Ist Fleisch essen ok?

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  • #6954021  | PERMALINK

    Roy Black Metal

    Registriert seit: 12.03.2004

    Beiträge: 5,065

    abrakadabraBitte, von dir hätte ich schon mehr erwartet. gerade du solltest darauf bestehen, den naturalistischen fehlschluss nicht zu begehen. nur weil man etwas kann, und die evolution einen mit gewissen fähigkeiten ausgestattet hat, heißt das nicht, dass man von allen auch gebrauch machen darf.

    Oh bitte, komm mir nicht mit dem Vorschlaghammer „naturalistischer Fehlschluss“. damit ist man mir schon im Theologiestudium immer völlig auf die Nerven gegangen.
    Natürlich kann ich als Mensch in meiner Funktion als Krone der Schöpfung mit formidablem HIrnleistungen und überragender Ethik mich dazu entschließen, dass es Unsinn sei, Tiere zu essen. Das kann ich vor allem, wenn ich fett, faul und zufrieden und vor allem gelangweit in meiner hochentwickelten Welt sitze und nicht wie der Großteil des Restes der Menschheit froh bin, wenn man einmal alle zwei Wochen eine Ziege schlachtet. Ich verbitte mir das Gegenbeispiel Indien, wo nachweislich nur zufriedene, glückliche Menschen leben, weil sie die Kuh in Ruhe lassen. Und Tiere essen andere Tiere auch nur, weil sie mental nicht begabt genug sind, um die ethische Überlegenheit des Fleischverzichtes zu erkennen.
    Ich beschließe nun Kraft der mir gegebenen überragenden Geisteshaltung, auf das Atmen zu verzichten. Und das Denken.

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    Oberste moralische Instanz des Forums. Kaiser von Europa und Imperator des Forums. Unterwerft euch, hopp hopp!
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    #6954023  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    Also gut, ich fasse deinen beitrag schlichtweg als „ich muss mich nicht für die verwendung von durch evolution erworbenen fähigkeiten rechtfertigen“ auf, was anderes kann ich ihm nicht entnehmen – und das ist wirklich die dümmste position die man nur vertreten kann. dass ein intelligenter mensch so etwas auch nur eine sekunde denken kann, will nicht in meinen kopf, tut mir leid.

    #6954025  | PERMALINK

    Leukon

    Registriert seit: 14.07.2010

    Beiträge: 1,385

    Die Argumentationsfigur des “Sein-Sollen-Fehlschlusses“ halte ich auch für fragwürdig. Natürlich stimmt es, dass etwas Falsches nicht dadurch richtig wird, dass man es tut. Aber eine gute Ethik, die etwa Anspruch darauf machen will, realisiert zu werden, muss schon mit dem Sein abgestimmt werden. Ein Beispiel: Nehmen wir an, es ließe sich zweifelsfrei dartun, dass Menschen eine bestimmte Menge Fleisch essen müssen, wenn sie nicht krank werden wollen. Dürfte man dann eine Tierethik, die das absichtliche Töten von Tieren zu solche Zwecken ausnahmslos ausschließt, mit dem Argument verteidigen, dass das Sein nun einmal nichts über das Sollen aussagt? Wohl kaum.

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    #6954027  | PERMALINK

    Roy Black Metal

    Registriert seit: 12.03.2004

    Beiträge: 5,065

    abrakadabraAlso gut, ich fasse deinen beitrag schlichtweg als „ich muss mich nicht für die verwendung von durch evolution erworbenen fähigkeiten rechtfertigen“ auf, was anderes kann ich ihm nicht entnehmen – und das ist wirklich die dümmste position die man nur vertreten kann. dass ein intelligenter mensch so etwas auch nur eine sekunde denken kann, will nicht in meinen kopf, tut mir leid.

    Halt, wart, ich hätte noch „Tiere haben keine Seele, deshalb darf ich sie essen“ im angebot.

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    #6954029  | PERMALINK

    Blackadder1966

    Registriert seit: 21.03.2014

    Beiträge: 2,330

    Roy Black MetalHalt, wart, ich hätte noch „Tiere haben keine Seele, deshalb darf ich sie essen“ im angebot.

    Das ist nicht bewiesen. Allerdings ist ebensowenig bewiesen, dass wir über eine Seele verfügen. Was allerdings Fakt ist, dass sowohl Menschen als auch Tiere Gefühle haben. Und diese auch zum Ausdruck bringen können.

    --

    :mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit:
    #6954031  | PERMALINK

    Redeemer

    Registriert seit: 02.10.2011

    Beiträge: 2,029

    Hmmm,dieses Thema ist sehr strittig. Auf der einen Seite,haben die Tiere natürlich eine Seele,sie sind Lebewesen mit eigenen Rechte und es ist schade die zu schlachten.Außerdem,braucht man nicht unbedingt Fleisch zu überleben.Die Vitamine/Proteine des Fleisches können durch andere Ernährungsquellen oder Nahrungsergänzungmittel ersetzt werden.

    Auf der anderen Seite,der Mensch ist Allesfresser,und er hat seit Jahrhunderten Fleisch gegessen.Also,Fleischkonsum ist nicht etwas neues/modernes für den zeitgenössischen Mensch,und man muss sich nicht schuldig fühlen,wenn man Fleisch ist.
    Und die Menschen,die Mitleid mit den Tiere haben(weil sie Lebewesen sind),müssen nicht vergessen,dass zu den Lebewesen gehören auch Pflanze,Pilze,Bakterien und Protisten.Dann,warum der Konsum von Obst und Gemüse ok ist?
    Außerdem,tötet man jeden Tag auch eine Menge kleine Tiere,und nicht zum Essen: DIE INSEKTEN! Diese kleine Lebewesen(Stechmücke,Bienen usw) die ganz harmlos sind. Warum ist es ok Insekten töten(es gibt auch Menschen,die diese auch essen…),und es ist falsch und unmoralisch Hühner,Kühe,usw zu schlachten um ihren Fleisch zu essen?

    Ich persönlich esse kein Fleisch,weil es mir nicht schmeckt. Stattdessen esse ich Fisch… Ich bin keine eingefleischte Vegetarierin/Veganerin,und ich habe nichts gegen weder Vegetarier noch Menschen,die Fleisch essen. Ich glaube,dass man kein Verbrecher ist,wegen des Fleischkonsums. Aber was ich nicht tolerieren kann,sind diese vollidioten,die Tiere zum Spaß foltern und töten! DAS ist unmenschlich und grässlich.

    --

    YESTERDAY TODAY TOMORROW COME RAIN COME SHINE
    #6954033  | PERMALINK

    Bombenleger

    Registriert seit: 12.05.2005

    Beiträge: 21,105

    Blackadder1966Das ist nicht bewiesen. Allerdings ist ebensowenig bewiesen, dass wir über eine Seele verfügen. Was allerdings Fakt ist, dass sowohl Menschen als auch Tiere Gefühle haben. Und diese auch zum Ausdruck bringen können.

    Böse gesagt sind das am Ende alles nur chemische Reaktionen, die halt so stattfinden….

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    #6954035  | PERMALINK

    Mr.Torture

    Registriert seit: 14.01.2007

    Beiträge: 13,931

    Das is doch alles kinderkacke^^

    --

    John Wayne"Ich traue keinem Mann, der keinen Alkohol trinkt"
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    #6954037  | PERMALINK

    Blackadder1966

    Registriert seit: 21.03.2014

    Beiträge: 2,330

    Mr.TortureDas is doch alles kinderkacke^^

    Was stösst Dir denn auf Torture? 😉

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    :mrgit:Die Natur des Menschen ist völlig wider die Natur:mrgit:
    #6954039  | PERMALINK

    Daray

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 31,943

    abrakadabra

    @daray: ich würde gerne deinen standpunkt hören. warum soll der akt des tötens eine besondere ethische relevanz haben? ich habe noch nie verstanden, warum es den meisten vegetariern, die mir bisher ihre gründe genannt haben, um das töten von tieren (und nur sekundär um deren haltung) geht.

    Wenn es um meine eigene Meinung geht (hier im Thread gings mir ja eher darum andere – scheinbar gefestigte – Überzeugungen zu hinterfragen) versuche wann immer es geht die tierethische Seite zu vermeiden. Denn ich selber kann hier von mir nicht behaupten eine stringente Meinung zu haben. Viel mehr schlagen hier diverse Herzen in meiner Brust. Denn zum einen ist mir die Kategorie einfach viel zu heterogen. Es macht keinen Sinn Pantoffeltierchen und Schwertwale gleichzusetzen in einer solchen Diskussion. Zum anderen können wir nicht wissen, ob und wie welches Tier Leid bzw. Freude empfindet. Daneben gibt es noch viele weitere Probleme (Speziezismus Diskussion).
    Meine Meinung zum Fleischverzehr ist daher mehr geprägt von den Konsequuenzen welche die Fleischerzeugung für die Menschen hat. Meine Meinung hat allerdings bisher nur beschränkt Einfluss auf meinen Fleischkonsum.

    Aber das war ja nicht deine eigentliche Frage. Deine Frage war ja, wieso scheinbar das Töten so viel stärker im Fokus steht als die Haltung. Nun ich denke, dass hier eben die moralischen Privilegien des Menschen auf Tiere übertragen werden. Und in diesen Privilegien steht das Leben an vorderster Stelle. Dies zeigt sich z.B. in der Diskussion um die Todesstrafe, während über die Freiheitsberaubung durch Gefängnis kaum je debattiert wird.

    Es ist dasselbe wir die Frage, darf man behinderte Föten abtreiben. Die Vorstellung dass ein Leben einen inhärenten Wert hat ungeachtet des Leidens, welches mit ihm verbunden ist, scheint tief in uns verankert.

    Da ich selber weder an Reinkarnation noch an ein Jenseits glaube, ist für micht der Tod das Ende aller Möglichkeiten eines Lebens. Und ein Leben das bisher nur aus Leiden bestand könnte sich immer noch zum Guten wenden. Wird es aber beendet, so ist diese Chance – und wenn sie nur marginal ist – genommen.

    --

    Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/daray
    #6954041  | PERMALINK

    abrakadabra

    Registriert seit: 31.03.2008

    Beiträge: 4,809

    LeukonDie Argumentationsfigur des “Sein-Sollen-Fehlschlusses“ halte ich auch für fragwürdig. Natürlich stimmt es, dass etwas Falsches nicht dadurch richtig wird, dass man es tut. Aber eine gute Ethik, die etwa Anspruch darauf machen will, realisiert zu werden, muss schon mit dem Sein abgestimmt werden. Ein Beispiel: Nehmen wir an, es ließe sich zweifelsfrei dartun, dass Menschen eine bestimmte Menge Fleisch essen müssen, wenn sie nicht krank werden wollen. Dürfte man dann eine Tierethik, die das absichtliche Töten von Tieren zu solche Zwecken ausnahmslos ausschließt, mit dem Argument verteidigen, dass das Sein nun einmal nichts über das Sollen aussagt? Wohl kaum.

    Ich verstehe nicht, was dein beispiel mit meinem post zu tun haben soll. In dem fall könnte man diese Tierethik (zun beispiel) mit verweis auf das durch ihre einhaltung verursachte leid durch krankheit (bei menschen) ablehnen. Eine gute begründung, wie mir scheint, die wunderbar ohne verwendung des „sein-sollen-fehlschlusses“ auskommt. das problem, das ich damit habe ist, dass er keinen fortschritt ermöglicht, und uns zu blinden sklaven der gerade bestehenden umstände macht.

    Was roy allerdings zu fordern scheint ist, dass „das haben wir hier schon immer so gemacht!“ ein in jedem fall relevantes ethisches argument sein muss, und zwar ohne jegliche begründung.

    @roy: ganz ehrlich; dass mit der seele finde ich sogar wesentlich besser. natürlich will ich auch mit solchen „argumenten“ nichts zu tun haben, aber das ist wenigstens ein versuch einer begründung.

    #6954043  | PERMALINK

    Leukon

    Registriert seit: 14.07.2010

    Beiträge: 1,385

    Wir sollten wohl grundsätzlicher werden: Ich behaupte einfach, dass das Argument “Das ist ein Sein-Sollen-Fehlschluss!“ nicht den geringsten Wert hat. Sein-Sollen-Fehlschlüsse im eigentlichen Sinne gibt es gar nicht. Ethisch-moralisches Argumentieren vebindet stets – und darauf zielt mein Beispiel – Erkenntnisse über das Sein mit normativen Aussagen, also mit Wertungen. Manchmal werden die Wertungen eben nicht ausgesprochen oder sind schwer begründbar, aber da sind sie immer.

    Wieder ein Beispiel. Diskutant X sagt: “Fleisch essen ist geboten, weil es die Menschen schon immer gemacht haben“. Ist das ein Sein-Sollen-Fehlschluss? Nein; es sieht nur so aus. Eigentlich steckt nämlich die Wertung darin, dass es geboten sei, sich an der Lebensweise seiner Vorverfahren zu orientieren. Und damit ist die normative Prämisse gegeben, die man braucht, um auf einen normativen Satz zu schließen.

    --

    #6954045  | PERMALINK

    Roy Black Metal

    Registriert seit: 12.03.2004

    Beiträge: 5,065

    abrakadabra
    Was roy allerdings zu fordern scheint ist, dass „das haben wir hier schon immer so gemacht!“ ein in jedem fall relevantes ethisches argument sein muss, und zwar ohne jegliche begründung.

    @roy: ganz ehrlich; dass mit der seele finde ich sogar wesentlich besser. natürlich will ich auch mit solchen „argumenten“ nichts zu tun haben, aber das ist wenigstens ein versuch einer begründung.

    Du nimmst die ganze Sache einfach viel zu ernst. Ok, ich begründe ausnahmsweise einmal logisch, sinnvoll und ohne Sarkasmus. Erstens ist für mich der Mensch auch weiterhin die Krone der Schöpfung (Begründung: ja, genau was du vermutest, religiös). Damit ist es für mich unvorstellbar, einem Tier gegenüber die gleiche Ethik anzulegen, wie einem Menschen. Deshalb sehe ich kein Problem darin, ein Tier zum Zwecke des Fleischkonsums zu töten. Das bedeutet exakt: Ja, ich weiß dass Schnitzel nicht auf Bäumen wachsen, ich würde das Schwein auch eigenhändig schlachten, wenn ich das dazu nötige Wissen hätte. Obwohl ich vom Land komme, ist das auch hier nicht m,ehr tagtäglicher Usus. als mein Vater hierher zog, wurde er erstmal von einem ausgenommmen reh begrüßt. Die Zeiten ändern sich.
    Zur Unterstützung meines Argumentes: In beinahe allen Fällen, in denen Menschen Menschen töten (nicht unbedingt zum Zwecke des Fleischkonsums, versteht sich….), mussten sie ihr Opfer vorher de-humanisieren, damit der Schritt des Tötens möglich wird. Oder andernfalls von derart starken Gefühlen übermannt werden, dass diese die „Sonderbehandlung“, welche der Mensch der eigenen Spezies zukommen lässt, überwindet. Diese Sonderbehandlung schwankt natürlich im Laufe der Zeiten….
    Mein „evolutionäres“ Argument war dabei folgendes: Tiere zu töten und Fleisch zu essen ist ebenso alltägluch wie eine Geburt. Da der Mensch anscheinend (jedenfalls unserer erfahrung nach), dass einzige Lebenwesen ist, welches im Stande ist, sein verhalten auch ethisch zu reflektieren, KANN er natürlich zu dem Schluss kommen, dass er kein Fleisch mehr verspeisen will. Er muss es aber keineswegs und es ist auch die natürlichere Wahl, sich gegen den Verzicht zu entschieden. Ich kann jeden Prozess der Natur in Frage stellen, um mir eine intelektuelle befriedigung zu verschaffen, allein schert sich die Natur selten um zeitgemäße Ethik. Vegetarismus ist jedenfalls kein „Zurück zur Natur“. Und statt „Das haben wir schon immer so gemacht“ würde ich lieber sagen „Wir sind in keinen leeren, regellosen Raum geboren, den wir systematisch mit unseren Vorstellungen ausfüllen müssen“.

    Nochwas, und das betrifft vor allem Leukon, dessen ZUsammenhänge tatsächlich nicht immer ersichtlich sind: Ich halte es für wenig sinnvoll, eine Diskussion vor allem mit reinem Namedropping und Zitaten auszufüllen, das bringt sie nicht weiter. Es ist schön für dich, wenn du alle diese Theoretiker gelesen und verstanden hast. Wenn aber Absätzeweise nur eine Zusammenfassung der Betreffenden Theorie erfolgt, versehen mit einem Zitat, dann bringt das der Diskussion herzlich wenig, schon gleich nicht deine persönliche Ansicht, die ich doch eigentlich hören will. Zitate gehören in Fußnoten, wenn ich deine Bibliothek sehen soll, kannst du mich gerne mal auf ein Bier nach Hause einladen. Aber jede Ausführung wird unleserleich, wenn sie sich nur in Querverweisen ergeht.
    Weniger Theorie, mehr Rotwein!

    --

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    #6954047  | PERMALINK

    Bahl

    Registriert seit: 13.09.2005

    Beiträge: 1,745

    Roy Black MetalErstens ist für mich der Mensch auch weiterhin die Krone der Schöpfung (Begründung: ja, genau was du vermutest, religiös).

    Was ich daran nicht verstehe: Woher kommt diese Einsicht? In Deinem ganzen Beitrag argumentierst Du logisch und rational (egal, ob man damit nun einverstanden ist oder nicht), aber es stützt sich im Grunde alles auf diese Annahme, die aber wiederum nicht begründet ist. Es ist ja wunderbar, wenn man an so was so fest glaubt, allein nachvollziehen kann ich es nicht, zumal dieser Glaube in diesem Fall dazu dient, sich über andere Lebewesen zu stellen. Das ist natürlich sehr reizvoll, weil man höchstwahrscheinlich immer ein Mensch bleiben wird und ein Tier immer ein Tier, deswegen gibt es hier absolut keine Durchlässigkeit und man bleibt immer in dieser oberen Kategorie.

    Kurze Frage noch: Wieso schreibst Du eigentlich immer in Lila? Seit Jahren bereitet mir das schlaflose Nächste. 🙁

    --

    Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.
    #6954049  | PERMALINK

    Daray

    Registriert seit: 18.04.2004

    Beiträge: 31,943

    LeukonWir sollten wohl grundsätzlicher werden: Ich behaupte einfach, dass das Argument “Das ist ein Sein-Sollen-Fehlschluss!“ nicht den geringsten Wert hat. Sein-Sollen-Fehlschlüsse im eigentlichen Sinne gibt es gar nicht. Ethisch-moralisches Argumentieren vebindet stets – und darauf zielt mein Beispiel – Erkenntnisse über das Sein mit normativen Aussagen, also mit Wertungen. Manchmal werden die Wertungen eben nicht ausgesprochen oder sind schwer begründbar, aber da sind sie immer.

    Wieder ein Beispiel. Diskutant X sagt: “Fleisch essen ist geboten, weil es die Menschen schon immer gemacht haben“. Ist das ein Sein-Sollen-Fehlschluss? Nein; es sieht nur so aus. Eigentlich steckt nämlich die Wertung darin, dass es geboten sei, sich an der Lebensweise seiner Vorverfahren zu orientieren. Und damit ist die normative Prämisse gegeben, die man braucht, um auf einen normativen Satz zu schließen.

    Siehe dazu einer meiner ersten Posts in diesem Thread:

    DarayWir haben hier die (stark vereinfachten) Aussagen „Der Mensch ist ein Allesfresser“ und die Konklusion „Es ist gut Fleisch zu essen“. Und nun bleibt die Frage offen, wie man vom einen zum anderen kommt. Da fehlt doch noch etwas um die Verbindung herzustellen. Eine Aussage wie „Alles, was die körperlich-gegebenen Fähigkeiten des Menschen ermöglichen, ist gut“

    Dies wäre ein Argument.

    Prämisse 1: Der Mensch ist ein Allesfresser
    Prämisse 2: Alles, was die körperlich-gegebenen Fähigkeiten des Menschen ermöglichen, ist gut
    Konklusion: Fleisch Essen ist gut

    Hier wäre es in der Tat so, dass wenn die Prämissen wahr sind, die Konklusion wahr ist. Aber die Konlusion Pädophilie, Mord, Vergewaltigung, Folter etc. ist gut, wären dann auch alle wahr^^

    Also gehe ich davon aus, dass die Prämisse 2 etwas anderes sein soll, aber was?

    das ganze geht natürlich auch mit Bombenlegers Prämisse und Konklusion:

    Prämisse 1: In der Natur ist das Halten und Töten anderer Lebewesen zum genuss ein ganz normaler Prozess
    Prämisse 2: ???
    Konklusion: Es ist moralisch nicht verwerflich, andere Lebewesen für den eigenen Genuss zu töten und zu halten

    Die von dir angeführte Prämisse 2 „Es ist geboten , sich an der Lebensweise seiner Vorverfahren zu orientieren“ ist natürlich extrem einfach zu widerlegen. Wäre sie war, wäre jegliche Entwicklung in allen kulturellen und wissenschaftlichen Aspekten verwerflich.

    Der naturalistische Fehlschluss gibt es, weil es keine sinnvolle Prämisse 2 gibt. Oder zumidnest hat noch niemand bisher eine gefunden. Du kannst dich aber gerne daran versuchen.

    --

    Treat everyone the same until you find out they're an idiot. http://www.last.fm/user/daray
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