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  • #6935695  | PERMALINK

    Pichvchv

    Registriert seit: 10.09.2013

    Beiträge: 1,333

    Zum Thema Nächstenliebe gibt es eine sehr schöne mathematische Gleichung welche ich sehr interessant finde,
    nämlich die „Price-Gleichung“:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Price-Gleichung

    --

    Yog-SothothGut, Pichu stichelt ein wenig, aber die ist ja auch böse, grimmig und gemein :lol:
    Highlights von metal-hammer.de
    #6935697  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    JudyyDie, die man tötet, werden als Gegner dargestellt.

    Glückwunsch, du hast es kapiert. Nächstes Thema bitte.

    --

    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6935699  | PERMALINK

    Bibsch

    Registriert seit: 27.10.2010

    Beiträge: 5,875

    Kriege bringen nicht nur leid. Sondern meist auch Fortschritt. Und das Menschen andere Menschen töten ist menschlich. Was solls denn sonst sein?
    Wenn ich meinen Gegner nicht töte, tötet er mich. Ganz einfach. So ist nun mal die Welt kleine Judith.

    #6935701  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    Na gut, dann werde ich mal der Klugscheißeritis nachgeben und etwas ausführlicher plaudern, vielleicht entwickelt sich ja doch ein nettes Gespräch.
    Die von mir zitierte Stelle ist die kürzeste Darstellung des Umstandes, dass das Töten anderer Menschen im Krieg mit der Konstruktion von Feindschaften begründet wird. Kriege werden über die bereits erwähnten Vorstellungen einer Bedrohung oder durch Ansprüche auf Territorien legitimiert. Zumindest heutzutage läuft das entweder über nationale Identitäten, wie es jüngst auf der Krim geschah, durch Bedrohungsszenarien, z. B. Legitimation des Irakkrieges oder des Einmarsches in Afghanistan, oder unter Berufung auf moralische Instanzen, Stichwort Demokratievorstellungen, wobei eine Opposition oder ein um Hilfe ersuchendes Element im anderen Land die Legitimationsbasis stellt. Das ist stark vereinfacht dargestellt und hat fließende Übergänge, beispielweise Pakistan, wo eine Regierung unterstützt und eine Bedrohung durch Terrorismus bekämpft werden soll.
    Wie Bibsch schon sagte, sind einige Fortschritte der Menschheit aus kriegerischen Bemühungen hervorgegangen. Ein Beispiel dafür ist die Luftfahrt, die in zwei Weltkriegen und im Kalten Krieg erhebliche Entwicklungen durchmachte, die ohne forcierte Unterstützung durch das Militär vielleicht nicht möglich gewesen wären. Das Töten von Menschen ist aber auch kein auf den Krieg begrenztes Phänomen. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, es als natürlich zu bezeichnen. Jede Tat erfordert eine Legitimation, ich esse, um zu leben, ich arbeite, um mir essen leisten zu können. Wenn ich töte, legitimiere ich das zumindest vor mir selbst und was legitimierbar ist, wird mit der Sozialisation vermittelt. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Töten unter gewissen Umständen als legitim gilt, in einem „gerechten Krieg“ zum Beispiel, aus Notwehr und so weiter. Nun gibt es davon unterschiedliche Auffassungen, die Verteidigung der Ehre, der Ehe, des Autos, für manche Menschen sind diese Dinge essenziell und insofern unter Umständen ist es für diese Personen legitim, dafür zu töten. Das hat nichts mit einer kaputten Psyche oder verrutschten Wertvorstellungen zu tun. Diese Urteile entstehen aus einer Gesellschaft heraus, die gewisse Werte über andere stellt. Ein einfaches Beispiel: Ein Mann ist in einem Autoclub, sein Vater hat ihn mit seiner Vorliebe für Autos großgezogen, sein Lebensumfeld wird von dieser Leidenschaft geprägt. Für diesen Mann ist sein Auto eine Priorität im Leben, er identifiziert sich damit. Der Mensch ist in hohem Maße von seinem Selbstbild abhängig, wird nun etwas sein Identifikationsobjekt gefährden, versucht der Mann es zu verteidigen. Natürlich ist das noch keine genaue Erklärung, warum jemand wegen eines Autos mordet, sofern man von einer bewussten Entscheidung für grundlegende moralische Prinzipien ausgeht. Da kann man mich nun Pessimist nennen, aber die wenigsten Menschen machen sich meiner Meinung ernsthafte Gedanken darüber, ob ihre Lebensmaxime etwas taugen.
    Danke für die Aufmerksamkeit.

    P.S.: @judith: Deinen Absatz zu Hass und Nächstenliebe beachte ich nicht, da ich beim Überfliegen nicht den Eindruck hatte, als würdest du die Beiträge deiner Vorposter wahrnehmen.

    --

    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6935703  | PERMALINK

    Icipher

    Registriert seit: 26.01.2014

    Beiträge: 818

    Ich gebe zu, ich habe jetzt nicht alles gelesen was hier geschrieben wurde. Aber nach meiner Meinung sollte man im Bereich der Psychologie eher über die Charaktereigenschaften und über seine Ausstrahlung auf andere Leute reden. bzw. etwas tiefer in den Bereich Psychologie eingehen, weil hass und nächstenliebe verstehe ich selber nicht als direkte psychologische Aspekte. Dennoch ist es nur meine Meinung 😛

    --

    Why should a man be scorned if, finding himself in prison, he tries to get out and go home? Or if, when he cannot do so, he thinks and talks about other topics than jailers and prison-walls?
    #6935705  | PERMALINK

    Blackadder1966

    Registriert seit: 21.03.2014

    Beiträge: 2,330

    Bibsch, das hat nichts mit Menschlichkeit zu tun. Das ist der Selbsterhaltungstrieb, der jedem Lebewesen innewohnt. Nur das Töten aus niederen Beweggründen ist eine Eigenschaft die nur der Mensch zustande bringt. Auch das finden wir unmenschlich, weil wir uns nicht eingestehen wollen, dass jeder Mensch dazu im Stande ist. Das wäre dann allerdings menschlich.

    Auch wenn es einige nicht wahr haben wollen. Wir Menschen (ausnahmslos) tragen eine helle und eine dunkle Seite in uns. Welche der beiden sich in uns Bahn bricht entscheidet unser Umwelt, Erziehung und Erfahrung. Bei den meisten Menschen hält es sich, zum Glück, die Waage. Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass sowohl positive als auch negative Gefühle gleich intensiv sind. Aber ich habe bisher auch noch niemanden abgrundtief gehasst. Allerdings kenne ich das intensive Gefühl, das nur selbstlose Liebe auslösen kann.

    Tja warum gibt es Krieg, meine Liebe? Ganz einfach, weil es Menschen gibt, die in anderen Menschen niedere Beweggründe hervorrufen und einpflanzen können. Die anderen erzählen, wie ruhmreich das Führen von Kriegen ist. Die gab es schon immer, und die wird es auch immer wieder geben. Eben so lange, wie es Menschen gibt.

    --

    :mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit:
    #6935707  | PERMALINK

    Icipher

    Registriert seit: 26.01.2014

    Beiträge: 818

    NovocaineNa gut, dann werde ich mal der Klugscheißeritis nachgeben und etwas ausführlicher plaudern, vielleicht entwickelt sich ja doch ein nettes Gespräch.
    Die von mir zitierte Stelle ist die kürzeste Darstellung des Umstandes, dass das Töten anderer Menschen im Krieg mit der Konstruktion von Feindschaften begründet wird. Kriege werden über die bereits erwähnten Vorstellungen einer Bedrohung oder durch Ansprüche auf Territorien legitimiert. Zumindest heutzutage läuft das entweder über nationale Identitäten, wie es jüngst auf der Krim geschah, durch Bedrohungsszenarien, z. B. Legitimation des Irakkrieges oder des Einmarsches in Afghanistan, oder unter Berufung auf moralische Instanzen, Stichwort Demokratievorstellungen, wobei eine Opposition oder ein um Hilfe ersuchendes Element im anderen Land die Legitimationsbasis stellt. Das ist stark vereinfacht dargestellt und hat fließende Übergänge, beispielweise Pakistan, wo eine Regierung unterstützt und eine Bedrohung durch Terrorismus bekämpft werden soll.
    Wie Bibsch schon sagte, sind einige Fortschritte der Menschheit aus kriegerischen Bemühungen hervorgegangen. Ein Beispiel dafür ist die Luftfahrt, die in zwei Weltkriegen und im Kalten Krieg erhebliche Entwicklungen durchmachte, die ohne forcierte Unterstützung durch das Militär vielleicht nicht möglich gewesen wären. Das Töten von Menschen ist aber auch kein auf den Krieg begrenztes Phänomen. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, es als natürlich zu bezeichnen. Jede Tat erfordert eine Legitimation, ich esse, um zu leben, ich arbeite, um mir essen leisten zu können. Wenn ich töte, legitimiere ich das zumindest vor mir selbst und was legitimierbar ist, wird mit der Sozialisation vermittelt. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Töten unter gewissen Umständen als legitim gilt, in einem „gerechten Krieg“ zum Beispiel, aus Notwehr und so weiter. Nun gibt es davon unterschiedliche Auffassungen, die Verteidigung der Ehre, der Ehe, des Autos, für manche Menschen sind diese Dinge essenziell und insofern unter Umständen ist es für diese Personen legitim, dafür zu töten. Das hat nichts mit einer kaputten Psyche oder verrutschten Wertvorstellungen zu tun. Diese Urteile entstehen aus einer Gesellschaft heraus, die gewisse Werte über andere stellt. Ein einfaches Beispiel: Ein Mann ist in einem Autoclub, sein Vater hat ihn mit seiner Vorliebe für Autos großgezogen, sein Lebensumfeld wird von dieser Leidenschaft geprägt. Für diesen Mann ist sein Auto eine Priorität im Leben, er identifiziert sich damit. Der Mensch ist in hohem Maße von seinem Selbstbild abhängig, wird nun etwas sein Identifikationsobjekt gefährden, versucht der Mann es zu verteidigen. Natürlich ist das noch keine genaue Erklärung, warum jemand wegen eines Autos mordet, sofern man von einer bewussten Entscheidung für grundlegende moralische Prinzipien ausgeht. Da kann man mich nun Pessimist nennen, aber die wenigsten Menschen machen sich meiner Meinung ernsthafte Gedanken darüber, ob ihre Lebensmaxime etwas taugen.
    Danke für die Aufmerksamkeit.

    P.S.: @judith: Deinen Absatz zu Hass und Nächstenliebe beachte ich nicht, da ich beim Überfliegen nicht den Eindruck hatte, als würdest du die Beiträge deiner Vorposter wahrnehmen.

    Vielleicht habe ich es überlesen, aber im wesentlichen hat mir das Wort „Macht“ gefehlt 😀
    Kriege entstanden oft auch weil ein nach Macht gierender Mensch die Herrschaft hatte, und wie zum Beispiel in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg die Menschen in Deutschland „kaputt“ waren und der damalige Kansler (aus dem Grund das ich gebannt werden könnte nenne ich den Namen nicht) dies mehr oder auch weniger ausgenutzt hat. Zumal die Deutschen damals etwas an der Nase rumgeführt wurden 😀

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    Why should a man be scorned if, finding himself in prison, he tries to get out and go home? Or if, when he cannot do so, he thinks and talks about other topics than jailers and prison-walls?
    #6935709  | PERMALINK

    Icipher

    Registriert seit: 26.01.2014

    Beiträge: 818

    Blackadder1966Die Natur des Menschen ist völlig wieder die Natur.

    Man beachte deine Signature 😀
    Gefällt mir sehr gut 😉

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    Why should a man be scorned if, finding himself in prison, he tries to get out and go home? Or if, when he cannot do so, he thinks and talks about other topics than jailers and prison-walls?
    #6935711  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

    Beiträge: 35,434

    IcipherVielleicht habe ich es überlesen, aber im wesentlichen hat mir das Wort „Macht“ gefehlt 😀
    Kriege entstanden oft auch weil ein nach Macht gierender Mensch die Herrschaft hatte, und wie zum Beispiel in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg die Menschen in Deutschland „kaputt“ waren und der damalige Kansler (aus dem Grund das ich gebannt werden könnte nenne ich den Namen nicht) dies mehr oder auch weniger ausgenutzt hat. Zumal die Deutschen damals etwas an der Nase rumgeführt wurden 😀

    Das liest sich für mich ziemlich naiv, habe aber auch schon ein bisschen Nationalismusforschung hinter mir.
    Es ist auch davon abhängig, mit welcher Zeit man sich befasst. Krieg ist in den Wahrnehmungswelten der Akteure logisch und legitim, sonst würden sie ihn nicht führen. Religionskriege werden zur Erlangung des Seelenheils geführt, Xerxes viel über Griechenland her, weil er sich selbst als Gott wahrnahm und dementsprechend unbregenzte Herrschaft verlangte, Israel eroberte sein gelobtes Land, Nazideutschland versuchte seine Bestimmung als auserwähltes Volk zu erfüllen, die bislang höchste Steigerung des Nationalismus. Das hat weniger mit Machtgier oder „kaputten“ Menschen zu tun. Kriege werden aus den Wahrnehmungswelten der Soldaten heraus legitimiert (Söldner ausgenommen, die legitimieren sich durch bestreiten ihres Lebensunterhaltes). Siehe die Krim, Putin appeliert an das Selbstverständnis der Anwohner als Russen und legitimiert damit die Anektion, während der „Westen“ mit Verträgen wedelt, die das Gros der Bewohner nicht interessiert. Auch wenn man hier nicht von einem Krieg sprechen kann.

    --

    LastFM: Novocaine89 Musik-Sammler: Novocaine bla
    #6935713  | PERMALINK

    Icipher

    Registriert seit: 26.01.2014

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    Naja was noch nicht ist, wird vielleicht noch, wer weiß was passiert oO

    Aber eigentlch soll es hier doch um Psychologie gehen und nicht um Krieg oder? 😀

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    #6935715  | PERMALINK

    Novocaine

    Registriert seit: 21.12.2007

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    Wie ich bereits sagte, berührt die Psychologie alles was wir wahrnehmen und deuten. Das trifft auch auf Krieg zu. Die typischeren psychologischen Aspekte sind allerdings Traumata und Kriegsverbrechen.

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    #6935717  | PERMALINK

    Icipher

    Registriert seit: 26.01.2014

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    Nach dem 1.Weltkrieg wollte eigentlich niemand mehr Krieg, auch die Deutschen nicht. So enttäuscht sie von Kaiser Willhelm II auch waren.

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    #6935719  | PERMALINK

    Icipher

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    NovocaineWie ich bereits sagte, berührt die Psychologie alles was wir wahrnehmen und deuten. Das trifft auch auf Krieg zu. Die typischeren psychologischen Aspekte sind allerdings Traumata und Kriegsverbrechen.

    Da hast du wiederum Recht, aber das kannst du unserer Madame nicht erklären, ist ihr glaub ich noch ein wenig zu hoch. :p

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    #6935721  | PERMALINK

    Novocaine

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    IcipherNach dem 1.Weltkrieg wollte eigentlich niemand mehr Krieg, auch die Deutschen nicht. So enttäuscht sie von Kaiser Willhelm II auch waren.

    Könntest du mir den Zusammenhang bitte erklären? Was die Kriegsmüdigkeit der Deutschen mit Wilhelm II zu tun?

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    #6935723  | PERMALINK

    Icipher

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    NovocaineKönntest du mir den Zusammenhang bitte erklären? Was die Kriegsmüdigkeit der Deutschen mit Wilhelm II zu tun?

    Kaiser Willhelm II hatte es nicht geschafft in Paris ein zu marschieren. Nach dem 1.Weltkrieg herrschte weitgehenst arbeiltslosigkeit. Deswegen waren die Deutschen enttäuscht und hatte zudem auch keine Lust mehr auf Krieg. Zumindest meines Wissensstandes nach.
    Belehre mich eines besseren.

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