Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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  • #846195  | PERMALINK

    Street Child

    Registriert seit: 17.01.2011

    Beiträge: 1,402

    Gegründet: 1985?
    Ort: San Diego, USA
    Genre: Hard Rock, Sleaze-US-Metal
    Line-Up:
    Wally Passet (voc., g.)
    Andy Milner (b.)
    Jonney Ferrari (g.)
    Kurt Anton (dr.)
    Status: scheinbar aktiv (letzte Konzert-Aktivitäten Aug. 2012)

    O.g. Herren scheinen ein absolut unbeschriebenes Blatt in der Metal-Musik-Branche zu sein. Selbst über die Band gibt es keinerlei verwertbare Daten und Fakten, lediglich dass SNAKEBYTE ein privat produziertes und vertriebenes selbstbetiteltes Mini-Album mit 6 Tracks fabriziert hatten, welches über das unbekannte Label Ben Kaye (wohl eher das bandeigene Label) 1986 erschien.

    Widmen wir uns deshalb gleich dem wesentlichen, ihrer Musik:
    Irgendwie mitreißend, bluesig, sehr Hard-Rocklastig, Vergleiche mit Journey, Reo Speedwagon oder Foreigner liegen sehr nahe, obgleich die Band etwas ruppiger operierte.
    Lassen wir also lieber die Musik sprechen:

    http://www.youtube.com/watch?v=9jrsEdsogLE
    http://www.youtube.com/watch?v=FUhJHeNf0gQ
    http://www.youtube.com/watch?v=v21PvqNJxjs

    Der Song Knife in the back schaffte es immerhin auf den Sampler „No Substitute For Steel“ 1985 (TASS rec. USA)!
    Die selbstbetitelte Mini-LP zieht zur Zeit preislich extrem stark an. Waren vor etwa 10 – 5 Jahren noch – für US-Metal-Raritäten – humane Preise um die € 40.- bis € 50.- zu beobachten, so läßt sich gegenwärtig so mancher Besitzer (so dass er sich von dem kleinen Juwel überhaupt trennen möchte) die Scheibe bis zu € 150.- und mehr versilbern.
    Es gibt allerdings auch eine Bootleg CD „Hard & Heavy Rarities Vol. 12“ mit Warminister (Out of the ashes) + Hammer Head (Rock forever) und eben Snakebyte (same) für ca. € 15.- (Racer records G’93 – wobei alle Raritäten-Bootlegs, auch die aus Griechenlsnd komischerweise alle die Jahreszahl 1993 angeben – hat da jemand mehr Infos darüber, warum dies so ist?)

    --

    Highlights von metal-hammer.de
    #846197  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

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    Gründungsjahr/ort: 1984, Los Angeles/ Kalifornien (USA)

    Genre: Hardrock, Metal

    Status: Aufgelöst

    Letztes aktives Line-up:
    David Fefolt: Gesang
    Matt Sorum: Schlagzeug
    Dave Tolley: Keyboard, Bass
    Doug Marks: Gitarre, Bass
    Steve Ayola: Keyboard

    Wichtige ehemalige Mitglieder:
    Scott Travis (Judas Priest, Racer X, Fight)
    Charlie Morril: Gesang
    Lonnie Miller: Bass

    Bekanntheitsgrad: :horns:


    Hier noch mit Travis (rechts unten) und Miller. Ein aktuelleres Bild mit Sorum konnte ich nicht finden.

    Fakten:
    1984 gegründet, erschien bereits 1985/86 das selbstbetitelte Debüt. Zuvor trat man allerdings schon in den Clubs der L.A.-Szene auf und erspielte sich einen Namen. Scott Travis wurde von Matt Sorum ersetzt. Da auf dem ersten Werk der Kalifornier das letzte aktive Hawk-Line-up zu hören ist und ihr Drummer Matt Sorum -jo, der Matt Sorum von Guns N‘ Roses, The Cult und Velvet Revolver– schon 1987 ein Album mit seiner damals neuen Band Y Kant Tori Read aufnahm und veröffentlichte, vermute ich, dass es Hawk zu diesem Zeitpunkt entweder schon nicht mehr gab, oder kurz vor der Auflösung standen. Zwar war Sorum in L.A. dafür berüchtigt in mehreren Bands gleichzeitig zu spielen, aber von Hawk verliert sich nach dem Release des, mit einem unglaublich hässlichen Cover versehen und doch großartigen Debüts >Hawk<, jede Spur der Band. Eines der Gründungsmitglieder ist übrigens [I]Scott Travis, der nicht nur bei [B][I]Judas Priest trommelt, sondern auch mit seiner vorherigen Band [B][I]Racer-X großartige Alben schuf. [IMG]http://www.heavyharmonies.com/cdcovers/H/HAWK_ST.JPG [URL]http://www.youtube.com/watch?v=6rbHVQ9OPhc Geboten wird auf dem Album erstklassiger Hard Rock mit dezentem Metal-Einfluß. Nicht zuletzt[I] David Fefolts großartiger Stimme ist es zu verdanken, dass man beim Genuß des Albums öfters an den mächtigen [I]Ronnie James Dio erinnert wird. Die Songs auf [B]Hawk sind alle im Midtempo gehalten und entfalten so ihr ganzes Potential. [B]Battle Zone, wechselt zwischen heavy Gitarren und Powerballade, bildet einen gelungenen Kontrast zu den restlichen Stücken. Ein oder zwei Songs hervorzuheben, ist unmöglich, da alle Nummern bärenstark sind und sich auf einem gleichhohen Niveau befinden. Exquisite Kost, sage ich euch :) [URL]http://www.youtube.com/watch?v=WCReP7-TUfI Alte Bandfotos lassen vermuten, dass die Jungs Glam Metal spielen, und obwohl ihr Kiss-Meets-Crüe-Make-Up tatsächlich so aussieht, trifft alles zu, nur das nicht. Bleibt nur noch zu sagen, dass sich jeder, der auf Hard Rock und traditionellen Metal a lá [B][I]Dio steht, ohen Bedenken zugreifen kann. Die erste und einzige Studioveröffentlichung von [B][I]Hawk ist ein Rohdiamant, der nicht nur das Potential gehabt hätte, ein Meilenstein zu werden, sondern darüber hinaus auch keinen Vergleich mit den großen Alben des Genres zu fürchten braucht! Einsame Spitze! [URL]http://www.youtube.com/watch?v=hDcOBdKSI3s&feature=related 2009 erschien das Live-Album [B]Let The Metal Live, das zu bekannten Liedern vom Erstling auch bisher unveröffentlichte Track enthält. [SIZE=1][COLOR=white]Live at he Roxy 1985 - mit dem Gründungs-Line-up [SIZE=1][COLOR=#ffffff][URL]http://www.youtube.com/watch?v=7C3xQ5lN5nY&feature=relmfu [B][U]Diskographie: Hawk (1985/86)

    #846199  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1985, Schweiz
    Von John Dommen (Schlagzeug) gegründet

    Genre: Glam Metal, Hardrock

    Status: Aktiv

    Debüt-Line-up:
    Math Shivero: Gesang
    Claudio Matteo: Gitarre
    Freddy Laurence: Gitarre
    Marc Lynn: Bass
    John Dommen: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad::horns::horns:

    Fakten:
    Drei Jahre nach der Bandgründung, unterschrieb die Truppe einen Plattenvertrag bei Phonogram. Mit dem Line-up Math Shiverow (Gesang), Claudio Matteo (Gitarre), Freddy Laurence (Gitarre), Marc Lynn (Bass) und John Dommen (Schlagzeug) wird 1988 das selbstbetitelte Debüt aufgenommen, das auch noch im selben Jahr erscheint. Unterstützt werden sie dabei von ihren Landsmännern Marc Storace und Fernando von Arb, beide von der Band Krokus. Während von Arb die Nummer Back To You beisteuert, singt Storace für einige Songs Background-Vocals ein. Der Erstling ist richtig gut geworden, wirkt aber noch etwas unbeholfen. Zu sehr -so scheint es jedenfalls- möchte man den großen amerikanischen Glam-Bands nacheifern, was sich nicht nur in der Optik, sondern auch im Songwriting niederschlägt.

    http://www.youtube.com/watch?v=t5Oxpv_DLws

    Es folgen Touren mit den bereits etablierten deutschen Hard Rockern von Victory und Bonfire. Nach der Tour verlassen Shivero und Lynn die Band -letzterer wechselte zu Krak, die später unter dem Namen Gotthard bekannt werden sollten- und wurden durch Patrick Mason (Ex- Krokus) und Brian Kofmehl (Ex- Killer) ersetzt. Mit ihnen an Bord, erscheint 1989 das Album Sign In The Sky, welches eine wesentlich reifere Band präsentiert und mit dem tollen Titeltrack und der Single- sowie Videoauskopplung In The Middel Of The Night, zwei zukünftige Bandklassiker enthält. Die Single erreicht Platz 11 der schweizer Charts, das Album klettert sogar bis auf den zweiten Platz. Mit Sign In The Sky ist den Schweizern ein echter Hard Rock Meilenstein geglückt, den die Truppe mit dem Nachfolger sogar noch zu toppen vermochte.

    http://www.youtube.com/watch?v=4h1WWCoy8Bs&feature=related
    Mason hält es nicht lange bei der Band. Noch während der Sign-Tour muß ein neuer Sänger her. Mit dem Amerikaner Eric St.Michaels, der nun Sänger Nummero tres in der noch jungen Bandgeschichte ist, findet man einen würdigen Ersatz. Auf dem Live-Album China Live (1991) ist er bereits zu hören. Anschließend begibt man sich ins Studio um den grandiosen Nachfolger Go All The Way (1991) aufzunehmen. Wow! Also, ich hätte nicht gedacht, dass die Band ihr 89’er Werk toppen kann, doch ich wurde eines Besseren belehrt. Go All The Way fällt in seiner gesamten Ausrichtung zwar etwas softer aus, doch das ist nicht weiter schlimm. Das Album klingt wie aus einem Guß, und die einzelnen Stücke harmonieren wunderbar miteinander. Soll nicht heißen, dass das auf den vorherigen Alben nicht der Fall war, doch Go All The Way besitzt dieses gewisse Etwas, das alles auf dem Album halt noch ein bisschen besser als den Rest macht. Als Anspieltipps seien hier die großartigen Songs Pictures Of You, She Did A Real Good Job und So Damn Easy genannt.

    http://www.youtube.com/watch?v=zTkMPxLOAOk
    1992 verlässt St.Michaels die Band und zieht wieder in die Staaten. Die folgenden drei Gigs werden mit drei verschiedenen Sängern absolviert. Das vorerst letzte Studioalbum Natural Groove wird von Douglas McCowan eingesungen und erscheint 1995.
    Kurz darauf erfolgte der Split und die Band galt vorerst als aufgelöst. 2000 rappelt man sich wieder zusammen und gibt unter dem Banner China-Revisted-Tour einige Konzerte, bei denen man wieder nicht mit einem Sänger auskommt^^ Neben Marc Storace von Krokus sind auch die ehemaligen Sänger Math Shiverow und Eric St.Michaels mit von der Partie.
    2007 erfolgt dann die offizielle Reunion. Auf dem Spirit Of Rock steht man seit 2000 das erste Mal wieder gemeinsam auf der Bühne.
    2010 erschien endlich das neue Studioalbum. Light Up The Dark -so sein Name- ist mir bislang unbekannt. Im Release-Jahr gab man noch vier Konzerte als Krokus-Support. Gründungsmitglied John Dommen ist seit 2007 nicht mehr in der Ban. Seitdem sitzt Billy La Pietra an den Kesseln.

    Ende der 80er/Anfang der 90er konnten China auch hierzulande und sogar in England auf sich aufmerksam machen. Doch auch wenn die Jungs in ihrem Heimatland Stars sind, blieb ihnen der große Durchbruch verwehrt, was ich sehr schade finde. Die Vergangenheit zeigte, dass das kleine Land einige großartige Künstler hervorgebracht hat, und China gehören definitiv dazu. Freunde von Dokken, XYZ, Gotthard, Bonfire und Victory sollten unbedingt mal ein Ohr riskieren. es lohnt sich auf alle Fälle!
    http://www.youtube.com/watch?v=CjecEsIr294&feature=relmfu

    Diskographie:
    China (1988)
    Sign In The Sky (1989)
    Go All The Way (1991)
    Natural Groove (1995)
    Light Up The Dark (2010)

    #846201  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1983, Reno/ Nevada (USA)

    Genre: Hardrock

    Status: Aufgelöst

    letztes bekanntes Line-up:
    Curt Michell: Gitarre, Keyboard
    Jim Garrett aka Jamie Lee: Gesang
    Dean Clarkson: Schlagzeug
    Dave Wix: Bass
    John Kirk: Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns:

    Fakten:
    Fakt ist mal, dass das hier eine der kürzesten Bandvorstellungen wird. Über diese Band weiß ich fast nichts. Ich bin zwar selber auch erst vor einigen Monaten auf die Truppe gestoßen, doch auch das Internet rückt kaum Informationen raus. Aber auch wenn ich zur Band nix sagen kann, so kann ich durchaus ein paar Worte zum einizgen Output von Razormaid von mir geben.
    First Cutt erschien 1987 und wäre eines dieser Rockalben geworden, das auch nach mehreren Dekaden noch die Eigenschaft besitzt, die Menschen in seinen Bann zu schlagen. Es ist nicht so, dass es das nun nicht mehr könnte, doch das Problem ist, dass keine Sau die Band kennt. Wieso ein solch geniales und über jeden Zweifel erhabenes Werk in der Blütezeit des Hard Rock und Glam Metal, also 1987, kaum Gehör fand und offenbar sang- und klanglos unterging, ist mir ein Rätsel. Ich rede nicht davon, dass First Cutt ein Album mit (lediglich) Pontential ist -nein-, es ist schlicht und ergreifen perfekt. Und wie es sich für ein perfektes Album geziemt, ist es mir nicht möglich einen speziellen Song hervorzuheben. Das Album ist vollgepackt mit hochkarätigen Ohrwürmern, wie sie Dokken und Europe nicht besser hätten hinbekommen können.

    http://www.youtube.com/watch?v=7PBtL9DZJi8
    Ursprünglich erschien dieses Meisterwerk bloß auf Vinyl, dann, ich glaube 2001, wurde das Teil offiziell auf CD wiederveröffentlicht. Da Nachfrage nach diesem Album ist für die geringe Auflage viel zu groß, denn nur selten geht die offizielle CD-Version unter hundert Euronen weg. Selbst das Bootleg erreicht manchmal stolze Preise von bis zu 60, 70 Euro.
    http://www.youtube.com/watch?v=cRxib_X6e1k&feature=relmfu
    Wie dem auch sei. Es ist eine echte Schande, dass es eine Top-Band wie Razormaid nocht nicht mal zum One-Hit-Wunder gebracht haben. An der musikalischen Klasse kann es jedenfalls unmöglich liegen. Eine steht mal fest: Das Razordmaid-Debüt von 1987 ist das, was man gemeinhin als Undergroundperle bezeichnet. Und dabei hat das Album, abgesehen vom Bekanntheitsgrad, nix „undergroundiges“ an sich, denn die Porduktion ist durch und durch professionell.
    Wer dieses Spitzenalbum ausfindig macht und das am besten noch zu einem erschwinglichen Preis, sollte unbedingt zugreifen!

    http://www.youtube.com/watch?v=6cVx0VwgLkU&feature=relmfu

    Diskographie:
    First Cutt (1987)

    #846203  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1984, Hannover

    Genre: Hardrock

    Status: Aktiv

    erstes Line-up:
    Pedro Schlemm: Gesang
    Tommy Newton: Gitarre
    John Lockton: Gitarre
    „Fargo“ Peter Knorn: Bass
    Bernie Van Der Graf: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns:

    Fakten:
    Die hannoveraner Band Victory entstand 1984 aus den Überresten der Band Fargo. Neben Tommy Newton und dem Bassisten Peter Knorn, welcher den Namen seiner alten Band weiterhin als Spitzname trug -also Fargo Peter Knorn-, waren sowohl John Lockton als auch Bernie Van Der Graf am Start. Zwar arbeitete man kurze Zeit mit Sänger Pedro Schlemm zusammen, doch dieser mußte recht frühzeitig aus seinem Dienst ausscheiden, denn er wurde vom Amerikaner Charlie Huhn ersetzt, der wiederum schon mit Bands/Künstler wie Gary Moore, Humble Pie und Ted Nugent zusammenarbeitete.

    Dies war jetzt eine gezippte Version der alten Bandskonstellationen, das Wesentlichte sozusagen. Die Band hegte einen freundschaftlichen Kontak zu den Scorpions, deren (ehem.) Mitglieder Hermann Rarebell und Matthias Jabs z.B. auch schon bei Victory aushalfen. Insgesamt kann die Truppe auf 16 ehemalige Member (Quelle: spirit-of-metal) zurückblicken. Darüber hinaus half Rudolf Schenker der Band bei der Wahl des Managements.

    —————————————————————————————————–
    Die beiden erfolgreichsten Line-ups der Bandgeschichte unterscheiden sich nur sängertechnisch und sahen wie folgt aus:

    Charlie Huhn (1984-88 & 2003-2005): Gesang
    Fernando Garcia (1988-1996): Gesang
    Hermann Frank: Gitarre
    Tommy Newton: Gitarre
    „Fargo“ Peter Knorn: Bass
    Fritz Randow: Schlagzeug

    Fakten:
    Mit neuem Sänger im Gepäck, entert man das Studio und veröffentlicht 1985 das gleichnamige Debüt, welches Dank des Covers, das ein leichtbekleidetes, mit in der Luft gespreizten Beinen und auf dem Rücken liegendes Model zeigt, zu einem mittelgroßen Skandal mutiert. Die Beinform zeigt das „V“, den ersten Buchstaben des Bandnamens. Die Empörung war insbesondere in den United States groß, was aber niemanden daran hinderte das Album zu kaufen. Und so gelang es dem Erstling der Hannoveraner, in die amerikanischen Charts einzusteigen.

    http://www.youtube.com/watch?v=7xV9_FtwaXM
    Es folgte eine Tour durch Europa und die USA, wo die Band auf den beiden größten Festivals des Lndes vor 60.000 (Out In The Green) und 80.000 (Texxas Jam) Zuschauern. Vor der Tour ersetzte man jedoch noch Bernie Van Der Graf durch Fritz Randow (ex-Eloy). Zu Hause angekommen verpflichtete man für John Lockton den damals noch^^ ehemaligen Accept-Gitarristen Hermann Frank, der in Zukunft den musikalischen Stil der Band maßgeblich mitprägen sollte.

    1986 erschein das zweite Album Don’t Get Mad… Get Even, das mit der Band mit der Single Check’s In The Mail sogar einen Radioerfolg in den Staaten bescherte. Erstmals kristalisiert sich hier der bandeigene Sound heraus. Obwohl man stilistisch deutlich rockig unterwegs ist, kommt es immer wieder zu Abstechern in metallische Gefilde, was wohl nicht zuletzt Hermann Frank zu verdanken ist. In Verbindung mit den überaus eingängigen Melodien, gelang der Band seitdem vorbildlich der Spagat zwischen Massenkompatibilität und Heaviness.

    http://www.youtube.com/watch?v=v0D6MIxZD68
    Das großartige dritte Album der Huhn-Ära Hungry Hearts wurde 1987 veröffentlicht und steht seinen Vorgängern in nichts nach. Auch wenn mir „Don’t Get Mad“ etwas besser gefällt, fällt doch auf, dass die Truppe nochmals gereifter zu Werke geht und in sich stimmig wirkt. Von nun an läuft die Hitschmiede Victory auf Hochtouren und wird der Rock- und Metalwelt noch so einige Klassiker bescheren. Wie schon bei den Alben zuvor, folgte wieder eine ausgiebige Welttouree, die die Jungs auch wieder in die Staaten führte.

    http://www.youtube.com/watch?v=lK9OacWxbao&feature=related
    Ein Konzert in Hamburg wurde für die kommende Live-Scheibe That’s Live (1988) mitgeschnitten, die auch der vorerst letzte Output mit Sänger Charlie Huhn sein sollte. Als sich seine ehemalige Band Humble Pie wieder vereint, zieht es den Fronter zu seinen alten Musikerkollegen zurück.
    Das Live-Album selber ist absolut hörenswert, zeigt es die Band doch in Bestform. Umso trauriger ist, dass gerade mal neune Songs darauf enthalten sind.

    Der bislang weitestgehend unbekannte, in Basel beheimatete spanisch-stämmige Fernando Garcia ist ein mehr als würdiger Ersatz. Stimmlich geht er zwar eher in Richtung Steven Tyler, vermag es aber auch problemlos die Huhn-Stücke zu singen und ihnen eine eigene Note zu verpassen, ohne, dass es zu aufdringlich erscheint.

    1989 erschien Culture Killed The Native. Die Singles Never Satisfied und Don’t Tell No Lies bekamen gutes Airplay im Radio und auf MTV und bescherten der Band zwei weitere Hits in den Staaten. In „Good Old Germany“ klettert das Album derweil auf Platz 19 der Charts.

    http://www.youtube.com/watch?v=CVY88LBsTbw&feature=related
    Schon wenige Monate später wurde ein weiteres Hitalbum auf die Menge abgefeuert. Temples Of Gold (1990) war nicht nur mein erster Kontakt mit der Band, sondern erreichte wieder die Top 20 der heimischen Charts. Die Erstauflage auf Vinyl enthielt zusätzlich eine 6-Song-Live-EP mit Aufnahmen der vergangen US-Tour. Auch Temples Of Gold ist zum Bersten gefüllt mit Ohrwürmern, wie sie nur Frank und Newton schreiben können. Phänomenal!

    http://www.youtube.com/watch?v=VYeQGbpU-C0&feature=related
    Obwohl qualitativ keineswegs schlechter, konnte das 92’er Werk You Bought It – You Name It nicht mehr an die Erfolge vergangener Tage anschließen. Dabei enthält es mit Rebel Ready, Rock-O-Matic und Under The Sun -um nur drei zu nennen- wieder allerfeinste Hard Rock-Kost.
    Nach ausbleibendem Erfolg löste sich die Band auf. Zum Abschied nahm man beim Abschiedskonzert in Hannover das Album Liveline auf, das 1994 released wurde.

    http://www.youtube.com/watch?v=Bft32YrRkbI
    1996 wagte Fernando Garcia einen Neuanfang. Obwohl Voiceprint ohne Hermann Frank -für den Jake Paland in die Saiten greift- und Tommy Newton (Ersatz: Matthias Liebetruth; später Running Wild) aufgenommen wurde, lässt das Teil nichts von den Trademarks der alten Releases vermissen. Leider Gottes ging Voiceprint, da traditioneller Heavy/Hard Rock, total unter und es erfolgte die erneute Auflösung.

    http://www.youtube.com/watch?v=HWYsGSW8nOg
    Es dauerte ganze 6 Jahre bis es wieder ein Lebenszeichen von Victory gab. Dieses hatte es jedoch in sich. Plötzlich war die Rede davon, wieder im Huhn-Line-up zu spielen und auch ein Album aufzunehmen. Instinct erschien 2003 und enthält z.T. für Victory untypischen, recht erdigen Hard Rock. Instinct ist das einzige Album, welches mir noch fehlt. Irgendwie konnte ich mit dem bislang Gehörten noch nicht so ganz warm werden.
    Es folgten einige Konzerte u.a. 2003 auf dem Wacken Open Air.
    Der in den Staaten sesshafte Huhn wollte seine damalige Band Foghat nicht aufgeben und verließ die Band kurze Zeit später erneut.

    http://www.youtube.com/watch?v=z90s4eJt-L8
    Für ihn wurde man in Jioti Parcharidis (Human Fortress) fündig, der ein schweres Erbe antrat, diesem aber gerecht werden konnte. Außerdem ist er auf den beiden überdurchschnittlich guten Hermann Frank Solo-Alben Loyal To None (2009) und Right In The Guts (2012) zu hören, die jedem Victory-Fan zusagen sollten. Neben diversen Auftritten tischte man den wartenden Fans Fuel To The Fire auf, eine Compilation von größtenteils Neuaufnahmen, an denen sich die Leute eine gehörige Magenverstimmung holten. Ich selber finde die Neuaufnahmen jetzt nicht sooo übel, doch der Großteil sieht das offenbar anders. Über den Sinn und Zweck solcher Alben lässt sich natürlich streiten. Ich schätze mal, man wollte so den neuen Sänger vorstellen.

    http://www.youtube.com/watch?v=qf0iEEsKpH0&feature=related
    Das entgültig letzte Album hört auf den Namen Don’t Talk Science und ist seit 2011 erhältlich, wurde allerdings bereits 2009 aufgenommen. Jedoch fand sich lange Zeit keine Plattenfirma und so gingen die Bandmitglieder ihren eigenen Projekten nach. Auf dem zehnten Studioalbum bekommt man gewohnt gute Victory-Kost serviert. An den Kesseln saß hier inzwischen Achim Keller, der 2008 für Randow kam. Ob die beiden Coverversionen, insbesondere I’m So Excited der Pointed Sisters, wirklich nötig gewesen sind, sollen andere entscheiden… Im Groß und Ganzen ist der Band aber ein würdiges Abschiedsalbum gelungen. Das Einzige was nun noch fehlt, ist eine ausgiebige Abschiedstour 🙂
    http://www.youtube.com/watch?v=Vti2MNtnS30

    Diskographie:
    Victory (1985)
    Don’t Get Mad… Get Even (1986)
    Hungry Hearts (1987)
    Culture Killed The Native (1989)
    Temples Of Gold (1990)
    You Bought It – You Name It (1992)
    Voiceprint (1996)
    Instinct (2003)
    Fueld To The Fire (2006; Neuaufnahmen)
    Don’t Talk Science (2011)

    #846205  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1986/ L.A. Kalifornien (USA)

    Genre: Glam Metal, Sleazerock

    Status: Aktiv

    Erfolgreichstes Line-up:
    Jimmy St. James: Gesang, Gitarre
    Kezzy McCafferty: Gitarre
    Ray Riendeau: Bass
    Brad Williams: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns:

    Fakten:
    Eine weitere L.A.-Band, ein weiteres Glam Metal-Album und eine weitere Truppe, die nach dem Erscheinen des Debüts kaum mehr etwas von sich hören lies. Dirty Blonde wurden zur Hochzeit des Glam Metals, 1986, gegründet. 1988 erschien die selbstbetitelte EP, die heutzutage ein recht gefragtes Sammlerstück ist. Die vier dort enthaltenen Songs Girls Nite Out, Ladies In Mercedes, 2 Cool 4 School (das lassen wir jetzt einfach mal so stehen 😉 ) und Restless, Young And Wild sind musikalisch gesehen auf alle Fälle brauchbar und waren ein Jahr später auch auf dem Debüt vertreten. Die Nummer 2 Cool 4 School und den Full-Album-Track Dynamite gibt es allerdings leider nur auf der relativ raren CD-Version zu belauschen.

    http://www.youtube.com/watch?v=XsaJUAVN6v4

    Der erste und bislang einzige Longplayer der Kalifornier wurde schlicht Passion genannt und erschien 1989. Schlicht ist neben dem Namen auch das Cover, das lediglich die Band zeigt, wie sie in irgendeinem Photostudio um die Ecke posiert. Egal. Was zählt ist der Inhalt und der kann sich im Groß und Ganzen sehen oder besser gesagt, hören lassen. Man muß allerdings objektiv bleiben. Viele Bands dieser Ära haben vorzeigbare Alben veröffentlicht, manche von ihnen sogar echte Juwelen (siehe Razormaid), doch „vorzeigbar“ ist eben nicht „sensationell“. Und sind wir mal ehrlich: Passion besitzt mit der gleichnamigen Singelauskopplung, deren Video auch ganz guten Airplay auf MTV bekam, schonmal eine amtliche Glam-Nummer und neben den Stücken der EP glänzt nach ein paar Durchläufen insbesondere der Opener I Got The Itch. Doch der Rest kommt über das Prädikat „ganz i.O.“ nicht hinaus. Die Coverversion von Jim Croces Bad Bad Leroy Brown kann man darüber hinaus getrost als Rohrkrepierer bezeichenen. Keine Ahnung, was sich die Band dabei dachte…

    http://www.youtube.com/watch?v=iWahVACQnKY
    Dann möchte ich es nochmal zusammenfassen: Dirty Blondes Passion ist ein recht ordentliches Zweite-Reihe-Glam-Album, das trotz einiger Lichtblicke seinen Platz dort verdient hat. Für Liebhaber der Musik ist das Debüt sicherlich einen Blick wert und auch Menschen, die eher dem Sleaze angetan sind, könnten mit der Band warm werden. Denn obwohl ich die Jungs eher dem Glam zuordnen würde, besitzt ihr Sound auch in kleinen Häppchen verabreichten Dreck.
    Entgegen meiner bisherigen Vermutung existiert die Band heute noch. In welchem Ausmaß sie aktiv ist, ist mir nicht bekannt.
    However. Lassen wir die Musik für sich sprechen.
    http://www.youtube.com/watch?v=tK479SwlEhQ

    Diskographie:
    Dirty Blonde (EP; 1988)
    Passion (1989)

    #846207  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 198?, San Francisco/ Kalifornien (USA)

    Genre: Glam Metal, Hardrock

    Status: Aktiv

    Line-up:
    John Link:Schlagzeug
    Bobby Reid: Bass
    Paul Trombetta: Gesang
    Michael Karafilis: Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns:

    Fakten:
    Murder Bay gehören zu den Top-Bands, die trotz überdurchschnittlich guter Songs und energiegeladener Bühnenshows nie in den Genuß eines Plattenvertrages kamen. Primär lag es schlicht und ergreifend daran, dass die Truppe zu den Unmengen an Endachziger- und Frühneunziger-Bands gehörten, die vor allem die nordamerikanische Musiklandschaft überschwemmten. Zwar gelang einigen großartigen Bands noch der späte Durchbruch –Slaughter, Love/Hate und Firehouse seien hier stellvertretend genannt-, doch wie wir alle wissen, befanden sich 80’s-Hard Rock und Glam Metal zu dieser Zeit schon im Sterben. Es ist ja nicht so, dass vorher jede Top-Band ihren verdienten Plattenvertrag bekam, aber der damalige Trendwandel erschwerte es noch zusätzlich.

    http://www.youtube.com/watch?v=EDzuqbx5DPw
    Murder Bay erspielten sich in der Szene schnell einen gewissen Ruf, und 1990 enterte man ein Studio und nahm dort mit einem noch jungen Eric Valentine (Queens Of The Stone Age, Good Charlotte, Slash etc.) Lieder für das erste Demo auf. Dieses Demo ist in Fankreisen heute sehr gefragt, und es fand damals schon großen Anklang, war binnen kürzester Zeit vergriffen. Die Presse nahm das Demo ebenfalls wohlwollend zur Kenntnis; das RAM Magazin wählte Murder Bay zur #1 Band 1990, das Heft Metal Edge zur „Band On The Rise“ und im Music Connection erschienen die Kalifornier in der Liste der „Top 100 Unsigned Acts„. Es folgten diverse Radio-Interviews. Darüber hinaus bescherte die neu gewonnene Popularität der Band auch viele neue Fans. Es hätte nicht besser laufen können…
    http://www.youtube.com/watch?v=HFAnxYZUsm4
    So schön San Francisco auch ist, das Geld wurde in Los Angeles verdient. Also machte sich die Band kruzerhand auf in den Süden, auf der Jagd nach dem Major-Deal.
    Die Majorlabels indes zogen nach Norden – nach Seattle…
    Grunge wurde populär und wurde ab sofort genauso gemolken, wie 12 Jahre zuvor der Glam Metal und seine artverwandten Genres. Zwar hatte die Band genug Material für ein komplettes Album -es kam 1991 noch zu einer Aufnahme-Session mit Rob Beaton (Guns N‘ Roses, Sammy Hagar, Santana etc.) -, doch gab es nun keine Plattenfirma mehr, die die Band unter ihre Fittiche nehmen wollte.
    http://www.youtube.com/watch?v=IcvLvqeWXcM&feature=relmfu
    Dem Hardrock-Gott sei Dank, dass sich das Label EÖNIAN Records dem Ziel verschworen hat, „unsigned“ Bands dieser Epoche wenigsten einen kleinen Teils des Ruhms zuteil werden zu lassen, den sie schon vor über 20 Jahren mehr als verdient hatten. Murder Bay’s erster offizieller Tonträger trägt den Namen Never Was An Angel, erschien 2012 und besitzt mal ein großartiges Cover. Enthalten sind die Aufnahmen der beiden Recording-Sessions von 1990 und 1991.
    Es wird dem Hörer fantastischer Hard Rock geboten, der mit Hooklines nur so gespickt ist. Zwar verliert das Album zum Ende hin ein wenig an Fahrt, doch ist keine einizger Song vertreten, der als schlecht durchgeht. Die ersten 3/4 des Albums sind absolute spitzenlasse Hard Rock-Nummern, die irgndwo zwischen den „US“-Alben von Whitesnake und Dokken anzusiedeln sind. Sind Stücke wie Land Of Planty, Honey Child und Outta Line schon bärenstark, stellt der Titelsong mit seiner dezenten bluesigen Ausrichtung alles in den Schatten.
    Never Was An Angel, der Song ebenso wie das komplette Album, wird jedem Hard Rock und Glam-Anhänger gefallen. Darauf gebe ich mein Wort. Wer das Album in die Finger kriegt (was kein Problem ist), sollte unbedingt zugreifen, zumal die Platte für kleines Geld zu bekommen ist. Jedenfalls muß man für den Erwerb kein Vermögen berapplen. 🙂

    Murder Bay sind heute immer noch aktiv
    http://www.youtube.com/watch?v=c7ncrcZaDxE&feature=relmfu

    Diskographie:
    Never Was An Angel (2012)

    Die Infos bezog ich wie immer aus dem Booklet und/oder Wikipedia und/oder von www.spirit-of-metal.com

    #846209  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 198?, Milwaukee, Wisconsin (USA)

    Genre: Hardrock, Metal, Glam Metal

    Status: Aktiv? Aufgelöst?

    Letztes bekanntes Line-up:
    Jackie Ramos: Schlagzeug
    Joey La Vie: Gesang, Gitarre
    Chris Martinez: Gesang, Bass
    Brooke Lynne: Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns:

    Fakten:
    Gibts nicht viele. Die Amerikaner Moxy Roxx releasten 1986 ihre selbstproduzierte EP Victims Of The Night. Hört man sich die fünf grandiosen Stücke Summer Nights, Push Has Come To Shove, Victims Of The Night, Broken Man und Backtabber an, stellt sich einerseits die Frage, wieso dieser genialen Band der Durchbruch verwehrt blieb, und andererseits bekommt man auch gleich die Antwort auf die Fage geliefert, weshalb sich die Truppe nach nur einer EP wieder auflöste.

    http://www.youtube.com/watch?v=DEWGEppHNuU
    Musikalisch werden mit der Handvoll Songs gleich mehrere Sparten abgedeckt. Der Opener Summer Nights ist, naja, wirklich, wirklich, so richtig weichgespühlt. Das ist jetzt aber bitte nicht falsch zu verstehen. Die Nummer macht echt Laune. Verglichen mit den restlichen Liedern, scheint Summer Nights jedoch mit ’ner Pulle Lenor versetzt. Vom Stil her kommt es sehr nahe an Wait von White Lion heran.
    Auf den restlichen vier Songs gehen die Jungs da schon um einiges ruppiger zu Werke. Nicht ruppig im Sinne von Gepolter, sondern weniger kommerziell. Es besitzt zwar jeder Track das Zeug zum -FUCK, ich verhaspel mich gerade! Die restlichen Nummern hätten genauso das Zeug zum Hit gehabt, fallen aber allgemein härter aus. So.
    http://www.youtube.com/watch?v=87n_DXXQCHA
    Die meisten Lieder werden von einem teilweise nach Orgel klingendem Keyboard begleitet, was trotz der eindeutigen 80’s-Produktion und -Songwirting einen gewissen 70er-Flaire aufkommen lässt.
    Manchmal stößt man sogar schon in metallisches Marschland vor, wie der offizielle Rausschmeier Backstabber beweist. Offziell deshalb, weil die Neuauflage der EP (2009) um ganze 9 Non-EP-Tracks aufgewertet wurde. Handelt es sich beim genialen Sheila noch um ein Studiolied, das genauso gut auch ursprünglich auf der EP hätte erscheinen können, handelt es sich bei den Stücken 7-14 ausschließlich um Live- und Demo-Aufnahmen. Die Qualität ist nun nicht gerade die beste, ist aber durchaus hinnehmbar. Wer also nicht pauschal Hochglanzproduktionen braucht um gute Musik zu erkennen, wird auch mit den Livetracks warm werden. Stilistisch schlagen sie nämlich in die gleiche Kerbe, wie die Studioaufahmen.
    http://www.youtube.com/watch?v=T1FKybjV2V0&feature=related
    Dank der Neuauflage der EP Victims Of The Night von Moxy Roxx durch das Label IDOL Records, kann sich nun jeder dieses schmucke Hard Rock-Juwel ins heimische Regal stellen, was ich wirklich jedem wärmsten ans Herz lege. Wen diese tollen Kompositionen kalt lassen, kann gleich nach Hause gehen und sich seelenlosen Pissrock wie Nickelback um die Ohren hauen, denn für diese Personen ist Hopf und Malz verloren.

    Letztes Jahr kam es zu einer Reunion. Vom Auftritt in Waukesha Wisconsin gibt es diverse Aufnahmen. Ob die Band auch weiterhin besteht, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, denn auf www.Spirit-of-Metal werden sie z.B. als Split-up geführt.

    Diskographie:
    Victims Of The Night (EP, 1986)

    #846211  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1982/3, Philadelphia/ Pennsylvania (USA)
    die Angaben weichen da ab

    Genre: Hardrock, Bluesrock

    Status: Aktiv

    erfolgreichstes Line-up:
    Tom Keifer: Gesang, Gitarre
    Fred Coury: Schlagzeug
    Eric Brittingham: Bass
    Jeff LaBAR: Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns::horns:

    Fakten:
    Von Tom Keifer, Eric Brittingham, Tony Destra (Schlagzeug) und Michael Schermick (Gitarre; änderte später seinen Namen in Michael Kelly Smith) in der ersten Hälfte der 80er Jahre gegründet, ging man ohne Umschweife emsig zu Werke. Bereits 1983 erschien das erste unbetitelte Demo. Ein Jahr später folgte Demo Nummero dos.
    Der Name Cinderella (zu dt. Aschenputtel) ist ja nun nicht das, was man mit harten Jungs und noch härteren Gitarren in Verbindung bringt. Tom Keifer gab im Laufe der Jahre immer wieder an, durch einen Pornofilm, der den Namen „Sinderella“ trug, inspiriert worden zu sein. Tatsächlich benannte man die Band jedoch nach der Katze von Michael.^^
    Wie dem auch sei. Durch die Demos auf die Band aufmerksam geworden, bot Kiss Basser Gene Simmons der Truppe an, sie bei der Suche nach einem Label zu unterstützen. Leider -zumindest aus Simmons‚ Sicht- kam ihm Jon Bon Jovi zuvor. Die Zusammenarbeit mit Jovi brachte Cinderella einen Plattendeal mit dem Major-Label Mercury ein, welcher 1985 unterzeichnet wurde. Zur gleichen Zeit trennte man sich von Schermick und Destra, die daraufhin die Band Britny Fox ins Leben rufen. Schermick bzw. Smith, wie er sich ja nun nannte, kam 1987 bei einem Autounfall ums Leben und konnte den Erfolg des Britny Fox-Debüts nicht mehr erleben. R.I.P.!

    http://www.youtube.com/watch?v=rqw06Yo9A5g
    Für Cinderella indes ging es nun bergauf, und das richtig! Das legendäre Debüt Night Songs wurde von Andy Johns produziert (Led Zeppelin).
    Ersatz für die beiden Abgänge waren übrigens White-Foxx-Gitarrist Jeff LaBar und Drummer Jim Drnc.
    Laut Aussage des Produzenten ist Drnc nicht gut genug und wird kurzerhand von Fred Coury ersetzt. Dieser ist kein unbeschriebenes Blatt, spielte er zuvor doch schon u.a. bei Chastain und London, mit denen er das Album Non Stop Rock aufnahm. Außerdem sprang er während der Demo-Vorproduktion zu Ozzys The Ultimate Sin für den großen Randy Castillo (R.I.P.) ein.
    Als das Deüt 1986 auf die Menschheit losgelassen wurde, befand sich die Band gerade auf Tour und supportete die Truppe Kix. Es folgten erstklassige Support-Slots im Vorprogramm von David Lee Roth und natürlich Bon Jovi. Dies und das excessive Airplay der Videos von Shake Me und Nobody’s Fool, sorgten dafür, dass die Verkaufszahlen des Albums bald rapide anstiegen. Night Songs wurde zum Megaseller und erreichte in den Staaten Platz 3 der Charts.
    Die Band wurde für das Monsters Of Rock auf Castle Donnington gebucht, wo sie 1987 mit den Bands Dio, Metallica, W.A.S.P. und Anthrax auftraten.
    http://www.youtube.com/watch?v=Hm9pInNN0sQ&feature=related
    Im selben Jahr begibt man sich ins Studio um den Nachfolger einzuspielen. Produziert wird es, wie zuvor schon das Debüt, von Andy Johns. Gemixt wird das Album von Steve Thompson und Michael Barbiero, beides bekannte Namen, deren größtes Werk wohl das Guns N‘ Roses Deüt Appetite For Destruction war.
    Ein typisches Merkmal im Sound von Cinderella ist, neben der Reibeisenstimme Keifers, schon immer der Blues gewesen. Waren die bluesigen Elemente auf dem Erstling noch relativ dezent vertreten, formten sie ab dem zweiten Album Long Cold Winter -es soll das kommerziell erfolgreichste Albeum der Band werden- den Sound pärgnant mit. Mit dem Titeltrack ist zudem eine reine Blues Rock-Nummer vertreten.

    http://www.youtube.com/watch?v=7tdaGznEyhc
    Das Album schlug -wie man so schön sagt- wie eine Bombe ein. Die Singles Gipsy Road und Don’t Know WhatYou’ve Got (‚Till It’s Gone) waren eine ganze Zeit lang nicht mehr aus dem Programm von MTV wegzudenken. Beide Singles, sowie das Album selbst, setzten sich millionenfach ab und mit Don’t Know What You’ve Got gelang Cinderella nach dem ungelaublich guten Nobody’s Fool eine weitere Mega-Ballade. Für mich persönlich ist das Stück direkt nach Guns N‘ Roses‘ Don’t Cry die beste Ballade aller Zeiten! Was für Emotionen – der helle Wahnsinn!
    http://www.youtube.com/watch?v=gVMLm08Hq7E
    Auf dem kommerziellen Zenit angelangt, spielt man 1989 bei einem der wichtigsten und legendärsten Rock-Festivals aller Zeiten, dem Moscow Music Peace Festival. In einem unglaublichen Billing zerlegt man dort mit den Bands Gorky Park, Skid Row, Bon Jovi, Mötley Crüe, Scorpions und Ozzy Osbourne Russland in Schutt und Asche! Bedenkt man, dass DER Slogan des Festivals „Keine Macht den Drogen“ lautete… Ironie^^

    http://www.youtube.com/watch?v=NPE0z3uOEkw
    Album Nummer drei wird auf den Namen Heartbreak Station getauft. Die bluesige Auslegung des Vorgängers wird konsequent fortgesetzt und es wird zudem verstärkt mit Bläsern, Piano und Gosplesänger/innen gearbeitet. Außerdem arrangiert John Paul Jones ein 30-köpfiges Streicher-Orchester, das auf den Songs Heartbreak Station (Mega-Ballade Nummer 3) und Wind Of Change zu hören ist.
    Der Erfolg kann zwar nicht mehr an die Vorgänger anknüpfen, von einem Flopp ist man aber noch meilenweit entfernt. In den Staaten erreicht man immerhin noch Platz 19, während man in Deutschland und den U.K. in die Top 40 gelangt.
    http://www.youtube.com/watch?v=R9IxngWVDkg
    Der erste Golfkrieg beginnt und die Band sagt die Termine für die Europa-Tour wegen Angst vor Anschlägen ab… Tom Keifer indes hat mit schweren Stimmproblemen zu kämpfen, was den Release für Still Climbing bis ins Jahr 1994 verschiebt.
    Zwar ist immer die Rede davon, dass es vor allem die Glam Metal Bands schwer traf, doch auch Cinderella bekamen den Grunge-Boom zu spühren. Das Album erreicht gerade mal die Top 200 der heimischen Charts.
    Drummer Fred Coury verlässt die Band und gründet gemeinsam mit dem damals ehemaligen Ratt-Fronter Stephen Pearcy die Band Arcade. Die Nachfolge tritt Kevin Valentine an. Auf dem neuen Album ist er jedoch nur bei einem Song zu hören. Den Rest trommelte Session-Drummer Kenny Aaronoff ein. Da das Album floppte, löste sich die Band auf.

    http://www.youtube.com/watch?v=aB0vSpmEvgE
    Einer 80er-Jahre-Retro-Sendung auf MTV war es zu verdanken, dass sich die Band im bekanntesten Line-up für ein Benefizkonzert zusammentaten. Eine Anfrage für eine Tournee mit Dokken und Ratt lehnte Keifer allerdingsab. Dieser arbeitet an einem Soloalbum und hatte keine Interesse die Vergangenheit wieder aufleben zu lassen. Um aufkeimende Fragen vorzubeugen: Keifer wollte zwar nicht auf Tour gehen und am Solo-Album arbeiten, die Band existierte aber wieder offiziell.

    Auf dem Best-of Album Once Upon a Time erschien mit War Stories ein neuer Song der Band. Darauf folgte ein Vertrag mit Portrait Records. Als fast drei Jahre später noch immer kein neues Album in Sicht ist, kündgit das Label im April 2001 den Vertrag.
    http://www.youtube.com/watch?v=fPVVcBbuijY
    Bis heute kam die Band nie wieder richtig auf die Beine. Für 2002 wurde eine England-Tour unter dem Namen Monsters Of Rock geplant. Mit von der Partie waren Alice Cooper, The Quireboys und Thunder. Es kam nie zu der Tour, jedenfalls nicht in dieser Konstellation. Für Cinderella sprangen die L.A. Guns in die Bresche.

    Obwohl die Band seit 1996 wieder aktiv ist und man seit jeher von einem neuen Album spricht, kam es bislang nur zu vereinzelten Konzerten. Eigentlich sehr schade, da der Rockwelt mit Cinderella eine der besten Bands überhaupt geschenkt wurde. Und ich bin sicher, dass die Jungs auch heute noch in der Lage sind, ein großartiges Album aufzunehemn. Dieses würde sehr wahrscheinlich nicht mehr den Erfolg der ersten drei unsterblichen Werke erreichen -da die Musikwelt über die vergangen Jahre so sehr mit minderwertigem vertonten Müll zugeschüttet wurde, dass sie total abgestumpft und immun gegenüber niveauvoller Rockmusik geworden ist-, doch qualitativ könnte es bestimmt an die Glanztaten ranreichen. Mr. Big machten es auf eindrucksvolle Weise vor.
    http://www.youtube.com/watch?v=1qwVJ-2ayPU

    Cinderella heute

    Diskographie:
    Night Songs (1986)
    Long Cold Winter (1988)
    Heartbreak Station (1990)
    Still Climbing (1994)

    #846213  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 2008, USA
    von den Brüdern Kenny und Tommy Ende gegründet

    Genre: Glam Metal

    Status: Aktiv

    Line-up:
    Frank Wheeler: Bass
    David Jordan: Schlagzeug
    Kenny Ende: Gitarre
    Tommy Ende: Gesang, Gitarre

    Bekanntheitsgrad: :horns:

    Fakten:
    Als Kenny Ende, nach Angaben auf der Bandhompage, im Alter von 16 Jahren bereits alle Kniffe und Tricks des Eddie Van Halen-Lehrbuchs draufhatte, war für ihn die Zeit gekommen eine eigene Band zu gründen. Gemeinsam mit seinem kleinen Bruder Tommy gründete er Grime. Obwohl er spührte, dass man definitiv mehr erreichen könnte, als als Highschool-Band unterzugehen, war ihm auch klar, dass die Zeit dafür trotz allem noch nicht gekommen war. Nachdem der damalige Sänger die Band verließ, nahm Tommy die Positon ein, auf der er nun so richtig aufblühte und alle Qualitäten eines präsenten Frontmannes aufwies. Inzwischen hat er sich zum Gesicht von Nasty Habit gemausert. Zusätzlich unterstüzte er fortan seinen Bruder als Rhythmusgitarrist. Den Platz am Schlagzeug hat seitdem David Jordan inne. Man benannte sich in Nasty Habit um und veröffentlichte 2011 eine selbstbetitelte EP, die mit Heart Breakin‘ Hip Shakin‘ Fox, Money Hungry, Love Won’t Wait und Saturday Night vier Songs enthält, die auch auf dem kommenden Debüt, das ebenfalls schlicht Nasty Habit heißt, vertreten sind.

    http://www.youtube.com/watch?v=gB5jXLaAUys&feature=relmfu
    Das Debüt erschien 2012 und hat mit Saturday Night und Heart Breakin‘ Hip Shakin‘ Fox bisher zwei Singleauskopplungen vorzuweisen. Wer die Vorbilder der noch blutjungen Truppe sind, kann man problemlos heraushören. Mein erster Gedanke war: Girls Girls Girls von der Crüe. ^^ Insbesondere Saturday Night erinnert an diese Phase der Glam/Sleaze-Götter.
    Man merkt dem Debüt einerseits schon an, dass dort noch relativ unerfahrene Jungs am Werke sind, doch gelichzeitig wirkt die Scheibe dadurch auch extem authentisch. Anders als Kissin‘ Dynamite schreiben Nasty Habit ihre Lieder ausschließlich selbst. Das gibt zwar in der Kategorie Songwriting jenachdem Abzüge in der B-Note, doch das ist echt nicht weiter schlimm. Gut, manchen Stücken fehlt das Gewisse Etwas, das Tüpfelchen auf dem „i“, doch damit wären die Amis nicht die erste Junge Band, die erst im Laufe de kommenden Alben zeigt, was wirklich in ihnen steckt.
    Spielerisch geht die Truppe jedenfals sehr abgebrüht zu Werke und wenn man hört, was Bandboss Kenny Ende da auf seinem Instrument abzieht, glaube ich die Story mit dem Van Halen-Lehrbuch sofort.

    http://www.youtube.com/watch?v=k37zj6cZMik
    Auch wenn man sehr oft an die Crüe erinnert wird, zeichet sich doch schon ab, dass man zukünftig mit weitaus abwechslungsreicheren Alben rechnen kann. Die Ballade Love Won’t Wait wurde fast im Blues ersäuft, während der Rauschmeißer Silver Bullets im Kehrreim dieses abgewichste ZZ Top-Feeling aufkommen lässt. Good Job, Boys!
    Überhaupt verbreitet das Album einen verdammt coolen Vibe. Obwohl Tommy’s Gesang sicher seinen Teil dazu beisteuert, wäre es unfair, das einfach nur daran festzumachen. Es ist, wie die Band gemeinsam agiert und vielleicht liegt es auch daran, dass das Songwriting halt noch nicht seine Grenzen erreicht hat. Jedenfalls bleibt das zu hoffen.
    http://www.youtube.com/watch?v=PWw-u0vPMig&feature=related
    Zugeben: Es gibt bestimmte Stellen auf dem Album, die etwas mehr Pepp vertragen könnten und auch Tommy’s Gesang hat trotz der saucoolen Note noch Platz nach oben. Trotzdem ist das Nasty Habit-Debut weitestgehend gelungen und enthält mit den beiden Singles sowie dem ebend erwähnten Silver Bullets und den Tracks Rampage, Tripped und Money Hungry ein paar richtig tolle Songs, die es zu Klassikern der neuen Glam-Generation bringen könnten. Und unabhängig davon, kann man sich für auf der Bandhompage für gerade mal popelige 9,99 $ eine Kopie des Debüts und gleichzeitig eine Glam-Undergroundperle sichern. Bis vor kurzem konnte man sich das Teil sogar noch kostenlos dort saugen. Wenn das mal keine Underground ist…^^

    2014 erschien die zweite EP der New Yorker. Desperate Measures, Desperate Times heißt das gute Stück. Bezüglich des Songwirtings hat man sich seit dem Debüt zwar weiterentwickelt, jedoch scheint mir der Gesang ein zunehmendes Problem zu werden, denn es schaut so aus, als ob Tommy über eine zu geringe Bandbreite gebietet, weshalb das alles ein wenig eintönig klingt.
    Highlight ist definitiv die Nummer Don’t Bring Me Down, von der es folgendes Video zu bestaunen gibt:

    Diskographie:
    Nasty Habit (EP, 2011)
    Nasty Habit (2012)
    Desperate Measures, Desperate Times (EP, 2014)

    #846215  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

    Beiträge: 7,079

    Gründungsjahr/ort: 1979, Helsinki, Uusimaa (Finnland)

    Genre: Sleazerock, Glam Metal

    Status: Aufgelöst

    Erfolgreichstes Line-up:
    Michael Monroe: Gesang, Saxophon, Mundharmonika
    Andy McCoy: Gitarre
    Nasty Suicide: Gitarre
    Sam Yaffa: Bass
    Razzle: Schlagzeug

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns:

    Fakten:
    Ein Glam/Seaze-Thread ohne die quasi Urväter Hanoi Rocks? Ist natürlich unvorstellbar. Die Band wurde 1979 von Andy McCoy und Nasty Suicide (Jan Stenfors) gegründet. Beide kannten sich schon von der Schule. Kurz darauf wurde die Band mit Michael Monroe, Sam Yaffa und Drummer Gyp Casino vervollständigt. Monroe, ein begnadeter Entertainer, sollte später nicht nur das Gesicht und Aushängeschild Hanoi Rocks‘ werden, er beherrschte auch die Instrumente Saxophon und Mundharmonika. Beide Instrumente kamen zum Einsatz und gaben den Hanoi Rocks-Nummern eine eigene Note. Denn obwohl die Finnen gerne als Gründer des Sleaze Rock und Glam Metal genannt werden -was ja irgendwo vermuten lässt, dass sie musikalisch was ganz neues geshaffen haben-, kann man die Vorbilder der Band deutlich heraushören; weit stärker jedenfalls, als einen patentierten Sound aus eigenem Hause…

    http://www.youtube.com/watch?v=UV2gtE6ESlY
    Eigentlich ist der Hanoi-Sound ein bunter Straß Blumen. Müsste ich den Stil beschreiben würde sich das in etwa so lesen: Glampunk n‘ Sleazesurf n‘ Roll. Den Punk (Sex Pistols, New York Dolls etc.) hört man zu jeder Zeit raus. Dem Ganzen haftet zudem auch eine nicht zu überhörende Surf Rock/Beach Boys-Note an. Glam, nun ja. Das, was in den 80ern unter dem Namen Glam Metal bekannt wurde, hat eigentlich nicht viel mit dem zu tun, was die Finnen fabrizierten -sieht man von den Texten mal ab, die oft von verflossener Liebe und ähnlichen Kram handeln.
    Auch der typische Sleaze-Sound, wie wir ihn kennen, also Guns N‘ Roses und L.A. Guns, hört man nur schwer und mit viel Fantasie heraus. Was diese beiden Genres betrifft, bezieht sich der Vergleich eher auf die Optik der Band. Es ist kein Geheimnis, dass spätere Größen wie z.B. Mötley Crüe und eben Guns N‘ Roses bei Hanoi Rocks abgekupfert haben. Und obwohl die Musik nichts von der aggressiven Note der 80er Sleaze-Götter gemein hat, sind es die Finnen bzw. deren Songs, die von der Presse das erste Mal als sleaze (lässig, schlampig) tituliert wurden. Das ist ganz einfach mit dem Sound zu erklären, der weit davon entfernt ist, als glatt poliert bezeichnet werden zu können und auch immer ein wenig nach Proberaum klingt.

    http://www.youtube.com/watch?v=jhrC4asgBUU
    Ursprünglich sollte die Band auf Wunsch von Gitarrist und Bandchef McCoy Chinese Rocks heißen. Da es jedoch schon einen Johnny Thunders-Song mit gleichem Namen gab, kam das schon mal nicht mehr in die Tüte. Man beschaffte sich kurzerhand einen Atlas und schaute nach, was da sonst noch so „in der Ecke liegt“. Die Wahl viel auf den Vietnam und somit auf Hanoi.

    Ob es Demos der Band gibt scheint logisch, ist mir aber nicht bekannt. Das erste öffentliche Lebenszeichen war die Single I Want You/Kill City Kills von 1980. Im darauf folgenden Jahr zog es die Band nach Stockholm, da man dort auf ein größeres Forum für die eigene Musik hoffte. Im selben Jahr erschien dann auch das grandiose Debüt mit dem prägnanten Namen Bankok Shocks Saigon Shakes Hanoi Rocks. Wäre mit dem wunderbar kitschigen Don’t Never Leave Me nicht mein absoluter Hanoi-Fave am Start, wäre es mir schier unmöglich auch nur einen Song hervorzuheben. Mit dem Debüt gelang der Band, wenn schon nicht kommerziell, so doch auf rein musikalischer Ebene ein Mega-Album.

    http://www.youtube.com/watch?v=QEhk0PvBHS0
    Bevor es zu den Aufnahmen und dem Release zum nicht minder genialen Zweitling Oriental Beat kam, zog es die Truppe aus den selben Gründen wie schon ein Jahr zuvor, nach London.
    1982 veröffentlicht, macht Oriental Beat da weiter, wo sein Vorgänger aufhörte. Das Album ist bis zum Bersten gefüllt mit Ohrwürmern. Motorvatin‘, Visitor und No Law Or Order -um nur drei zu nennen- sind alles potentielle Hits, die nur darauf warten, einem riesigen Publikum vorgespielt zu werden. Vedient hätten sie es auf jeden Fall.

    Während dieser Zeit strotzte die Band vor Einfallsreichtum und Tatendrang. Im Jahrestakt erschienen die Alben. 1983 kam es gleich zu zwei Albumreleases. Das mit dem total kultigen Titel versehene Self Destruction Blues machte den Anfang. Neben den Kultnummern Beer And A Cigarette und Dead By Xmas sind mit I Want You und Kill City Kills auch die beiden bereits 1980 als Single veröffentlichten Bandhits vertreten.

    http://www.youtube.com/watch?v=l1BbuIMJ4iA
    Um eines mal klarzustellen, bevor ich fortfahre: Von den 80ern Alben ist kein einziges Album schlecht. Es sind sogar alle überdurchschnittlich gut. Wenn ich nun also sage, das Back To Mystery City der schlechteste 80er-Output ist, bedeutet das in diesem Fall nur, dass besagtes Werk nicht ganz so fantastisch wie seine Vorgänger und sein direkter Nachfolger ist. Malibu Beach Nightmare und Mental Beat reihen sich problelos in die lange Riege der Bandhits ein. Im Allgemeinen ist die Aus´ichtung des Albums etwas „düsterer“,was der Band, wie ich finde, nicht ganz so gut zu Gesicht steht. Nichtsdestotrotz kann ich Back To Mystery City wärmstens empfehen.
    Die beiden Albumveröffentlichungen waren jedoch noch nicht alles für das Jahr 1983. Man trennte sich außerdem von Drummer Gyp Casino, welcher von Nicholas „Razzle“ Dingley ersetzt wurde und unterzeichnete den ersten Major-Vertrag bei CBS Records.

    Noch auf dem alten Label, erschien 1984 das Live-Album/Video All Those Wasted Years, das im berühmten Maquee aufgenommen wurde. Es ist der erste Tonträger mit Razzle und enthält alle Bandhits.

    Two Steps From The Move -erster Major-Release und erstes Studioalbum mit Razzle– fällt trotz einer etwas glatteren Produktion im Vergleich zu den vorherigen Alben, kein bisschen ab. Auch hier reihen sich Hit an Hit. Zudem ist eine Neuaufnahme des Debütklassikers Don’t Never Leave Me vertreten, welcher nun Don’t You Ever Leave Me heißt.
    Major-Deal, ein cooles neues Album – es lief alles wie geschmiert.

    http://www.youtube.com/watch?v=XkLwtM6wjk0
    Im Dezember ’84 feierte die Band gemeinsam mit den Jungs von Mötley Crüe. Als sich der Schnaps dem Ende neigte, für Crüe-Sänger Vince Neil alkoholisiert zur nächsten Tanke, um Nachschub zu besorgen. Das war jedenfalls der Plan. Hanoi-Drummer Razzle gesellte sich auf den Beifahrersitz. Es kam zu einem folgeschweren Unfall, bei dem nicht nur die Personen des anderen Wagens schwer verletzt wurden. Razzle erlag seinen schweren Verletzungen. Er starb am 09. Dezember 1984 R.I.P.

    Von nun an bekam die Band keinen Fuß mehr auf den Boden. Als neuer Drummer wurde Terry Chimes (ex-The Clash) angeheuert. Es kam jedoch nie zu Aufnahmen zum neuen Album. Zuerst verließ Yaffa und nach ihm Monroe die Band, die dann 1985 zerbrach.
    Die Mitlgieder wurden z.T. Solo und/oder als Gastmusiker aktiv (Monroe spielt die Mundharmonika auf Use…I des Guns N‘ Roses-Songs Bad Obsession), konnten aber nie mehr, auch nur im Ansatz an den aufkeimenden Erfolg der ersten Hälfte der 80er Jahre anschließen.

    2002 reunierten Monroe und McCoy die Band, veröffentlichten ein neues Album und fingen wieder an zu touren. Im Oktober 2008 gab die Band bekannt, sich mit Ende des Jahres 2008 wieder aufzulösen.
    Von 2002 bis 2008 veröffentlichten Hanoi Rocks insgesamt noch drei Alben, die mir bislang aber alle unbekannt sind.
    Das endgültige Ende kam gigantisch und wurde in einem wahren Konzert-Marathon zelebriert. Man absolvierte in gerade mal sechs Tagen ganze acht Shows. Alle diese Shows im Rock-Club Tavastia waren restlos ausverkauft.

    Die Finnen Hanoi Rocks gehören sicherlich zu den einflußreichsten Bands der Rockgeschichte, aber auch zweiflsohne zu den tragicheren Protagonisten.
    Ich möchte gar nicht weiter rumschwafeln und beende mein Geschreibsel mit zwei Zitaten Axl Rose‘.

    Rose:
    The only reason I put my hair up is because Izzy had these pictures of Hanoi Rocks and they were cool, and because we hung out with this guy who studied „Vogue“ magazine hair styles and he was really into doing my hair.“

    Rose zu Monroe:
    You would have been probably bigger than Guns N‘ Roses…“
    http://www.youtube.com/watch?v=kfwmnOxFbLk

    Diskograhie:
    Bankok Shock, Saigon Shakes, Hanoi Rocs (1981)
    Oriental Beat (1982)
    Self Destruction Blues (1983)
    Back To Mystery City (1983)
    Two Steps From The Move (1984)
    Twelve Shots On The Rcoks (2003)
    Another Hostile Takeover (2005)
    Street Peotry (2007)

    #846217  | PERMALINK

    Necrofiend

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    Klassiker.

    --

    Support the dying cult of underground metal! Stay black and brutal forever! If it was not for my parents I would have tried to kill myself before Instead i listend to Slayer and dreamt on A world without war is like a city without whores
    #846219  | PERMALINK

    Saro

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    #846221  | PERMALINK

    Saro

    Registriert seit: 13.10.2010

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    Gründungsjahr/ort: 1991, Los Angeles/ Kalifornien (USA)

    Genre: Sleazerock, Hardrock

    Status: Aufgelöst

    letztes aktives Line-up:
    Drew Hannah: Gesang
    Brent Woods: Gitarre
    Benny Rhynedance: Gitarre
    Marc Simmon: Bass
    Jimmy D.: Drums

    Bekanntheitsgrad: :horns::horns:

    Fakten:
    Erst 1991 gegründet, gehören Wildeside zu den letzten Glam/Sleaze Rock Bands einer großen Ära. Sieht man Bilder der Band, denkt man an Glam Metal -dieses Foto hier geht noch-, doch musikalisch wird dem Hörer 1A-Sleaze geboten. Inwieweit die Band erfolgreich war, kann ich nicht sagen. Hierzulande haben vielleicht nur wenige Leute von den Kaliforniern gehört, doch das bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass sie auch in den Staaten völlig unbekannt waren.
    Man brachte es immerhin auf einen Videoclip. Wie gut das Airplay des dazugehörigen Songs und Eröffnungsstück des Albums, Hang On Lucy, war, kann ich nicht sagen.

    http://www.youtube.com/watch?v=RWOLkwAWX5o
    1992 erschien das Band-Debüt Under The Influence. Auch wenn nicht jeder Song „über“ ist, so hat die Scheibe auch keine schlechte Nummer am Start.
    Drew Hannah’s Stimme könnte für so manchen Musikliebhaber zum Problem werden. Klingt sie in normalen Stimmlagen, joa, „normal“^^, erinnert sie beim Vorstoßen in höhere Sphären oft an Axl Rose. Ich mag es auf jeden Fall 🙂

    http://www.youtube.com/watch?v=w_9IbYvk5jU
    1995 erschien das zweite Album, schlicht Wildeside betitelt. Das Teil ist mir weitestgehend unbekannt. Stilistisch geht man hier deutlich alternativer zu Werke. Da es der letzte Full-Album-Release der Truppe ist, gehe ich einfach mal davon aus, dass sich der Erfolg nicht einstellen wollte. Wann genau die Trennung erfolgte, kann ich ebenfalls nicht beantworten. Doch hätte die Band anno 1995 einen gewissen Erfolg in den Staaten verbuchen können, hätte man früher oder später auch hierzulande etwas vernehmen müssen. Und wenn es nur ein paar Berichte in den einschlägigen Musikmagazinen gewesen wären.
    2004 erschien mit The Wasted Years dann noch eine Compilation mit Demos, Livesongs und Non-Album-Tracks.

    Naja. Fakt ist, dass mit Wildeside eine, gemessen an ihrem Debüt, weitere erstklassige Sleaze Band von der Bildfläche verschwunden ist.

    Ich weiß: Die Infos sind sehr sperrlich. Das lässt sich aber bei vielen unbekannten Bands leider nicht vermeiden. Ich werde noch einige Bands vorstellen, von denen man wenig bis gar keine Infos findet.
    http://www.youtube.com/watch?v=pHt-WTYe6WM&feature=related

    Diskographie:
    Under The Influence (1992)
    Wildeside (1995)

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    Dekker Forth

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    omg, ein paar der bands habe ich tatsächlich auch live gesehen (Dirty Blonde, China, Cinderella, Victory usw.) insbesondere Cinderella habe ich auf der Night Songs tour dreimal gesehen. waren live eine absolute macht und kamen wesentlich härter rüber als auf pladde.

    ich muss mal ein paar der alten scheiben wieder rauskramen…auf jeden fall schonmal danke für die erinnerung!

    --

    I just can't believe my ears, some music out these days The human factor has diminished, in oh so many ways
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