Re: PLAYLIST OF THE WEEK

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Aristophanes

Registriert seit: 11.12.2009

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OlutWäre nett 🙂

Sehr gerne :).

1999 haben AGALLOCH ihr Debüt-Album „Pale Folklore“ veröffentlicht und doch bin ich erst vor relativ kurzer Zeit auf diese Scheibe gestoßen. Die CD hat in den Jahren nichts an Bedeutung verloren und ist es definitiv noch Wert gehört zu werden. Mit dem Opener „She Painted Fire Across The Skyline“, der eigentlich ein Song ist, aber auf drei Tracks aufgesplittert wurde, findet sich meiner Meinung nach sogar eines der besten Lieder ihrer ganzen Karriere auf diesem Longplayer. Er vereinigt alle Qualitäten, welche man an AGALLOCH so schätzt – eine mystisch/verzaubernde Atmosphäre, schöne Gitarrenarbeit, spannungsgeladenes Songwriting und eine ordentliche Prise Melancholie. Es ist ja bekannt, dass AGALLOCH sich nicht wirklich in ein Genre einordnen lassen und das ist auch auf „Pale Folklore“ der Fall. Zwar ist die Scheibe sehr metallisch ausgefallen und Haughm kreischt sich manchmal auch die Seele aus dem Leib, aber mit „The Misshapen Steed“ findet sich zum Beispiel ein knapp fünfminütiges Ambient Stück auf dem Debüt. Dieses plätschert auch nicht nur vor sich hin, sondern ist durchaus gelungen. Allerdings hat es mich manchmal ein bisschen an alte Synthie-Stücke von Computerspielen erinnert (z.B. Final Fantasy 9). Besonders hervorheben möchte ich auch noch den Song „Dead Winter Days“, in den ich mich sofort verliebt habe als ich die ersten Klänge davon gehört hatte. Das Songwriting ist bei diesem Song einfach perfekt ausgefeilt und man sieht direkt die kalten verschneiten Berge vor dem inneren Auge. Gewürzt wird dieser Song noch durch eine Stelle mit Klargesang, die sehr gut in Szene gesetzt wird.

Auf die anderen Songs möchte ich nicht mehr einzeln eingehen, weil sie sich vom Grundkonzept eigentlich nicht unterscheiden. Das soll aber definitiv keine Kritik sein. Es gibt auf der ganzen Scheibe meiner Meinung nach keinen Ausfall zu verzeichnen. Eine gute Stunde rotiert die „Pale Folklore“ im CD-Player und während dieser Zeit wird man auf eine wunderschöne, verträumte und auch melancholische Reise geschickt. Diese Wanderung geschieht vor allem mithilfe von metallischen Klängen, aber auch musikalischen Stellen, die in Richtung Neofolk/Ambient etc. gehen.

Ich möchte noch kurz etwas zum Vergleich zwischen „Pale Folklore“ und „Marrow Of The Spirit“ sagen, was ich schon im eigenen Thread zu „Marrow Of The Spirit“ gesagt habe. Während ich beim neuesten Werk von AGALLOCH immer das Gefühl habe, dass die ganze CD sehr depressiv und sehr düster geworden ist, finde ich gerade bei „Pale Folklore“, dass hier eine positivere Grundstimmung vorherrscht. Die Melancholie, die mithilfe der Musik verbreitet wird, scheint mir eher dazu einzuladen eine Weile darin zu verweilen und zu genießen.

„Pale Folklore“ ist also eine tolle Scheibe geworden und muss sich vor den anderen AGALLOCH Scheiben nicht verstecken! Die CD scheint mir aber besonders für den Herbst und den Winter geeignet zu sein – allerdings gilt das wohl für alle Scheiben von AGALLOCH.

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Am I the only one crushed by the weight of the world?