Das Beste der Besten Vol. II – Die Ergebnisse

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    h0az

    Registriert seit: 27.06.2010

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    “Gin, Campari, Grand Marnier,
    endlich tut der Schädel weh.
    Mit Doornkaat und Mariacron
    ins Delirium.“

    -Otto, „Wir haben Grund zum Feiern“

    Irrelevant, random, irreführend, Adjektiv, egal. Redenwelt.de meinte, eine Rede mit einem Zitat zu beginnen sei ein zeitloser Klassiker und somit immer eine gute Idee. Das habe ich hiermit gemacht und dabei auch schon zwei wichtige Punkte tangiert. Zum ersten:
    Zwar gehe ich nicht „ins Delirium“, sondern in den Delirium. Genauer gesagt dringe ich in seine Musikwelt ein und bekomme einen Einblick in das Schaffen von fünf Interpreten, mit denen der gute besondere Gefühle und sicher auch Momente verbindet. Etwas pietätlos also, sowas persönliches mit Otto Waalkes einzuleiten, aber Stilbruch ist mein zweiter Vorname, und Mr. Tortures Rezensionen werd ich schon nicht unterbieten :haha:
    Zum zweiten: ♫ Wir haben Grund zum Feiern ♫ …und mir „wir“ meine ich „ich“. Denn so viel kann ich schon vorwegnehmen: Das Battle hat sich für mich gelohnt. Also los:

    First Aid Kit:
    Los geht’s mit dem einzigen der 5 Interpreten, den ich zumindest schon vom Namen her kannte. First Aid Kit sind zwei ungewöhnlich dunkelhaarige, aber trotzdem sehr ansehnliche Schwedinnen. Von der Musik her erwartet mich poppiger, nicht-nordischer Folk. Viel eher klingt das ganze nach den alten US-Vertretern des Folk. Wikipedia benutzt hierfür den Genre-Sammelbegriff „Americana“. Habe ich so noch nie vorher gehört, die Definition klingt aber sehr treffend.
    Als ersten Song erwartet mich Wolf, ein Bonustrack des aktuellsten Albums „The Lion’s Roar“. Sofort bin ich in den locker-leichten Klang der Instrumente und vor allem in die Gesangsarbeit verliebt. Die Stimmen lassen sich am ehesten als eine Best of all jener Bands mit Sängerinnen, die auf meinem iPod rumlungern, bezeichnen. Das setzt jetzt voraus, meinen Referenzrahmen genau zu kennen, aber egal ^^. Beim allerersten Wort musste ich noch ganz stark an Austra denken, der „eeeheeeeh“-Chor ist zu 100% Arkona-approved. Manchmal musste ich auch an das Fräulein Macdonald denken. Aber ganz egal, an wen mich das ganze erinnert, grandios finde ich es so oder so. Ein Großteil des Songs hat sich schon beim ersten Durchlauf ganz fest in meinen Gehörgängen festgesetzt, was mir verdammt selten widerfährt. Ich bin normal auch überhaupt kein Freund von herkönnlichen Songstrukturen. Umso mehr habe ich mich selber damit überrascht, ungeduldig auf die Wiederholungen bestimmter Parts zu warten. Das Soundgewand ist auch erwähnenswert: Auch wenn alles topmodern produziert ist will ich eher das Wort „zeitlos“ verwenden. Gerade der Gesang ist wie aus vergangenen Jahrzehnten und auch sonst ist kein Element zu aufdringlich. Ein sehr gelungener Einstieg in die Einstiegsband.
    Danach reise ich zwei Jahre zurück. Instrumente und Stimme haben nicht an Schönheit verloren, das Grundthema von Winter Is All Over You ist aber um einiges ernster. Gitarre, sanfte Percussion und Glockenspiel sorgen für eine verträumte, unaufdringliche Hintermelodie. „Unaufdringlich“, ja… fast schon unauffällig. Hier wird mir die Aufgabenverteilung Gesang-Rest erst richtig deutlich; Die Sängerinnen stehen in auffallend hellem Rampenlicht. Natürlich auch hier wieder eine reife Leistung, aber bis auf die textlose Klimax zum Ende hin reißt mich hier nichts so sehr mit wie bei Wolf.
    Es ist wieder 2012. Die Gitarren klingen wieder nach USA. Ist das noch Folk oder nennt man das schon Country? Assoziationen und Gedankensprünge häufen sich. Von House of the Rising Sun bis hin zu Janis Joplin. Mein Geografiezentrum startet eine Schlägerei mit der Abteilung für Musikgeschichte, leichte Kopfschmerzen setzen ein. Ich verzeihe dem Titeltrack The Lion’s Roar all den Aufruhr, denn der Song gefällt mir wieder richtig gut. Die Déjà-vu-Erlebnisse legen sich bald, die neu entdeckte und noch nicht ganz liebgewonnene Liebe zum wiederkehrenden Refrain ist wieder da und ich bin glücklich, dass das ernstere Klanggewand auch funktioniert, wenn die Instrumentation nicht ganz so stark in den Hintergrund gerückt wird.

    Fazit: Ich habe ja im Vorhinein desöfteren Meinungen und kleine Konversationen über die Band überlesen. Aber dass mir das so gut gefallen würde hätte ich mir nie gedacht. Da musste ich sofort das ganze Album antesten. Das fand ich dann leider nur „gut“. In meinem Dorfkaff a.k.a. meiner Heimat hört der Pöbel Radio Osttirol. Eine ganz ganz schlimme Schlager-Schleuder inklusive Countryprogramm. Das mochte ich noch nie und bei Songs wie „Emmylou“ wurde ich leider sehr schmerzhaft an diese traumatischen Erlebnisse erinnert :haha:
    Bin dir trotzdem dankbar.

    Thou:
    Achja, im mit viel Feingefühl gewählten Eingangszitat steckt ja noch ein dritter wichtiger Punkt: Schädelweh. Die anscheinend höllisch releasewütigen Amerikaner von Thou haben es sich zum Ziel gemacht, den tiefsten Ton der Welt zu finden und mich langsam aber zielsicher in den Boden zu stampfen.
    Der Dreierpack beginnt mit Rats and Mice and Swarms of Lice. Sofort begrüßt mich ein irgendwie melodischer, aber nichtsdestotrotz tiefer Riff und ich sollte mich wohl schleunigst an diese Frequenzen gewöhnen, denn die nächsten 20 Minuten gibt es sonst nicht viel zu hören. Wie man im weiteren Verlauf merkt war der Eingangsriff auch schon die Hook, denn von da an geht es nur weiter nach unten. Die Band bemüht sich um einen halbwegs nachvollziehbaren Wechsel aus chug-chug-Grooves, der Hook und bedrohlichen Tremolo-Riffs und tatsächlich wirkt der Song trotz der Wechsel sehr homogen bis monoton. Die Stimmung ist auf einem konstanten Tiefpunkt, was offensichtlich so gewollt ist und auch zu den Lyrics passt. Wären Thou Maler statt Musiker würden die Werke seltsam anmuten, denn ihre Farbpalette reicht nur von dunkelgrau bis dünkleres dunkelgrau. Kalt und leer, Khanate auf Speed quasi, wenn die rudimentären Melodiebögen nicht wären ^^
    Nach einem Ausflug in die riesige EP- und Splitbibliothek der Band sind die weiteren beiden Songs aus der ersten Full-Length. Aber die größte Änderung dürfte die Produktion sein, die mehr live-Charakter hat als vorher. Auch I Was Ignored. And Judged. And Cast Down hat Schutt und Asche als Grundierung und kommt hier und da mit überraschenden Melodien um die Ecke. Ein Unterschied zum ersten Song ist, dass dieser hier zwei Abschnitte hat. So wird zur Mitte hin das ohnehin schon zermürbende Tempo noch einmal gedrosselt und doomige Gitarren stampfen und nehmen langsam (!) aber sicher eine fast hoffnungsvolle Melodie an, die wächst und wächst, nur um am Ende wieder in die Finsternis zu kollabieren. Clever und gut umgesetzt, das muss ich denen lassen.
    Fehlt noch Fucking Chained to the Bottom of the Ocean. Ich hätte mir vor dem Tippen Stichworte hinschreiben sollen, denn langsam gehen mir die Umschreibungen aus :haha: Schließlich ist die Thou-Formel schon bekannt: Monochromer Doom/Sludge mit fatal irreführenden Lichtkegeln, fast wie die verlockenden, blassblauen Neonröhren in elektrischen Fliegenfallen. In den ersten beiden Reviews habe ich versucht, das ganze so gut zu beschrieben, wie mir das schnell-schnell aus Spontanität heraus möglich ist, aber wirklich eine Meinung fehlt bis jetzt ja. In den ersten ~3-5 Durchgängen dieses Samplers war für mich klar, dass Thou der einzige meh-Teil des Samplers sind. Mittlerweile habe ich speziell von den ersten beiden Songs eine wesentlich bessere Meinung, bzw sie lassen mich nicht mehr so rat- und meinungslos im Regen stehen wie anfangs. Fucking Chained to the Ocean ist nach wie vor nicht gezündet. Auch wenn ich mir hier keine großen Hoffnungen mache sollte ich bei passender Stimmung (bzw der totalen Abwesenheit irgendeiner Stimmung, falls das Sinn ergibt) die ganze Scheibe hören und sehen, wie die Songs im Albumkontext wirken.

    Fazit: Das Wichtigste zu meiner Meinung über Thou habe ich ja fieserweise schon statt einem gebührenden Review für den dritten Song dahergetippt. Das war bei weitem der zäheste Teil dieses Battles. Ich höre privat recht wenig Doom und Sludge, und wenn, dann eher Stonerkram. Sprich gehirnlose Groove-Walzen zum Kopfschütteln und sich überrumpeln lassen, ohne aber dabei depressiv-nihilistische Züge anzunehmen. Thou wäre in dem Kontext für mich absolut unbrauchbar, bad vibes und so. Aber ich kann mir durchaus Momente vorstellen, in denen das der passendste Soundtrack ever ist. Wenn es einmal so weit ist werde ich mich nochmal bei dir bedanken, aber diese Momente sind bei mir halt sehr sehr rar gesät ^^‘

    Cubbiebear:
    Alternativer bis abstrakter HipHop geht immer, stimmt schon. Trotzdem hat es mich etwas verwundert, dass Delirium sowas hört und noch viel mehr, dass er es sogar in den Sampler seiner Besten der Besten hineingepackt hat. Umso besser für mich, denn von Cubbiebear habe ich vor diesem Battle noch nie etwas gehört. Dann werde ich mich mal in die drei Kostproben aus dem Album „The Rape“ stürzen.
    Contra ist ein perfekter Einstieg in die Materie und bereits das Intro lässt mich schon vermuten, dass hier kein 0815 geboten wird. Ich werde dezent an Sole (auf der Bong-Ra), dälek oder auch El-P erinnert, ohne dass man von einer Kopie reden kann. Tatsächlich kann ich nicht sagen, was genau hier anders ist. Industrial-Beats, unorthodoxe Songstrukturen mit viel Dynamik und die Art wie er rappt inkl. der Stimme höre ich hier bei weitem nicht zum ersten mal und trotzdem klingt es frisch. Ein Rundumschlag an das HipHop-Establishment ist eigentlich auch kalter Kaffee, aber speziell im Outro ist das schon cool und kreativ umgesetzt ^^. Generell finde ich das, was ich von den Lyrics verstehe, echt gut. Alles ein wenig „asymmetrisch“ vorgetragen, falls man sich unter dieser Umschreibung etwas vorstellen kann, aber nicht zu chaotisch oder sperrig. Cool sind auch die Wortspiele und wie er, um seinen Punkt rüberzubringen, auch mal von den 16-Zeilen-Textblockbauten aussteigt (still a monkey though).
    Kick Rocks hört genau dort auf, wo Contra aufgehört hat: Verbale Angriffe auf gängige Szenekonventionen, dieses mal in Form von Samples. Diese sind in diesem Track überhaupt ein omnipräsentes Stilmittel, fast schon ein wenig zuviel des guten. Sonst habe ich aber auch hier nichts auszusetzen. Das Songwriting ist auch hier wieder sehr von der laut-leise-Dynamik geprägt. Aber Cubbiebear war das wohl trotzdem noch zu wenig, denn dort, wo der Song theoretisch schon sein Ende gefunden hätte, folgen noch 2 Minuten lang mechanische Beatsalven und Samples. Fällt aber nicht wirklich negativ ins Gewicht, da es gut zu Text und stimmung passt.
    Als Rausschmeißer kommt mit Baltimore Stop Crying noch eine etwas kürzere Nummer. Und obwohl weniger Zeit zu Verfügung steht wirkt es, als würde sich dieser Track etwas mehr Zeit lassen und kommt homogener rüber. An der Grundmelodie ändert sich die ganze Zeit über nichts, es werden bloß die obligatorischen hyperaktiven Beats darübergelegt. Was hier an Cuts und Wendungen gespart wurde kommt dem Flow sehr zugute. Das kann der gute Herr also auch, sehr gut. Textlich geht es wieder recht offensiv zur Sache, diesmal aber nicht als Verbalattacke gegen das ganze Genre. Schade, dass ich nur für Kick Rocks Lyrics gefunden habe, bei ein paar schnelleren Passagen tue ich mich mit dem Text etwas schwer. Hat mir aber trotzdem wieder sehr gut gefallen, Daumen hoch.

    Fazit:
    Hier habe ich nicht viel zu sagen. Cubbiebear fügt sich mal eben schnell in meine Liste der alternativeren HipHop-Künstler, die ich gerne höre, ein. Da muss ich mir die Tage das ganze Album anhören, ist zum Glück in voller Länge auf Bandcamp wie ich gesehen habe. Danke für den Tipp, hätte ich so nicht damit gerechnet.


    The Austrasian Goat
    :
    Und weiter geht der Trip durch Deliriums Lieblinge. Als nächstes zieht es mich in die Vergangenheit zurück nach Austrasien, wo der Reiseführer, eine prächtige Ziege, schon ungeduldig auf mich wartet.
    Als Even in Uneven beginnt ist das Wetter nicht sonderlich einladend, gar düster, feucht und kalt, aber ich werde nur eine knappe Minute im Regen stehen gelassen, dann leiten Klavier und Streicher den Song ein. Das gemächliche Intro schafft es sofort, für Atmosphäre zu sorgen. Man hört die verzerrten Gitarren schon von weitem heranschreiten, aber man nimmt sich trotzdem die nötige Zeit. Generell ist es eine gemächliche und unbeirrte Gangart, die die Einmannband hier an den Tag legt, was bei dieser Art von Musik als Pluspunkt zu werten ist.
    Die bedrohliche Gitarrenwand, die den Großteil des Songs über dominiert, macht gelegentlich Platz für Akustikgitarre und außergewöhnlichere Instrumente, um jeden leisesten Anflug von Langatmigkeit geschickt auszumerzen. Und zum Schluss erwartet mich noch ein beeindruckender und ausladender Melodiebogen, bevor der Song ausklingt.
    Was auch immer Hyänen in Austrasien verloren haben. Mit The Order of the Hyena entfernt sich das Projekt vom mir von Metal Archives versprochenen Funeral Doom / Black Metal Mix. Hier erwarten mich einsame Akustikgitarren und ein Sänger, der mich an die ruhigere Sprechstimme vom Agalloch-Sänger erinnert. Ab der Hälfte gesellen sich Effekte zum Soundgewand hinzu, während die Gitarre sich keinen Millimeter von der Stelle rührt, und trotzdem kann ich nicht behaupten, dass Monotonie oder gar Langeweile aufkommt. Auch hier empfand ich die geschaffene Atmosphäre als sehr gelungen.
    Nachdem Even in Uneven sowohl den Samplerteil als auch das Album „Stains of Resignation“ eröffnete, hat Miles from Anywhere die Aufgabe, beidem als Rausschmeißer zu dienen. Die Gitarre-Gesang-Kombination vom vorherigen Song wird vorgesetzt, bloß dass der Gesang etwas variabler ist, was der etwas rauchigen Stimme ganz gut steht. Auch dieser Song nutzt Reduziertheit als Stilmittel, erst gegen Ende gesellt sich eine Flötenmelodie hinzu, die Bilder von Prärien und Westernfilm-Panoramen im Kopf entstehen lassen.

    Fazit: Wenn ich Funeral Doom lese bin ich ja immer sehr skeptisch. Schneckentemposongs mit Zeitlupenriffing mag ich nur in speziellen Fällen und Momenten. Zum Glück haben mich diese drei Songs sehr positiv überrascht. Trotz der repetitiven Arrangements hatte jeder Song eine sehr dichte Atmosphäre und war auch sonst sehr angenehm anzuhören. Da werde ich um einen Probelauf der beiden vorgestellten Alben nicht herumkommen, an dieser Stelle also ein weiteres Dankeschön!

    Menace Ruine:
    Auch zum großen Finale hin will das Grundtempo des Samplers nicht anziehen. Einer Begräbnisprozession gleich trotte ich mit Marschtrommel und tief hängenden Riffs meinem persönlichen Ende des Battles entgegen. The Upper Hand werde ich wohl nie auf ausgelassenen feiern auflegen, sondern eher in ernsteren Lebenslagen. Dem gemächlichen Gleichschritt der kleinen Trauergemeinde gesellt sich die meiste Zeit über eine eindrucksvolle Sängerin hinzu. Sie hat eine sehr herausstechende und starke, ja fast schon dominante Stimme, die aber auch viel besser zum Sound passt, als es eine feminine und zerbrechliche Stimme tun würde. Diese Kombination zieht sich ohne groß erwähnenswerte Höhepunkte durch die sechseinhalb Minuten, nicht dass Special Effects hier angebracht gewesen wären. Im Gegenteil, der Song hat alles, was er braucht.
    Bonded by Wyrd zeigt dann doch noch etwas mehr Tempo, und das bereits ab der ersten Sekunde. Die Double Bass wird desöfteren ausgepackt und auch sonst bietet der Track mit 12 Minuten Länge genügend Raum für den einen oder anderen intensiveren Percussion-Moment, wie zB der Blastbeat ab 5:45. Ansonsten sind Instrumente und Vocals wieder in etwa wie im vorherigen Song. Der Sound hat eine sehr hohe Spannweite von bodenlos tief brummenden Bässen bis zu den teils fast schon schrillen Riffpassagen in der Mitte. Und bevor man es wirklich wahrnimmt fängt das Soundkonstrukt langsam an zu bröckeln. Wenn man kapiert, dass dieser Song in dieser Form nicht mehr lange „aufrecht stehen“ kann, steckt man schon mitten im Verfall. Zuerst arten die Instrumente aus und zucken strukturlos vor sich hin, dann gesellen sich Noise-Elemente hinzu, bis nur noch ein seltsames Quietschgeräusch aus den Trümmern ragt. Die letzten Minuten ist man nur noch Zeuge, wie auch dieses Störgeräusch immer verzerrter und unkenntlicher wird, schräger Scheiß!
    Zum Glück werde ich nicht derart ratlos stehengelassen. One Too Many holt mich wieder in die Realität zurück und der alte Sound ist wieder da, wenn auch langsamer und nur mit pochenden Paukenschlägen als Schlagwerk. Wieder einmal reicht das Reduzierte völlig aus, um für Atmosphäre zu sorgen. Auch wenn die Momente, wo echt nur Reverbwelle über Reverbwelle schwappt und nix anderes, etwas zu zahlreich sind und den ohnehin schon langsamen Song unnötig abbremsen. Ansonsten kann ich mich nicht beklagen.

    Fazit: Das war es also. Auch Band 5 von 5 war sehr interessant. Für meine privaten Hörgewohnheiten eindeutig zu träge, aber definitiv hörenswert. Die markante Gesangstimme und die brodelnden Soundflächen direkt aus der Hölle haben mich schon angefixt, bei richtiger Stimmung mal ein ganzes Album davon zu hören.

    Joa, finito. Thou hat mir nicht wirklich was gegeben, die anderen 4 Interpreten waren die kleine Erkundungsreise definitiv wert. Nochmal danke dafür, gerne wieder.

    --

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    Das Beste der Besten – Dem Kannibalist sein Sampler

    Tool. Wikipedia spricht von „Progressive-Metal bzw. Alternative Metal“ aus den USA. Viel wissender bin ich nun auch nicht, denn in diese Genres, insbesondere in Letzteres, wirft man meines Wissens so ziemlich alles, was sich eigentlich nicht in ein Genre pressen lässt. Geht es eventuell in Richtung von Disturbed oder System Of A Down, die ich vor zwei Jahren das letzte Mal aktiv gehört habe? Ich denke mal, es bleibt mir nichts anderes übrig als mich durch die vier ersten Tracks, die mir der Kannibalist freundlicherweise zusammengestellt hat zu hören.

    01 – Tool – Lateralus (Album Lateralus 2002) Spielzeit: 09:24
    Nach einem ruhigen Intro mit sanften Gitarrenklängen und einem „pulsierenden Blubbern“ im Hintergrund, erwartet mich ein Riff, welches mich an schon genannte „Disturbed“ zu „Ten Thousand Fist’s“-Zeiten erinnert. Wahrscheinlich gäbe es deutlich bessere Vergleiche aber da ich mich als absoluter Noob dieses Genres, nun wahrlich nicht damit auskenne, kommt mir eben nur dieser einzige Vergleich einigermassen plausibel vor. Hervorzuheben sind sicher mal die Wechsel zwischen den eher „harten“ und den „ruhigen“ Parts, die sich mit der „verträumten“ Stimme des Sängers langsam aber sicher steigern und schlussendlich mit typischen „abgehackten“ Riffs enden, während der Sänger einen raueren und druckvolleren Ton anschlägt.
    Wie erwartet nicht (mehr) mein Stil von Musik aber durchaus hörenswert. Vielleicht hätte ich diese Band vor 2 Jahren total abgefeiert.

    02 – Tool – Sober (Album Undertown 1993) Spielzeit: 05:06
    Rückzug! Wir gehen mal so neun Jahre zurück und werfen einen Blick in die Frühzeit von Tool und lauschen einem Song von ihrem zweiten Album. Neu im Vergleich zum vorherigen Song scheint nicht besonders viel zu sein, auch hier haben wir es mit einem eher langsamen Song zu tun, der abwechselnd mal ruhig, mal drängend zu Werke geht. Eine kleine Entwicklung scheint mir jedoch beim Sänger vonstattengegangen zu sein, seine Stimme wirkt hier noch weniger sicher und gefestigt als im vorherigen Song.

    03 – Tool – Pushit (Album Ænima 1996) Spielzeit: 09:55
    Drei Jahre vorwärts und wir begegnen dem zweiten Song dieses Samplers, der an der 10Minuten Grenze kratzt. Diesmal wirkt das Ganze nach einem kurzen und wie gewohnt ruhigen aber irgendwie „schrägeren“ Intro etwas Bass-lastiger, insbesondere bei 3:52 werden wir kurzzeitig über den Haufen „gebasst“. Nach dieser kurzen Attacke geht es danach eine Weile in die Kifferpause und wir dürfen kurz mit dem Nebel über den staubigen Zimmerboden schweben und schauen zwei rosaroten Elefanten beim Schachspiel zu. Wer will darf sich hier gern sein eigenes schräges Bild zusammenfantasieren, jedenfalls geht es hier weiter mit Gitarrengeflicker während der Bass unaufhaltsam und stur seine Linie fährt, ehe gegen Ende nochmal etwas aufdreht wird. Mein Favorit der ersten vier Songs hier.

    04 – Tool – Sweat (EP 1992) Spielzeit: 03:47
    Aha, nochmal der Rückwärtsgang, diesmal noch weiter zurück, nämlich zum eigentlichen „Erstlingswerk“ der Band aus dem Jahr 1992. Der Song weist meines Erachtens etwas mehr Elemente des „klassischeren“ Metals/Rocks auf(die ich jetzt schwer benennen kann), die Vocals wirken ähnlich wie bei Song Wwei des vorliegenden Samplers, etwas ungefestigt und auch die kurze Spielzeit und das recht flotte Tempo tanzen etwas aus der Reihe.

    Fazit:
    Wie gesagt, wäre ich Tool ein wenig früher begegnet hätten sie bei mir wohl ihren Platz bei den „Einstiegswerken mit Qualität“ verdient und würden auch heute noch zwischendurch hervorgeholt. Heute schaffen sie es bei mir leider nicht mehr aber ich werde in Zukunft mit Sicherheit nichts dagegen haben, sollten sie mal im Hintergrund oder irgendwo bei einem Kollegen auf der Anlage laufen.

    Als nächstes geht es dann wohl mit Converge weiter… Ich fürchte Ohrenbluten.

    --

    #6847619  | PERMALINK

    xTOOLx

    Registriert seit: 30.06.2008

    Beiträge: 19,947

    Part 1

    Falkenbach – …The Ardent Awaited Land

    Es beginnt sehr ruhig, meditativ und doch bereits sehr episch.
    Beim lesen des Bandnamens habe ich auch schon etwas in diese Richtung erwartet.
    Nach einer kurzen Weile stelle ich fest, dass es sich hierbei wohl um ein Intro handelt.
    In diesem Fall wohl um den Sampler gebührend einzuleiten und um mir die Richtung zu diktieren 🙂
    Ih bin warmgehört.. für:

    Moonsorrow – Haaska

    Diesen Song kenne ich. Ja sogar das gesamte Album. Moonsorrow gehöhren zu den wenigen „Pagan“ Bands die es auch ab und an in meine Anlage schaffen. Besonders angetan war ich damals von dem Album „Hävitetty“. Doch zurück zu Haaska. Nach einem kurzen Intro schlagen mir direkt die klirrenden Gitarren entgegen + der bekannte Gesang. Ich muss dazu sagen: Moonsorrow machen für mich ganz klar Wintermusik. Ein Blick aufs Termometer sagt mir aber das es ca. 28°C sind 😀
    Demnentsprechend zündet es bei mir nicht im vollen Maße. Dennoch erkenne ich ein feines Gespür für Melodien und Epik. Sehr gut. Bei knapp 6 Minuten erwartet mich dann ein kleines Intermezzo, im Anschluss wird das Tempo dann leicht angezogen. Ich muss schon sagen, der Song hat eine gute Dynamik. Hervorzuheben ist auch das „Lagerfeuer-Outro“.
    Gute Musik zum Skyrim spielen 😉

    8/10 ist mir das schon Wert. Jedenfalls wenn ich lust drauf habe und es draussen klirrend kalt ist.

    Falkenbach – Laeknishendr

    Oha, wieder Falkenberg aber diesmal flott unterwegs. Geht gut rein, wenn diese dezent peinlichen synthies nicht wären und man die bass drum besser hören könnte.
    Seis drum. Nach nicht ganz 2 Minuten ist ersteinmal schluss mit blasten. Stattdessen wird es sehr folkig. Der darauffolgende Part wirkt allerdings wie einfach eingefügt. Und da sind sie auch wieder, die peinlichen Synthies. Sorry, die gehen gar nicht.

    Zusammenfassend: Gute Ideen, ist aber nicht ganz meins. Falkenbach kommen leicht hüftsteif runter und scheinen ihr Programm abzuspulen.
    Mir fehlt hier wirklicher Tiefgang.

    04/10

    Windir – Fagning

    Windir? Den Namen hab ich schonmal gelesen. Gehört habe ich jedoch noch nichts.
    Direkt zu beginn fällt die deutlich erdigere Produktion auf. Genretypisch kein Hochglanz, aber es drückt mehr als bei Falkenbach. Fagning klingt sehr raffiniert, schnell und ideenreich. Die Gitarrenmelodie lockert das Ganze gekonnt auf aber verspürt mir einen ticken zuviel Spass. ( 😉 ) Die folkigen Zwischenspiele die vermehrt auftreten sind mir auch bei Windir einfach zu kitschig. Damit kannst du mich jagen. Wenn es allerdings ruppiger zur Sache geht bin ich halbwegs überzeugt und gebe:

    6,5/10

    Al-Namrood – Endma Tuqsaf Al Ruoos

    Ok, dein Sampler besteht aus unaussprechlichen Bands/Songtiteln. Blenden wir das aus und hören uns die Musik an. Der Einstieg erinnert mich leicht an Nile. Könnte am orientalischen Einschlag liegen. Google hat mich bestätigt und mir die Herrkunft der Herren verraten.
    „Endma Tuqsaf Al Ruoos“ überzeugt mich fast aufganzer Linie. Es drückt, die Vocals sind wirklich bedrohlich und mit 6 Minuten ist der Track nicht zu lang. Der instumentale Mittelteil in verbindung mit dem verschlepptem Tempo sind echt gut. Kann man sich anhören!

    08/10

    #6847621  | PERMALINK

    Hati

    Registriert seit: 15.02.2011

    Beiträge: 4,571

    So, ich habe also Murderers Sampler erwischt und natürlich habe ich mit den meisten Interpreten hier, trotz ihrer Popularität, kaum was in meinem bisherigen Leben zu tun gehabt. Was ich nicht kenne, muss ich nicht zwangsläufig auch nicht gut finden, aber hier war es leider oft genug der Fall. Musikalisch darf man von mir keine kompetente Einschätzung verlangen, da viele dieser Songs Lichtjahre von meinem sonstigen Geschmack entfernt liegen, aber ich werde sehen, was ich tun kann, um meine Gedanken dazu geordnet darzulegen. Wer Fehler findet, kann sie mir via PN schicken.

    01. Cypress Hill – Tequila Sunrise
    Der Name sagt bereits alles. Saiten-Gezupfe, Geklapper und ein Angestoße mit Gläsern macht bereits die Grundstimmung klar, in die mich Murderer einladen will. „Lass locker, genieße die pralle Sonne, schnapp dir einen Drink und chill out!“, haucht mir der Song ins Gesicht. Die Beats gehen los und legen sich über die Zupfereien und es beginnt Musik, zu der ich mich null entspannen kann. Der Bass dröhnt, nerviges Rap-Gejaller brabbelt durch die Boxen und ich muss seufzen. Dieser Song gehört noch zu den besseren, was mich nervös macht. Die Atmosphäre kann ich nämlich schon irgendwo vor mir sehen, auch wenn ich sie dankend ablehne, dafür kriegen Cypress Hill Credit, ansonsten bleibt es dezent lahm und unspannend.

    02. Limp Bizkit – N 2 Gether Now
    Wow, Limp Bizkit, woohoo… Zum Glück wurde im Song davor etwas gebechert, anders könnte ich diesen Vogel wohl kaum ertragen. Anderer Beat, anderes Gezupfe, andere Stimme, aber meine Genervtheit nimmt trotzdem zu. Was mir der gute Fred Durst da so erzählen will, das will ich nicht wirklich nachschlagen, obwohl „schlagen“ ein gutes Stichwort ist. Es will einfach nicht aufhören, aber ich habe Schwein, dass der Song keine vier Minuten geht. „Shut the Fuck up“ wird zwischendurch gerufen, ja, so sieht es aus, wär ich dafür… Am Ende schaltet sich ein random DJ ein, der mir nochmal verklickert, wen ich da höre: „Limp Bizkit“. Aw yeah, fett… nicht.

    03. Beastie Boys – Sabotage
    Aufeinmal ist richtiges Geriffe im Vordergrund und auch wenn der Sänger einen rapartigen Rhythmus an den Tag legt, komme ich hier besser mit allem klar. Es klingt alles ziemlich dumpf und der Frontmann hört sich so an, als ob er im Studio drei Räume weiter stand, aber das ist sicher Absicht. Es wird ruhig und das Riff nimmt wieder an Fahrt auf. Das sollte dem Song wohl noch ein gewisses Momentum verleihen, aber das kam so lustlos rüber, dass ich am Ende nicht weiß, wie der Track zu den sonstigen „partyesquen“ Tracks passt. Bisher das beste vom Sampler, aber das heißt nicht viel.

    04. Rage Against the Machine – Take the Power Back
    Oha, endlich eine Bassgitarre, die eine etwas größere Rolle spielt. Die Musik klingt zwar ausgelassen und lädt zu einem Midtempo-Headbangen ein, aber dazu haben mich die Songs davor zu sehr verstimmt. Der Sänger klingt sympathisch, aber auch nicht sonderlich dominant. Seine Raps legen sich sanft in das Musikbett, aber das finde ich dann doch irgendwo entsprechend ermüdend. Schlecht ist das keinesfalls, aber überhaupt nicht mein Ding. Das kleine Comeback am Ende macht sogar fast schon etwas Laune, dafür gibt es auch Props von mir. Kann man hören, wenn man als Alternative nur den Rest des Samplers hat.

    05. Red Hot Chili Peppers – Give It Away
    Vor denen hatte ich am meisten Angst und das zurecht. Im Radio ist man denen früher nur schwer entkommen und selbst wenn sie in 3-Sekunden-Samples angeteasert wurden, wollte der Sender sie natürlich nur von der nervtötendsten Seite zeigen. Erinnert mich zunächst mal an eine noch unnötigere Version von P.O.D., doch der Refrain killt es dann komplett. Dieses Gesinge ist unerträglich und ist scheinbar nur für Leute hörbar, die so viel gute Laune haben, dass sie sich damit den Hintern abwischen können. Gitarrentechnisch ist das wieder sehr dezent und das Solo klingt wie rückwärts abgespielt, was weiß ich, lasst mich doch in Ruhe…

    06. Cypress Hill – Lowrider
    Oh, meine Trinkfreunde von Cypress Hill wieder, mal sehen, womit sie mich diesmal locken wollen. Klar… natürlich… Nach Alkohol, sind für die erstmal tiefergelegte Fahrzeuge von Belang. Man wummert in Zeitlupe an mir vorbei, während ich durch die Murderers Samplerstadt irre und den Ausweg suche. Die Cypress Hill-Leute wollen, dass ich einsteige, aber da können sie lange fragen. Es macht Spaß die Leute beim Rappen und gleichzeitigem Fahren zu beobachten, aber nach drei Sekunden nicke ich schon wieder weg und biege in eine Seitenstraße ab. Man folgt mir, denn der Song geht länger als erwartet. Wie man das über sechs Minuten hören kann, ist mir unverständlich, aber klar, es gibt Bass, es gibt Beats und scheinbar über drei Rapper, die ihre Stimmen zur Schau stellen. Der am Straßenrand stehende Obdachlose, der in der brütenden Hitze auf seiner Mülltonne mitspielt, gehört natürlich dazu und ich gebe ihm ein Geldstück, damit er aufhört. Er lächelt mich jedoch nur an, so dass ich ihm den Taler wieder wegnehme und davongehe. Nur Ärger in dieser Gegend… Das Outro überrascht mich dann aber komplett. Dieses monotone Gebrumme, mit den Beats dazwischen, erinnert mich irgendwo an Portishead, was ich mir viel länger anhören könnte, als den gesamten Sampler, aber nein… Es ist vorüber und mein Ausflug geht weiter.

    07. Limp Bizkit – Nookie
    Die Gitarren klingen aufeinmal bedrohlich, preschen in neumetallischer Manier nach vorne, machen einen auf dicke Hose und werden sofort von Gerappe begleitet. Macht, dass es aufhört… Fred, du bist nicht cool, wirf dich vor den Lowrider von vorhin, ernsthaft. „Sticking up your ear“? Freut dich das auch noch? Dass du mir deine Mucke aufzwingen darfst? Ich gehe die Straße weiter und sehe bereits von weitem, welche Tracks mir noch bevorstehen. Mit beschleunigtem Schritt sehe ich Limp Bizkit hinter mir verschwinden und ruhe erstmal auf einer Bank aus. Linkin Park kann ich bereits nicht ertragen, aber das ist ja wieder eine ganz andere Dimension. Ich ändere meinen Namen und hoffe, dass mich der Song nicht mehr aufspüren kann.

    08. Beastie Boys – Sure Shot
    Oh, ein Sure Shot? Ist das nicht, wenn man auf dem Schießplatz mehrmals ins Schwarze trifft? Gutes Stichwort, doch als ich an meine Hüfte greife, merke ich, dass ich in dieser Samplerstadt unbewaffnet bin… Doch es gibt eigentlich wenig Grund, da Beastie Boys noch eines der gemütlicheren Pflaster bewohnen und mir den Aufenthalt so kurz und schmerzlos wie möglich bereiten. Ihre Raplosungen werden sie mit einem weiteren (Überraschung!…) Beat los, aber es gibt genug Variation, so dass es halbwegs unterhaltsam daherkommt. Alles easy also, weiter geht es.

    09. Rage Against the Machine – Guerilla Radio
    Nettes Riff, wieder ausgelassen, wie ich es bereits kannte, aber nach einer Minute habe ich bereits alles gehört, was ich hören wollte und ich will weiter. Doch natürlich bleibe ich geduldig und warte alles ab. Schon wieder besteht der Refrain nur darin, den Titel des Songs zu rufen. Sowas mochte ich noch nie, aber da fehlt mir wohl so ein „Scheiß drauf, es macht Spaß“-Gen. Ist das ein Mundharmonika-Solo? Was auch immer es ist, es fetzt und macht den Song wieder besser, als er losging. Ist zwar nach wie vor nicht mein Ding, aber wenigstens ist es wieder nach nur dreieinhalb Minuten vorüber…

    10. Red Hot Chili Peppers – Get on Top
    „Come get me“! Oha, war das eine Aufforderung? Na gut, bleibt stehen! So rase ich den ollen Peppers hinterher, doch die sind flink. Verhöhnen mich mit ihrem Gerappe, unerträglichen Refrain-Geheule und stupiden Instrumental. Doch ich halte inne und lasse die Jungs nochmal davon kommen. Wenn mal alle einfach die Fresse halten und die Musiker allein spielen, wie bei der 2-Minuten-Marke, kann man sich das ganze sogar irgendwo anhören, ohne agressiv zu werden. Das nächste Mal, ihr Peppers…

    11. Cypress Hill – Rock Superstar
    Zum letzten Mal sehe ich die Cypress Hill-Männer und diesmal bringen sie nach Alkohol und Autos das dritte, was sie so umtreibt. Ruhm. Scheinbar. Oder auch nicht, was juckt mich das, die Beats sind diesmal mit einigen Riffs unterlegt, was es irgendwie fetter macht, aber ich werde mich niemals mit ihnen anfreunden. Oh, ein Sample, wie nett, ändert nix daran, dass ich froh bin, diese Typen nie mehr wieder zu hören. Jungs, ihr macht sicher tolle Musik, aber schaltet mal einen Gang runter, so geil seid ihr nun auch wieder nicht. Nein, ihr braucht gar nicht erst wieder anfangen, das klingt genauso wie der Anfang und der hat schon genervt. Nein, es reicht, aus! War das eine Waffe? Ist die geladen? Oh, shit, ich bin raus…

    12. Limp Bizkit – Break Stuff
    Hey, den Song kenne ich sogar. Als in der Harald-Schmidt-Show mal die Metal-Subgenres erklärt wurden (sogut man es in einer Light-Entertainment-Show überhaupt rüberbringen kann), wurde bei Nu-Metal dieser Song eingespielt. Dass Außenstehenden wirklich DIESE Seite des Metals gezeigt werden muss, oh mann. Wenn man den Islam erklärt, blendet man ja auch nicht den Fall der Twin Towers ein… Mal wieder nerviges Herumgerufe, da will irgendwer irgendwem das Gesicht einschlagen, was weiß ich. Eine mutterfickende Kettensäge und… Was mache ich hier überhaupt noch? Weiter!

    13. Beastie Boys – Intergalactic
    Endlich eine halbwegs unterhaltsame Musikwand, die mir sogar irgendwie gefällt. Die Beastie Boys scheinen wohl meine liebsten Interpreten des Samplers zu sein. Klar, meine Brieftasche wird zwar trotzdem niemals für eine ihrer CDs aufgehen und beim gelegentlichen Youtuben, wird mir ihr Name sicher auch nicht mehr einfallen, aber hier bleibt alles irgendwie im Rahmen. Keine Überdrehtheit, keine zermürbende Monotonie, nicht schlecht. Doch ich hätte erwartet, dass DAS der schlechteste Song des Samplers ist und nicht der Beste. Was ein Jammer. Abruptes Ende und ab gehts in die Endphase.

    14. Rage Against the Machine – Bulls on Parade
    Ich sehe bereits das Ende der Straße. Ein leuchtender Punkt, ein strahlendes Ornament, ich freue mich. Doch Murderer macht mir die letzten Schritte gar nicht schwer, denn auch dieser Song haut halbwegs gut rein. An den Gesang werde ich mich nicht so schnell gewöhnen. Ich schleppe meinen Körper über den Gehweg und freue mich, dass die lässigen Riffs meine Seele schonen. Ein DJ schon wieder? Aber diesmal hält er wenigstens seinen Mund. Der Gitarrist holt nochmal aus und wiederholt noch ein paar Mal sein tolles Geschrammel und der Track endet.

    15. Red Hot Chili Peppers – By the Way
    Was… Was ist denn das? Ich dachte ich hätte jetzt alles gehört? Alles, womit mich Murderer bombardiert hat, hat mich entweder geplagt oder zumindest genervt. Manches war sogar ganz gut, aber das war es doch jetzt gewesen, oder? Ich sehe Murderers Lächeln vor mir, als er diesen Track in seinen Ordner gezogen hat. Dieses… Monster… Ich… will nicht mehr… Ich falle zu Boden und schlängele mich zum Ziel. Das geht nicht. Das kann man Leute doch nicht hören lassen. Hey, du, Sänger… bitte, das hier ist kein Guantanamo. Sing das deinen Freunden vor, wenn du das für richtig hältst. Ich kann nicht mehr. Weg, weg, weg damit… Das leuchtende Objekt ist nur noch 10 Sekunden von mir entfernt, ich greife danach. Stille. Ich bin raus, sorry.

    Ist mir egal, wie scheiße sich das teilweise liest, aber nachdem ich den Sampler mehrmals gehört habe, habe ich jetzt einfach parallel dazu meine Gedanken niedergeschrieben und wer jetzt ernsthafte Reviewtexte erwartet hat, der ist selbst Schuld.

    --

    Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
    Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.
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