Re: Alben die das Prädikat ‚perfekt‘ verdienen

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xkillwithpowerx

Registriert seit: 25.12.2003

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Vielleicht habe ich da auch einfach schon ein grundsätzliches Problem: Wir dürften uns alle einigermaßen einig sein, dass ein perfektes Album von der ersten bis zur letzten Minute das sehr hohe Niveau konstant aufrechterhalten muss. Streng genommen schließt das ja schon aus, dass es überhaupt besonders hervorstechende Einzeltracks gibt, da diese das Level anderer Lieder in Relation zum Mittelwert nach unten ziehen. So theoretisch ausgedrückt mag das wohl lächerlich klingen, aber bei einem Beispiel kann man das vielleicht eher verstehen. The Silent Corner and the Empty Stage von Peter Hammill ist definitiv ein sensationelles Album, ich könnte es aber niemals perfekt nennen, da neben dem göttlichen A Louse Is Not a Home (eines meiner absoluten Lieblingslieder) fast der gesamte immer noch sehr, sehr gute Rest dennoch verblasst. Das ist natürlich Meckern auf hohem Niveau, aber das stört die Homogenität. Ich würde das niemals als ernsthaften Kritikpunkt an der Scheibe anbringen – aber es trägt dazu bei, dass ich sie nicht perfekt nennen kann.
Dieser Aspekt allein macht es für mich irgendwie schon schwierig, überhaupt an perfekte Alben zu denken. Tendenziell kommen dadurch schon fast nur zusammenhängende Konzeptalben in Frage (Scenes from a Memory wäre mir da eingefallen).
Das alles hängt wohl damit zusammen, dass ich viel Wert darauf lege, ein Album als Ganzes zu betrachten, weshalb ich Best ofs z.B. furchtbar finde und auch nur selten einzelne Lieder höre.
Dazu kommt noch, dass ich immer kritischer werde, je besser mir etwas gefällt. Bevor mir jetzt die ersten Hobbypsychologen Verkrampfheit attestieren und mich als zynischen Miesepeter abstempeln: Kritikpunkte zu erkennen und sich ihrer bewusst zu sein, bedeutet ja nicht, sich an diesen aufzuhängen. Ich würde wohl nur einer Hand voll Alben die 10/10 geben und definitiv keinem 100/100 oder auch nur 25/25 – ich weiß aber umso mehr eine 9/10 zu schätzen, zumal ich es für mich als gut empfinde, auch auf hohem Level noch differenzieren zu können.