dem Klang einen epischen Hauch. Dies verstärkern auch herzzereißend schöne Streicher, hoher, verlorener Frauengesang und symphonische Synthesizerfelder. Dann folgt ein ruhiges Intermezzo. Eine Akkustikgitarre spielt ein einsames, hallendes Lied, und wird von einer zweiten Stimme unterlegt. Die Schönheit, welche in der Tödlichkeit des Eises begraben liegt, tritt hervor, wirft ein klares Echo und wird mit Licht durchflutet, zieht in ihren Bann. Der kleine Junge, welcher das Spiel fasziniert beobachtet, bemerkt die schweren, verzerrten Gitarren die nahen nicht. Frostiges, böses Lachen erklingt. Leise beginnt ein gnadenloses Inferno, das Eis am Boden beginnt langsam aufzubrechen, bildet Risse, welche den Boden unter dem Jungen zerfetzen. Unvorbereitet fällt er in die eisigen Fluten, wird unter die dicke Eisdecke gespült, ohne entkommen zu können. Und doch, trotz dieser ausweglosen Situation scheint die Sonne durch das Eis, bildet wunderschöne Prismen und Farbreflektionen, während eine wundervolle Geige sich über das herzlose, schwarzmetallische Hassfeuer legt. Düstere, gespenstische Ambientmauern errichten sich, als der Leichnam umhertreibt, unter der dicken Wand nur als Schatten erkennbar. Paysage D’Hiver verzichtet darauf, den Winter in seiner romantischen Schönheit zu zelebrieren. Stattdessen sucht es die tragische, und doch faszinierende Schönheit in der Gefahr und Zerstörungskraft dieser einzigartigen Zeit. Und das gelingt. Definitiv.
    10/10

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    #6768921  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

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    Kodiak – End

    Einzelne Töne, welche ich im deutschen nicht beschreiben kann (im Englischen nennt mans Slow-Down-Sound), erschaffen eine ungehagliche, aber dichte Atmosphäre. Immer wieder ziehen seltsame Töne vorbei. Ein Sprachsample legt sich darüber, schwer verständlich, laut knisternd. Eine einzelne Gitarre beginnt. Was mich mit Kodiak erwartet weiß ich nicht. Stampfende, monotone Drumschläge erklingen.
    Schwere Gitarren spielen einzelne Töne. Das Lied ist enorm langsam. Und sehr monoton. Trotzdem wird es nicht langweilig, sondern erschafft eine mitreißende Tiefe.
    Eisige Winde tönen über diese verlassenen Landschaften. Dröhnende, vereinzelte Riffs klirren herein, wie abbrechende Gletscher. In der Ferne erklingt Geschrei, oder ist das nur Wind? Verträumte Gitarren spielen vereinzelt, und ganz alleine. Ich weiß nicht. Es passiert eben nichts. Außer dem postrockigen Ausbruch am Ende, welcher einem eisigen, kühlen Wind gleich. Und trotzdem ist es unfassbar schön. Seltsames Lied, über das man nicht gut schreiben kann. Will ich auch gar nicht, dass würde dem Lied seinen Zauber nehmen. Aber wundervoll ist es.
    10/10

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    #6768923  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    Was ein Sampler. Größtenteils ein Crescendo, Anfangs eher durchwachsen, dafür gegen Ende umso fantastischer, überragender, fantastischer. Ich bedanke mich sehr für die Lieder, da waren definitiv einige sehr interessante Sachen bei, Sachen, welche für mich neu waren, und auch einige Sachen, die mich absolut umgehauen haben. Tolle Sache. Definitiv. Hier nochmal alles auf einen Blick:
    1. Mr Bungle – Quote Unquote 8.5/10
    2. Illoyal & Bassdeaph – Sachzwang (feat. Prezident & Me$$age) 4/10
    3. Jedi Mind Tricks – Army Of The Pharaohs: War Ensemble (feat. Esoteric & Virtuoso) 8/10
    4. Nas – N.Y. State of Mind
    5. Prezident – Hörensagen (feat. Mythos) 6/10
    6. Dioramic – Debris 3/10
    7. Tame Impala – Endors Toi 9/10
    8. Deftones – Knife Party 8.5/10
    9. Gospel – A Golden Dawn 7/10
    10. Plebeian Grandstan – Easy To Hate, Hard To Define 9.5/10
    11. Poison the Well – Slice Paper Wrists 7/10
    10. Magrudergrind – Heretics 8.5/10
    13. The Locust – Armless and Overactive 9.5/10
    14. Gauge Means Nothing – Pilgrims 10/10
    15. Little Girl Terrorist – Charter Arms .38 10/10
    16. Darkspace – Dark 3.17 10/10
    17. Paysage D’Hiver – Welt aus Eis 10/10
    18. Kodiak – End 10/10
    Durchschnitt liegt dann bei 8.14 🙂 Dankeschön nochmal 🙂

    Nas hab ich voll verpeilt, folgt morgen

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    #6768925  | PERMALINK

    Ardor

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    Beiträge: 29,706

    Wie er halt einfach mit Zehnern um sich schmeißt..

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    trikerganz klar Mr. BLACKMORE. Kenne keinen anderen, mit einem dermaßen gefühlvollen Stiel.
    Musiksammlung RYM
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