Re: Hail of Bullets – neues Label, neues Album in Arbeit

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Ilo

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Eat This, Hellcommander! :haha:;-)

Spieglein Spieglein an der Wand, wer ist der beste Rezendent im Land…;-)


Hail Of Bullets – …Of Frost And War
Death Metal
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Supergroups scheinen das Mittel im Death Metal zu sein, die immer mehr verkommende alte Schule wiederzubeleben. Bloodbath haben es mit bravour vorgemacht, und jetzt wollen es auch die Holländer wissen. Und die stehen mit ihrer Besetzung keineswegs in Schatten der Schweden, hat man doch für Hail Of Bullets hochrängigste Mannen von Truppen á la Bolt Thrower, Asphyx oder Gorefest rekrutiert. Aber auch spielerisch holt man hier eindrucksvoll das zurück, was die eigentlichen Bands der Mitglieder bereits damals eindrucksvoll rübergebracht haben.

Und es heißt Krieg, wenn Ed Warby die Schlachttrommeln läutet, wenn Gitarren wie anrollende Panzer alles unter sich begraben und Van Drunen wie ein Soldat mittem in der Schlacht panisch umher keift. Sein Stimmchen ist dabei aber das, was dieses Silberling wiedermal so besonders macht: Denn Hail Of Bullets legen ihr Augenmerk auf die Vertonung des Krieges – und welche Röhre wäre besser für die Einfangung von Dramatik und Angst geeignet, als Herr Drunen persönlich? Aber auch so leitet der holländische Fünfer äußerst gelungen durch epische Schlachten voller Kraft und Gewalt, bolzen dabei entweder eher brutal und kompromisslos in guter alter Bolt Thrower-Manier daher („Ordered Eastward“, „Advanced Once More“…) oder überrollen schleppend-langsam („Berlin“, „General Winter“…) das Schlachtfeld.

Viel weiter reicht das Spektrum jedoch nicht: Stets arrangieren Hail Of Bullets gleich, erreichen Dynamik höchstens durch Tempowechsel oder das ein oder andere Solo (von denen es aber meiner Meinung nach mehr hätte geben können). Gerade an den Gitarren wiederholt man sich beispielsweise ständig in der Anwendung von zweistimmigen Passagen. Die einen werden mich für diese Kritik kreuzigen, darf man dies doch vom Death Metal der alten Schule nicht erwarten, nein: Es gehört dazu. Ein berechtigtes Argument, dem ich mich gerne anschließe, doch: Kann man das wirklich eine volle Stunde durchziehen? „…Of Frost And War“ knallt zwar von vorne bis hinten, hat aber meiner Auffassung nach durchaus seine Längen, schafft es nicht durchgehend so zu knallen, wie es beispielsweise der starke Opener „Ordered Eastward“ vormacht. Hier wäre weniger wohl mehr gewesen.

Doch alles im allem darf man das Debüt dieser Supergroup durchaus zu den Highlights des Jahres im Death Metal Sektor zählen und wird seinem Hype aufjedenfall gerecht. Demnach führt für Genrefans an „…Of Frost And War“ kein Weg vorbei. Kaufen!

9/10 Punkten
Anspieltipps: Ordered Eastward, Berlin, General Winter, The Lake Ladoga Massacre, Inferno At The Carpathian Mountains