Das Beste der Besten Vol. II – Die Ergebnisse

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  • #92391  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    So, dann machen wir hier mal die Ergebnisse rein, nech? Ich denke, so wie beim Ersten auch wäre es am Besten, heißt:

    • Die Reviews kommen hier rein.
    • Neue Reviews werden in den ersten Beitrag editiert.
    • Besprechungen finden im Originalthread statt.

    Ich denke wie und wann man reviewed liegt wieder bei jedem selbst, achtet halt nur darauf euren Partner nicht zu sehr zu ärgern 😉

    Hier verlinke ich dann die Posts der jeweiligen Teilnehmer, damit man sie schneller finden kann:

    P4 -> Writhe -> tonitasten -> Bahnkunde -> Nezyrael -> Delirium -> h0az -> Barney -> Nik -> sacrut -> 4sk4 -> Kannibalist -> Fleisch -> xToolx -> chugchug -> Mr. Torture -> Tempura -> Tiz -> Murderer -> Hati -> P4

    --

    Highlights von metal-hammer.de
    #6847585  | PERMALINK

    Nik

    Registriert seit: 24.04.2011

    Beiträge: 9,611

    El rewuh por el Barney:

    Bestes von Welt wo gibt und immer schon gegeben hat – Bestes Halt
    Was ein hochtrabender Name für einen Sampler. Ich bekomme heute also das Beste, das Barney zu bieten hat präsentiert. Wie er sagte größtenteils Gitarrenmusik. Und ein kurzer Blick auf die Interpreten, die ich überhaupt zuordnen könnte, bestätigen das. Da der Sampler nicht mal eine Stunde dauert, hab ich ihn auch innerhalb eines Tages schon einige Male rotieren lassen können.
    Also schauen wir mal, was das Beste von Welt wo gibt so kann.

    Intro – Projekt Elias
    Der kalte Beton unter den Füßen trotzt erstarrt dem Wind. Giftiges Grau kontrastiert die grellen Wände, Neonröhren die Glücklichkeit vorgaukeln. Die Welt scheint schneller, zu schnell.
    Regentropfen zerschellen und zerbrechen Bindungen zwischen Atomen, weiße Schlieren in schwarzen Himmeln.
    Wo bin ich?
    Was bin ich?
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    Nunslaughter:

    Raid the Convent

    Und los mit dem ersten Song, der dann auch mit dem Sampler zu tun hat. Raid the Convent. Ich glaube schon hier wird mir einigermaßen klar, wo die Reise hingeht. Und ich liege so richtig, dass es fast wehtut.
    Nunslaughter, der Name sagt mir was. Irgendwer aus dem Forum stand doch auch noch so richtig auf die, oder irre ich? War das nicht der Necrofiend? Passen würde das ja.
    Um das bewerten interessanter zu gestalten, habe ich mir vorgenommen nicht zu recherchieren.
    Stattdessen lasse ich die Musik für sich sprechen, und schaue, was sie mir vermittelt. Eigentlich bin ich nur faul, aber pschhhhht.
    Mein erster Zusammenstoss mit der Truppe dauert nur knackige zwei Minuten, wenn man dem Namen Glauben schenken mag wäre er wohl nur kürzer, wenn ich eine Nonne wäre.
    Was hab ich erwartet, was hab ich bekommen? Bekommen habe ich, was ich erwartet habe, aber was ist das? Hach, ist es nicht schön in hohles Fragendreschen zu verfallen? Nunslaughter präsentieren etwas, dass ich einfach mal als Barney-Metal bezeichne: ziemlich räudiger Oldsku(l)l Däfmedöll mit Anfangsblackmetaleinschlag (wirklich Anfang, also Venom, nicht ²nd wave of norwegian Düsternis im Kopf). Rifflastig und mit so richtig dreckigem Gesang.
    Obwohl ich mit der Musik in dem Bereich oft wenig bis nichts anfangen kann, muss ich gestehen dass Nunslaughter einen sehr eigenen, penetrant nach Schweiß riechenden Charme ausüben.
    Die Riffs sind dabei grob und sachdienlich, man sollte meinen Gedresche, vom Drummer hört man bis auf einige kleinere Ausbrüche („dödö dö dödö dö dööö“) nicht sonderlich viel mehr als monotones Mid-Tempo-Geblastbeate. Der Drumsound ist dazu noch ziemlich dominant. Die walzenden Schredderriffs verfallen dann gerne mal in Kurzzeitraserei, ganz nach dem Motto: Drei Akkorde sind einer zu viel. Kurzzeit bei einem zwei Minutenlied heißt dann aber auch nie mehr als zehn Sekunden am Stück. Dazu so ein richtig schön plakativer ‚Rape Christianity‘-Text, welcher natürlich nicht monoton vorgegröhlt wird (eine der Sachen, die mich bei modernem Deathmetal wohl am meisten nervt), sondern eher, naja, gesungen. Auch wenn der Sänger, so wie er klingt, die Stimmbänder mit Schleifpapier behandelt hat. Sorry, aber „Corralling the victims, Mephisto grins. This unholy night! The massacre begins. Raid the Convent! Avenging all the ghouls and witches! Raid the Convent! Condemned by all these bitches! Raid the Convent! The attack on Catholicism!“ oder „Adorn the goats and oxen that we ride. We leave the churchyard and start back to the woods. The master cackles as evil conquers good. The onslaught is over, the ambush is done. The headless corpses, decapitated nuns!“, so wie ein unfassbarer trockener „Where ye going Sister?“-Einruf. Das ist Klischee in Perfektion, vollkommen daneben, absolut (Caution, bad pun ahead) göttlich.
    Was ich zudem ziemlich geil finde sind die Anfänge der Stropfen, in welchen im Grunde nur stumpf auf das arme Schlagzeug eingehauen wird, während der Sänger vor sich hinfantasiert und die Gitarre ein kurzes den-Hals-abrutschen einwirft. Raid the Convent ist authentisch und macht Spaß. Klasse Einstieg, der Lust auf mehr macht.

    Smell the Burning Church
    Und das mehr, bringt vor allem eins: Noch mehr großartige Klischeelyrics. Der Name sagt eigentlich alles
    Smell the Burning Church bringt vor allem zwei Erkenntnisse, diese wären:
    Nummero eins: Nunslaughter haben scheinbar auch einen Bassisten.
    Nummero zwei: Nunslaughter haben keinen Schlagzeuger. Eher eine Apparatur, die immer im gleichen Tempo Blastbeats schlägt, und eine Katze, die manchmal über die Trommeln läuft. Eine schwarze. Oder doch gar eine Ziege.
    Auch hier wird wie schon beim ersten Song auf beständige, t(h)rashige Riffs gesetzt. Nach schon fast hymnisch langsamen Akkorden kommt der wohl tollste Vocaleinstieg, den man bei so einer Art von Musik haben kann: „Let’s light it up, höhöhöhö.“
    Dann geht das Nonnenschlachtergeschredder auch schon los, begonnen mit fast harcorelastiger Spielart. Was mir schon beim ersten Song gefallen hat, sind die kleinen Passagen ohne Gitarre, die hier aber vom wummernden Bassspiel hinterlegt werden.
    Ich könnte wohl immer noch nicht sagen, warum mir das Ganze eigentlich gefällt. Hat halt diesen schmutzigen Sound, wie z.B. auch Nifelheim, Sabbat oder Tribulation haben. Und auch hier sind einige lyrische Traumzeilen zu finden. Prachtwerk wie „As I masturbate on the holy religious vestment I reflect in my mind why I was sent.“ oder „Burn the fucking church, feeling Satan’s might .“ möchte, und vor allem kann ich hier keinem vorenthalten. Das ist einfach so klischeebelastet, dass man es toll finden muss. Ich habe auch mittlerweile eine Idee, wie die Liedtexte entstehen. Da sitzt man dann nach ein paar Bier am Tisch, jeder schreibt Kärtchen mit Dingen, die richtig schön trve, grim und kvlt sind, und dann wird durcheinandergemischt, zusammengelegt und mit Füllwörtern verbunden. Auch Smell the Burning Church kommt auf eine Spielzeit von gerade einmal zweieinhalb Minuten, und ist damit ein sehr kurzweiliges Vergnügen. Aber durchaus ebendies – ein Vergnügen. Nach mehreren Durchgängen kristallisiert sich für mich vor allem eines raus, was die Gruppe sehr sympathisch macht – sie haben einfach Spaß, und nehmen sich selbst nicht zu Ernst. Mit dieser Erkenntnis: „Fucking burn, höhöhöhöhö“

    Angelhunt
    Ich starte mit einer kleinen Vermutung ganz aus dem Blauen heraus: Angelhunt ist von einem späteren Album? Denn das Lied präsentiert sich doch in durchaus anderem Gewand als seine Vorgänger, natürlich ohne dabei den doch sehr eigenen Nunslaughter-Sound zu verlieren. Das fängt schon beim Intro an. Intro? Ja! Intro! Keine langsamen Schrammelakkorde, sondern ein echtes Intro. Es gibt tatsächlich so etwas in der Art. Denn Herr Rauhlunge proklamiert hier seine Vision der Ausrottung aller Engel vor schon fast sphärischen Windsamples, dann das Flattern von Flügeln. Hat ein bisschen was von Hörbuchkasetten, die ich als Kind immer gehört hab. Ist irgendwie schon schlimm, mit 17 von „als Kind“ zu reden. Aber gut, dann gibts endlich wieder richtig auf die Nüsse, und zwar deutlich schneller als zuvor. Hinzu kommt, dass die Katzenziegenapparat mittlerweile durch einen Drummer ersetzt wurde. Oder sie haben sich mehr Ziegen geholt. Ganz sicher bin ich da immer noch nicht. Die Riffs sind weiterhin nicht sonderlich komplex oder ausgefallen, scheinen aber im schwarzmetallischen Berserkermodus angekommen zu sein. Erneut drängt sich mir der Vergleich mit Nifelheim auf. Leider hat Angelhunt weder gehässiges Lachen noch böse Einwürfe. Insgesamt wirkt er weitaus ernster, und in gewisser Weise gereifter/ abwechslungsreicher, inklusive finaler Doublebassvergewaltigung. Dazu eine Länge von fast drei Minuten. Man sollte meinen, all das wäre ein wahrer Progress im Klang der Truppe. Ist es auch. Aber wenn ich ehrlich bin, finde ich Angelhunt weit weniger catchy und spaßig als Raid the Convent und Smell the Burning Church. An manchen Stellen wirkt mir das zu aufgesetzt. Dieser vergleichsweise ernste Charakter nimmt dem ganzen ein großes Stück seines Charmes. Dass soll nicht heißen, dass der Song schlecht wäre, oder mir nicht gefällt. Aber wenn ich in der Stimmung für so Musik bin, würde ich wohl doch eher zu den beiden Vorgängern greifen. Denn dieses unbeschwingte der anderen Stücke fehlt hier. Wahrscheinlich mussten die Flügel der Engelsjagd zum Opfer fallen. Und ich muss endlich mit den schlechten Wortspielen aufhören, es gleitet ins grotesk-peinliche ab.

    Fazit:
    Und nun. Was sage ich abschließend zu Nunslaughter? Erst einmal mit ein wenig Spaß in den Backen, dass ein ein Großteil der Songs auf meinem Sampler einzeln länger sind als der ganze Nunslaughter-Block zusammen.
    Wie viele hier wohl wissen werden, tue ich mich mit Metal meist schwer. Dennoch schaffen es Nunslaughter mit ihrer dreckigen, authentischen Art mir ein kurzweiliges Vergnügen zu verschaffen. Der Sound wirkt rund und sympathisch, die Texte sind teilweise grandios 😆
    Mit den Zwischenrufen des Sängers kann ich mir zudem vorstellen, dass Live-Auftritte, vor allem die Ansagen zwischendrin, bestimmt eine lustige Angelegentheit sind.
    Die drei mir präsentierten Stücke reizen das Beste aus dem ‚Oldschool‘ raus, dass man bekommen kann, nämlich das ‚cool‘. Und das soll viel heißen, denn bei den meisten anderen Bands in dem Bereich bleibt eher das ‚lol‘ zurück. Barney hat hier wohl alles richtig gemacht, was man bei mir in dem Genre hätte richtig machen können. Vor allem Raid the Convent ist ein fieser Ohrwurm.
    Aber die drei Lieder nen halben Tag auf Dauerrotation tuen dann doch ihr übriges.
    Jetzt muss ich aber erstmal ein paar Shōjo-O.S.T.s hören, denn ich habe das Gefühl, dass mir gerade fettige Haare bis zum Arsch, Bierbauch und Bierdurst gewachsen sind. Und das ist gar nicht kawaii.

    Crystal Caravan:
    Apple Hotel
    Crystal Caravan – nie gehört, was ist das, was soll das? Der Name klingt ziemlich stark nach neo-hipster-Dreampop-Shoegaze-Softgrungedeepwoodsambient-Rave. Also ganz melodramatisch und voller Erwartung in Zeitlupe die Kopfhörer auf die Ohren niedergehen gelassen, die Hände vor Spannung zitternd. Ich drücke auf Start: DÜDELÜÜÜÜÜDELÜÜÜÜÜÜÜ. Synthie-Orgel-Revival.

    Überraschungen sind immer was tolles, vor allem wenn sie so wie der erste Crystal Caravan-Song Apple Hotel ausfallen. Das ist so Retro, dass meine Tapete orange Kreise bekommt und Clementes Teppich auf meinem Boden erscheint. Schade, dass ich mich mit Rock kaum auskenne, aber ich denke authentischer, psychedelischer Hardrock trifft es am besten.
    Ausladende Klimperfelder, lässiger, fast, nein, nicht nur fast bluesiger Bass. Die Gitarren etwas zurückgeschraubt, dafür eine umso charismatischere Stimme, die nach guten Zigarren und etwas viel Whiskey klingt. Hier wird genau der richtige Mix gefunden, aus allem. Aus rockigen Passagen mit treibenden Riffs oder chaotischem Schlagzeugspiel, aus leierndem Dudeln und ruhigem Rumgebasse, aus Drogentripp und entspanntem im Gras liegen. Wo, und was auch immer das Apple Hotel ist, es muss ein toller Ort sein. Hohes Gras, blühende Blumen. Strahlende Sonne und eklige Instagramfilter vor der Linse., ein altes Holzhaus, ringsum überall hohe Bäume. Vom ominösen neo-hipster-Dreampop-Shoegaze-Softgrungedeepwoodsambient-Rave sind sie stimmungstechnisch also gar nicht mal weit weg. Nur halt in viel cooler, und bärtiger. Denn eins hat die Musik trotz aller Harmonie, und das ist Bart.
    Und so dudelt das gute Stück mit viel Abwechslung, und noch mehr Stimmigkeit, in bemerkenswerter Kurzweiligkeit vor sich hin. Durch tiefe Täler, emotionale Höhepunkte, groovige Ausbrüche und sogar ein sehr cooles Solo. Außerdem bilden sich in mir zwei verdachte – mal sehen, ob der Rest der Songs diese veri- oder falsifizieren wird. Und somit mit viel Freude zum nächsten Lied. Leaving the Apple Hotel…

    Down Under
    Und weiter gehts, nach Down Under. Der Name ist natürlich politisch und historisch so vorbelastet wie der Name Little Boy. Ich mein: „Do you come from a land down under? Where women glow and men plunder?“ War der Vergleich jetzt böse? Ja, ich glaube schon, zumindest habe ich jetzt ein schlechtes Gewissen. Und das Bild von JD in Schaumbad im Kopf.
    Also hoffen wir mal, das Crystal Caravan das Thema besser interpretieren können – und wie sie das können! Erste Feststellung – Down Under ist ordentlich schneller, vermutlich weil sie nicht wollen dass die Dingos sie in ihren Hintern beissen. Schnelles Drumming, verspielte Gitarre, die Elektroorgel ist recht dezent im Hintergrund am wumpern. Der Gesang klingt hier weit weniger verraucht, sondern teilweise schon arg nasal. Macht aber nix, denn die Stimme hat echt ihren eigenen Charme. Sind das Bongos? Und dann dieses Gutelaunehetzjagdgespiele. Nachdem ich Angst hatte, dass Lied 2 mit Apple Hotel nicht mithalten kann, muss ich sagen, dass Down Under mir wohl noch besser gefällt. Und dann noch dieser absolute bescheuerte Mittelteil, in denen die Kernzeile „I’m mad, I’m a man, I’m gonna follow you. Down Under, Baby.“ durcheinandergerufen wird wie ein threaderstellender Skarrg es tun würde. Toll toll toll. Da ist es eigentlich unmöglich, nicht unkontrolliert Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboard gleichzeitig mit den Händen nachfuchteln zu wollen. Und auch hier wieder das lässige, obligatorische Solo.
    Die Band macht mir einfach ordentlich Spaß, mit eigenem, und doch authentischem Klang, viel Mut zum Experimentieren und Rumspielen, toller Stimmung und schönen Melodien. Das könnte definitiv mein Soundtrack des Sommers werden, denn wie das neue And So I Watch You From Afar-Album schreit hier alles nach Sonnenschein und guter Laune, nur weniger penetrant.
    Und somit will ich auch gar nicht mehr lange um den heißen Brei herumreden, sondern lieber mit großem Grinsen zu Wrecking Ball wechseln.

    Wrecking Ball:
    Auf welchem sich die Gruppe schon wieder von einer anderen Seite zeigt. Langsamer grooviger Bass, verheißungsvolles, gedämpftes Trommeln. Die Gitarre schleicht sich immer wieder langsam ein, ergreift für kurze momente die Überhand. Das Ganze bekommt schon fast einen rituellen Charakter, ergreifend, dicht, hypnotisch. Vereinzelte Klangteppiche von den Synthesizern. Leises Klimpern. Der Gesang hallend, leicht verzögert. Alles nimmt etwas Fahrt auf.
    Und dann gehts auch rund. Rockig ohne Ende, rotzige Riffs, schepperndes Schlagzeug. Hier riechts ja fast schon ein wenig nach Stoner- und Southern-Rock. Und dann das ganze wieder von vorne. Der 70er-Charme der Truppe erreicht in Wrecking Ball seinen Höhepunkt, psychedelisch, straight. Ab der fünften Minute dann keine Rücksicht mehr, stattdessen wird erbarmungslos vorwärtsgeprescht, schnelle Soli, treibende Rhythmen. Das klingt einfach geil. SO, und wirklich genau so muss Rock klingen. Sorry, aber wenn das ganze Album so klingt, müssen Kadavar ihren Platz als meine liebsten Retrorocker leider abtreten. Ach, und wo ich gerade bei Kadavar war, meine Thesen haben sich gefestigt. Da wäre einmal die, dass die Band aus eben dieser benannten Retrowelle stammt, also nur ein paar Jahre alt ist? Und die andere wäre wohl, dass das Skandinavier sind? Denn trotz der unterschiedlichen Lagen finde ich, dass der Gesang sich absolut bei Bands wie The Hives, Royal Republic oder Mando Diao einreihen kann. Fragt mich nicht, wie ich darauf komme, oder ob ich das begründen kann. Aber ich finde einfach, dass die alle nen sehr ähnlichen Klang haben, welchen ich instinktiv mit skandinavischem Rock verbinde. Ist eh falsch. Aber Wrecking Ball sind auf jeden Fall Minuten purer Großartigkeit.

    Fazit:
    So, abschließende Worte zu Crystal Caravan gefällig? Ich denke, dass wichtigste hab ich schon gesagt. Die Band ist authentisch und beweist, dass sie von dreckig wütend bis blitzeblank harmonisch alles kann. Die Musik ist kurzweilig, macht zu hundert Prozent beste Laune und ruft Körperspastiken hervor. Eine großartige Neuentdeckung, für die allein der Sampleraustausch sich gelohnt hat, vermutlich mein Soundtrack des Sommers, der hier mittlerweile ja sogar wirklich angekommen ist. Außerdem haben sie die Synthieorgel wiederbelebt, und alleine das verdient einen Preis. Hier wird alles richtig gemacht, und wahrscheinlich sogar ein bisschen mehr. Und das, obwohl Rock bei mir doch eine eher wacklige Angelegenheit ist. Chapeau, Sir Barnickle!

    Misfits:

    Scream
    Misfits? Misfits!

    Und auch bei Misfits spielen wir das altbekannte Spiel „Was ist das?“. Gut, immerhin bin ich hier wenigstens etwas vorbereitet. Punk, USA. Danzig. Ikonographisches Bandlogokopfdings, dass heutzutage von doofen Kindern als Modedruck genutzt wird. Waren das nicht sogar die Begründer des „Horrorpunk“? Da kommt doch schon einiges zusammen, ist halt ne Band, die man kennt.
    Zumindest eigentlich. Reingehört hab ich aber trotzdem nie.Und so mache ich mich auf ins Ungewisse und frage mich erstmal: „Klang Danzig wirklich mal so?“ Ansonsten fällt es mir relativ schwer, da was zu zu schreiben. Bei Scream handelt es sich kaum um richtigen Punk, sondern eher um Punk Rock. Natürlich Punk Rock, der was mit Punk zu tun hat, nicht das was man heute gerne so tituliert, also Green Day und so’n Rotz. Ne, langsamer, schleppender Anfang, fast schon hymnisch, dann Riffs aus den Punkanfangstagen. Sogar recht normaler Gesang, hier und da überlappend, wiederhallend und was weiß ich alles. Ein wenig Psychobilly in der Stimmung. Stropfe-Refrain-Strophe-Refrain-Struktur, die aufgrund der knappen Spielzeit aber etwas gepresst wirkt, und ein ziemlich abruptes Ende. Schweres Lied, ganz einfach, da es gut klingt, und mir auch nicht auf die Nerven geht oder ähnliches. Mir aber halt auch absolut nicht im Kopf bleibt.
    Zumindest mit Scream haben die Misfits keinen sonderlichen Eindruck hinterlassen. Das mag man als schlecht sehen, oder auch als gut, denn zumindest find ich sie auch nicht doof. So geht aber erstmal die Serie in Führung, denn die hat mein Herz schon mit dem Pilot erobert.

    Mommy, can I go out and kill tonight?
    Wait! Da ist aber was ordentlich anders… Hey, das ist live! Rumpeliger Sound, psychobillyesquer Bass. Pause.
    „Mommy????? Can I go out and kill tonight?“ Und dann geht das Geschrammel auch los. Chaotisch, die Stimme hier irgendwo zwischen besoffenem Gelalle und wüstem Gekrächze, eindeutig abgefuckter, eindeutig punkiger, eindeutig cooler. Abzüglich des anfänglichen Applaus und der Überleitung zum nächsten Lied kommt das Stück wohl nicht einmal auf neunzig Sekunden, so lange dauert ein Riff bei den Fall of Efrafa-Songs auf meinem Sampler.

    Aber gut, im Gegensatz zum wirklich unspektakulären Scream hat das Lied ordentlich Nüsse, oder wahrscheinlich eher Lebern und Gedärme. Und ich mein, wenn man die richtigen Sachen nimmt (natürlich die Spaltaxt, und nicht das kleine Pipibeil, braucht man auch nicht mehr als neunzig gut besetzte Sekunden, um die ganze Gegend in Schutt und Asche zu legen.
    Dennoch fällt es mir auch hier schwer, was dazu zu schreiben. Ganz einfach, weil Misfits scheinbar eher eine Band sind, die einfach durchholzen. Ich will aber gerne ein angemessenes Review schreiben.


    Skull

    So, zwei Extreme hatten wir jetzt, was kommt? Die Quintessenz. Sowohl aus den musikalischen Vorgängern, als auch an Klischeeliebe, denn warum sonst nennt man ein Lied Skull.
    Wieder punkiges Riffing, aber mit deutlich mehr Biss als bei Scream, der Gesang nicht ganz scho bschoffe, aber auch nicht ganz so poppig, sondern einfach lässig. Das Gesamtpaket gestaltet sich wieder recht gleichförmig, monotones Uffta-Uffta-Drumming, die gleichen Riffs in Dauerschleife, und zumindest gefühlt auch nur eine Textzeile. :haha:
    Aber, im Gegensatz zu den Vorgängern, schafft es Skull immerhin, dass ich leicht mitwippe. Also definitiv der beste Misfits-Song des Samplers. Wirklich cool wäre es wahrscheinlich, wenn Mommy, can I go out and kill tonight? So klingen würde.

    Fazit:
    Und nun, wie fazititiere ich die Misfits? Ersteinmal muss ich sagen, dass ich mich ein bisschen verarscht gefühlt habe. Ich streng mich immer an, schöne Reviews zu schreiben, aber das ist ja so monoton, dass es mir schwerfällt überhaupt Anhaltspunkte zu finden.

    Aber gut, zur Musik. In erster Linie anders, als ich sie mir vorgestellt hab. Was lustig ist, da ich mir eigentlich nichts dazu vorstellen konnte. Ich kann durchaus verstehen, dass das viele Leute sehr geil finden, denn wenn man den Misfits eines nichts absprechen kann, dann das sie wissen, was sie da tun. Leider ist das nur absolut nicht mein Cup of Tea.
    Aber Barney, nicht traurig sein. Ich hatte einen Grund, mit Gifs zu spammen, und als nächstes kommen Miotörhead.

    Motör – fuckin‘ – Head
    Motörhead
    Mit der dicken Zigarette in der rechten Hand und dem Whisky in der Linken geht er quer durch das Zimmer. Der Finger drückt den Knopf mit dem Dreieck, ein leichtes Leier, dann das erste Riff. Ein kehliges Räuspern. „Scheiße ist das geil.“

    Ich denke, diese Einleitung sagt das meiste über Motörhead aus – zu viel Rauch, zu viel Bier, viel zu viel Whiskey und dreckige Bars. Mit dem Lied Motörhead vom Album Motörhead der Band Motörhead erwartet mich dann zum Einstieg auch direkt musikalische Trinität.
    Der räudige Sound, durch den sich schon Nunslaughter auszeichnen, und mit dem ich Barney instinktiv verbinde, die Musik irgendwo als Bindeglied zwischen Punk und Hard Rock, der wämmernde Bass, die schrille Gitarre und natürlich Lemmys Stimme. Struktur simpel und effektiv, immer die selben paar Riffs, den Bass in den Vordergrund, monotones Haudraufdrumming, nen fettes Solo und immer drüber krakelen, angepisster Rock ’n‘ Roll wie er sein muss. Unfassbar primitiv, unfassbar stumpf, unfassbar gut.
    Im Grunde hat man da gar keine andere Wahl, als alles wegzuwerfen, durch die Gegend zu hüpfen und die Luftgitarre zu miemen, oder auch nur grimmig den Luftbass schlagen und dazu mit runzliger Stirn und gerümpfter Nase rumzugröhlen. Hab ich auch so gemacht, und mir prompt fünf Mal die Kniescheibe subluxiert, so muss das, totale Zerstörung. „Can’t get enough, and you know it’s righteous stuff, goes up like prices at Christmas. Motorhead, you can call me Motorhead, alright!“ Treibend, kurz, knackig. So muss das, nicht anders.

    Mean Machine
    Und die fiese Maschine Motörhead geht weiter, und wie sie das tut. Überupbeat-Riffs, scharfes, tackerndes Drumming. Die rumplige Produktion hat sich zu einem satten Soundmonster entwickelt, und auch sonst hat sich einiges mehr als das Tempo entwickelt. Aber glücklicherweise auch nicht zuviel. Was natürlich sofort auffällt, ist wieder der Gesang. Denn so kratzig der auf Motörhead schon war, man merkt das Herr Kilmister alle Tabakplantagen von Kap Hoorn bis Panama aufgeraucht und alle Whiskeybrennereien von Plymouth bis Aberdeen leergetrunken hat.
    Die Drums schlagen scheppernd und erbarmunglos zu, Gitarre und Bass rasen in wahnwitzigem Duell voran. Man hat sich vom Punk entfernt, und den Rock ’n‘ Roll mit typischem Speed Metal vermischt. Und das klingt genau so fies, nur eben anders. Und vor allem klingt das genau so Motörhead wie schon Motörhead (Lemmy, liest sich das doof).
    Auch hier hat Barney wieder eine der Rockbands erwischt, die ich nicht nur Hören kann, ohne Genital-Krätze zu bekommen, sondern, im Gegenteil, richtig abfeiern kann.
    Das Kerlchen hat da einfach ’ne Hand für, und zwar ne richtig große. Ich muss hier auch noch anmerken, wie abartig großartig das Solo ist, gefolgt vom walzenden Widereinstieg in den Höllenritt. Gleichförmig, aber trotzdem spaßig ohne Ende und vor allem nie langweilig, kann ich mir das echt gut geben.

    No Class
    Und mal wieder hat das Schlitzohr sich das Beste fürs Ende aufgehoben. No Class ist natürlich nicht nur ein Name, der vor Sympathie stinkt, sondern auch die perfekte Fusion aus den beiden vorausgegangenen Songs. Das Tempo wird wieder gedrosselt, dafür wird ordentlich Groove draufgepackt. Mehr als je zuvor erinnern die Riffs an ZZ Top – was etwas gutes ist, denn die alten Säcke mit den langen Bärten haben einige der geilsten Riffs überhaupt rausgehauen. Und auch wenn mich die Ähnlichkeit geradezu anspringt, bleibt No Class einfach Motörhead.
    Und so prescht auch hier eine Dampfwalze Großartigkeit voran, irgendwo zwischen punkiger Attitüde, rockigem Sound und mitreißendem Groove. So muss für mich Heavy Metal klingen.
    Und auch hier kann ich wieder einmal schlecht erklären, warum ich Motörhead so mag – wahrscheinlich einfach deshalb, weil sie sympathisch ohne Ende, spaßig und authentisch as fukk sind. Auch hier will man wieder nichts anderes tun, als verrückt durch die Gegend zu hüpfen, Luftgitarre zu spielen, Leute auf der Straße anzupöbeln und mit Bier zu bespritzen. Sinnfrei, kurzweilig, aber lustig.
    Was ich jedoch schade finde, und hier Kritik auf höchstem Niveau. Nachdem Motörhead und Mean Machine mit hochrasanten Achterbahnsoli punkten konnten, kommt mir das bei No Class doch entschieden zu kurz und zu normal.
    Aber gut, das macht der Rest wett, weil wegen, klasse, und Motörhead. Ganz ehrlich, cooler könnten die nur sein wenn die Videos vor KFC machen würden.

    Fazit:
    Joa, was soll ich dazu groß sagen? Motörhead sind einfach ganz, ganz großes Kino. Gute Laune und Spaß pur, eigen und mit ordentlich Wiedererkennungswert. Der markante Bass, Lemmys Stimme, nicht zuletzt die coolen Solos und das Schlagzeug. Auch wenn es mir zu der Art Musik meist schwer fällt, viel zu schreiben, denke ich doch dass ich das wichtigste darstellen konnte.
    Eine Band, die man kennen und lieben muss, wer andres sagt ist doof und hat nie genug #swaghetti yolonese gegessen. Mit den Worten dann auch Peace und Out undso, ich mach den Abend jetzt auf die einzig erdenkliche Art noch besser:


    Interpol

    Stella was a diver and she was always down
    Und nun zum finalen Akt des Samplers. Bei Interpol handelt es sich um eine 1923 gegründete internationale Gruppe zur Stärkung der globalen Polizeizusammenarbeit. Meinen ersten Kontakt mit der Gruppe hatte ich, als sie versuchten mich wegen meines Plans, alle Nazis in freundliche niedliche Kätzchen zu verwandeln festnehmen wollten. Nein, moment, falsches Thema.
    Hier geht es ja um die Musikgruppe. Und die kannte ich bedauerlicherweise vorher nicht. Dabei kann ich nur sagen, dass ich mich schon nach den ersten zehn Sekunden von Stella was a diver and she was always down in die Band verliebt habe. Indielastige, dumpfe Riffs und eine hohe Melodie die im Hintergrund klingt, marschierendes Drumming und joy divisionesquer Bass lassen schon hier vermuten, was sich im weiteren Verlauf des Liedes verifiziert: Mit Interpol treffe ich auf einen wunderschönen Mix aus Indie und Post Punk. Auf sieben Minuten wird eine abwechslunsgreiche
    Melange aus bassdominierten monotonen Stropfen (welche mich immer wieder an Unknown Pleasures erinnern), emotionalen Indierefrains und schon fast postrockigen, ruhigeren Parts geschaffen. Dabei kommen viele Faktoren zusammen, die ich absolut an diesen Genres liebe – stampfende Passagen mit wiederholenden Schlagzeilen, verlorene Motive im Nichts, die langsam von Bass und Schlagzeug ergänz werden, Klimata die in Nirvana verfließen. Ab und an ein paar seichte Synthies im Hintergrund, und immer die selben Riffs, die sich aber so unterschiedlich neu erfinden, dass das kaum auffällt. Eine intensive melancholische Atmosphäre, leicht verträumt, eine undefinierte Sehnsucht nach einer Flucht aus der urbanen Isolation und Sinnlosigkeit.
    Ehrlich gesagt hat mich das erste Hören geradezu erdrückt. Dieses fragile Spiel aus Schönheit und Depression – oder vielleicht sogar mit der seltsamen Schönheit eben dieser – spiegelt sich in jedem Ton, jeder Silbe. Auch der persönliche Bezug stellt sich schokierend schnell her. Bei vielen Zeilen flimmern verschiedene Erinnerungen auf, erlischen. Und gerade diese Flüchtigkeit des Moments, der dann noch gefühlte Ewigkeiten in der Luft hängt, macht Stella was a diver and she was always down für mich so wertvoll. „This one is called Stella was a diver and she was always down…“

    All of the Ways
    „Tell me your mine… tell me your mine… to break the ice… does he make you smile…“
    Wow, dass ist so Musik, die man mir Abends, alleine, eigentlich gar nicht antuen darf, weil das nicht gut geht. Die düstere Stimmung aus dem Vorgänger wird adaptiert, verdichtet. Und komplett anders interpretiert. Eine Plastik aus dem täglichen Sterben. All of the ways kommt ohne Riffs aus, ohne Akkorde, ohne Melodien. Wände aus Verzerrung, eine groteske Überspitzung des shoegazings.
    Wummernde Tonwellen die ans Ufer schlagen, sich zurückziehen. Sirenenartige Töne. Ein dumpfes Pochen aus den Tiefen. Der Gesang legt sich nicht mehr nur monoton über das musikalische Geschehen, er fügt sich ein, wird Instrument. Die Geschichte wird ein Teil des Gehörten, die Worte als Noten. Und auch hier wird es wieder unangenehm persönlich.
    Ein leises Surren m Hintergrund, die Wellen werden größer, stärker, die einzelnen Elemente werden immer deutlicher, um ein noch größeres Gesamtrauschen zu erzeugen, schon fast eine Mischung aus Ambient, Dream Pop und Wave. Alles schraubt sich beständig nach oben, wird lauter, deutlicher, klarer. „Does he say that he’d like to know you? Does he say that he wants to know?“
    Das ganze Lied scheint bestrebt zu sein, sich immer weiter anzuheben, ein beständiger Klimax.
    Keine Melodie, keine erzwungene Harmonie. Eine natürliche Atmosphäre, die allein durch Identifikation erzählt. Unerwartet, ungewöhnlich. Ein durchgehender Klimax.
    „I know and I know the way you will make it up. Make it up for me…“
    Alles klingt aus. Nichts. Alles verläuft ins Nichts. Und endet damit so konsequent, wie es das nur tun könnte. Und lässt mich zurück, ohne Rücksicht, ohne glückliches Ende.
    Ich glaube, dass All of the Ways die perfekte Umsetzung der Thematik ist. Der verzweifelte Kampf, der am Ende im Sand verläuft. Der Kampf gegen Windmühlen. Großartig.

    The Undoing
    Und so komm ich mit The Undoing zum letzten Lied des Samplers. Und, schon wieder, wirkt das letzte Lied wie eine Synthese der ersten Beiden. Musikalisch orientiert man sich hier wieder am Indie, leichte Melodien, die beständig fortschreiten. Der dominante Post Punk-Bass fehlt, stattdessen hat man vermehrte Tonwände. Ein helles Gitarrenmotiv zieht sich Konstant durch das ganze Lied, Synthies treten mal mehr, mal weniger deutlich hervor, ein starker No Wave-Flair wird eingebaut. Mal gleichtönig, mal hymnisch. Die Atmosphäre ist schwer definier- oder greifbar.
    Ein melancholischer Hauch bleibt zurück, doch auch ein sehr verträumtes Moment tritt stark hervor. Teilweise erinnert mich die Stimmung an den Mittelteil von Woodkid’s The Golden Age. Da dieses bisher in meinen Jahres Top 3 rumturnt, kann man sich vorstellen, dass das als etwas gutes verstehen kann. Nach der geradezu ätherischen ersten Hälfte verdüstert sch das Lied zunehmen.
    Diese „Please Please…“ Zwischenrufe erinnern mich sogar an Lana del Rey, und die Stimme bringt oft sogar einen Hauch von Wolfsheim ein. Absolut klasse, absolut eigen.
    Mit jedem Hören wird mir klarer, wie losgelöst von jeglichen Genrekonventionen und -zwängen sich Interpol in ihrer ganz eigenen Welt aus Narrative und Plakative bewegen und finden, während sie es trotzdem schaffen, einen erkennbaren Sound beizubehalten.

    Fazit:
    Abschließend kann ich zu Interpol wohl nur Gutes sagen, eindeutig. Eine Band, die mit Leichtigkeit verschiedene Genres miteinander mischt, und einen eigenen Klang kreiert, der mir sehr, sehr gut gefällt. Diese durchgängige, monotone Stimmung zwischen Melancholie und Traum ist etwas, das bei mir generell schnell gewinnt, und wird hier so gekonnt umgesetzt, dass man es nur toll finden kann. Barney schafft es auch hier, die verschiedenen Seiten der Gruppe darzustellen, und so kann ich drei faszinierend unterschiedliche Interpretationen der selben Grundidee entdecken.
    Vor allem Stella was a diver and she was always down hat es mir wirklich angetan. Hm, ich glaube von denen muss ich mir echt was besorgen. Wahrscheinlich auch was mehr.

    Und nun?
    Und damit endet die Reise durch Barney’s Lieblingstruppen. Ausschließlich Gitarrenmusik, interessant aufgebaut. Vor allem kann ich erstmal sagen, dass mir das reviewen viel Spaß gemacht, da der Sampler mir viel Spaß gemacht hat. Ich wurde mit Sachen konfrontiert, die mir eigentlich nicht gefallen dürften, mir aber sehr gefallen. Das nenne ich meistens Barney-Metal: räudiger Altmännermetal mit Schweiß, Achselhaaren und Bierplauze, der aber irgendwie trotzdem geil ist – in dem Sampler vor allem durch die Neuentdeckung Nunslaughter repräsentiert, die an einigen guten Tagen in letzter Zeit tatsächlich öfters mal rotiert sind, und den Helden des Altmännerrock ’n‘ Roll in Form von Motörhead, welche ich schon vorher immer wieder sehr gerne gehört hab, bei denen das Reviewen aber trotzdem ordentlich Freude bereitet hat. Auch die Misfits kann mal wohl klangtechnisch in der Ecke anordnen. Leider die Band des Samplers, die mir am wenigsten zugesagt hat – aber auch nur, da ich mit der Art Musik einfach nicht viel anfangen kann. Und da dürfte ich mit Gifs um mich kotzen, also alles super, nech? Auch mit den überragenden Crystal Caravan durfte ich eine wirklich großartige Band entdecken, welche mit einem supergutelaune 70ies Hardrockbastard überzeugt haben. Coole Truppe, wirklich, muss ich mehr von hören. Und auch wenn ich danach dachte, besser wirds nicht mehr, doch, wird es. Mit Interpol schafft Barney zum Abschluss einen interessanten Kontrast zum vorher spaßigen Sampler mit melancholischem Indiepostrock. Und der hat einfach total eingeschlagen, und mich vollends überzeugt. Interpol werden mich noch eine Weile beschäftigen, da bin ich mir ziemlich sicher. Und schaffen mit dem Abschluss noch einmal einen Bezug zum dystopischen Intro. Ich danke hier für den Sampler, die Möglichkeit Altbekanntes zu loben und Neues zu lieben. Hat echt Spaß gemacht, Hut ab!

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    Veraergerter_Bahnkunde

    Registriert seit: 26.06.2009

    Beiträge: 9,660

    Das Beste der Besten – Teil II
    Sampler von tonitasten

    01. Anathema – Untouchable Part I (06:14)

    Wie ich bereits erwähnt habe, kenne ich Anathema bereits. Zufälligerweise besitze ich sogar Weather Systems, das 2012er Album, welches von ebendiesem Song eingeläutet wird. Mir sind von Anathema eigentlich Songs à la „Pulled under at 2000 meters a second“ lieber (ein bisschen mehr …Vollgas :lol:), aber Untouchable Part I besticht durch seinen Aufbau und sticht ebenso insgesamt aus dem Album heraus.

    Der Song baut sich langsam, aber stetig auf lädt durch das Drumming zum Mitwippen ein und findet seinen Höhepunkt in einem post-rockigem Part ab Minute 3. Dazu passend erst verträumter, sich ebenfalls steigender Gesang (sogar im Duett Männlein/Weiblein), der ebenfalls im Post-Rock-Gefilde seinen Höhepunkt findet. Textlich geht es wohl wie so oft um die Liebe.

    Mein Fazit zu dem Song: ich kannte ihn ja bereits (meine Frau steht ebenfalls auf den Song, dementsprechend läuft er hier öfter), von daher ist die Überraschung jetzt eher minimal (weswegen ich hier auch relativ zügig beginne, der Rest wird im Verhältnis länger dauern^^), aber das Teil ist ohne Umschweife großartig.

    10/10

    02. Talk Talk – The Rainbow (8:03)

    Von der Band habe ich noch nie etwas gehört und muss daher erst mal das Internet bemühen. Dieses teilt mir mit, dass es sich um Briten handelt die zwischen 1981 und 1991 aktiv waren. Mehr habe ich auch nicht gesucht, um relativ unvoreingenommen an den Song ranzugehen.

    Dieser beginnt sehr ruhig, fast still mit Streichereinsatz und akzentuiert gesetzten Saxophoneinsätzen. Irgendwann ebbt der Soundteppich ab und es klingt als säße man in einem Bienennest bis dann eine Gitarre den eigentlichen Song einleitet. Bis hierhin: nettes Intro.

    Der Song bewegt sich dann irgendwo zwischen Loungemusik und Bluegrass/Country/was weiß ich. Man denkt stellenweise, man befindet sich in einem Saloon, dann wieder unter Wasser. Schräg, ich weiß auch nicht, ob andere Leute diese Assoziationen bei dem Song haben/hätten 😆 Der Song KÖNNTE EVENTUELL auch in einem Tarantinostreifen vorkommen, dafür ist er im Großen und Ganzen zwar etwas zu ruhig und verträumt, aber stellenweise würde es gut passen.

    Der Gesang ist sehr sehr verträumt, fast psychedelisch und geht an mir persönlich leicht vorbei. Aber zum Song passt das Ganze gut.

    Was mir auch auffällt ist, dass der Song dafür das relativ wenig passiert, sehr lang geworden ist. Aber insgesamt ist der Song ok. Würde ich so aber von selber wohl nie finden, weil diese Art von Musik nicht wirklich mein Steckenpferd ist bzw. ich sowas gar nicht auf meinem Schirm habe. Insofern eine interessante Erfahrung und schlecht ist der Song mitnichten. Mir persönlich fehlte aber ein Aha-Effekt.

    7,5/10

    03. Terje Rypdal – Rolling Stone (23:56)

    Aha. Man lässt mich also meine eigene Medizin schmecken. Ich packe ja gerne überlange Songs auf Sampler. Jetzt darf ich selber auch mal ein relatives Monstrum angehen. Juchei.

    Der Mann sagte mir auch nichts, mittlerweile weiß ich, dass er ein norwegischer Jazzmusiker ist. Soweit so gut.

    Der Song beginnt ähnlich ruhig wie der Vorgänger von Talk Talk, wird aber schnell rockiger. Die Gitarrenmelodie die anfangs einsetzt, ließ mich an Black Sabbath und die stellenweise Verspieltheit von Iommi denken. Find ich gut. Kurz davor hört man auch eine Basslinie, die ebenfalls in eine ähnliche Kerbe schlägt. Atmosphärisch, auf Grusel getrimmt. Drüber pfeift die Hammondorgel (oder irgendein anderes Tastengerät). Bald setzt dann auch etwas Drumming ein, sehr verspielt, relativ jazzlastig (wobei das noch extremer/vertrackter geht). Hier nervt mich die Orgel. Ich würde gerne mehr vom Rest hören und nicht einen durchgehenden Ton. Das ist mir bei Lärmmusik egal, aber hier find ich es nicht so toll.

    Im Laufe des Songs spielt sich der Herr durch mehrere Gitarrenthemen, Riffversatzstücke, Halbsoli, Soli und so weiter. Ich erahne die typische Situation, die eintreten wird: ich höre, was der Mann alles kann und das ist schön und gut, aber bei sowas springt bei mir eher selten der Funke über. Natürlich darf eine breite Palette an restlichen Instrumenten nicht fehlen: Trompete, Keyboard, Saxophon, irgendwelche Soundsamples…ich bin mir nicht sicher, wo er mit dem Song denn jetzt hinwill. Das denke ich mir zwischen Minute 7 und 18 des Öfteren. Aber eventuell sehe ich das Ganze ja falsch und er WILL gar nicht irgendwo hin mit dem Song :haha: Zum Ende hin wird nochmal alles aus der Instrumentenkiste in den Ring geworfen bevor sich der Song im Stile des Intros auflöst.

    Puh. Schwierig. Das ist für Musiker sicherlich eine Offenbarung, aber wenn ich einfach privat Musik zur Unterhaltung hören möchte, ist das hier für mich ungeeignet. Mir fällt auch keine Situation ein, in der ich das hören würde. Eine Bewertung abgeben ist deshalb auch eher schwierig, aber subjektiv war das einmalig interessant, ansonsten aber nichts für mich und meine Hörpräferenzen:

    4,5/10

    04. Sigur Rós – Starálfur (06:46)

    Aha, also komme ich vor meinem Tod endlich auch nochmal dazu, Sigur Rós zu hören. Das wollte ich schon seit Ewigkeiten mal machen, der Name kursiert ja des Öfteren sogar in den Medien. Ich weiß auch, dass das eine isländische Band ist, die sich dementsprechend wie viele von der Insel einen sehr eigenständigen und eigenen Sound angewöhnt haben.

    Ich habe hier ein von Klavier und Streichern angetriebenes Stück, welches in isländischer Sprache gesungen wird. Die Gesangsstimme ist angenehm, der ganze Song hat einen melancholischen Unterton und schaukelt zwischen traurig, verträumt, wunderschön und schwer hin und her, bevor es gegen Ende fast dramatisch wird in einem Streicherpart, der einfach gut klingt.

    Danach ist aber relativ abrupt Ende und die letzte Minute verbringe ich mit Rauschen, Knacken und ähnlicher Geräuschkulisse. Hat wohl etwas damit zu tun, dass das Stück auf dem Album, auf dem es sich befindet direkt in einen anderen mündet.

    Hier muss ich sagen, dass mir der Song spontan gut gefallen hat und ich mich weiter mit der Band beschäftigen werde, irgendwo habe ich gelesen, dass es auch Post Rock von den Herren gibt (Anmerkung: zu dem Zeitpunkt, als ich dies schrieb hatte ich die anderen beiden Songs, die etwas gitarrenlastiger sind bzw. mehr für das stehen, was ich in Post Rock einordnen würde, noch nicht gehört).

    8,5/10

    05. Mark Hollis – The Watershed

    Auch hier muss ich erstmal im Internet stöbern und langsam komme ich mir so vor, als hätte ich einen verdammt eng gesteckten musikalischen Horizont 😆

    Aber die Stimme habe ich auf dem Sampler schon mal gehört und die Recherche ist relativ schnell vorbei: Mark Hollis ist/war also Sänger bei Talk Talk.

    Musikalisch ist sich das Ganze dann auch nicht so ganz unähnlich, die Verwendung einiger Instrumente findet sowohl beim Soloprojekt als auch bei der Band sehr ausgiebig statt. Genretechnisch würde ich das auch gleich einordnen, wobei ich wieder im Feld irgendwo zwischen Loungemusik und Bluegrass/Country/was weiß ich wäre. Hier wird allerdings das Saxophon ausgiebiger benutzt.

    Ich weiß auch gar nicht, was ich ansonsten noch dazu schreiben soll, da ich anfangs sogar kurz dachte, hier habe ich einen Song doppelt (aber das wäre jetzt sehr destruktive Kritik). Das liegt aber auch zu einem sehr großen Teil am Gesang.

    In der Summe habe ich aber hier dasselbe Fazit wie zum Talk Talk-Song: klingt nicht unangenehm, mir fehlt aber irgendwas und ein Aha-Effekt bleibt wieder aus. Und von selber auf sowas kommen würde ich auch nicht, weil meine Hörpräferenzen dann doch deutlich woanders liegen. Aber schlecht ist es nicht. Fand den Talk Talk-Song „The Rainbow“ hier aber einen Tick besser.

    7,0/10

    06. Kate Bush – Houdini

    Frei nach Bembers: „Was lefftn da übberhabbt füra Musich? Was isn da lous ey? Des is ja wie in anner evangelischn Teestubn! Dann sogn die: des is a indische Medidationsmusich…ey, da bin i ja durchdreht, ein Gedudel verstehsd…dann hab i gesachd: lecht hald a mal a gescheide Musich auf…irchedwei…Motörhead oder Sepultura oder irchedwos…naja, homs ned da. Dann hob i gesachd, des gibds doch ned ey! Und dann bin i do hieganger zu derer CD-Sammlung und aja, des war ja a Kadasdroofn! Ey wassd scho: Kate Bush war es Härdesde, wos i da gfundn hob!!!“

    Nach diesem kleinen Anekdötchen aus dem Sammelsurium eines lokalen Kabarettisten, gehe ich jetzt mal zum Song über. Bzw. erst mal zur Künstlerin. Die kenne ich nämlich. Nur habe ich mich mit Kate Bush eigentlich nie wirklich beschäftigt, aber ich glaube, meine Mutter hörte die ganz gern.

    Also ich dachte immer, das ist relativ radiotauglicher Rock. Das passt hier allerdings nicht ganz. Der Song basiert eher auf Klavier und Streichern, als auf den typischen Rockinstrumenten. Aber das Ganze ist auch eher eine Art Zubehör zum Gesang der Dame. Von dem kann ich sagen, dass er sehr versiert und abwechslungsreich ist. Das geht von Gesäusel bis hin zu fast gebrülltem Pressgesang (ich nenne diesen Ausbruch an Emotion jetzt einfach mal so). Ich persönlich kann mit Frauengesang immer sehr wenig anfangen, an was das liegt, kann ich nicht sagen.

    Aber das hier ist wenigstens kein 08/15-Geträller. Ich finds sogar eigentlich ganz cool. Wobei ich mir die Dame in einem etwas fetzigeren Song besser vorstellen kann. Aber eins vorweg: das kommt ja auf dem Sampler noch :haha:

    7,0/10

    07. Kate Bush – Running up that Hill

    So. Diesen Song kenne ich. Das erklärt auch meine ursprüngliche Meinung, Kate Bush sei Radiomusik. Den Song höre ich des Öfteren im Badezimmer, wenn ich unter der Dusche stehe.

    Hier haben wir einen sehr straighten, eingängigen Song, der einen sofort in die 80er beamt 😆 Die Grundmelodie zieht sich durch den ganzen Song und ist stil- und zeitgetreu natürlich synthetisch, der „Beat“ zieht sich im Endeffekt komplett ohne Variation durch den ganzen Song.

    Der Gesang der Kate Bush ist hier bei Weitem nicht so virtuos wie im Lied zuvor, eher sehr poptauglich und ohne Schnörkel. Aber auch hier klingt es nett und hat eine sehr eigene Note. Wiedererkennungswert also definitiv vorhanden.

    Einen kleinen Höhepunkt hat man auch eingebaut, nach ca. 3 Minuten bäumt sich der Song kurz auf, um danach noch ein bisschen vor sich hin zusammenzufließen. Das ist nicht negativ gemeint.

    Wie gesagt ein sehr sehr eingängiges Lied. Und definitiv nichts, was einen richtig nervt. Angenehme Grundstimmung. Ich selber kann als Kind der 80er sogar stellenweise etwas mit der Popmusik von damals anfangen, und den Song kannte ich bereits, wie gesagt. Und ich mag ihn ganz gern. Auch wenn ich mit ihm meinen Duschkopf und das Badezimmerradio verbinde 😆

    8,0/10

    08. Talk Talk – Living in another World

    Und wieder die Briten von Talk Talk. Den ersten Song fand ich schon ganz gut. Hier gilt grundsätzlich fast dasselbe Verhältnis wie bei den Kate Bush-Songs bis zu diesem Zeitpunkt. Der erste war etwas eigen, der zweite ist ein tief in den 80ern verwurzelter eingängiger Popsong.

    Auch wenn dieser hier definitiv nicht so gleichmäßig und fast eintönig vor sich hin tönt. Talk Talk setzt einfach die Prioritäten anders. Da ist die Musik nicht so sehr auf die Kompatibilität zur Frauenstimme getrimmt wie bei Kate Bush.

    Hier dürfen sich mehrere Instrumente austoben und es klingt auch für die 80er sehr…organisch. Und in der Phase zwischen 3:50 und 4:40 dürfen sich die Musiker (zumindest der Gitarrist und der…Mundharmonikaspieler) auch in ein paar Soli verwirklichen, aber alles absolut im Rahmen. Der Gesang fügt sich hier sehr gut ein.

    Alles in Allem ein ebenfalls eingängiger gut gemachter Song mit einem sehr schönen Gesamtbild. Gefällt mir einen Tick besser, als der erste Song von Talk Talk auf diesem Sampler.

    8,0/10

    09. Anathema – Regret

    Ich hatte ja bereits erwähnt, dass ich Anathema in Grundzügen kenne (A natural Disaster und die aktuelle Platte Weather Systems). Ich favorisiere aber die etwas härteren Songs dieser Band.

    Hier haben wir einen, der nicht zu 100% dazu gehört. Ein zunächst sehr ruhiger Song, der aber eine sehr atmosphärische Grundstimmung hat. Akustikgitarre, Keyboards angenehmer, ruhiger Gesang.

    Der Song selbst bewegt sich so ca. 4 Minuten dahin, bevor man eine kleine Eruption in Form des E-Gitarreneinsatzes erlebt. Ab hier fesselt mich der Song auch mehr. Die E-Gitarre und die Keyboardteppiche harmonieren hier sehr gut.

    Das Ganze wird nur von einem kurzen Ruhepol aus Keyboard und fast erzählender Gesangsstimme unterbrochen.

    Der Song als Ganzes gefällt mir gut, bestätigt aber nur meine bereits bestehende Meinung über Anathema: die ruhigen Songs sind ok, aber ich mag es, wenn die Band mal für ihre Verhältnisse die Abrissbirne auspackt und die Sache im Rock- und Metalgewand angeht.

    8,5/10

    Rest folgt so nach und nach.

    --

    - Have no fear for the devil my dear - - you know we all need the devil sometimes -
    #6847589  | PERMALINK

    Barney

    Registriert seit: 13.03.2011

    Beiträge: 5,368

    h0az und seine Liebchen a.k.a. Sinnlos aber mit Stil
    Was du Heute kanst besorgen, dass verschiebe besser so lange es geht. Am besten bis sich niemand mehr erinnern kann und du die Schuld jemand anders in die Schuhe schieben kannst. Ein Leitsatz an die sich eigentlich mal viel mehr Menschen halten sollten, allerdings gehts hier um das essenziellste von Welt, Musik. Und da es sich nicht um irgendwelche Musik handelt, sondern um den Best Of Sampler vom h0az, sollte ich mich so schnell wie möglich an das reviewen setzen. Denn wie heißt es doch schon in der Bibel geschrieben? Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ergibt in dem Kontext nicht so viel Sinn, aber dass tut ja nichts zur Sache. Und warum das ganze geschwurbel? Hat doch nichts mit Musik zu tun oder generell mit irgendwas. Tja, das „sinnlos“ steht nicht ohne Grund fett geschrieben über dem ganzen Quark hier. Handelt mit es.

    Sólstafir

    Los geht es also mit Sólstafir. Band ist bekannt, musikalische Ausrichtung auch. Jedenfalls grob, denn im laufe der drei Lieder sollte ich doch etwas überrascht werden. Dazu allerdings später mehr. Eigentlich kenne ich von der Band nur Fjara, welches mir als ruhige Kuschelnummer für regnerische Tage recht gut gefällt, aber nicht unbedingt sonderlich aussagekräftig ist, wenn es um den Rest der Machenschaften der isländischen Truppe geht.

    78 Days In The Desert

    Rein Instrumental und 8 Minuten und 34 Sekunden lang. Gute Voraussetzungen für das erste Lied im Sólstafir-Block? Nunja, ist immer so ne Sache mit längeren, rein instrumentalen Liedern. Viele Lieder dieser Art würden besser funktionieren wenn man sie um einige Minuten kürzen würde. Wie bei fast jedem Song von Metallica. Viele Lieder dieser Art langweilen mich oftmals nach der Hälfte der Spielzeit, da sie nicht spannend genug aufgebaut sind oder einfach zu einseitig. Wie bei fast jedem Song von Metallica. Ist das so ein Song? Eine „metallica-mäßige“ Schnarchnummer? Ein Vorbote der musikalischen Hölle quasi? Tja, Glück gehabt ihr isländischen Füchse. Mir gefällt das Lied. Zwar würden auch hier vielleicht ein, zwei Minuten weniger nicht schaden, aber im großen und ganzen weiß Lied Numero Uno zu gefallen. Es ist interessant und verpielt genug um mich nicht zu langweilen, aber auch nicht zu durcheinander, sodass ich den Drang verspühre mir Nadeln in die Ohren zu stecken.
    Allerdings muss ich auch sagen, dass es das schlechteste der drei Sólstafir Liedern ist, aber definitiv hörenswert.

    2000 Ár

    Kommen wir nun zu Lied zwei und damit auch zur größten Überraschung wenn es um Sólstafir geht. Da ich vor dem Sampler lediglich Fjara kannte, habe ich mich vor dem hören auf drei Lieder mit dem charismatisch, sehr passenden und auch ziemlich feinen Gesang gefreut, den ich von Fjara kannte. Und was war? Nichts war. Das erste Lied bietet mir gar keinen Gesang und 2000 Ár überrascht, nein überrumpelt mich mit einem fiesen Crust-Gekräze der besten Art. Perfekt passt der Gesang zu der ziemlich treibenden instrumentalen Arbeit. Die Gitarre klingt äußert mies und das Schlagzeug ist auch nicht wirklich besser. Zusammen mit dem Gesang ergibt das eine musikalische Bouillabaisse, die simpler und zur gleichen Zeit variabler und verspielter nicht sein könnte. Durch einige ruhige und langsame Passagen wird das Lied um einiges Abwechslungsreicher und entwickelt sich vom reinen Crust-Bastard zu einem wunderschöen Schwan.

    Melrakkablús

    „This is „The Last In Line““. So oder so Ähnlich würde Dio das nächste Lied ansagen. Es handelt sich nämlich um den letzten Bestandteil des Sólstafir-Blocks und endlich bekomme ich auch den Gesang serviert, den ich schon bei den vorhergegangenen Lieder erwartet habe. Und grade nach „2000 Ár“ weiß ich den cleanen Gesang von Monsieur Tryggvason, seines Zeichens Sänger der isländischen Barden-Bande, schätzen. Wer es schafft mir nen fiesen Crust-Batzen entgegen zu rotzen um mich dann mit so dichten, feinen und butterweichen (Butterweich? Ja, butterweich.) Gesangseinlagen zu verwöhnen, der verdient meinen Respekt und mindestens ein Freigetränk seiner Wahl.
    Mit knapp 10 Minuten zwar das längste Lied, zudem allerdings auch das ausgewogenste und beste Lied des Blocks. Allein wegen dem Gesang.

    Fazit:

    Das wars also mit Sólstafir. Das isländische Rock Ensemble weiß mit Abwechslung, tollen Melodien, passender härte, nem guten Schuss rotzigkeit und grandiosem Gesanng zu überzeugen. Ich muss mich wohl mal intensiver mit den Mannen aus dem hohen Norden beschäftigen. Manche haben es halt und Sólstafir haben es. Nun kann ich endlich die ganzen Lobhuldigungen nachvollziehen. Kleines Fazit, große Worte: Schockt mich hammer an.

    Converge

    So, kommen wir ganz gemächlich mal zur zweiten Band des Samplers. Converge erwarten mich mit ihrem drei Gänge Menu und wenn ich schon erwartet werde will ich meine Gastgeber ja nicht warten lassen. Garçon Wikipedia informiert mich darüber, dass ich mich auf Vor-, Haupt- und Nachspeise aus dem Bereich des Hardcore, bzw. Hardcore Punks freuen darf. Nun denn, kann ja eigentlich nicht so verkehrt werden, da ich ansonsten recht selten Speisen aus diesem Bereich der musikalischen Küche zu mir nehme.
    Ich lasse mir einen lieblichen Rotwein vom Weingut Albrecht reichen und trümmer mir schon während der Vorspeise den halben Tetrapack hinter die Binsen. Auf gehts.

    Vorspeise: Fault And Fracture mit Rucolasalat an einer Altbier-Vinaigrette

    Das Lied beginnt und ich stelle als erstes fest, dass mir die Geschwindigkeit schonmal zusagt. Außerdem finde ich die Länge von knapp 3 Minuten sehr angenehm. Die paar Breaks in dem Lied finde ich auch recht gelungen. Bi normalerweise kein großer Freund von irgendwelchen Breakdowns und anderen Spielereien um die Geschwindigkeit etwas zu drosseln. Hier passt es allerdings, was wohl daran liegen mag, dass es sich nicht um komische Metalcore Breakdowns handelt. Außerdem weiß der Gesang vom Chefkoch der illustren Küchenbande zu gefallen. Gegen Ende wird das Lied nochmal hektischer, was mir aber gefällt. Klingt sehr durcheinander und das mag ich. Bin ein Freund von wirren Songstrukturen. Alles in allem ein feines Stück Musik, welches mir hier serviert wurde. Ich leere meinen Wein, bestelle neuen und freue mich auf den Hauptgang.

    Hauptspeise: Dark Horse medium mit angebratenen Pilzen und Zwiebeln.

    Kommt mir überraschend bekannt vor. Etwas kürzer als die Vorspeise, generell gehts auch etwas flotter zur Sache als noch bei beim ersten Lied. Bis auf einen kleinen Abschnitt in der Mitte des Lieder gehts straight forward in the Fresse. Mir gefällt das natürlich und drade die Gitarrenarbeit in dem Lied geht mir sehr gut ab. Setzt sich direkt ins Ohr und macht auch keine große Anzeichen dort wieder shcnell zu verschwinden. Hätte mir wahrscheinlich noch etwas besser gefallen hätte man die Geschwindigkeit über die gesamte Länge gleichgehalten, aber das sind persönliche Vorlieben. Sehr, sehr solides Stück Fleisch, was mir da Serviert wurde. Eine sehr angenehme Alternative. Bitte mehr.

    Nachspeise: The Saddest Day mit flambierten Früchten der Saison.

    Nun gehts aber los. Waren Vor- und Hauptspeiße noch recht schnell verputzt erwartet mich jetzt noch eine mächtige Nachspeise. Ob mein Magen das verkraftet? Und viel wichtiger, was sagen die ohren dazu? Das Ohr isst ja bekanntlich mit. Grade wenn es um Musik geht.
    Zugegeben, ich hatte meine Befürchtungen, aber die sind im Nu verflogen. Das letzte Stück aus der convergschen Küche präsentiert sich am abwechslungsreichsten und teilweise auch am druckvollsten. Es geht recht gemächlich zur Sache, was dem Song aber sehr gut steht. Wenn ich mal nen Quervergleich zu den Songs von Sólstafir ziehe, dann bekommt mir The Saddest Day definitiv bekömmlicher, als die längeren Songs von den Isländern. Habe an dem Ganzen nichts auszusetzen.

    Fazit:

    Die Zeit verging wie im Fluge und zurück bleibt ein sehr zufriedener und satter Barney, der sich bei seinem vierten Tetrapack Wein und einer Zigarre genüsslich das Bäuchlein streichelt und aufgrund dessen wahrscheinlich aus dem Restaurant geschmissen wird. Ich hätte wohl die Hose annbehalten sollen. Fakt ist aber, dass mir dieser kulinarische Abend mit und von Converge sehr gut gefallen hat und ich nun vollends nachvollziehen kann warum sich hier so einige Schleckermäulchen auf jeden Happen von Converge freuen, mag er auch noch so klein sein.

    --

    Halt dein Maul
    #6847591  | PERMALINK

    sacrut

    Registriert seit: 03.12.2008

    Beiträge: 853

    Ich hab also Niks Sampler bekommen.
    Wer es noch nicht weiß, seine gewählten Bands sind Fall of Efrafa, Architects, Mumford & Sons, Dir en Grey und Heaven in her Arms. Daraus ergibt sich eine bunt gemischte Mischung die vermischter und bunter nicht sein kann!!!
    Es kommen auch zwei Intros vor, welche ich nicht bewerten werde, wodurch er dann auf 17 Tracks kommt. Wuchtige 125 Minuten erwarten uns, also keine Zeit mit öder Einleitung vergeuden..

    -Intro- Fall of Efrafa

    Intro

    01. Architects – Devil’s Island

    Es geht los mit Architects aus England. Die Inselboys machen meines Wissens seit ihrem dritten Album puren Metalcore. So genau weiß ich das allerdings auch wieder nicht, da ich nur das Debut und die Folge Platte kenn. Ab dann hab ich die Band absolut aus den Augen verloren. Und wenn ich „Devil’s Island“ höre bin ich auch absolut nicht traurig drüber. Standard Songstruktur, Standard Riffing, Standard Vocals… schockt mich schon ein bisschen wie sich eine Band so extrem zum Einheitsbrei entwickeln kann. Wo früher eine ordentliche Portion Dissonanz und Progression an den Tag gelegt wurde ist heute nur ein Refrain wo man schön mitsingen und Feuerzeuge hochhalten kann. Dann ab und an n paar Sekündchen krumme Töne spielen (der alten Zeiten halber) und man hat einen Hitsong. Für den ders mag isses des höchste…

    Ich mag es nicht.
    Vielleicht aber auch nur diesen Song, ich bin optimistisch der anderen zwei Songs gegenüber. Besser kanns ja nur werden 😉

    02. Heaven in her Arms – Wound Dehiscence

    Eine bisher unbekannte Band für mich. Sehr experimentell, sehr abwechslungsreich, macht schon mal Lust auf mehr. Cleane Gitarren erklingen, leiten das Lied ein und werden von japanischer Stimme unterstützt… Wat? Normalerweise hasse ich japanische Vocals. Aber hier taugt mir das sogar! Schreie kommen dazu, verpacken das alles mit noch mehr Emotionen und die Gitarren schwenken von Atmosphäre auf Groove um. Ab der Hälfte des Tracks artet es total aus und screamo typischer Gesang (der schon hart ans Black Metallische angrenzst) krächtst aus den Lautsprechern. So schnell es begonnen hat endet es auch schon. Doch das Spiel beginnt von vorne, bis wir dann ab der siebten Minute beim absoluten Höhepunkt sind. Danach ist auch schon Schluss und ich hab derbe Bock auf das Zeug was noch kommt. Wird schwer das Niveau zu halten, in der Produktion sowie im Songwriting.
    „Duplex – Coated Obstruction“ muss wohl oder übel angeschafft werden.

    03. Mumford & Sons – Broken Crown

    Ich kenne Mumford & Sons seit ihrem Debut „Sign No More“ und ich habe mich sofort in die Burschen verliebt! Es wird Gitarre (welches der wehrte Herr Mumford ist), Klavier, Kontrabass, Percussion, Trompeten und BANJO verwendet! Durch diese Kombination solcher cooler Instrumente kann eigentlich nichts schlechtes entstehen, was man auch bei vorliegendem Lied „Broken Crown“ sofort zu hören bekommt.

    Es beginnt ganz soft mit ruhigem und gekonntem Gitarren gezupfe. Mr. Mumford setzt nach kurzem Vorspiel mit seiner selbstsicheren Stimme ein. Der Bass und Percussion kommen hinzu und mit dem Banjo nimmt letztendlich das Lied ordentlich an Fahrt auf! Da sind die Engländer voll in ihrem Element. Ein kurzer Break zwischendrin, der vom Gesang der kompletten Belegschaft untermalt wird und ordentlich Akzente setzt. Das ist noch richtig handgemachte Musik. Galoppierend stampft das Lied vor sich hin und steigert sich bis zum Höhepunkt. Trompeten setzen aus dem Nichts ein und man frägt sich einfach nur „Na was hätte man hier denn bitteschön noch besser machen können?“. Ganz einfach: Garnichts!

    „Broken Crown“ ist ohne großem Überlegen der beste Track auf diesem Sampler und wer das nicht mag kann wohl mit dem ganzen Genre nichts anfangen können..
    Ganz klare 10/10!

    04. Fall of Efrafa – Tharn

    Der erste FOE Song des Samplers.. ich kannte ihn vorher nicht und mich wundert es, dass dieser Brocken gewählt wurde und nicht ein in sich stimmigeres Lied – FOE hätten ja schließlich genug davon.

    Wie auch immer, bei „Tharn“ bekommen wir die ersten 5 Minuten ein aus verschiedenen Saiteninstrumenten bestehendes Intro geboten. Die Gitarren leiten eine ganz klar erkennbare Melodie ein und werden dabei von Klavier und Streichern unterstützt. Dies ist der Auftakt für den Schwall an Emotionen. Eine Soundwand kommt auf einen zugedonnert, erlischt nach kurzer Zeit und schafft Platz für traumhafte Instrumentalarbeit. Das Schlagzeug arbeitet hierbei recht simpel aber ordentlich stimmig mit den Cleangitarren zusammen. Die unverkennbaren Vocals von Alex Brandshaw setzen ein und die Instrumente rücken in den Hintergrund um ordentlich Gänsehaut zu erzeugen.

    Bis dato ja noch alles gut, aber was ab dem zweiten Drittel kommt, passt meiner Meinung nach absolut nicht zu dem, was hier wohlgekonnt aufgebaut wurde.

    Es folgt ein Melodieumschwung, welcher Tempo und Aggression reinbringt, hingegen einiges an Feeling zurück lässt(was man auch nicht mit n paar Streichern wieder her bekommt) .Passt das denn wirklich zu dem coolen Zeug von davor? Das Schlagzeug hämmert im 4/4tel Takt drauf los, die Gitarren spielen ihr Riffschema aus den ruhigen Parts des Liedes erneut und der Gesang plärrt monoton über allem drüber. Da hätte ich nach den vorherigen 12:30 Minuten deutlich mehr an Wirkung erwartet. Der hart aufgebaute Höhepunkt hängt mitten in der Luft und man weiß nicht so recht ob das jetzt schon alles war. Warum hat man aus dem Zeug denn nicht auch einfach zwei Lieder gemacht? Dann hätte ichs womöglich um einiges mehr abgefeiert als jetzt.

    Hier hat sich FOE echt nicht mit Ruhm bekleckert, wundert mich eigentlich, da ich so ziemlich alles von der Band gut bis sehr gut finde und so etwas nicht erwartet hätte.
    Zum Schluss kommt noch irgendein Gelaber von nem Film oder so, nichts, was man nicht hätte raus lassen können. Bin jetzt auch einfach pissed weil mir das Bild der makellosen Band FOE versaut wurde. Der Track kann nichts, was ne normalo Post-Rock Band gepaart mit ner HC Band nicht auch könnte..

    05. Mumford & Sons -Liar

    Ein Lied das ich sehr gut kenne. Es ist absichtlich sehr ruhig und simpel gehalten, jedoch umso voller gepack mit Emotionen. Man fühlt sich sofort ein bisschen unbehaglich, weil man das Gefühl hat, da in etwas ganz Persönlichem drin zu stecken. Ganz smoothes Gitarrenspiel hält die starke und doch verletzte Stimme des Sängers aufrecht. Selbst wenn man nicht auf den Text hört, kann man sich schon denken, dass dies ein sehr wichtiger Song für den Songwriter und der ganzen Band ist. Nach über der Hälfte wird die gewohnte Palette an Instrumenten ausgepackt. Diese bauen über kurze Distanz ordentlich an Geschwindigkeit auf und lassen schlagartig Sänger mit Gitarre zurück.

    Dieses Lied ist ein absoluter Favorit für einsame und nachdenkliche Abendstunden, weswegen ich nicht verstehe warum es in diesem Sampler zwischen den ganzen anderen Songs drin ist 😉

    06. Heaven in her Arms – Veritas

    Der zweite Heaven in her Arms Track beginnt mit sanften Gitarren, welche eine ruhige Atmosphäre einleiten. Meine Erwartungen sind sehr hoch und normalerweise regt mich auch so stundenlanges Stimmung aufbauen total auf. Hier hat es allerdings einen entspannten Charme. Ich weiß allerdings nicht ob das nur daher kommt weil ich den ersten Track so abgefeiert hab oder weil es mir wirklich gefällt. Wie auch immer, ne Geige kommt nach dem ersten Viertel hinzu, fiedelt eine schöne Melodie und…..
    ….will einfach nichtmehr aufhören! Irgendwann fängt sie dann auch an einfach ne halbe Minute nur auf einem Ton zu liegen. Und schon ist die schöne Atmosphäre auch schon wieder futsch… Ab der 7. Minute fängt der Sänger dann an auf Japanisch irgendwas zu labern (was womöglich als Höhepunkt des Tracks gedacht ist), ist aber eigentlich irrelevant, da immer noch diese Geige so an meinen Nerven nagt. Warum hört die nicht einfach auf sich so markant in den Vordergrund zu stellen? Das ist wie eine Fliege, die kurz bevor man einschläft, immer auf dem Gesicht landet und n Fuck drauf gibt ob du schlafen/entspannen willst oder nicht.
    Leider Gottes fällt eben auch so das Fazit des Tracks aus: Gut begonnen, schlecht geendet. Hätte da nach dem ersten grandiosen Song um einiges mehr erwartet!

    __________________________________________________ __________________________________________________

    Und das wars auch schon mit dem ersten Drittel von Niks Sampler. Bisher bin ich so gemischter Gefühle was den ganzen Sampler angeht. Es waren Highlights in Form der ersten HIYA und Mumford & Sons Songs, aber halt auch dicke Flops wie FOE und zweiten HIYA Track…

    Seid gespannt wie es weiter geht!
    Als Cliffhanger sei nur gesagt, das Dir En Grey als nächstes auf mich wartet…

    --

    Barney
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    #6847593  | PERMALINK

    sacrut

    Registriert seit: 03.12.2008

    Beiträge: 853

    So, numero due meiner Bewertungen über Niks Sampler! 5 Tracks + Intro stehen an.

    Soviel vorweg: Es gab Stimmungshochs und -tiefs^^

    -Intro- Dir en Grey – Kyoukotso no Nari

    Intro

    07. Dir en Grey – The Blossoming Beelzebub

    Ich hatte bisher noch keinerlei Kontakt zu Dir en Grey, aber „The Blossoming Beelzebub“ geht ja schon mal einigermaßen dissonant los und ich bin guter Dinge. Umso geschockter bin ich (noch immer) als die kastraten J-Vocals eingesetzt haben. Das ist ja schon hart eigen…

    Es wird groovy von den Instrumenten rumgespielt und der Sänger packt seine ganze Palette an Gesangstechnicken aus. Leider schaffen diese es auch nach dem bisher 10. Durchlauf absolut nicht zu überzeugen und nerven mehr als das sie gefallen. Und es kommt auch überhaupt null Leben in die Bude, stink langweiliges vor sich hin trudeln…

    Permanent warte ich auf irgendwelche Anhaltspunkte, welche das Lied mit qualitativem Wiedererkennungswert ausstatten, finde aber absolut gar nichts. Kein Refrain und auch kein besonderes Riffing, sondern nur die abgespacete Scheiße die der Sänger da abzieht. Und außerdem klingt das Schlagzeug nach schlechtem Drumcomputer. Nicht mal irgend eine Art angenehmer Atmosphäre kommt auf…garnix… Ich merk grad, das will mir auch garnich gefallen, regt sich nix in der Hose..

    So freakie Japanerzeug darf echt nur bei Intros von Animes laufen…
    Sorry Nik, aber das is nix!

    08. Fall of Efrafa – The Fall of Efrafa

    Der wohl aussagekräftigste Song der ganzen Band; auf ihm basiert das ganze Können und schließlich heißt er ja auch nicht umsonst „The Fall of Efrafa“ 😉

    Es geht wieder einmal los mit ruhiger Gitarre, die nach kurzem Intro anfängt eine vorbereitende Melodie zu spielen. Das Schlagzeug unterstützt sie tatkräftig dabei und ab der dritten Minute schwenkt es um in klassischen D-Beat humpa humpa. I like! Krächzender Gesang steigt mit ein und rundet alles schön ab. Sowas können sie dann wieder, taugt auch um Welten mehr als der erste Song! Es wird weiter drauf losgeholzt und schlussendlich in einen typischen Punk Beat gewechselt. Nice groove, dudes!

    Unterbrochen wird das Ganze dann von einem Break, in dem Gitarre und Geige (wie so oft bei FOE) zusammen spielen. Dabei sind sie 1A aufeinander abgestimmt und harmonieren perfekt miteinander.

    Es wird wieder an Fahrt aufgenommen und auf den Höhepunkt des Tracks hin gearbeitet. Mit den Worten „the warren is empty“ wird man schließlich in den Regen entlassen und eine fast schon bedrückend angenehme Stimmung bleibt in der Luft hängen.

    Mit diesem Track haben Fall of Efrafa es absolut bewiesen, dass es einige Level besser geht als bei „Tharn“! Es ist ein perfekter Mix aus Aggression, Technik, Qualität und natürlich Emotionen!
    Wer noch nichts von den Engländern kennt sollte definitiv diesen Track anhören!

    09. Mumford & Sons -Little Lion Man – Live at the Bookshop Session

    Yay! Es geht super weiter!

    Little Lion Man ist von M&S mein absoluter Lieblingstrack. So viel Spaß an der Musik findet man wirklich selten!

    Es geht mit fixem akkordgeschraddel los und macht im Zusammenhang mit der Stimme des Sängers die komplette erste Strophe aus. Dann der Grandiose Refrain:

    but it was not your fault but mine
    and it was your heart on the line
    I really fucked it up this time
    didn’t I, my dear?
    didn’t I, my…

    Wer da nicht mitsingt ist selber schuld! Absolut grandiose Harmonie!
    Es geht typisch M&S mäßig stampfend weiter, um ein Kopfnicken kommt man hier echt nicht drum rum! Wieder eine GitarrenschraddelmitSängerStrophe und dann kommt schonwieder dieser grandiose Refrain! Absolute 10er Nummer!
    …aber…
    was ist denn das jetzt? Beim Break ab 2:30 fängt der Sänger an, immer höher zu singen… und das is n Live Mitschnitt… man merkt, dass er in diese höheren Gesanglagen einfach nicht reingehört. Und er machts trotzdem! Schade drum, denn nach diesem Versuch, hoch zu singen, ist man ganz perplex und bekommt diesen grandiosen Schluss nur halb mit. Warum nimmt Nik auch unbedingt so einen blöden Live mitschnitt… Auf Platte kann es der wehrte Herr Mumford jedenfalls um Welten besser. Ich möchte hiermit jedem ans Herz legen, sich den Song nochmal in Original anzuhören.

    Nach „Broken Crown“ wohl der Beste Song auf dem Sampler und wenn dieser Patzer nicht wäre insgesamt der Beste! Und das wars auch schon mit den Mumford & Sons Liedern. Bis auf Liar, der leider nur fehl am Platze ist, eine perfekte Songauswahl!

    10. Heaven in her Arms – Butterfly in right Helicoid

    Na ich weiß nicht was mich jetzt hier noch erwarten soll… zuerst dieser grandiose Track, dann der mega nervige Fliegen-Song… ich hoffe es wird auf ersteres drauf rauslaufen.

    Und um die Spannung vorweg zu nehmen: Ja, es ist ersteres!

    Es beginnt soft, mit rumgespiele das an Isis und The Ocean (Precambrian) erinnert. Nach den nunmehr 17. Durchlauf fällt einem auch auf, wie viel Wert hier ins Detail gelegt wird.
    Nach vier Minuten kommt dann auch eine ganz leise Japanische Stimme hinzu, die Melodie schwenkt um und das was sie ab da spielen klingt für mich irgendwie nach Zelda(^^), was ja schon mal ziemlich geil ist.

    Und dann auf einmal PENG, VOLL IN DIE FRESSE! Evil Black Metal Badabum Vocals setzen ein, Doublebass wird durch geholzt, Gitarren teilen sich mit dem Keyboard die Melodie und es passt einfach alles so wunderbar zusammen <3
    Es wird einen ticken langsamer und die Saiteninstrumente gehen immer höher während das Schlagzeug sie mit langsamen Blastbeats unterstützt. That sounds great! Diese ruhige Japanische Stimme setzt nu auch wieder ein und die Schreie liegen über ihnen. Nach bisschen mehr als 10 Minuten ist dann auch schon wieder alles um.
    Dieser Track ist für mich die beste Neuentdeckung dieses Samplers, wodurch Heaven in her Arms mit zwei überragenden und einem schlechten Song bei mir eine durch die Bank weg positive Meinung hinterlassen. Für denen ihr Zeug muss man sich auch echt mal Zeit nehmen um es zu "entdecken".

    [CENTER]11. Dir en Grey - Hageshisa to, Kono Mune no Naka de Karamitsuita Shakunetsu no Yami
    [video=youtube;c7Kj1Ap_trk]http://www.youtube.com/watch?v=c7Kj1Ap_trk

    Wat? Wieder Dir en Grey? Ernsthaft? Jetzt war dieser Sampler abschnitt doch (bis auf Dir en Grey xD) so gut... es sei mir nicht vergönnt...

    Also, was gibts zu sagen?
    Es beginnt mit wiedermal simplem Drumming, 0815 Deathcore Gitarren und wieder diesen verkackten Vocals.. n kleiner Break mal zwischen drin und auf gehts in nen "Circle Pit Part". Holla, eines muss ich ja zugeben, solche tiefen Pigsqueals hätte ich von dem Japanerwürstchen nicht erwartet. Das kann er sogar recht gut, wobei man natürlich nie weiß wie viel hier echt und wie viel gecheatet ist.
    Es folgt auf jeden Fall wieder Grausamkeit über Grausamkeit gemischt mit Innovationslosigkeit und noch mehr Innovationslosigkeit... meine Güte, da finde ich ja sogar Carnifex besser (Ich hasse Carnifex).

    Der Breakdown klingt dann auch noch wie n schlechtes Gruselkabinet und die Drums sind (trotz Trigger) Mülltonnenhaft. Noch mehr wannabe geht doch ernsthaft nicht...

    Sorry, aber das ist mit Abstand der schlechteste Track auf diesem Sampler... 1/10

    [COLOR=#ff8c00]
    Und da ist das zweite Drittel nun auch schon wieder rum. Kam mir viel besser vor als die ersten sechs Tracks, obwohl die beiden Totalausfälle das eigentlich hätten runterziehen sollen..

    [COLOR=#ff8c00]Wie auch immer, morgen gibt es den Rest in Form von ner Doppelportion Architects, Fall of Efrafa und natürlich duweißtschonwer....

    --

    Barney
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    #6847595  | PERMALINK

    sacrut

    Registriert seit: 03.12.2008

    Beiträge: 853

    Das letzte Drittel von Niks Sampler steht an.. und ganz ernsthaft, vor dem hab ich am meisten schiss^^

    12. Architects – Even if you win, you’re still a Rat

    Geht wieder druckvoll mit Metalcore los. Und das wars halt auch schon. Es ist stink normaler Metalcore wie er im Buche steht; wildes Rumgeschreie, Riffs zusammenhangslos aneinander gereiht, simpelste Schlagzeug Grundübungen.. ne, damit werde ich in diesem Universum nichtmehr warm und bevor ichs unnötig weiter runter ziehe schreibe ich gar nichts darüber

    13. Dir en Grey – Namamekashiki Ansoku, Tamerai ni Hohoemi

    Die letzte Nummer von den Japanern, dann bin ich erlöst!

    Es beginnt mit ruhigem Gitarrenvorspiel mit leicht spanischem touch, bleibt ruhig und der Gesang bewegt sich auch im erträglichen Bereich. Aber zwischendrin fällt er dann doch wieder aus und singt höher als eigentlich gut für ihn ist. Pendelt sich aber auch sofort wieder ein (so nen kleinen Ausfall kann man ja auch mal verzeihen). Es ist immer noch ziemlich soft und man hört in der zweiten Strophe coole Basslines. Wieder n Refrain wo er hoch singt (Leute, gefällt euch das ernsthaft? Ich bekomm da Fremdschämtränen in den Augen..) und dann ist es auch schon recht schmerzlos um.
    …von wegen…
    die letzten 20 Sekunden müssen natürlich nochmal ausgenutzt werden und wannabe Emotionen in jeden kleinsten Spalt reingepackt werden, Gitarren haben leichte Distortion drauf und so schnell es gekommen ist, ist es auch wieder um.

    Warum bitte waren nicht alle Dir En Grey Songs so smooth und leicht zu kauen? Mit solch einem Output kann man wenigstens irgendwas anfangen..

    Und damit endet auch schon das Kapitel „Diru“ und ich bin echt froh das ich mir keinen blöden Ohrwurm eingefangen hab.

    14. Architects – An open letter to myself

    Der letzte Architects Track ist auch (wie Dir En Grey) eher ruhiger und auf nachdenklicher gemacht.
    Smoothes Gitarrengespiele, softer Drumcomputer und Cleangesang; das ist sogar erträglich. Nach dem Refrain bleiben Gitarren soweit gleich, Schlagzeug zieht n bisschen am Tempo an und so gehts auch die komplette zweite Strophe durch.
    Ab Refrain kommt dann auch Pepp rein, der Sänger bleibt aber, bis auf kleine Ausnahmen, bei clean Vocals (was ja schonmal erträglicher ist als NichtskönnerBrüllaffenGeschreie). Das ist zur Abwechslung mal nichts schlechtes aus dem neuen Architects Lager…aber halt auch bei weitem nix gutes. Das is halt so Mucke die man super nebenbei hören kann… also neben anderer Mucke… die lauter ist….

    Spaß beiseite, Architects fallen mit zwei Schlechten und einem so lala Song eher schlecht aus und ich bin heilfroh, dass ich mich mit dem neueren Zeug nicht wirklich näher eigenständig beschäftigt habe.

    15. Fall of Efrafa – Woundwort

    Natürlich klatscht Nik jetzt noch nen 16 Minüter rein…. immerhin ist es FOE. Der Track „Woundwort“ kommt von dem Album „Inlé“ und ist das FOE Album, mit dem ich mich am wenigsten bisher beschäftigt habe (heißt nicht das ich es nicht kenne und gutheiße!).

    Ruhiges Gitarrenspiel, ruhige Kehlstimme, grooviges Drumming.. das kann man sich schon mal längere Zeit geben. Zwischendrin dann mal n Minütchen distortion Gitarren und Abmarsch zurück ins ruhige Schema. Das bleibt aber auch nicht lange, da nun komplett auf Hart umgestellt wird. Doomartig walzt sich der Song vorwärts und bringt Abwechslung durch viele Melodieumschwünge rein. Es wird dann auch ab der Hälfte wieder echt ruhiger und gemütlicher. Das Schlagzeug wird nur vom Bass begleitet und die Gitarren spielen synthie Artig eine traumvolle Melodie drüber.

    Im letzten Drittel wird sich nochmal aufgerafft und es beginnt wieder das nach vorne walzen. Solche Doom Parts stehen FOE, bringen Schwung in die Bude.. und nach vier minütigem dauerwalzen wird dann auch schon dicht gemacht.

    „Woundwort“ ist ein super Track der 1A in die Band Diskografie passt. Ich hätte ihn vielleicht “ mit „The Fall of Efrafa“ getauscht, ist aber nur ne Nebensächlichkeit.

    Und dann wars das auch schon mit Fall of Efrafa, zwei Überragende Songs, ein so lala Song, Resümee absolut zufriedenstellend!

    Der Sampler ist um und meine Nerven liegen blank.. na gut, so wild wars nu auch nicht, ABER man darf natürlich die Umstände nicht aus den Augen lassen, das ich NUR YouTube Links bekommen habe (was natürlich die Wahrscheinlichkeit, das ich mit Nik jemals ein Battle haben werde, sehr senkt) und es halt 125 Minuten waren… Dir En Grey und Architects warn echt hart scheiße, aber immerhin war der Rest echt super bis überdurchschnittlich. Von daher gibts für den gesamten Sampler wohl eine 7/10!

    --

    Barney
    Bestes Stuhlerlebnis hatte ich auf meinem Dong[/QUOTE]
    #6847597  | PERMALINK

    Tempura

    Registriert seit: 07.08.2012

    Beiträge: 1,175

    Mr. Torture
    Sampler „Party“-Mucke

    Vorwort
    Das Motto könnte auch heissen „Back to the Roots“, denn die Songs sind entweder 80er-lastig oder entführen in eine noch weitaus vergangenere Zeit, in der es wohl genügte, sich mit ein paar Fässern Rum und einer Augenklappe ins Abenteuer zu stürzen…

    Ein gelungenes Menue mit wahren Kostbarkeiten, wie ich finde, die u. a. noch an die alte Garde geht…aber durchaus auch ein junges Powermetalherz ordentlich zum pumpen bringen kann!

    Dass Mr. Torture offensichtlich auf zwei Lieder ganz besonders abfährt, zeigt sich in seinen URL-Links, wo er „Party hard“ und „She Wolf“ jeweils gleich ganze 8 Mal verschickt hat :D.
    Und recht hat er – wenn der Kessel brodelt, ist alles andere nur noch Kleckerskram!

    Zu den Bands:

    Mötley Crüe
    [IMG]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/motleycrewgir7hf1x23iy6.jpg
    Saro bekäme gleich Herzrhythmusstörungen. 😛
    Solider US-Glam-Metal, mit Gründerjahr 1980.
    Inspiriert durch die Gruppe „Queen“, kam ihr Debütalbum im Jahre ’81 zustande, „Too fast for Love“, mit bereits 20.000 verkauften Exemplaren.
    Der wohl bekannteste, beliebteste Song, eine Power-Ballade, stammt allerdings aus 1985 (Album: Theatre of Pain) mit dem Titel „Home sweet Home“, welcher es sogar auf Platz 67 der ‚100 Top Classic Rock Songs‘ schaffte.
    Im MTV-Ranking landete die Band zudem auf den „Top 10 Heavy Metal Bands of All-Time“, nicht umsonst war der „zusammengewürfelte Haufen“ (übersetzt) wohl eine der populärsten Gruppen jener Zeit, der es auf jeden Fall gilt, geschätzte Aufmerksamkeit zu schenken!

    Mir vielleicht eine Spur zu „heavy“, und gehörte weder damals noch heute zu meinen wahrlich Auserwählten. Eine Platte sollte man jedoch im Regal haben…oder zumindest ein altes BASF-Tape, und sei es nur, um an die guten alten Tage erinnert zu werden, um ihnen ungeniert nachzutrauern.


    Andrew W.K.

    [IMG]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/andrewwkl80s5if8blk2gnt.jpg
    Heisse Nummer – zweifelsohne!
    Rock vom Feinsten, bereits seit 1998, wirklich bekannt (falls) durch den Knaller „Party hard“ (aus 2001, Album: ‚Get wet‘), welcher auch zu Mr. Tortures ‚Best of’s‘ gehört.
    Material, das auf keiner Fete fehlen darf, und auch den letzten Gelangweilten aus seinem Loch hervorkrabbeln sieht.
    Das ist geballtes Kribbeln in den Schenkeln….automatisch denke ich an „Wieder Ärger mit Bernie“ (Movie), der bei harten Rhythmen aus seinem Tod erwacht und kein Halten mehr kennt!

    Bei insgesamt 9 rausgebrachten Scheiben, doch leider noch relativ unbekannt. Meistverkauftes Album blieb ‚Get wet‘, jedoch verdient er seine Brötchen zusätzlich durch’s Komponieren von Soundtracks, wie beispielsweise für „American Pie“ oder „Freaky Friday“.
    Anhören lohnt sich auf jeden Fall…für mich einer der beiden Favoriten des Samplers!


    Blessed by a broken Heart

    [IMG]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/blessedbyabra4h1dpyu9q.jpg
    Ja, das klingt schon nach bitter schmerzlichen Erfahrungen, die geradezu in die Welt herausgeschrien werden müssen.
    Gegründet 2003, songtechnisch allerdings ziemlich 80’s im Style.
    Bei dem Wirrwarr eines einzelnen (bisher) gehörten Songs, war ich mir auch nicht sicher, wieviele Subgenres sich in fünf Minuten vereinen…Power, Metal-/Death-Core, Glam….aber darauf gehe ich später und nachfolgend explizit ein…
    3 Alben gab’s bislang…vielleicht auch ein Grund, warum die bisher an mir vorbeigingen.
    Die Kanadier hinterlassen für meinen Begriff einen guten, wenn auch recht ungeordneten, Eindruck auf mich.
    Aber mal abwarten, was sich aus dem Rest ergibt…!

    Alestorm
    [IMG]http://img5.fotos-hochladen.net/uploads/alestormheav7ngd5s1kip.jpg
    Ich glaube, Alestorm und Mr. Torture gehören zusammen, wie die Butter auf’s Brot!
    Nebenbei, auch mein Favorit der Fünfen im Bunde.
    Katapultiert mich pronto auf ne antike Galeone, und ich möchte auf einem modrig wackeligen Tisch zu keltischem Gefiedel mit Holzbein tanzen, bis die Nussschale sinkt.
    Seit 2008 – warum nicht schon früher!? Doch, ist sie ja, jedoch unter dem Namen „Battleheart“, 4 Jahre zuvor. Als Vorbilder galten u. a. Primordial, Blind Guardian und Manowar. Textlich geht es jedoch hauptsächlich um Piraten, mit schnellem Folk-Sound.

    Das macht Spass, richtig Freude!
    Für mein Empfinden, würde die Band alleine reichen, um den Saal von den Stühlen zu reissen.
    Hiervon werde ich mir hinterher ganz sicher noch mehr reintun!

    Wolfmother
    [IMG]http://www.fotos-hochladen.net/uploads/wolfmotherwogbnyxcw7h0.png
    Geheimtipp mit lediglich 2 Alben, einer Band aus Oz, bekommen wir Heavy Metal/Stoner Rock präsentiert, der bereits mit seinem gleichnamigen Titel mehrere Awards bei den Känguruhs absahnte, aber interessanterweise international mit einer anderen Version auftrumpfte. Entsprechend finden wir Europäer die Songs „Love Train“ als Zusatztrack, sowie „Tales“ in abgeänderter Form (Original: „Tales from the Forest of Gnomes“), welcher sich jedoch lediglich durch 4 zusätzliche Sekunden unterscheidet, und die anderen Titel in völlig verschiedener Reihenfolge, aber dennoch alle vorhanden. Den Sinn muss ich nicht verstehen. Sofort fühle ich mich in die 70er Jahre versetzt…ich denke an Beatles, The Hollies…und bin schon sehr gespannt auf das das Gesamtpaket!

    Der Sampler:
    =============

    Okay, alle Gäste versammelt…dann kann die Sau durch’s Dorf getrieben werden…deeennn…:
    It’s Paaardyyy-Time!


    01.motley crue – kickstart my heart
    „Kickstart my Heart“, aus dem Album ‚Dr. Feelgood‘ (1989), geschrieben und beschrieben von Nikki Sixx, der nach einer Überdosis Speed klinisch den Exitus erlebte und mit 2 Adrenalinschüssen zurückgeholt werden musste.
    Im ersten Moment kommt mir „Iron Man“ in den Sinn….aber dann geht’s auch schon gewaltig ab! „Fastway“-Singer Dave King hätte easy einspringen können – die Stimme ähnelt gespenstisch – aber ich find sie ausgesprochen sexy!
    Der Song gibt die volle Power, und ich könnte mir fast keinen schwungvolleren Arschtritt wünschen, Back to Life gepusht zu werden.

    02.andrew w.k. – party hard
    Das ist fett! Kraftvolles, das Stimmung macht, und unbedingt bis zum Anschlag auf muss…sofern man keinen 8-Watt-Blaster sein Eigen nennen muss. (Wir sammeln dann!)
    Startet mit ner Computerstimme (Are u ready!?) „When it’s Time to Party we’ll party hard“….und….Kawummm!!! Wer da nicht abgeht wie’n Zäpfchen, is selbst Schuld! (Go Home, Partybremse!)
    Perfektes Tempo….meine Füsse wibbeln wie bekloppt. Diese Scheibe ist MUST HAVE!
    Los, kaufen! Album ‚Get wet‘, aus 2001 – und es gibt sie sogar mit Japanese edition Bonus tracks.
    Könnt ich mir übrigens auch bei meiner nächsten längeren Autotour nach Marseille vorstellen…da komm ich sogar in der Hälfte der Zeit durch, bei meinem unruhigen Fussverhalten..

    03.blessed by a broken heart – she wolf
    Wow woow….
    Eyes of fire, Voice like thunder, she’s like a knife that will tear at your soul,
    she’s out there, and she’s hungry….
    Mit anderen Worten: Sie ist ein Raubtier! Yeah!
    Man spürt’s richtig, dieses raue gefährliche Fauchen…zum Schluss gibt’s sogar noch’n echtes – aber welches brutale Viech das jetzt ist, kann ich nicht raushören.
    Das Album ‚Pedal to the Metal’/2008 bietet btw noch andere Schätzchen, die nicht auf Mr. Tortures Sampler zu finden sind, wie beispielsweise „Carry on“.
    Satter Metalcore, mit Glam-Elementen, die stellenweise ganz angenehm kommen, da mir streckenteils beinahe das Ohr wegfliegt.
    Stimmlich gewaltig….wobei mir die „biestigeren“ Growling Parts zwar mehr zusagen als das gediegenere Zwischenspiel, aber so richtig glücklich finde ich es nicht gelungen, weil die Gegensätze in meinen Augen etwas zu krass sind.

    04.alestorm – shipwrecked
    Ach, wie ich diesen schottischen Akzent liebe!
    In ihrem 3. Album ‚Back through time‘ (2011) geben die Piraten alles. Erreichte, nebenbei, Platz 42 der deutschen Album-Charts. Hier erhält man für’s Geld, 1-A rasanten Folk-/Powermetal.
    Segel setzen…With a bottle of rum in my hand, I dreamed of wealth and foreign lands!
    Akkordeon und Violine geben exakt die Würze, welche zum Piratenfeeling passt, wie die obligatorische Faust auf’s Auge.
    Fröhlich, keine Spur düster…und das, obwohl die Mannschaft des Kahns komplett verloren war – das nenn ich Optimismus – na klar, Alestorm bringt’s auf den Punkt: Never give up!
    Gestrandet, mithilfe einer Planke, verdammt auf nem einsam öden Eiland….ist wahrscheinlich auch nicht gerade das Gelbe vom Ei – aber so gescheh’n… tja!

    05.wolfmother – mother
    Heisst eigentlich „Woman“…was natürlich nicht ausschliesst, dass die Frau auch eine Mutter sein kann.
    Erinnert mich auf Anhieb an vergangene Sabbath-Tage.
    Ja ja, „She’s a woman, You know what I mean, You better listen, Listen to me…“ – viel mehr ist da auch nicht hängengeblieben, keine besondere Botschaft oder Story. Nettes Liedchen, aber mir ist das doch ein bisschen zu simple. Na gut, für diesen Zweck (Party) reicht die Geschichte – aber eher ratsam, dem Ende des Events zugehend, aufzulegen, wenn sowieso alle hackedicht sind. Entsprechend würde ich den Titel weiter hinten ansetzen.

    06.motly crue – dr.feelgood
    Ebenfalls aus o. g. Album, aber längst nicht so beeindruckend. Es geht mal wieder um Drogen, ergo ihrem eigenen Lebensstil – zumindest damals.
    Leider auch das letzte erfolgreiche Album der Band, bevor Sänger Vince sich trennte, um eine Solokarriere zu starten. Am Ende kommen sie aber doch wieder alle zusammen, wie man auch an Ozzy sieht. Einen grösseren Erfolg, als mit Dr. Feelgood, konnten die Jungs allerdings nicht mehr feiern.

    07.andrew w.k. – she is beautiful
    Glaube, nun ist definitiv die paarungswillige Etappe der Feier angebrochen, wo auch der letzte sich noch ne Frau schöngesoffen hat. Also nix wie ran, an die Möppse!
    Sie ist schön, und er will sie – ganz klar. Der Song hat die Kraft eines Triebwerkschubs, und wieder erwisch ich mich, abwechselnd von einem Fuss auf den anderen zu hibbeln. Keine Zeit für eingeschlafene Füsse – das Teil reisst mit!

    08.blessed ba a broken heart – shut up and rock
    Schneller Gitarrenritt…und wieder diese geile Stimme. Der hier spricht mich bei weitem mehr an, als der vorige. Stimmig, perfektes Tempo – davon könnt‘ ich noch ne Elle mehr vertragen.
    So kann man eine Frau auch zum Schweigen bringen, „Shut up and rock!“ – die Message. Die Mucke in den Venen spüren und austicken, yes!
    Der Song stammt (es sei erwähnt) nicht aus selbigem Album, wie zuvor, sondern von ‚Feel the Power‘, aus dem letzten Jahr. Für meinen Begriff hat sich die Truppe deutlich verbessert, nicht zuletzt auch (wie Mr. Torture bereits kundtat) durch den Sängerwechsel.

    09.alestorm – rum
    Eine Hommage an das edle Gesöff: Rum. Nein, kein Whiskey, kein Gin – es gibt nur eins, für einen alten Seebären. Rum gibt die Power, Rum ist der Schlüssel…gib mir mehr, Rum Rum Rum! Nix für Abstinenzler.
    Dennoch wundere ich mich, wer am Schluss das Schiff noch steuerte…aber das muss meine Sorge ja nicht sein. Hier dominieren wieder Schlachtgesänge, wie man es von Piraten auch nicht anders erwarten würde. Anstelle des Keyboards, hätte ich mir mehr Violine gewünscht. Der Song hat leider nicht das gleiche Flair wie vorig genanntes, aber übel ist es nicht.

    10.wolfmother – Joker & The Thief
    Startet ziemlich 80s, hätte Rick Springfield sein können. Dann diese prägnante Stimme, die ich immer noch einzuordnen versuche. Sehr neo-psychedelic, garage-rockig. Inhaltlich wird ein Narr besungen, nichts weltbewegendes.
    Ich werde die Zeit einfach nutzen, mal das Klo aufzusuchen, glaub, da verpass ich grad nix.

    11.motley crue – girls girls girls
    Mädchen, Mädchen, Mädchen….mit langen Beinen und burgunderfarbigen Slips, tanzen da so rum, am Sunset Strip, mit roten Lippen. Hach, ja. Typischer Mötley Sound. Richtig affig dann, dieses (Hinterher-)Pfeifen, mittendrin. Überhebliche Kackbratze. Naja, Macho-Song.
    Da gibt’s sicher besseres. Leider nicht mehr auf diesem Sampler.

    12.andrew w.k. – fun night
    Beginnt, nach einem Yeah-Schrei, wie ‚The Hooters‘ (Band)…ich denke da so (ungefähr) an „Satellite“ und hält sich in diesem aufmunternden Rhythmus. „Wir machen was wir wollen und wir nehmen uns was wir wollen“.
    Unfortunately sind die besten Sachen hier nicht drauf, das Album ist schon ne Wucht. Aus diesem Lied hätte man m. E. mehr machen können, denn dieser stetige „fun night“-Auswurf bringt’s auf Dauer nicht so.

    13.blessed by a broken heart – move your body

    Move your body…move..move your body – yes! Erinnert mich spontan an Filmmusik…könnte was mit „Linda Blair“ gewesen sein (theoretisch ;)). Flottes Liedchen, zuckt in den Hüften…eingängig…singt man noch Stunden später sicherlich – richtiger Ohrwurm!
    Vorletzte Chance, nochmal das Tanzbein zu schwingen, ich werd’s tun…
    Zu finden, wieder auf ‚Pedal to the Metal‘ (aus 2008), was mich schon fast wieder wundert.

    14.alestorm – the sunk norwegian
    Oh jaaa! Das zieht wieder mächtig in den Zehen. „One more drink!“ – was sonst… Und hier finde ich auch mein irisches Temperament wieder.
    Bei der nächsten Reise über die stürmische See bin ich dabei. Auch wieder ein Titel, den man so schnell nicht wieder vergisst. Passt auch sehr schön, zum anrückenden Themen-Ende. „Last order“…und dann ab durch die Mitte.

    15.wolfmother – lovetrain
    Dezente Buschtrommeln leiten den Song ein…und dann möchte ich nach einem Medizinmann rufen, denn der Sänger hört sich an, wie ein unfachgerecht kastrierter Antilopen-Bock. Das sind mir too much Drugs.
    Der wohl ödeste Beitrag des ganzen Samplers, den ich gar nicht weiter auseinandernehmen will.

    Résumé
    Das Fest war gelungen und ich hab’s sehr genossen, aber allmählich bin ich auch happy, dass es vorbei ist, ohne dass allzuviel zu Bruch ging….sieht man mal von dem gewrackten Schiff ab…😛
    Es waren tolle Gruppen dabei, die oft mehr Qualität zu bieten haben, als das, was gespielt wurde, jedoch nicht unbedingt geeignet sind, um sie auf einem Saufgelage zu verpulvern.
    Mir hat die Aktion grossen Spass gemacht, und ich bedanke mich bei Mr. Torture für die eindrucksvollen Einblicke in seine Piraten-Welt!
    🙂

    --

    In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst!
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    P4Z1F1S7

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    Hier dann die Bewertungen zu Hatis Sampler. Yay! 🙂
    Los geht’s mit

    Angizia

    Angizia kommen, laut dem allwissenden last.fm, aus Österreich und wurden gegründet von einem Hörspielkomponisten. Irgendwie ungewöhnlich, macht aber auf jeden Fall Lust auf mehr! 🙂

    Los geht’s mit dem kurzen Intro Himmel Und Hölle. Eine Minute lang dissonante Klaviertöne und dramatischer Flüstergesang, insgesamt sehr minimalistisch und stimmungsvoll, auch wenn ich irgendwie noch keine Ahnung hab, wohin die Reise gehen soll. (Keine Bewertung)
    Es stellt sich heraus, dass die Reise gleich ins nächste Stück, namentlich Weh und Wunde mich ergötzt, geht. Man beachte die Alliteration. Es wird eingeleitet von dezentem Frauengesang im Hintergrund, Streichern und irgendwie etwas arg extrovertiert wirkendem Gesang. Von da aus geht es in einen Teil, der zunehmend nach… Ich weiß nicht… Einem Tim Burton Papierwald erinnert. Klingt wie eine abgedrehtere Variante von Dornenreich. Aus der für mich noch etwas unzugänglich wirkenden Atmosphäre kommt kurz ein hübsches Klavierthema und dann: Black Metal. Der Song wechselt von da aus ziemlich hektisch von Part zu Part und von Stimmung zu Stimmung, ohne dabei aber irgendwie was wirklich (Alliteration!) zu konkretisieren. Darüber thront ein Sänger, der das mit dem dramatischen Vortrag fast schon etwas zu ernst nimmt.
    Das Stück ist seine ganze Länge über natürlich abwechslungsreich instrumentiert, es wechseln sich immer wieder mal härtere Passagen ab mit Momenten, die minimalistisch untermalt dem Text Freiraum zum Entfalten geben. Mit Sicherheit war die Intention des Komponisten, das Stück dadurch dramatisch und bildhaft wirken zu lassen, aber schlussendlich lässt mich sowas dann eher ratlos zurück. Da waren irgendwo mal kurz ein paar nette Momente drin, aber die meiste Zeit verbrachte ich damit, den Gesang irgendwie zu überdreht und stimmungstötend zu empfinden. Ist aber sicher wohl auch Geschmackssache. Ganz bestimmt… (3/10)
    Anastasia Spennocchi 1920
    ist das nächste Stück. Es beginnt eben wieder mit diesem völlig übertrieben ausdrucksvollem Gesang und dann: Nebst Klaviergeklimper und Rockrhythmen steht Frauengesang. Nur blöd, dass die Sängerin sich weder treffsicher durchs Notenblatt bewegt, noch dass sie ein Gefühl für gelungenen eingesetzte Zweitstimmen hat. Also ernsthaft, das passt manchmal vorne und hinten nicht mehr, mir entgleisen da teilweise die Gesichtszüge. Das wechselt sich dann wieder ab mit rockigen Passagen und dem Gekeife des Sängers. Stellenweise erinnert mich das an eine Hommage an alte Haggard, nur weniger stringent aufgebaut. Wie schon beim vorigen Stück gibt es hin und wieder mal ein paar Passagen, die hörbar sind (zB eine schöne Voilinenmelodie bei 2:10), aber die werden gleich wieder von irgendwas abgelöst, was den Effekt wieder zerstört. Ich möchte explizit auf den Einsatz der Sängerin ab 2:30 hinweisen, das meint die doch nicht ernst, oder? Ich denke mal, dass der Wechsel zwischen männlichem und weiblichen Gesang so eine Art Dialog darstellen soll, aber dieser Frauengesang passt einfach so garnicht, das tut einfach nur weh, Ausdruck hin oder her. Nee, sorry, aber da komm ich echt nicht drauf klar. Das waren echt lange 6 Minuten. (2/10)
    Das Maß ist voll, allerdings. Passenderweise beginnt auf diese Weise der letzte Song, Maß für Maß. Es geht in ähnlicher Manier weiter wie vorher, wobei hier ein ziemlich cool eingesetzter Slap-Bass während der Strophe als positiv zu vermerken ist. Auch die folgende Akustikgitarrenpassage ist ziemlich gelungen, ich glaube, wenn ich mir angewöhnen würde, über den Gesang hinwegzuhören, könnte ich da sogar eher Gefallen daran finden. Hier entsteht stellenweise auch tatsählich sowas wie eine Atmosphäre, wobei mir das alles prinzipiell immer noch zusehr nach „Boo, The Haunted House“ klingt. Aber zumindest war Maß für Maß noch das hörbarste der drei Stücke. (4/10)

    Fazit: Also, irgendwie… Nee, das war nichts. Zwar waren ja stellenweise echt nette Ansätze dabei, aber leider ist lediglich im negativen Sinne etwas hängengeblieben. Mit diesen Klimpermelodien, unstringentem Songaufbau und vor allem mit dieser Art von Gesang (und ich kann mir Silencer anhören!) kann man mich leider nicht begeistern.

    (3+2+4)/3 = 3/10

    Sigh

    Ha, die kenn ich! ^^ Sigh kommen aus Japan und spielen eine ganz eigene Interpretation von… öhm… sowas wie Black metal, aber eigentlich auch wieder nicht.Avant-Gardistisch und bekloppt, so hatte ich die Band zumindest in Erinnerung.:haha:

    Der erste Song ist Scarlet Dream, der beim Intro gleich mal irgendein chromatisches „Hui-Boo, das Schreckgespennst“ Gitarrenriff mit diskotauglischen Keyboard und groovigen Arschloch-Schlagzeug verbindet. Dann gibt’s eine Strophe, in der BM-typisches Gekeifze mit Untertongesang und irgendwie orientalischen klingenden Gitarren kombiniert. Dazu gibt es eine fast schon undefinierbare Melange aus Soundeffekten vom Keyboard. Klingt überladen, ist es auch. Wobei das nicht auf die Struktur des Songs zu beziehen ist, die bleibt eigentlich durchgehend nachvollziehbar und dadurch auch wirkungsvoll und es gibt immer wieder mal ein paar coole Überraschungen wie ein fetziges 80er-Metalsolo, aber die einzelnen Parts selber sind so vollgestopft mit Details, dass man erstmal nicht weiß, wo man hinhören soll. Frauengesang im Refrain, hier und da mal zusaätzliche Percussions, bei 3:40 aus irgendeinem Grund ein Raggae-Part (Ich weiß, eigentlich sind es nur Synkopen, aber das reicht mir für die Assoziation ^^) und über alles natürlich Soundeffekte, Soundeffekte und noch mehr Soundeffekte. Prinzipiell cool gemacht und auch coole Ideen, aber ich denke, manchmal ist weniger mehr. Vielleicht werde ich auch einfach nur zu alt für sowas ^^ (6/10)
    Witzigerweise hat Diabloic Suicide nach einem „planlos durchs Radio zapp“-Intro wieder ein „Hui-Boo, das Schlossgespenst“-Riff. Ich habe langsam das Gefühl, dass Hati da eine Vorliebe für hat. Das Geschehen hier wirkt erstmal aufgeräumter und hat vor allem in Sachen Gitarren einige coole, old-schoolige Ansätze. Hier wird tatsächlich mit vielen coolen Riffs-Ideen aufgewarten, auch der Refrain kann dabei einiges (Auch wenn kilometerdicke Keyboard-Soundwände, Geräusche von vorbeifahrenden Zügen und Frauenchorale – alles im Hintergrund ablaufend vielleicht wieder etwas viel des guten sind). Aber hier werden viele gute Ideen verwertet, es gibt darüber hinaus noch Doom-Parts, kompetent ausgeführte Akustik-Gitarren-Parts und einen insgesamt progiggeren Ablauf als beim Vorgänger, was die Reise durch diese stellenweise durchaus auch mal verstörend ausfallenden Soundcollagen (Suicide, Suicide, Suicide, Suicide, Suicide, Suicide…) immer interessant bleiben lässt. Gestehen muss ich allerdings, dass mich das Outro des Songs dann doch wieder etwas verwirrt hat: Nach einer Piano-Noise-Kollage kommt auf einmal irgendwas, was ziemlich nach Oktoberfest klingt. Auch in Japan hat man Humor. (7/10)
    Dafür passt der Übergang in Equale: I) Prelude II) Fugato III) Coda vom Oktoberfest aus wunderbar. Musikalisch eine ganz andere Baustelle: 70er Metal könnte man sowas nennen. Blue Oyster Cult treffen auf Iron Maiden treffen auf Led Zeppelin (Die Strophe klingt sowas nach dem Ende von Stairway To Heaven! ^^). Und irgendwie passt das alles gut zusammen, auch mit dem Krächz-gesang. Dann wartet der Refrain wieder mit einem ziemlich coolen Klavierthema auf (Beim 3. Mal sogar mit ziemlich geiler Keyboard-Meldoie dazu). Im Gegensatz zu den anderen Stücken schaffen es Sigh dabei auch, mal nicht wie ein hyperaktives Kind bei 2 Litern Cola vorm Pokemon-Marathon zu wirken, sondern schaffen es tatsächlich, jedes musikalische Element in ein stimmungsvolles und vor allem funktionierendes Gesamtbild einzufügen, und das obwohl immer noch üver all viel passiert, wo nur viel passieren kann. Über den Song hinweg wird das ganze musikalische Gebilde zunehmend düsterer, es geht von den 70s langsam in neoklassisch anmutende Gefilde und bei ca 6:00 findet man sich in eienr bedrohlichen Landschaft aus Orgelsounds, verfemdeten Klavierklängen und allerlei undefinierbarem wieder. Durch die Kopfhörer wandern die Sounds hin und her und man ist dem Song an dieser Stelle tatsächlich komplett ausgeliefert, während nach und nach ein Element nach dem anderen hinzugefügt wird. Leider endet der Song an dieser Stelle, als sich die Spannung zu einem Hochpunkt gesteigert hat mit den Worten „I’m sorry, but I have to go“ und da kann ich es Sigh irgendwie nicht verzeihen, dass sie den Faden jetzt nicht mehr weitergesponnen haben. Schade eigentlich, bis jetzt der beste Song… Aber da hätte man ruhig mehr als 8 Minuten draus machen können. (8/10)

    Fazit: Nachdem Sigh mich, vor allem nach den ersten Hördurchgängen, vorerst noch ratlos zurückgelassen haben, wurde der Eindruck nach und nach positiver. Leider muss ich, vor allem beim ersten Song noch feststellen, dass mir vieles einfach zu überladen klingt. Aber vor allem mit dem letztem Stück ihres Samplerbeitrages haben sie mich nochmal überzeugt (auch wenn ich ihnen den plötzlichen Abbruch des Songs echt übel nehmen muss ^^)

    (6+7+8)/3 = 7/10

    Coil

    Zugegebenermaßen bin ich schon ein paarmal über den Bandnamen Coil gestolpert, habe mich aber mit ihrer Musik bis zum Erhalt des Samplers noch garnicht auseinandergesetzt. Rückblickend finde ich es auch schön, dass sich das durch den Sampler geändert hat.
    last.fm teilte mir mit zu Beginn meiner Re3cherche mit, dass es sich bei Coil um ein Avant-Garde/Neofolk/Ambient-Projekt handelt. Interessant genug schonmal. Und ab dafür:

    Dark River ist der erste Song der Auswahl. Einleitend führt ein irgendwie metallisch klingender Synthesizersound in verträumte und intensive Ambient-Klangwelten. Es kommen recht früh im Song (zumindest für Ambient-Verhältnisse) weitere Klangflächen, dezente Perkussion und verhallte Gitarrenklänge hinzu. Es passiert also noch verhältnismäßig viel, wir sind also noch nicht im völligen Forever-Alone Darkambient. Es ist auch garnicht so einfach, zu beschreiben was hier passiert, da solche Musik vorrangig von ihrer Atmosphäre und nicht von kompositorisch erzeugten Spannungsbögen lebt, sondern von einzelnen Soundkomponenten, die nach und nach hinzugeschaltet und sukzessiv verändert werden. Dadurch entführen Coil in eine zwar düstere, aber keineswegs bedrohliche Welt. Man fühlt sich, als würde man nachts auf einer Waldlichtung um ein Feuer sitzen und in den Sternhimmel blicken, während man langsam in einer andere Welt transzendiert. Ich unterstelle an dieser Stelle, dass das auch das Ziel war, und dies wurde um ein vielfaches gelungener erreicht, als ich es gerade mit meinem stümperhaften Ausflug in die Amateurpoetik versucht habe zu umschreiben. So etwas überlassen wir lieber Nik. 🙂 (9/10)
    Solche Titel wie Red Birds Will Fly Out Of The East And Destroy Paris In A Night schaffen es jedes Mal, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. ^^ Der Aufbau des Songs funktioniert nach einer ähnlich Formel wie die des Vorgängers: stetige dezente Veränderung tragender Klangelemente, während immer wieder neue Aspekte dem Klang hinzugefügt werden. Hier ist die Ausführung allerdings eine grundsätzlich Andere: zum Einen ist der Song fast doppelt so lang (12:40), zum anderen minimalistischer arrangiert. Andererseits lebt der Song von einem recht einfachen und lebhaften (und ziemlich coolen) Synthesizerthema, das aber gefühlt alle Frequenz- und Effektschleifen durchläuft, die so ein Gerät zu bieten hat. Somit wird das Thema immer wieder verändert und entfremdet, so dass es dabei stetig transzendiert. Ein fast schon philosophischer Ansatz. ^^ Man erwartet fast schon, dass jeden Moment ein Stampfbeat dazukommt, aber stattdessen kommen und gehen immer wieder verschiedene Soundeffekte und Klangflächen, die den Sound eine Weile bereichern und danach wieder alleine durch den Raum wabern lassen, wobei im Laufe des Stücks immer wieder alte Bekannte wieder auftauchen. Gegen Ende bewegt sich der Song dann immer mehr auf eine Noise-Wand zu und das Stück wird riiichtig verspult bis verstörend/verwirrend, bis das Haupt-Thema urplötzlich wieder ganz alleine dasteht und leise wieder dahin verschwindet, wo es herkam. Toll! (9/10)
    Amber Rain verfolgt da schon einen anderen Ansatz. Nicht nur ist es mit etwas mehr als 5 Minuten der kürzeste Song, sondern enthält auch Gesang. Diese Kombination aus monotoner Synthesizer Melodie, verhaltener Gitarre und melancholischem Gesang erinnern mich im Ansatz an düsterere Natural Snow Buildings, auch wenn die – so wie ich das bis jetzt raushören konnte – typischen Coil-Merkmale weiterhin erhalten bleiben. Ui, bei 2:30 kommt ein – ich glaube, es ist ein – Saxophon hinzu, das sich mit seinem ungewöhnlich warmen Sound super in das Ambient-Dickicht einfügen kann. Im Vergleich zu den anderen beiden Songs ist das hier definitiv der straighteste, auch wenn er natürlich weit davon entfernt ist, irgendwie noch normal zu wirken. (8/10)

    Fazit: Doch, Coil haben mir gut gefallen. Ambient ist sowieso so ein Genre, für das man mich begeistern kann, auch wenn es immer etwas schwerer ist, darüber zu schreiben und es sowieso keine Musik ist, die man grundsätzlich in jedem Moment hören kann. Wirklich aussetzen kann ich auch nichts, also: Toll! 🙂

    (9+9+8)/3 = 8,666usw = 9/10

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    dentarthurdentP zur Vier zum Z zur Eins Trink ein Bier aber nicht meins F zur Eins zum S zur Sieben den P4z1f1s7 den musst du lieben!
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    chugchug

    Registriert seit: 19.05.2012

    Beiträge: 634

    Ich habe ja das Vergnügen mit dem Sampler von xToolx. Irgendwie ist dieser Umstand recht witzig, da bei dem letzten Battle er meinen Sampler bekommen hat, aber mir ist das völlig recht. Schliesslich sind mir bis auf Grails sämtliche Bands des Samplers bekannt und von 3 habe ich auch Tonträger hier stehen.
    Dennoch heißt das nicht,dass ich hierbei einfach locker meinen Text hinklatsche. Denn 120 Minuten Musik müssen auch erst einmal verdaut werden, um sie in Worte zu fassen.
    Den Anfang machen Cult Of Luna.

    1. Ghost Trail (Eternal Kingdom, 2008)
    Von der Band kenne ich das diesjährig erschienene „Vertikal“. Dieses ist für mich ein solide-gutes Album, jedoch mit etwas geringer Langzeitwirkung, da das Stilmittel der Monotonie ein wenig zu sehr ausgereizt wurde für meinen Geschmack.
    Bei Ghost Trail habe ich dann einen ebenfalls recht monotonen Songaufbau erwartet, doch ich wurde ziemlich überrascht.
    Wie es sich für einen Longtrack gehört baut dieser sich erst etwas auf. Es wird zunehmend lauter, die Instrumente bringen immer mehr Melodie rein und nach einiger Zeit setzt auch der Gesang ein. Zu diesem muss ich sagen, dass ich bei meinem ersten Kontakt mit der Band etwas verwundert war von dem Gesang, da er ziemlich untypisch klingt im Vergleich mit dem allgemein verbreiteten Growl. Doch dieser ist recht passend zu der Musik.
    Im Laufe des Liedes wechseln sich dann absolut tolle Melodien mit tonnenschweren Riffs ab, jedoch werden hier immer wieder kleine Details eingebaut, welche den Song interessant halten.
    Nach der Hälfte des Liedes setzt dann ein Breakdown ein, welcher vor allem durch seine mächtige Bassline überzeugt und anschliessend in einem melodiösen,ruhigen Part mündet. Würde man nicht auf die Spieldauer des Liedes achten könnte man davon ausgehen, dass der Song nun vorbei ist, doch auf abrupte Weise setzt noch einmal ein sehr grooviges Riff ein,welches mir durch seinen Rhythmus ein kleines Polka Gefühl vermittelt (was absolut nicht negativ gemeint ist!). In den letzten Minuten wird das Riff immer schneller, bis es dann ebenso abrupt wieder endet. Manch einer mag argumentieren, dass ein Fade-Out hier auch sehr gut funktioniert hätte, doch meiner Meinung nach verstärkt das abrupte Ende die Wirkung des Liedes noch einmal.
    9/10

    2. In Awe Of (Vertikal, 2013)
    So und hier sind wir dann auch schon bei dem Album von der Band, welches ich kenne. Wo ich nun einen Song vom direkten Vorgängeralbum kenne kann ich deutlich sehen, wie sehr die Band sich weiterentwickelt hat bzw. mit welchen Mitteln sie versucht, ihr Songwriting zu erweitern/verändern, ohne die Trademarks über Board zu werfen.
    Somit findet sich weiterhin das charakteristische Geshoute des Sängers in Kombination mit den schweren Riffs und schönen Melodien wieder.
    Die Veränderungen findet man hierbei eher in der Atmosphäre des Liedes und dem, was eher im Hintergrund geschieht. Hat Ghost Trail einen recht warmen und fröhlichen Klang für mich gehabt, so ist In Awe Of ein tiefgrauer und trister Brocken geworden, der in geringen Mengen auf Monotonie setzt. Des weiteren gibt es elektronische Einflüsse zu hören, die jedoch kaum auffallen wenn man sich nicht auf das Lied konzentriert. Dies finde ich relativ interessant, denn durch das ziemlich eingängige Riff und der Melodie funktioniert dieses Lied auch, wenn man es nebenbei hört, wächst aber zu voller Stärke, wenn man sich vollends auf dieses konzentriert.
    Insgesamt gefällt mir auch dieses Lied ziemlich gut, wenngleich ich auch das Element der Monotonie für ein wenig zu ausgereizt empfinde. Ich selber hätte von dem Album Vertikal auch eher The Weapon oder Passing Through gewählt, was jedoch nicht heißen soll, dass In Awe Of schlecht wäre.
    7,5/10

    3. Finland (Somewhere Along The Highway, 2006)
    Und der letzte Cult Of Luna Track. Ich hab mich ehrlich gesagt ein wenig schwerer getan mit diesem als mit den anderen beiden. Natürlich kann man hier deutlich die gleiche Bandhören, doch dieser Song ist nicht ganz so catchy wie die anderen beiden. Was bedeutet, dass man diesen Song nicht einfach so im Hintergrund laufen lassen kann.
    Der Song ist etwas roher, ich höre ein kleines bisschen Crust heraus. Zwischendrin gibts auch noch einen jazzigen, leicht Shoegaze-angehauchten Part, der mich ein wenig an die letzte Lantlôs erinnert. Ansonsten wird auch hier das mittlerweile bekannte Programm aufgefahren, welches bei aufmerksamen Hörern natürlich auch wieder funktioniert. Zwischendrin gibt es dann nochein paar „weirde“ Geräusche, die ich persönlich aber sehr cool finde und dem Song atmosphärisch durchaus unterstützen.
    Prinzipiell kann man also sagen, dass der Teufel im Detail steckt. Das scheint für Cult of Luna aber eine allgemeingültige Formel zu sein.
    Mir gefällts jedenfalls und ich werde bei Gelegenheit, und wenn ich mal etwas Geld übrig habe, dann sicherlich auch den Backkatalog der Band anschauen. Genügend Variation scheinen die Schweden ja zubieten.
    8,5/10

    4.Schism (Lateralus, 2001)
    So und weiter geht es mir der Band, die ich schon eine halbe Ewigkeit kenne aber zu der ich noch nie Zugang gefunden habe.
    Tool machen auf diesem Sampler ihren Einstand mit Schism, der ersten Single von Lateralus.
    Der Song beginnt mit ein paar Akkorden, die mich vom Sound her an Stretchmarker vom letzten Baroness Album erinnern (Green). Kurz danach werden die Akkorde dann von ein einigen Singlenotes ersetzt, die eine tribalartige Stimmung vermitteln. Schon nach gut 30 Sekunden wage ich mir das Urteil zu erlauben, dass die Truppe hier einen wahnsinnig eigenständigen Sound fährt und ich weiß auch, warum Soen, deren Debut ich das letzte Jahr ziemlich abgefeiert habe, von vielen Leuten als Tool-Kopie kritisiert wurden.
    Prinzipiell ist dieser Song relativ ruhig und ist trotz der krummen Takte, bei denen ich zu faul war selber mitzuzählen,ziemlich entspannend.
    Ich schätze auch einfach mal, dass dies der Grund ist, warum Tool so erfolgreich sind trotz des komplexen Songwritings. Die Band drängt ihre Komplexität nicht auf.Stattdessen bieten sie diese nur an.
    Man kann wohl Tool hören, ohne irgendeine Ahnung von Musik zu haben oder sich mit der Musik dieser Truppe großartig auseinander zu setzen. Wer dies aber tut, dem wird eine Wundertüte voller Überraschungen geboten.
    Nach dem hören dieses Songs verspüre ich das Bedürfnis, mir noch den Rest des Albums zu geben. Ich denke, dass der Song an sich zwar sehr gut ist, aber im Albumkontext sein volles Potenzial entfaltet.
    Doch trotz diesen Umstands gibt es von mir eine gute
    9/10

    5.Forty Six & 2 (AEnima, 1996)
    Nach dem äußerst gut gelungenen ersten Song von Tool, so muss ich gestehen, dass dieser hier mich ein wenig enttäuscht hat.
    Nachdem ich bei Schism schon nach 30 Sekunden “BoahGeil!“ gedacht habe, weiß ich bei diesem hier nach ca. 10 Durchläufen noch nicht, was ich davon halten soll, geschweige denn wie ich es bewerten soll. Der Grund dafür ist, dass hier die allgemeine Stimmung des Tracks durchaus anders ist, und man streckenweise denkt, dass die zwei Tracks von jeweils 2 unterschiedlichen Bands eingespielt wurden.
    Gitarre und Gesang erinnert mich hierbei nämlich etwas an die 90er Nu-Metal Phase. Teilweise fühle ich mich bei diesem Song an frühe Korn und Deftones erinnert, stellenweise muss ich auch an das Drowning Pool Debüt denken.
    Ich mach ja keinen Hehl daraus, dass ich dieses ganze Nu-Metal Zeug damals ziemlich abgefeiert habe, aber bei diesem Song zündet das Ganze bei mir einfach nicht. Lediglich die Drums finde ich völlig überragend, die sich dynamisch und abwechslungsreich zeigen.
    7/10

    6.Lateralus (Lateralus, 2001)
    Hier habe ich es dann mit dem Titeltrack von dem Album zutun, von dem auch Schism entstammt.
    Nachdem mich der vorige Track doch ein wenig enttäuscht hat, folgt hier ein Hammer, der seinesgleichen sucht.
    Lateralus ist manch einem sicher auch dadurch bekannt, dass in den Taktfolgen der ersten Songhälfte die Fibonacci-Sequenz teilweise durchgekaut wird.
    Dass eine Band es schafft, dies in einem musikalisch-harmonischen Kontext stimmig umzusetzen ist eine wirklich unglaubliche Leistung.
    Auch dieserSong hat wieder einen Haufen an Einflüssen, die sich beispielsweise durch die tribal-ähnlichen Drums, dem proggigen Rocksound oder auch einen funkig-bluesigen Gitarrensolo offenbaren. Doch eigentlich habe ich gar keine Lust das Lied Stück für Stück auseinander zu nehmen. Ihr dürft das Ding gerne selber erkunden. 😉
    Besonders positiv fällt mir dieses Lied durch den stetigen Spannungsaufbau auf, der dann plötzlich durch einen Break in der Mitte unterbrochen wird.
    Dies hat einen tollen Überraschungseffekt und macht auch nach mehrmaligen Durchgängen noch Spass.
    Auch ist der Gesang meiner Meinung nach durchaus zu loben, der hervorragend mit dem Spannungsaufbau durch die Instrumentalfraktion mitzieht.
    Grandioser Song, bisher der beste auf dem Sampler. Wobei unser Tool mir mit Rhyacian einen weiteren Song auf diesen Sampler gepackt hat, bei dem ich höchstwahrscheinlich die gleiche Note geben werde.
    10/10

    7. Soft Temple (Burning Off Impurities, 2007)
    So, und weiter geht es, dieses mal mit Grails. Der einzigen Band des Samplers, die ich nicht kenne.
    Dieser Song startet ziemlich ruhig und eher handzahm. Nur sehr langsam kommt Tempo auf, und weitere Klangfarben setzen eher bedächtig ein. Der Sound selber schiebt mir Bilder des nahen Ostens in den Kopf, es erinnert mich so ein wenig an die Instrumentals von Nile oder Karl Sanders selbst.
    Später wenn der Song etwas mehr Fahrt aufnimmt fühle ich mich auch ein wenig an Swans erinnert, die Art und Weise wie die Musik strukturiert ist erinnert stark an das, was der Herr Gira auf seinen Alben fabriziert.
    Ist die Klimax einmal erreicht, so flacht das Lied dann auch schon wieder ab und endet nach kurzer Zeit.
    Für das Ohr war dies durchaus angenehm zu hören. Doch ehrlich gesagt fehlt mir etwas, wodurch der Song sich schnell festsetzt. Dabei meine ich nichtmal sowas wie einen roten Faden, denn das hat der Song schon und auch den Sound erkennt man wieder. Doch mir fehlt einfach eine Melodie, die sich im Kopf festsetzt. Sowas ist für mich bei instrumentaler Musik absolut essentiell.
    Zwischendurch kann ich mir sowas gut geben, es ist ziemlich entspannend und bietet auch eine nette Abwechslung zu der Musik, die ich sonst höre. Auf Albumlänge könnte ich mir das jedoch nicht geben.
    6,5/10

    8. Belgian Wake-Up Drill (Black Tar Prophecies, 2006)
    Hier verspricht der Titel ziemlich viel Krach. Dem ist aber nicht so.
    Der östliche Einschlag, welcher den vorigen Titel prägte, ist hier nur noch geringfügig vorhanden. Stattdessen dominiert ein fuzziger Bass, welcher das Lied trägt. Dazu treten dann sanfte Klänge auf, die an ein Glockenspiel erinnern.
    Durch den eher trockenen und dreckigen Sound fallen mir auch hier wieder Assoziationen ein. Dieses mal befinde ich mich in einer sengend-heißen Wüste wieder, überall Sand und keine Oase in Blick.
    Obwohl dieses Bild recht deutlich für mich ist, so muss ich sagen, dass dieser Track zu einem großen Teil einfach an mir vorbei rauscht. Als ich angefangen habe den Text für dieses Lied zu schreiben wusste ich auch erst gar nicht, was ich überhaupt schreiben sollte. Einfach weil ich nach dem Durchlauf, den ich direkt vorher hatte, schon wieder das komplette Ding aus dem Kopf hatte.
    Das, was ich bei dem vorigen Lied bemängelt habe, fällt hier noch viel deutlicher auf. Nichts, was sich im Gedächtnis festsetzt. Keine Melodie, kein Break, keine Hook oder sonstwas, an das ich mich erinner. Da ist nur dieser staubtrockene Sound, aber wenn ich mich versuche an diesen zurückzuerinnern dann hör ich in meinem Kopf einfach nur Fuzzmatsche.
    4/10

    9. All The Colors Of The Dark (Deep Politics, 2011)
    Und das letzte Lied von Grails.
    Auch hier hat das Lied wieder einen anderen Grundton. Denn nun befinde ich mich…. na wer kommt drauf? Im Mittelalter!
    Zumindest bringen mir einige Melodielinien diese Assoziation in den Kopf. Tatsächlich könnte ich mir gut vorstellen, dass dieses Lied als Hintergrundmusik für einen Film im Stile von Games of Thrones funktionieren würde. Und wo ich gerade schon bei Filmen bin: Als ich mich im Internet über die Band erkundet habe, habe ich herausgefunden, dass dieses Lied wohl ein Cover von einem Soundtrack ist. Der Film, aus dem dieser Soundtrack angeblich stammt hat jedoch so ziemlich gar nichts mit dem Mittelalter zu tun…naja.
    Ich merke grade, dass mir schon wieder der Gesprächsstoff ausgeht und ich wieder in die Phrasendrescherei übergehe. Denn auch hier besteht wieder das Problem, dass mir ein Moment fehlt, durch den ich mir das Lied nochmal anhören möchte. Lediglich diese mittelalterliche Melodie ist mir im Kopf geblieben, sonst war der Rest schon wieder weg.
    Scheinbar ist diese Band einfach nichts für mich. Oder einfach nur deren Musik?
    Wie gesagt, mir fehlen irgendwelche erinnerungswürdigen Momente, ein Spannungsbogen wäre auch nicht verkehrt, welchen ich nur im ersten der drei Lieder finden konnte.
    Die Musik verursacht zwar kein Ohrenbluten, ist aber für mich absolut nichtssagend. Würde sie im Hintergrund laufen, dann würde sie mich nicht stören, aber auffallen auch auf keinen Fall.
    Schade.
    5/10

    10. From Sinking (Oceanic, 2002)
    Mächtige Gitarrenwände drücken mir aus den Boxen entgegen. Wie eine Welle versuchen sie, mich unter sich zu begraben.
    Auf ihrem 2. Album Oceanic haben sich Isis dem Konzept des Ozeans verschrieben, dazu gehören durchaus die oben beschriebenen Soundwände. Man könnte dies schon als ein Markenzeichen der Band bezeichnen, denn diese treten auch auf den späteren Werken der Band auf.
    Isis ist ja eine Band, welcher unser Tool ziemlich gerne mal in den Himmel lobt. Aber warum auch nicht? Die Band hat durchaus ihre Qualitäten, die man auch auf dem hier gewählten Lied gut hören kann. Wird man erst noch unter Soundwänden erdrückt, so wird das Lied immer wieder von ruhigen, entspannten und atmosphärischen Zwischenstücken unterbrochen, die sich jedoch nahtlos in das Songwriting einfügen. Man kann die Spielfreude der Truppe regelrecht hören.
    Und das führt dann dazu, dass es eine Menge kleiner Details gibt, die man erst bei genauem Zuhören entdeckt.
    Was mir ein wenig Probleme macht, ist eine passende Bewertung für das Lied. Denn in meinen Augen waren Isis nie eine Band, die man aufgrund eines einzelnen Liedes bewerten konnte, oder deren Lieder man alleinstehend bewerten könnte.
    Ich hatte immer den Eindruck, dass die Musik nur auf Albumlänge ihre volle Wirkung entfaltet und jedes Lied seinen Teil dazu beiträgt.
    Da ich das Album aber kenne gibt es von mir:
    9/10

    11. Hive Destruction (The Mosquito Control, 1998)
    Gehen wir doch mal etwas weiter in die Vergangenheit der Bandgeschichte, noch bevor sie ihr erstes Album veröffentlicht haben.
    Hier setzt die Band deutlich mehr auf Brachialität anstelle von Atmosphäre oder Details. Auch der Gesang wirkt viel aggressiver als auf den späteren Veröffentlichungen.
    Was mir bei diesem Lied äußerst gut gefällt ist der Mittelteil, einige kurze Licks eingestreut werden und das Lied auflockern und für Abwechslung sorgen. Ansonsten ist dies für Isis eine ungewohnt straighte Nummer, die auch eine vergleichsweise kurze Spielzeit von 4 Minuten und 10 Sekunden hat.
    Was mir ein bisschen missfällt ist der Sound. Dieser ist mir ein wenig zu dünn und zu „fuzzig“.
    Aber abgesehen davon gefällt mir auch diese Seite der Band ganz gut. Mit besserem Sound wäre aber noch etwas mehr drin.
    7/10

    12. Altered Course (Panopticon, 2004)
    Panopticon wird von vielen Leuten ja als das Isis-Album schlechthin bezeichnet. In den ganzen Durchläufen, die ich dem Album bisher gegönnt habe, habe ich es auch nie bereut, ausgerechnet diese Scheibe einzulegen. Ein ausgesprochen gutes und sehr durchdachtes Album, welches einen absolut großartigen Spielfluss hat und vor allem durch seine Atmosphäre überzeugt. Dennoch gehöre ich zu der Gattung, die das letzte Album (Wavering Radiant) vorzieht, einfach da es ein kleines bisschen eingängiger ist.
    Mit Altered Course habe ich hier das längste Stück von dem Album, welches immerhin stolze 10 Minuten aufweist. Dazu kommt noch, dass dies ein Instrumental ist. Ein wunderschöner Gitarren- und Basssound schwebt über einem hypnotischen Beat und lädt zum Tagtraum ein. Bei dem Sound selber mache ich viele Assoziationen mit einer Flugreise oder einer Reise durch das Weltall. Prinzipiell passt diese Assoziation auch ganz gut zu dem Cover-Artwork des Albums.
    Lange Zeit habe ich auch hier überlegt, wie ich das Ding bewerten soll. Einerseits ist da wieder der Aspekt mit dem kompletten Album, andererseits langweilen mich diese Art von Instrumentals als alleinstehende Songs etwas.
    Da ich jedoch auch hier wieder das Album kenne und ich daher weiß, dass das Lied im Albumkontext absolut richtig platziert ist, gibt es auch hier eine hohe Bewertung.
    9/10

    13. Rhyacian (Untimely Meditations) (Precambrian: Proterozoic, 2007)
    Aufgrund der wirklich starken aktuellen Veröffentlichung sind the Ocean quasi in aller Munde. Doch für viele Leute stellt das 2007 veröffentlichte Doppelalbum Precambrian das Maß aller Dinge dar.
    Ohne jetzt eine Wertung zu dieser Aussage zu machen: Das Ding ist verdammt anspruchsvoll und benötigt wahnsinnig viel Aufmerksamkeit.
    Ist die erste CD Hadean / Archean noch einigermaßen gut zu verdauen, da die Musik auf dieser aus ziemlich viel Geprügel besteht, so geht die „Band“ (in Ausführungszeichen, da extrem viele Musiker an diesem Projekt beteiligt waren) auf Proterozoic einige Schritte weiter.
    Rhyacian bietet daher auch alle Elemente, welche diesen Teil des Albums ausmacht. Einerseits sind da absolut brachiale Gitarrenwände und ebenso aggressive Shouts, andererseits gibt es beruhigenden Klargesang, elektronisch angehauchte Momente und es ist sogar eine Violine zu hören.
    Prinzipiell bietet der Song einen absoluten Overkill an Ideen. Doch tatsächlich schafft die Gruppe es, all diese Ideen in einen wirklich überzeugenden Song zu bündeln.
    Precambrian ist ein Album, welches ich zu großen Teilen nicht verstehe, das mich noch nicht richtig gepackt hat, wo mir teilweise die Momente fehlen, die sich im Gehör festsetzen. Doch dieses einzelne Lied hat all das.
    Vielleicht werde ich in ein paar Jahren auch noch den Rest des Albums begreifen.
    10/10

    14. Killing The Flies (Aeolian, 2005)
    Huch, was ist denn hier passiert?
    Die Gruppe geht hier äußerst geradlinig zu Werke, vor allem aber sehr aggressiv.
    Dabei klingt das Lied teilweise wie das Produkt von einer TechDeath Gruppe, die mit einer Metalcore Band gejammt hat.
    Schnelle und verschachtelte, gleichzeitig aber sehr melodische Gitarrenläufe begleiten dieses Lied, dazu ballern die Drums unerbittlich.
    Insgesamt hat dieses Lied einen deutlich ausgeprägteren Hardcore Anstrich als die restlichen Sachen, die ich von der Band kenne.
    Insgesamt eine recht straighte Nummer, die dennoch viel Abwechslung bietet und einige wirklich grandiose Riffs bereit hält.
    Mir gefällt es!
    8/10

    15. Queen Of The Food-Chain (Aeolian, 2005)
    Und dann geht es doch auch direkt weiter mit der Prügelei.
    Was im Laufe dieses Songs auffällt ist, dass hier die Band deutlich stärker ihre progressive Seite auslebt.
    So gibt es nach 2 Minuten des Liedes einen sehr ruhigen und atmosphärischen Part. Auch danach tritt nochmal eine kurze Verschnaufpause ein.
    Ansonsten macht das Lied in der Manier weiter, mit der es auch angefangen hat, bis es dann mit einem beschwörenden Chor endet.
    Prinzipiell kann ich hier auch nicht mehr sagen, als zu dem ersten Lied von Aeolian. Die Band geht halt deutlich aggressiver zu Werke und auch ein wenig straighter.
    Während der Vorgänger noch mit sehr coolen Riffs bei mir gepunktet hat, hat mir hier die größere Abwechslung gut gefallen.
    8/10

    Fazit:
    So dann bin ich nun durch mit dem Sampler.
    Anhand der Beurteilungen kann man wohl auch sehen, dass mir das Ding ziemlich gut gefallen hat und dazu nicht mal einen Totalausfall für mich hatte.
    Bis auf Tool hatte ich dafür zwar keine großartige Neuentdeckung, aber es schadet ja auch nicht, einfach mal ein paar hohe Bewertungen rauszuhauen? 😛
    In dem Sinne bedanke ich mich bei xToolx und ich hoffe, dass dir meine Bewertungen auch zusagen. :haha:

    --

    also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehen.
    #6847605  | PERMALINK

    Delirium

    Registriert seit: 05.10.2007

    Beiträge: 9,146

    Viva Necro, Viva, Necro, Viva Necro…
    Mein Hip-hop und Rap-Repertoire ist nicht sonderlich groß bislang. Dazu gehören dann Interpreten wie Cubbiebear, Doomtree, Dälek und Atmosphere. Jetzt hat der liebe Nezy mir eine kleine Auswahl von Necro zusammengestellt, den ich nur vom Namen her kenne, und ich habe eine gespaltene Meinung hierzu. Los geht’s mit dem oben schon teilweise „zitiertem“ Song „Viva Necro“. Das Teil kommt einfach völlig cool daher und bleibt im Ohr hängen. Simpel aber absolut effektiv; ich denke mehr kann man zu dem Song kaum sagen.
    asBESTos“ kommt irgendwie ganz anders daher. Aggressives Gerappe, eine bedrohliche Melodie und ein Refrain gefüllt mit bösen Beleidigungen. Ganz netter Song, aber auf Dauer wär mir das wohl zu einförmig. Da tut sich einfach zu wenig.
    Der letzte Teil des Necro-Teils verspricht dann mit „Insaeneology“ wieder etwas mehr. Der Albentitel „Metal Hip Hop“ lässt mich zunächst mal an Limp Bizkit-Murks denken, aber das ist jetzt doch wieder was völlig anderes. Ich habe mir den Song das erste Mal angehört und mich gewundert, warum das stellenweise wie späte Obituary klingt. Als Nezy mir dann auf meine Rückfrage antwortete, dass ich mich da nicht wirklich wundern müsse und dass Necro ja ein ganzes Album mit diversen Metal-Interpreten gemacht hat, fiel es mir auch wieder ein. Das hatte ich schon mal irgendwo gelesen. Die Idee finde ich gut, solange sie gut umgesetzt wird und an „Insaeneology“ erkennt man genau wie sowas richtig gut funktionieren kann. Hätte ich nicht gedacht.
    Insgesamt: Gute Ideen, nichts was ich dauernd hören wollen würde, nicht abgeneigt mehr Songs anzuhören, es lebe Necro. 🙂

    90s-hiphop. Niggaz.
    Und womit geht es weiter? Mit Gang Starr geht es weiter. In alle Richtungen hoch gelobt und das sogar in einem gewissen absolut elitären Metal-Forum. Mit „Royalty“ gehen sie nun in die erste Runde in meinen Gehörgängen. Ein recht monotoner Beat stampft vor sich hin, ein bisschen nahezu müde wirkendes Gerappe folgt und wird irgendwann von einem einprägsamen Refrain unterbrochen. Ein Sprach-Sample und damit auch der Übergang in den nächsten Song „Above The Clouds“ folgen.
    Das klingt doch irgendwie schon spannender. Der Beat bleibt monoton und nicht besonders anspruchsvoll, aber irgendwie wirken sowohl Rapper als auch Songführung gleich etwas wacher. Leider ist das aber auch nur der erste Eindruck; nach zwei Minuten wird das doch irgendwie etwas langweilig.
    Zum Abschluss setzt Nezy mir noch den Titelsong des Albums „Moment of Truth“ vor. Ich frage mich warum Gang Starr immer alles so in die Länge ziehen müssen ohne wirklich auf einen gewissen Punkt zu kommen. Es wiederholt sich irgendwie wirklich alles: Die Melodie zieht sich durch den ganzen Song, keine Variation im Beat. Schade eigentlich, ein schlechter Rapper ist das ja nicht wirklich.
    Insgesamt: Mehr erwartet, wirkt insgesamt sehr müde, deshalb bestimmt gut zum einschlafen. Nun steinigt mich, ihr Gang Starr Hörer.

    --

    Ich meineseits finde [COLOR=#ff0000]Black Metal[/COLOR] ziemlich krass und düster , langweilt aber meinermeinug auf dauer. Die erste von Behemooth ist zu empfehlen.
    #6847607  | PERMALINK

    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    so damit die rumheulerei nicht weiter geht strukturiere ich die sache ein klein wenig

    Band : Dimmu Borgir
    Lied : Alt Lys Er Svunnet Hen
    das oben genannte lied dieser beschaulichen metalgröße aus dem fernen norwegen besticht durch eine sehr schönes klavier intro was aber auch schon das einzig schöne an dem ganzen song ist.ab dann gibts alle trademarks die ich an dieser art von musik hasse.scheiss produktion + noch viel gruseligeren drums.das einzige was den song nach dem schönen intro noch etwas versucht zu retten sind die keyboards.sagen wir……..

    2/10

    Lied : Mourning Palace
    das wohl bekannteste dimmu borgir lied seid sonnenbank flavor.spass beiseite.es hört sich einfach schon viel runder und (für diese art von musik)eingängiger an als sein vorgänger.diese symphatischen kapelle aus dem hohen norden beweisst hier mit das sie in den focus der allgemeinen musikmedien will und ihre seele dem teufel verkaufen wollen für koks,nutten und erfolg.ne im ernst was soll ich dazu schreiben?den song kennt wohl jeder.und im gegensatz zu lied nummer 1 hat es keinen totalausfall beim sound

    6/10

    Lied : Kings of the Carnival Creation

    öööööhh….ich schau erstmal mike and molly.das war jetzt zuviel satansmusik für mich

    --

    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
    ebay kaufen! amon amarth,kreator,atrocity,slayer,anthrax,dimmu borgir [COLOR=#ff0000]über land und unter wasser habe ich mein glück gesucht[/COLOR]
    #6847609  | PERMALINK

    tonitasten

    Registriert seit: 13.08.2011

    Beiträge: 1,998

    Das Beste der Besten Vol. 2 – Writhe´s Sampler

    Mir wurde die besondere Ehre zuteil, mich mit Writhe´s Sampler befassen zu dürfen. Das mir einige Bands schon bekannt sind und ich diese Art von Rock und Metal, die Writhe als für sich prägend erachtet, sehr zusagt, bringt schon mal eine gute Ausgangssituation mit sich. Writhe hat seinen Sampler in klassischen Dreierblöcken (1 Interpret- 3 Songs), bestehend aus A Silver Mt. Zion, Sólstafir, Tragedy, Urfaust und Kyuss eingeteilt, aber um die Spannung aufrecht zu erhalten, werde ich pro Band erstmal je einen Song bewerten, da sich das auch vom Aufbau des Tapes durchaus anbietet.

    A Silver Mt. Zion – Blown-Out Joy From Heaven´s Mercied Hole

    Diese Band verbinde ich irgendwie mit der Band Godspeed You! Black Emperor. Da müssten auch ein paar Mitglieder bei A Silver Mt. Zion mit dabei sein, wenn ich mich nicht täusche.
    Der Aufbau mit den eher gezupften Cello, den sich aufbäumenden Streichern, den hellen, klaren Piano, trägt eine gewisse Wehmut mit sich, welche sich für verregnete Herbsttage optimal eignet. Das Ganze hält durch das Hinzukommen akustischer Instrumente, schneebesenähnlichen Schlagzeug und verschiedener Pianovariationen die Spannung aufrecht. Nach und nach wird die Dramatik des Tracks allmählich erhöht. Das Pianoschläge verhärten sich, die Streicher treten lauter und etwas dissonanter in den Vordergrund. Förmlich kann man in dieser Melancholie versinken. Der Song gibt einen das Gefühl, aus den Fenster zu schauen und den Regen beobachten zu wollen. Kann man eventuell auch nur dann hören, wenn man sich schon sehr schwermütig fühlt. Aber gerade dadurch macht der Song einen sehr gelungenen Eindruck auf mich.

    Sólstafir – The Underworld Song

    Diese Band ist mir schon bekannt, gerade durch ihr letztes Album „Svartir Sandar“, das ich sehr schön finde. Dies ist sicherlich ein älterer Track, schon alleine wegen der schnelleren Ausrichtung.
    Der Song drängt durchaus präzise nach vorne. Und gerade der Gesang droht sich bald vor Verzweiflung zu überschlagen. Nur finde ich, hätte man den Song durchaus sinnvoller zu Ende bringen können. Er bricht dann doch sehr abrupt ab, wo man noch eine gewisse Verdichtung der Intensität erwartet hätte. Das machen die restlichen Songs dann doch weitaus besser.

    Tragedy – Eyes Of Madness

    Diese Band ist mir völlig unbekannt gewesen.
    Der Song beginnt schon mal mit einer fetten Sirene, galoppiert vor sich hin und setzt schöne Gitarrenakzente. Der Gesang kommt vergleichsweise heiser und räudig daher. Das Ganze geht natürlich schön nach vorne, sodass ich zwar nicht von sehr hohen Anspruch reden kann, aber für den kurzweiligen Nackenbrecher funktioniert das sehr gut. Ab der Mitte wird die Sache dann mit einen schönen Doom-Part garniert, bevor der Song so endet, wie er begonnen hat. Es pustet mich, wie die Sirene es nun versprochen hat, dann doch nicht so um, aber schlecht heißt auch anders.

    Urfaust – Ein leeres Zauberspiel

    Von dieser Holländertruppe kenn ich auch bisher nur ein paar neuere Tracks. Hier erwartet mich also Black-Metal, der wohl eher Bezüge in die Literatur und Philosophie herstellen will. Scheint ein interessanter Ansatz zu sein. Vom Sound ist das sehr verwaschen, prescht ganz schön nach vorne, aber der chorähnliche, tiefe Männergesang lässt mich eher an den Mephisto höchstpersönlich denken. Auf jeden Fall verspüre ich bei diesen Song irgendwie den Drang, ein klassisches Werk Goethe´s in die Hände nehmen zu wollen. Da passt das hier als musikalische Untermalung sehr gut sogar.

    Kyuss – 50 Million Years Trip (Downside Up)

    Klar kennt man Kyuss, fand die immer top, hab´s aber bisher noch nicht auf die Reihe bekommen, mich mit ihnen genauer zu beschäftigen. Das wird sich aber in naher Zukunft sicherlich ändern.
    Der vorliegende Song klingt schon mal nach Staub, Wüste und Sand. Da möchte man sich lässig in ein Cabriolet aus den 60ern amerikanischer Bauart zurücklehnen, den Highway runterdüsen und die Freiheit genießen. Nach relativ flotten Beginn wird das Ganze auch sehr gemächlich. Instrumental ist das alles unfassbar gut dargeboten. Der Staub in der Stimme, die coolen, verspielten Gitarrentöne, das präzise Schlagzeug und der fette Bass. Das klingt alles, wie in Stein gemeißelt, als wenn die 10000 Jahre nichts anderes gespielt hätten. Genial zeitlos. So ein typischer Song, der für mich die volle Punktzahl verdient.

    A Silver Mt. Zion – Sisters! Brothers! Small Boats Of Fire Are Falling From The Sky

    Wie auch der vorhergehende Song dieses Projektes ist dieser hier wieder akustisch angelegt.
    Der Song wird durch ambiente Sounds eingeleitet und gleitet sanft in das traurige Streicherspiel über. Danach setzt das schöne Klavierspiel ein und die Violinen treten stärker in den Vordergrund. Es baut sich eine elegische, nicht hoffnungslose Atmosphäre auf, die kontinuierlich an Dynamik zunimmt. Der Song wird dann im Verlauf auch nicht mehr groß weiter verändert, er wird durch die ambiente Elektronik im Hintergrund nur noch weiter verstärkt. Auch hier kann man richtig versinken. Eine unfassbar beruhigende, schöne Musik ist das.

    Sólstafir – Ei Vid Munum Idrast

    Ist auf jeden Fall atmosphärischer angelegt, als der erste Song.
    Der Einstieg ist recht stürmisch. Danach setzen aber schöne postrockige Gitarrenkontraste ein, lösen sich allmählich wieder auf, gefolgt von passenden, aggressiveren Passagen, die auch das ein oder andere Solo parat haben. Die postrockigen Gitarrenkontraste kehren danach langsam wieder zurück und lassen sich auch deutlich mehr Zeit. Das Tempo der Akkorde wird kontinuierlich erhöht, danach weicht die Gitarre sanften Pianotönen. Am Ende taucht das postrockige Gitarrenspiel wieder auf, die Pianoschläge werden härter, um in einen interessanten Finale zu münden. Gefällt mir sehr gut vom Aufbau.
    Gerade das die Songs das klassische Aufbauschema oftmals verlassen, macht die Band so außergewöhnlich. Die sehr langen, ausgedehnten Gitarrenpassagen entwickeln dabei oftmals einen Mahlstrom, den man sich schwer entziehen kann. Großartig.

    Tragedy – Beginning Of The End

    Geht lustig und munter gleich Richtung Moshpit, verlässt diesen auch nicht. Die gelegentlichen Gitarrenkontraste lockern das Geschehen etwas auf, in der Mitte holt das Ganze etwas Luft, nur um dann wieder zum moshen zu animieren. Im Grunde verändert sich hier nicht viel. Muss es auch nicht, denn das Ganze ist durchaus partykompatibel und macht ziemliche Laune.

    Urfaust – Der Gottesverächter

    Anders als der vorhergehende Song dieser Kapelle ertönt der Song hier eher durchgängig schleppend. Der Sound ist verwaschen, die Gitarren wirken eher matschig und der Klargesang wird durch undefinierbares Gekeife manchmal aufgelockert. Trotzdem entwickelt der Song eine vordergründig spirituelle Atmosphäre, die auf mich sehr anziehend wirkt. Gefällt mir durchaus.

    Kyuss – Freedom Run

    Auch wieder so ein Grower-Song, den man unbedingt ein mal in seinen Leben gehört haben sollte.
    Beginnt mit verhallten Gitarren- und Stimmenrauschen, bis der coole Bass den Song so richtig einleitet und in Fahrt bringt. Und das scheint hier eine richtig fette Wüstenrally zu sein. Danach ertönen erstmal coole Gitarrenakkorde. Das Schlagzeug schlägt sich präzise durch den Staub und der Sänger fegt wie heißer Wüstensand erstmal so ziemlich alles weg. Bisher ist das noch sehr gemächlich. Ein paar Gniedelsolos setzen danach ein, als wäre es sowieso das Selbstverständlichste der Welt. Das Tempo wird danach etwas rasanter, nur um dann wieder gemächlicher zu werden, damit der Sänger da anfangen kann, wo er aufgehört hat.
    Was soll ich sagen. Das vermittelt halt das Gefühl von unbegrenzter Weite und bedingungsloser Freiheit. Und es gibt kaum eine Band, die das so selbstverständlich umsetzen kann, wie Kyuss.

    A Silver Mt. Zion- Could´ve Moved Mountains

    Und wieder ein sehr ruhiger, atmosphärischer Song dieses Projektes.
    Aus der Tiefe scheinen dunkle Gitarrenakkorde emporzusteigen, bis leiser, fast flüsternder Gesang einsetzt, der eher bedächtig wirkt. Die Akkorde erinnern zeitweise an einen verstaubten, düsteren Westernfilm, zumindestens beschwören sie diese Assoziation bei mir herauf. Der Gesang wird im Verlaufe etwas hymnischer, bis lange, traurige Streicherakkorde eintreten, die Gitarre etwas anzieht und die Spannung sich bin ins Unermessliche steigert. Könnte glatt auch so auf einen GYBE!-Album sein, nur das es hier ein wenig filigraner dargeboten wird. Dazu passt auch eine leiernde Orgel, die das melodramatische Feeling nur weiter verstärkt. Am Ende gibt es verrauschte Samples, Schlagwerk, wie ein trauriger Treibzug durch die Steppe.
    Der Song beschwört einige schöne Bilder herauf. Die Atmosphäre ist durchgehend sehr packend. Wunderbar!

    Sólstafir – I Viking

    Das hier ist sicherlich der epischste Song dieser Band auf dem Tape.
    Er wird durch spookige Keyboardsounds, dunkle Klaviertupfer und tiefe Gitarrenakkorde eingeleitet, gewinnt durch das treibende Schlagzeug langsam an Dynamik und baut erstmal einen schönen Spannungsbogen auf. Samples setzen ein, der Song wird in Zusammenspiel mit epischen Gitarrenwänden weiter vorangetrieben. Im Verlauf verzichtet man auf Gesang und baut dagegen auf eingestreute Sprachsamples, was unter Hinzunahme von schnellen Blastbeats eine sehr nordische Atmosphäre aufbaut. Auch werden ruhige Elemente ab und an eingestreut, ohne das nach vorne Treibende aus den Augen zu verlieren.
    Schon eher klassischer Viking-Metal, der aber durchaus in den Bann zu ziehen weiß.

    Tragedy – Conflicting Ideas

    Auch bei diesen Song braucht man keine großen Überraschungen erwarten.
    Geht trommelnd-rhythmisch nach vorne, als wenn die Band in den Krieg ziehen würde, gegen wen auch immer. Auf jeden Fall klingt der Song sehr angepisst. In der Mitte wird der Song vom Gitarrenspiel her etwas melodischer und hält sich dann im Midtempo. Das ist durchaus treibend und auch anziehend.
    Zum Nebenbeihören finde ich das Dargebotene gar nicht mal übel, aber auf Platte würde ich gerne etwas mehr geboten bekommen, etwas mehr Frische oder etwas mehr Abwechslung, damit ich einen Kaufgrund in Erwähnung ziehen würde.

    Urfaust – Vom Gesicht und Rätsel

    Auch wie bei den vorhergehenden Songs sollte man sich stellenweise an den sehr dünnen Sound gewöhnen.
    Die Gitarren klingen auch hier sehr schwammig, das Schlagzeug recht statisch, was aber, wie ich finde, durchaus seinen Charme besitzt. Der Song an sich ist durchgängig im mittleren Tempo gehalten. Das Hauptaugenmerk liegt hier auf den völlig manischen, entfessselten Gesang, der einer Prozession oder einer Beschwörung gleicht. Das orientalisch anmutende Trötenspiel baut dazu eine fast schamanisch anmutende Atmosphäre auf.
    Recht seltsamer, aber lohnenswerter Song.

    Kyuss – Supa Scoopa And Mighty Scoop

    Recht lustiger Name für einen Song.
    Fängt mit ein paar dahingezupften Akkorden recht locker an, lässiger Gesang, tiefes Gitarren- und Bassspiel gesellen sich dazu und erzeugen auch hier wieder eine staubige Atmosphäre. Nach und nach wird der Song rhythmischer und dynamischer. Der relativ hohe Gesang und die tiefen, doomigen Riffs, die im Anschluss einsetzen, lassen oft an Black Sabbath denken, auch vom Feeling hätte der Song ganz gut Anfang der 70er reinpassen können.
    Sehr cool wieder mal. Die Band kann einfach im Grunde nichts falsch machen, gerade wenn man sein Handwerk so grundsolide und arschlässig beherrscht. Schade, das Kyuss nur für sehr kurze Zeit existierte und nur 4 Alben hinterlassen hat.

    Fazit:

    Da alle Bands ungefähr meinen geschmacklichen Präferenzen entsprechen, war es, zugunsten von Writhe, sehr schwer gewesen, Kritikpunkte zu finden. Aber das Material hat ja auch durchaus seine Qualitäten und mit A Silver Mt. Zion, Kyuss und Sólstafir werd ich sicherlich über den Austausch hinaus noch meine Freude haben. Urfaust ist recht seltsam, behalte ich aber im Auge und Tragedy könnten für meinen Geschmack noch etwas frischer daherkommen. Es war somit ein Austausch, der sich von meiner Seite aus richtig gelohnt hat. 🙂

    --

    #6847611  | PERMALINK

    Nezyrael

    Registriert seit: 05.11.2009

    Beiträge: 21,410

    So, los gehts mit Frostsenses Sampler

    Mastodon


    Los geht es mit der mir am besten bekannten Band des Samplers, den großartigen Mastodon. Als erster Song wird mir Octopus Has No Friends vom letzten Album der Band vorgesetzt. Zwar nicht der beste Song des Albums, aber doch eine gute Wahl, vor allem weil er irgendwie ziemlich repräsentativ für das Album ist (ich hätte trotzdem Blasteroids genommen). Zwar befindet man sich auch hier meilenweit entfernt von Remission-Tagen, aber im Gegensatz zum Vorgänger haben Mastodon es hier wieder geschafft, großartige Melodien und spannende Riffs in kurze, knackige Rocksongs zu verpacken, ohne dabei die Abwechslung und Eigenständigkeit verkommen zu lassen. Auch Octopus Has No Friends ist ein beschwingter Rocker mit eingängigen Melodien und Hooks, der Gesang ist auch gefällig und klingt nicht mehr so herausgepresst und schief wie auf dem Vorgänger. Dazu der wieder etwas trockenere, erdigere Sound und man hat ein wirklich entspanntes, rockiges Sommeralbum. Wird jetzt bei besserem Wetter sicher wieder etwas häufiger laufen.
    Weiter geht es dann direkt mit dem ersten Album der Band und March Of The Fire Ants. Und der Unterschied ist schon enorm. Die Band befindet sich hier deutlich näher am Hardcore, vor allem der Gesang ist deutlich aggressiver und hat wesentlich mehr Eier als auf den neuen Releases. Natürlich spielt die Band keinen lupenreinen Hardcore, sondern ging auch damals schon wesentlich verspielter zu Werke, was man an den ausgedehnten Instrumentalparts sehr schön feststellen kann.Starker Song vom sehr starken Debüt einer großartigen Band.
    Als nächstes folgt der Opener meines Lieblingsalbums der Band, Blood And Thunder vom großartigen Leviathan-Album. Dazu muss ich aber anmerken, dass ich immer wenn ich jemandem Mastodon näherbringen will, Megalodon vorspiele, für mich der beste Song der Band. Aber Blood And Thunder ist natürlich auch völlig super. Ohne Intro oder Geplänkel geht es direkt nach vorne, Gitarre und Gesang setzen ein. Der Gesang ist zwar nicht mehr ganz so aggressiv wie noch auf dem Vorgänger, klingt aber immer noch schön roh und angepisst, vor allem im großartigen Refrain – White Whale, Holy Grail – der sich sofort ins Gehirn fräßt und da auch so schnell nciht mehr verschwindet. Sonst sind weiterhin alle Trademarks der Band vorhanden, Soli, ohne in Gefrickel auszuarten, großartige Gitarrenriffs und enorme Detailverliebtheit. Spitzensong.
    Den Abschluss für die erste Band bildet This Mortal Soil von Blood Mountain, einem Album das man getrost als Bindeglied zwischen der Frühphase und der späteren, progressiveren Phase der Band bezeichnen kann und somit innerhalb der Banddiskographie eine ähnliche Rolle einnimmt wie z.b. Spiritual Healing von Death. Der Sound ist schon deutlich weniger rau, die Riffs laden schon deutlich weniger zur Pitbildung ein und auch der Gesang ist deutlich gemäßigter als auf den beiden vorherigen Alben. Rein gesanglich vielleicht sogar die stärkste Mastodon, auch in This Mortal Soil singt er sehr variabel und stark. Der Song an sich ist auch deutlich verspielter mit ausladenderen Instrumentalparts als vorher, es wird mehr Wert auf Atmosphäre denn auf Aggression gelegt und zeigt so ziemlich deutlich auf wo der Weg der Band noch hinführen sollte. Auch Blood Mountain ist ein wirklich großartiges Album, das ich wohl auf Platz 3 in der Banddiskographie einordnen würde.

    So, damit ist der erste Teil beendet, Mastodon sind eine tolle Band, und danke dass du mir Crack The Skye erspart hast :haha:

    --

    Bad Ass Me ~ Totgehört ~ Verkaufe CDs Prüchtepunch mit Schuss "also ich würd mich echter als dumm den als einen Troll ansehe" - Ivan Dirus
    #6847613  | PERMALINK

    Tiz

    Registriert seit: 15.03.2009

    Beiträge: 4,651

    Tempuras Sampler

    1. Type 0 Negative
    Yay, Tempura bietet mir hier gleich zu Beginn die Chance zur musikalischen Selbstdisqualifikation. Denn von Type 0 Negative kenn ich gerade mal „Bloody Kisses“, welches ich mir aufgrund des immerwährenden Lobes, das die Band ja erfährt, mal blind gekauft habe. Nunja, das Porno-Intro ist bis heute mein Favorit der Platte, das sagt wohl einiges.
    Nun denn, vielleicht kann mich ja Tempura von der Qualität der Mannen rund um Monster-Penis Pete Stelle näherbringen. Der Versuch startet mit „White Slavery“, das mit seinen knapp achteinhalb Minute zumindest mal eine anständige Songlänge mitbringt. Und so startet das Stück auch ziemlich gut, mit einem doomigen aber nicht zu aggressivem Riff, das ich wohl in die Gothic Metal Ecke stecken würde. Daraufhin gesellt sich die tiefe, sonore Stimme von Pete Steele hinzu. Mit seinem Gegrummel kann mich der Herr aber leider nicht sonderlich beeindrucken, was eigentlich schade ist, denn die Musik hat zumindest für eine angenehm düster-depressive Stimmung vorgesorgt.
    Zum ersten Mal stark wird es dann, wenn Steele mit seiner Stimme in die höheren Lagen geht. Dort kann er meiner Meinung nach viel eher überzeugen als in den tieferen Regionen. Sodenn ist der „Refrain“ des Songs eindeutig der beste Part, der auch als einziger wirklich emotional auf mich wirken kann. Der ruhige, leicht elektronische Part der auf den ersten Refrain folgt erinnert mich dann an die Sisters of Mercy was per se eigentlich nicht schlecht ist. Aber irgendwie habe ich jetzt eher Lust mir die „Floodlands“ zu geben als hier weiterzuhören, aber ich zieh das jetzt durch.
    Richtig stark wird „White Slavery“ dann wiederum um 5:30 herum, wenn Steele seine gequälte, mich leicht an Ozzy erinnernde Stimme auspackt, die sehr gut mit den aufwallenden Gitarren harmoniert. Wieder wird daraufhin in den Refrain übergeleitet, der sich mit der Länge des Lieder leider ein bisschen abnutzt bevor es dann mit Videogame-Soundtrack ähnlichen elektronischen Spielerein gegen Ende zugeht.
    Alles in allem ist „White Slavery“ ein Beginn mit Licht und viel Schatten, der insgesamt wohl lieber ein paar Minuten kürzer hätte ausfallen sollen, denn in der Form wirkt der Song auf mich ordentlich in die Länge gezogen.

    „September Sun“ setzt aber gleich noch eine Schippe drauf und kommt mit insgesamt fast zehn Minuten Spielzeit daher. Eigentlich bin ich langen Songs gegenüber immer positiv eingestellt, doch nach „White Slavery“ hält sich meine Euphorie in Grenzen. Nun denn, der Song beginnt mit einem netten Klavierspiel, das alsbald dann von Steeles Stimme begleitet wird. So weit so gut, kurz darauf setzen dann wieder diese Gothic Metal Gitarren ein, begleitet von einem Pete Steele, der sich die Lunge aus dem Leib zu schreien scheint. Dann wieder der Wechsel zum Klavier und zurück. Nun ja, schlecht ist es ja nicht und warscheinlich auch besser als der letzte Song, doch richtig packen kann mich hier gar nichts. Auch der elegische Gitarrenausbruch so um 3:10 herum ist zwar schön anzuhören, aber emotional wirkt dies auf mich genausowenig wie das darauffolgende Wechselspiel zwischen laut und leise, das dann wieder mehrere Male wiederholt wird. Irgendwie scheinen sich Type 0 Negative hier im Kreis zu drehen, aus dem sie auch die Stakkatogitarren, die fast schon an Industrial Metal Vertreter erinnern, kaum rausholen. Und so drehen sich Type 0 dem Ende des Songs entgegen, fast immer in diesem Wechselspiel, in dem sich Steeles Stimme als das variabelste Instrument inszeniert, abgesehen von dem kurzen Gitarrensolo. Und gegen Ende wird der Song so richtig quälend, da kommen mir einige 20-minüter kürzer vor. Alles in allem ist auch dieser Song nicht richtig schlecht, aber für das was er ist, ist er mir einfach viel zu lange geraten.

    Da kann ich ja fast schon froh sein, dass der nächste Song mit seinen sechs Minuten vergleichsweise kurz ist. „IYDKMIGHTKY“, der so unaussprechliche Titel des Songs, der wiederum mit diesen wohl typischen Gitarrenriffs startet. Dann folgt wieder ein ruhigerer Part, der von Steeles Stimme getragen wird und dann in einen lauteren überleitet. Stark wird auch dieser Song dann, wenn Steele seine Stimme leicht überschlagen lässt und so zumindest ein bisschen etwas an Emotionen rüberzubringen scheint. Die ruhigeren Parts sind dafür hier eher schlimm, abgesehen von dieser relativ coolen Gitarrenmelodie, die fast schon sakral klingt. Auch die Dynamik des Songs hat was, doch auch hier fehlt mir insgesamt die Emotion und das packende Element, auch wenn dieser Song der beste der bisherigen Type 0 Negative Beiträge war. Auch weil es sich hier nicht so unglaublich in die Länge zieht, wenngleich das Gejaule gegen Ende nicht hätte sein müssen und wiederum unnötig nervig ist.

    „Wolf Moon“ also noch, dann habe ich es geschafft. Und der Song beginnt schon mal vielversprechend, den eine Geige ist immer gut, auch wenn sie von kitschigen Gothic-Synthies und einem zu klagen versuchenden Steele überlagert wird. Dann setzt mal ein schön stampfendes Riff ein, das eine schöne Doom Metal Nähe beherbergt. Der Refrain, wieder mit diesen Synthies unterlegt, ist dann aber schon arg kitschig geraten und zerstört diese luftig-schöne Gothic Atmosphäre ein bisschen. Allgemein flackern hier immer wieder kleine Lichtblicke auf, Momente bei denen ich denke, dass mich Type 0 endlich packen können, doch dann verfliegt alles sofort wieder. Irgendwie ist es ja schade, doch auch „Wolf Moon“ grenzt an eine Tortur, ist unglaublich zäh und versucht viel, schafft aber wenig. Am besten ist hier eindeutig der Part, in dem die Violine und die Synthies alleine regieren. Doch irgendwie erinnert mich das frappant an den Anfang des Songs, wo wir wieder bei beim Kreis wären, in dem sich Steele und seine Band auch in diesem Song zu drehen scheinen.

    Fazit:

    Ich und Type 0 Negative werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr. Die vier Songs, die mir Tempura hier zusammengestellt hat, berühren mich null und nerven ziemlich, manche schneller als andere. Auch wenn hier und da einige tolle Parts vertreten waren, vorallem bei Steeles Gesang, so ist das, was die Band hier abliefert für mich eindeutig zu langwierig und repetitiv. Naja, wenigstens habe ich es hinter mir.

    2. Silent Stream of Godless Elegy

    Ein cooler Bandname ist dies auf alle Fälle und SSoGE sind auch die einzige Band, von der ich mir im vorab überhaupt kein Bild machen konnte. Metal Archives sagt, dass die Band aus Tschechien stammt und sogar zwei ehemalige Mitglieder von Forgotten Silence in ihren Reihen hat. Dies ist zumindest schon mal ein gutes Omen.
    Den Namen glaube ich zwar auch schon gehört zu haben, doch ich habe die Band immer in die Female Fronted Gothic Kitsch Ecke gesteckt, was wohl ein Fehler war, wie der Anfang zu „Summoning of the Muse“ zeigt. Schwere, walzende Doom Metal Riffs überrollen den Hörer von erster Sekunde an, begleitet von wunderbar gespielten und perfekt passenden Celli und Violinen. Wie ich bereits bei Type 0 Negative gesagt habe, damit hat man mich immer. So auch hier, und wie. Sofort stellt sich eine wunderbar elegische und melancholische Stimmung ein, die durch den starken Growlgesang gut verstärkt wird. Einzig und allein der Sound stört mich ungemein, hat der Song wirklich solche „Sprünge“ drin oder ist einfach das File leicht beschädigt bzw. der Rip schlecht? Denn es wäre äusserst schade um den wirklich tollen Song, der hier gespielt wird. SSoGE spielen ihren Doom Metal äusserst stark und die Streicher sorgen für eine schöne Individualität und viel Emotionen im Song, genauso wie die starken Gitarrenmelodien. So mag ich meinen Doom Metal, mit viel Emotionen und drückend-schweren Riffs, das ist schon mal ein sehr optimistisch stimmender Beginn des zweiten Teils.

    Und auch beim zweiten Song, namentlich „Garden“, begrüssen mich sofort wieder diese grosartigen Streicher, die sofort wieder diese melancholische Atmosphäre zu kreieren verstehen. Auch das daraufhin einsetzende Riffs, dieses Mal noch weniger krachend und leicht polierter, fast schon Gothic Metal-mässig, als vorhing, weiss zu überzeugen. Besonders toll finde ich hier das wortwörtliche Spiel zwischen Streichern und Gitarre, das vor und nach der ersten Strophe zu finden ist. Dann zum ersten Mal Klargesang, der im Gegensatz zum Rest des Songs ein bisschen blass bleibt. Doch ziemlich schnell setzen dann wieder diese starken, unglaublich träge wirkenden Riffs, die für eine fast schon niederschlagende Stimmung sorgen, immer wieder begleitet und kontrastiert durch die tollen Streicherarrangements und Gitarrenmelodien. So trägt „Garden“ den Hörer sanft auf seiner schwarz schimmernden Oberfläche, wirft einen zwischen Abgrund und Himmel hin- und her und ist bis dato klar der stärkste Track auf dem Sampler.

    Bis hierhin sind SSoGE also wirklich eine starke Überraschung und spielen Doom Metal auf einem beachtlich hohen Niveau, das sie hoffentlich auch mit „The Last Place“ halten können. Hier macht für einmal die Gitarre den Anfang, zusammen mit dem Bass, bevor wieder die Streicher einsetzen. Hier klingen die Melodien schon fast orientalisch, was aber nicht unbedingt schlecht ist. Ist der Sänger der gleiche wie auf den letzten Songs? Wenn ja, soll er doch bitte wieder auf Growls zurückgreifen, dieses halbgegrowle, halb gekrächtzte steht ihm irgendwie nicht so. Aber auch so ist „The Last Place“ leider nicht ganz auf dem Niveau der beiden anderen Songs, es scheint fast, dass SSoGE hier ein bisschen zu viel auf einmal wollen, denn der Song wirkt unangenehm überladen und unstrukturiert, obwohl genau dieses feinfühlige Songwriting die Stärke der anderen beiden Songs war. Dass sie es auch hier noch könnten, das zeigen sie im folkloristischen Mittelteil, bei dem die Streichinstrumente auch mal gezupft werden und die initielle Nähe zu DEAD CAN DANCE, zumindest vom folkloristischen her, noch ein bisschen verstärkt wird. Dann aber wieder diese überladen wirkende Strophe, bevor der relativ kurze Song mit atmosphärischen Synthies gegen Ende geht. Nicht schlecht, aber bei weitem nicht so stark wie die letzten beiden Songs.

    Vielleicht kann „Hrob“ die Latte ja wieder höher legen, und dies scheint, zumindest zu Beginn, auch der Fall zu sein. Wiederum schön mäandriernde Streicher, die dann nach einer gewissen Zeit ins Zusammenspiel mit den toll gespielten Gitarren treten. Und hier gesellt sich dann fast schon Black Metal Gekeife hinzu, das ein bisschen deplatziert wirkt, denn der Song erinnert momentan eher an Neoklassischen Darkwaven denn an Metal. Und doch hat diese Mischung etwas eigenartig spannendes, vorallem weil sich die Gitarren immer weiter aufbauen und für kurze Zeit fast schon in noisige Gefilde überzugehen scheinen. Allgemein tritt aber in „Hrob“ wieder dieses tolle, feingliedrige Songwriting zu Tage. Daraufhin entfernen sich SSoGE immer weiter vom Metal, schweben irgendwo zwischen Darkwave und Ambientmässigen Black Metal, ohne wirklich Black Metal zu sein. Insgesamt aber ein äusserst spannender und auch mitreissender Song, der den Vorgänger sofort wieder vergessen macht und zeigt, dass die Band auch mehr als „nur“ Doom Metal mit Streichern spielen kann. Mir gefällt dieser eigenwillige Ansatz auf alle Fälle sehr gut.

    Fazit:

    Silent Stream of Godless Elegy sind eindeutig ein kleiner Höhepunkt auf diesem Sampler. Abgesehen vom leicht überladenen „The Last Place“ bieten die Tschechen äusserst tollen und emotionalen Doom Metal, der vorallem mit den tollen Streichinstrumenten überzeugen kann. Aber auch die restlichen Instrumente, allen voran die mitreissenden Gitarren, wissen sehr zu überzeugen. Ich bin zumindest äusserst angetan von der Band, insbesondere von „Hrob“, das zeigt, dass die Tschechen offensichtlich auch zu Experimenten fähig waren, bei denen es ihnen gelungen ist, ihre Emotionalität mit musikalisch eigenwilligen Mitteln genausogut rüberzubringen. Starke Band auf alle Fälle und eine schöne Entdeckung, die nächsten Winter zu erkunden sich anscheinend lohnt.

    3. Summoning

    Auf Summoning habe ich mich, wenn ich ehrlich bin, am meisten gefreut, als ich den Sampler gesehen habe. Dies auch, weil ich von den Österreichern bisher noch nichts kenne und dies, obwohl ich es mir schon oft vorgenommen habe, bis dato auch noch nicht geändert habe. Nun denn, mal schauen, was mir Tempura von den österreichischen Tolkien-Liebhaber zum reinhören spendiert hat.
    Los geht der schwarzmetallische Reigen mit dem fast zehnminütigen „Land Of The Dead“, das zugleich mit epischen und leicht kitschigen Keyboardklängen einsteigt, bevor sich dann noch die Flöten dazugesellen. So in etwa habe ich mir das auch vorgestellt, fehlt nur noch der Black Metal. Dieser stellt sich dann in der Form des typischen Gesanges und einigen langgezogenen Gitarrennoten vor, der allerdings vor dem fast schon Fantasy-Soundtrack mässigen Hintergrund ein wenig deplatziert wirkt. Nun ziehen die Gitarren endlich mal ein bisschen an und der Gesang setzt wiederum ein, wobei er in dem verwaschenen und rauschigen Umfeld der – nun wohl so etwas wie Black Metal spielenden Gitarren – eine bessere, weil passendere Figur macht. Irgendwie will diese Lo-Fi Black Metal Produktion für mich nicht so mit den Keyboards zusammenpassen, auch weil es diese fast schon penetrant in den Vordergrund setzt. Aber passend, um in den kitschigen Sonnenuntergang vor meinem Fenster zu schauen, ist es schon. Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass einem im Hintergrund ein paar ziemlich starke Riffs entgehen. Nun aber mal ein Break und die Gitarren dürfen wiederum ein paar ziemlich simple Melodien spielen, bevor wieder das Keyboard übernimmt: wunderbar zum mitschunkeln. Ah, jetzt dürfen die Flöten mal wieder ran, klingt toll, auch wenn nicht unbedingt schwarzmetallisch. Der einzige Rhapsody Of Fire Song, den ich mir jemals angehört habe, hatte ähnlich Flötentöne drin. Nun seis drum, das drumherum bei Summoning ist zumindest stärker, obschon ziemlich repetitiv. Einzig und allein die Gitarren und der Gesang scheinen sich nun in eine Art Höhepunkt zu steigern, was leider von diesem (mittlerweile ziemlich nervigen) Keyboard überdeckt wird. Oh, jetzt kommen die Chöre, cool gemacht, auch wenn das File wohl gerade ein bisschen am rumspinnen ist.
    „Land Of The Dead“ war leider nicht der erhoffte Initialzünder für die Beziehung zwischen Summoning und mir, auch weil der Black Metal mir persönlich zu sehr im Hintergrund steht. Würde diese Band die Gitarren in den Vordergrund rücken und den Tolkienkram mal sein lassen, würde ich das wohl feiern ohne Ende.

    Vielleicht kann „Like Some Snow-White Marble Eyes“ mich mehr überzeugen. Hier ist zu Anfangs das Keyboard wenigstens nicht mehr so arg im Vordergrund. Dafür kommt jetzt noch mehr Lo-Fi Black Metal, zumindest glaube ich das. Der Gesang klingt leider nicht mehr ganz so gut wie im letzten Song. Ui, die Bassdrum ist aber übel übersteuert. Das versaut mir leider gerade ein bisschen den Gesamtsound, das wummert ja übelst. Ansonsten bieten Summoning auf diesem zweiten Song wiederum fast schon tanzbaren, mit vielen Fantasy-mässigen Melodien ausgestatteten Black Metal, der seine Aufwartung vorallem in der rauschigen und undurchschaubaren Produktion macht. Auch das musikalische scheint mir dabei ziemlich durcheinnandergeraten zu sein, oder ist dieses Mischmasch etwa Absicht? Am besten ist der Song wirklich dann, wenn alles einen Gang zurückfährt und die Melodien etwas Platz zur Entfaltung erhalten. Ah, jetzt aber, Black Metal, wenngleich dieses fast schon Stakkato-mässige Riffing wieder wummert wie doof. Und so schunkle ich mit bis zum Ende und bleibe auch hier unerwartet konsterniert zurück, irgendwie packt mich das ganz und gar nicht, sondern nervt eher, eigentlich schade, denn die Grundideen sind ja schon toll und auch die musikalische Klasse ist klar erkennbar, doch ich und Summoning scheinen offensichtlich eine völlig andere Sichtweise auf diese Musik (und ihre Produktion) zu haben.
    Nicht falsch verstehen, ich mag unterproduzierten Black Metal äusserst gerne, doch bei Summoning passt es meiner Meinung nach einfach irgendwie nicht. Und die Übersteuerung ist leider so ziemlich übel.
    Nun denn, zweimal „Let Mortal Heroes Sing Our Fame“ noch, zuerst mit „Farewell“. Und leider erwartet mich auch hier wieder das gleiche Spiel. Der Gesang und die starken Gitarren werden von den penetranten Keyboardmelodien völlig überdeckt. Aber die Bläser sind schon geil, das muss ich ihnen lassen. Aber auch so, dieses Ork-Getrommel ist einfach nicht meins, auch wenn hier wieder die Melodien für eine wunderbar kitschige Atmosphäre sorgen können. Der Chor ist dann wiederum ziemlich cool und für einmal auch äusserst passend in Keyboard und Gitarren eingebettet. Die Trompeten sind auch ok, aber eben, auch hier können mich Summoning nicht mitreissen. Vielleicht liegt es daran, dass ich Tolkiens Saga zwar als Filme mag, aber mehr auch nicht. Und nun wieder die Chöre, die bis dato wohl das Highlight meiner Bekanntschaft mit Summoning sind. Und auch dieser Song kann bis zum Ende keine weiteren aufsehenerregende (oder neue) Akzente setzen, sodass es nun an „Ashen Cold“ ist, einen versöhnlichen Abschluss zu finden.

    Und auch hier starten wir gleich wieder mit Synthies und Keyboard, klingt aber zu Anfang gar nicht mal schlecht. Auch das Schlagzeug kommt schön verhalten ins Spiel und die Gitarren haben zum ersten Mal wirklich Raum um sich zu entfalten. Das tun sie auch, das Riff ist ziemlich toll. Dann gesellt sich noch ein bisschen Gesang dazu, doch der ist nicht wirklich störend, wenngleich auch nicht unbedint mehrwertsfördernd. Kaum zu glauben, dass die letzten beiden Songs vom gleichen Album stammen sollen. „Ashen Cold“ wirkt bis hierher viel aufgeräumter und zielgerichteter als der Vorgänger. Auch ist der Songs angenehm entschlackt und man kann sich gut auf die wesentlichen Elemente konzentrieren. Ui, nun hat Gollum noch einen Gastauftritt, bevor dann der erste wirklich epische Teil des Songs kommt. Toll in Szene gesetzt mit dem Chor und endlich mal ohne ein sich-in-den-Vordergrund-drängendes Keyboard.
    Dann geht der Song über die Strophe wieder in einen epischeren Teil über, der auch hier wieder viel kompakter und mitreissender daherkommt als bisher.
    Auch wenn „Ashen Cold“ nicht wirklich ein Übersong ist, dafür ist er mir persönlich dann doch zu einfach gestrickt, ist er doch der beste Summoning Song auf dem Sampler, woraus ich leider schliessen muss, dass ich und die Österreicher wohl nicht wirklich beste Freunde werden.

    4. Paradise Lost

    Kommen wir also zum Abschluss des Samplers und zu der einzigen Band, die ich auch aktiv höre. Kennengelernt habe ich die Briten mit ihrem selbstbetitelten Album, doch erst die 2009er „Wiederauferstehung“ hat mich wirklich gepackt und mich auch dazu gebracht, mich mal mit den älteren Werken auseinanderzusetzen, wovon mir vorallem „Icon“ und „Draconian Times“ zusagten. Warum ich das erzähle, hat damit zu tun, dass drei der vier hier vertretenen Songs aus Alben stammen, mit denen ich mich noch nicht beschäftigt habe. Insofern gibt es doch noch etwas zu entdecken.

    Den Anfang macht „Rotting Misery“, das, wie schon vom Titel und der Spielzeit von acht Minuten abgelesen werden kann, von einem frühen Album stammt, „Lost Paradise“ namentlich. Und die merkt man dem Song auch sofort an. Die schlurfigen, düsteren und bedrückend-schweren Gitarren passen perfekt in den frühen Doom/Death Sound der Briten und erinnern auch an die Frühwerke Katatonias. Der Anfang ist insgesamt äusserst stimmig und macht Lust auf mehr, auch weil Paradise Lost von der ersten Sekunde an wunderbar melancholisch-depressiv klingen. Glockenschläge leiten dann in den eigentlich Song über, der wiederum von gequälten Riffs getragen wird und die düstere Stimmung nur noch verstärkt. Langsam und dennoch unerbittlich schleppt sich der Song vorwärts, öffnet eine Spirale aus Verzweiflung und Finsternis, wie ich sie bei der Band noch selten gehört habe. Die bedrohlichen, fast schon orientierungslos herumschwirrenden Melodiefetzen, die den nun einsetzenden, niedergeschlagenen Gesang begleiten, bestätigen diesen Eindruck nur noch. Auch der abrupte Wechsel zu einem fiebrigen Keyboard ist äusserst gelungen, bevor dann wieder die Gitarren ans Werk machen, die sich fast schon mahlend durch die Gehörgänge des Hörers arbeiten. Weiter und weiter dreht sich der Song in Richtung abgrund entgegen, die Gitarren nehmen ganz leicht an Fahrt auf und der Part, wo sich das fiebrige Klavier und die Gitarren ergänzen sorgt für einen grossartigen Gänsehautmoment. Und auch nach dem Solo, obwohl man den Hörer schon lange gepackt hat, lassen Paradise Lost nicht locker und nehmen einen immer weiter in die Mangel, quälen den Hörer mit ihrem verloren-verzweifelnden Mahlstrom aus Traurigkeit und Hass, stark in Szene gesetzt durch den gruftmässigen Gesang. So schleppt sich der Song zum Ende hin und dürfte wohl, unübertrieben, zu den besten Outputs zählen, die ich von dieser Band bisher gehört habe. Auf den Winter werden wohl die ersten beiden Alben mal fällig, ziemlich sicher sogar.

    Als Abwechslung gibt es nun mal einen Song den ich kenne, und zwar „As Horizons End“ vom erwähnten, starken „Faith Divides Us – Death Unites Us“. Und damit hast du sogar einen meiner zwei Lieblinge des Albums (der andere wäre „Frailty“) erwischt. Grund hierfür ist die bereits im Beginn auftretende, gänsehauterregende Gitarrenmelodie. Aber auch die treibende, unermüdlich vorantreibende Strophe tut ihr übriges. Der Gesang ist stark und schwankt zwischen Melancholie und anprangerndem Unmut. Der Song besitzt äusserst viel Dynamik und so sieht man sich nach 1:50 zum ersten Mal diesem grossartigen Refrain gegenüber, die perfekte Mischung aus resigniertem Gesang und schmerzhaft aufheulenden Gitarren. Dann geht der Leidensweg wieder von vorne los, die Gitarren schwirren durch den Raum und tragen den Hörer durch den Song, der trotz seiner fünf Minuten Spielzeit äusserst kurzweilig daherkommt, was auch der erwähnten Dynamik zu verdanken ist. Nach der Mitte gibt es dann mal eine kurze Verschnaufspause, ein ruhiger Part der wiederum von den Gitarren getragen wird, die in diesem Moment fast schon an Katatonia in ihren progressiven Momenten erinnern. Doch schnell schlägt es wieder um, diesmal in ein stark gespieltes Solo, welches fast nahtlos in den Refrain übergeht. Wunderbarer Song.

    So, zum Abschluss des Samplers spendiert mir Tempura gleich zwei Songs von „Tragic Idol“, das ich auch nicht kenne. Dies ist insofern interessant, weil ich ja „Faith Divides Us…“ ziemlich stark fand, dem Nachfolger bis heute aber keinerlei Beachtung geschenkt habe. Etwas verwunderlich ist es ja schon, dass hier gleich zwei Songs des Albums stehen, weil ich mindestens einen „Draconian Times“ Song erwartet hätte, aber ja, mal schauen ob „Tragic Idol“ hier einen angenehmen Abschluss stellen kann.
    Nachdem die Horizonte geendet haben, steht nun „The Glorious End“ auf dem Parkett und eröffnet gleich mal mit den altbekannten, tollen Gitarrenmelodien. Der Song kommt ziemlich verhalten daher, beschränkt sich auf eine eher simple Gitarrenmelodie und den Gesang. Auch im Refrain sieht es nicht anders aus. Insgesamt finde ich den Gesang aber leider nicht ganz so stark, wie auf dem letzten Song, auch nicht mehr ganz so eindringlich. Aber auch sonst lässt der Song ein bisschen diese letzte Konsequenz und äusserste Hingabe des vorherigen vermissen. Natürlich ist das Ganze stark gemacht und toll anzuhören, aber ganz so mitreissen wie das Material der Vorgängers tut es mich nicht. Auch kommt der Song nicht so kurzweilig daher, wie „As Horizons End“. Aber gegen Ende steigern sich Paradise Lost und bringen noch ein bisschen mehr Feuer und Emotion in den Song, was ihnen wieder besser zu Gesicht steht.

    „Honesty in Death“ stellt somit den Abschluss von Tempuras Sampler dar. Mit schon nach vorne treibendem Riff fängt der Song an und kommt um einiges kraftvoller daher als der Vorgänger. Auch die fiebrigen Gitarrenmelodien sind wieder im Hintergrund da und der Refrain reisst wieder mehr mit. Insgesamt ein eher kurzweiliger Song, der aber mit seiner Dynamik und den melancholischen Gitarrenmelodien punkten kann. Stäker as „The Glorious End“ und insgesamt ein toller Abschluss für einen interessanten Sampler, vielen Dank an Tempura!

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