Re: Tapetenwechsel – Roboter essen keinen Death Metal (tonitasten vs. Clemente)

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Clemente

Registriert seit: 24.08.2008

Beiträge: 3,950

Ohje, ewig nichts geschrieben, weil ich mir für die Reviews Zeit nehmen wollte, demletzt aber keine gehabt habe…
Weiter geht es mit Interzone 3 von John Zorn. Zunächst einmal bin ich echt überrascht, dass das Stück doch sehr aktuell ist, hätte ich doch intuitiv auf auf eine absolut abgehobene, mir bis dato unbekannte Band von Anfang der Siebziger getippt, quasi das Beste aus Pink Floyd meets Kraan meets Can meets Guru Guru meets Brainticket. Soll heißen: Total abgefahren, aber gut. Hier treffen sich nacheinander diverse Instrumentalisten, um mal so richtig die Sau rauszulassen, was das Zeug hält; dabei hat man stellenweise den leichten Eindruck, dass das Ganze ein klitzekleines bisschen aus den Fugen läuft, was aber auch und gerade sehr zur Atmosphäre des Songs beiträgt.
Eingeleitet wird durch einen sehr ruhigen Keyboard-Part, der mich sehr an Set the Controls for the Heart of the Sun von P.Floyd erinnert, direkt darauf haben wir einen ekstatisch-jazzigen Ausbruch von Wahnsinn, den sich das Keyboard mit einer Gitarre teilt, welche langsam die Vorherrschaft übernimmt und sich in ein bluesiges Solo hineinsteigert. Dieses ist ebenso abrupt wieder vorbei und macht einem Intermezzo Platz, das so klingt, als liefe ein Gameboy mit Psychose an einem vorbei, um dann am Horizont in weiter Ferne zu verschwinden. Der elektronische Sound fasert auf und lässt den letzten Teil unseres Stückes zum Vorschein kommen: Ein orientalisch anmutender Part, der mühelos von Kraan hätte stammen können, geht wieder über in ein Keyboard/Gitarrensolo und ganz plötzlich ist das Stück zuende. Bei alledem bleiben Bass ud Drums immer sehr dezent im Hintergrund und schaffen eine solide Unterlage, auf der sich die anderen austoben können, ohne sich beim Umfallen weh zu tun.
Anfangs kam mir das alles sehr wahllos aneinander platziert und sehr anstrengend zu hören vor, allerdings fügt sich das Stück auf wunderbare Weise zusammen und ist im Endeffekt ein echter Hörgenuss.
9/10

Morgen geht es hoffentlich weiter.

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"So fix me one more drink, momma, And give Mr. Entrance one more kiss"[/SIZE] Shiva Shiva Boom Boom [/SIZE]