Re: Tapetenwechsel – Roboter essen keinen Death Metal (tonitasten vs. Clemente)

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Clemente

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Mit „Den Forste Sne“ von Jack De Johnette, Miroslav Vitous und Terje Ripdaal geht es weiter. Nach einem leisen Intro hören wir einen (Kontra-)Basspart, welches sich für mich typisch jazzig (was für ein Wunder, bei den Interpreten), dabei aber nicht wild anfühlt und über leisen und meist sehr im Hintergrund gehaltenen Synth-Klängen stattfindet. Im Laufe dieses Parts stößt unmerklich ein leise akzentuierendes Schlagzeug dazu und auch die Untermalung tritt ein wenig in den Vordergrund, bis der bisher gezupfte Bass plötzlich gestrichen wird und in eine verträumte Melodie übergeht. In diese stimmt im letzten Drittel eine sehr verhallte, geradezu singende E-Gitarre ein, der Bass tritt langsam in den Hintergrund, verschwindet aber nicht wirklich, bis das Ganze langsam ausblendet.
Das Stück ist sehr, sehr ruhig und bietet eine wirklich gelungene Vertonung des Titels (Den forste Sno müsste, wenn mich mein Sprachgefühl nicht völlig verlassen hat, „Der erste Schnee“ heißen), beim Zuhören sieht man förmlich in der abendlichen Stille die ersten Schneeflocken vom Himmel fallen, während man selbst schön drinnen sitzt. Für sich betrachtet gut gemacht, ist es für meinen Geschmack aber etwas zu süßlich-verträumt, um alltagstauglich zu sein. In der rechten Stimmung aber auf keinen Fall verkehrt.
6,5/10

Weiter geht es mit Dörbak Saray von Eivind Aarset & The Sonic Codex Orchestra. Auch dieses Stück steigt wieder ziemlich leise ein mit einem ziemlich coolen und zurückgelehnten Groove, zu dem sich schnell ein tiefer Streicher und dann nach und nach ein orientalisches Saiteninstrument und eine Gitarre gesellen, wodurch eine Art leicht entrückter Bauchtanzmusik entsteht. Dieser Effekt wird noch verstärkt wird durch ein Klimpergeräusch, was kurz zu hören ist, als das erste Drittel des Songs endet und erstmal ein Vorhang vor den Bauchtänzerinnen fällt. Die Musik wird sehr reduziert, um in den nächsten Teil überzuleiten. Das Orientalische verschwindet kaum bemerkbar, stattdessen klingt alles plötzlich sehr drogig-neblig. Eine Gitarre singt sich langsam in den Vordergrund und steigert sich in einem wiegenden Solo immer weiter, klingt plötzlich sehr komkret und driftet dann wieder in psychedelische Träume ab. Am Ende klingt der Song relativ zügig aus, man fühlt sich jedoch nicht aus seinen Träumen herausgerissen.
Dieses Stück ist ebenfalls ziemlich verträumt, dabei aber statt romantisch verschneit eher psychedelisch-neblig (will nicht sagen vernebelt) und am Höhepunkt sogar recht heavy, besonders das erste Drittel hat es mir angetan. Insgesamt bei Weitem mehr meine Kragenweite als der Vorgänger auf dem Sampler.
8,5/10

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"So fix me one more drink, momma, And give Mr. Entrance one more kiss"[/SIZE] Shiva Shiva Boom Boom [/SIZE]