Re: Bis 2012 Abschaffung von CDs?

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abrakadabra

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heliumok, dann ist das wohl ein Irrglaube.
Aber was sagst Du dazu, dass ich nicht nachvollziehen kann wie manche Leute sich Cds brennen in x-facher Geschwindigkeit oder mp3 Dateien ohne Ende rein ziehen.
Stimmst Du mir insoweit zu, dass diese komprimierten Daten nicht das gleiche Hörerlebnis zulassen wie eine konventionell produzierte Cd oder Platte ? Vielleicht sind das ja auch eher die Anhänger des Techno oder was weiss ich. Bei der Konsservenmusik hört man die Unterschiede vielleicht nicht.

nein, insbesondere in diesem punkt stimme ich dir nicht zu. bei vinyl ist es bis zu einem gewissen grad noch geschmackssache, aber hier ist die situation völlig klar.

du hast zwei themen angesprochen:
1, das brennen von CDs mit hoher geschwindigkeit.
das ist nicht im geringsten ein problem, weil die daten auf einer CD digital sind, und die brenner genau genug. denk daran: wenn nur ein einziges bit (wirklich) kippt, könnte u.u. ein programm gar nichtmehr funktionieren, oder ein file gar nicht mehr gelesen werden. außerdem verwendet das CDDA format darüber hinaus noch fehlerkorrigierende codes (meines wissens nach sind das BCH-codes), mit denen sich etwaige lesefehler nicht nur erkennen, sondern auch BEHEBEN lassen (das geht eben durch die redundanzerhöhende codierung). nebenbei hat das brennen einer CD mit hoher geschwindigkeit nichts mit verlustbehafteter komprimierung zu tun.

ad 2,
unter gewissen umständen führt verlustbehaftete komprimierung tatsächlich zu einer minderung der soundqualität, allerdings ist das nur dann für menschen erkennbar wenn die verwendete bitrate relativ gering ist, bzw. die codecs relativ schlecht. bei MP3, was eigentlich veraltet und im vergleich zu anderen kompressionsverfahren wie Vorbis oder AAC weniger leistungsfähig ist, liegt bei einem guten (MP3-)codec wie LAME die bitrate ab der die allermeisten menschen das MP3 file nichtmehr von einem verlustfreien file (FLAC, WAVE, APE…) unterscheiden* können bei ca. 192 Kbps, wobei variable-bitrate grundsätzlich der fixen bitrate vorzuziehen ist. bei besseren Codecs wie Vorbis ist ein file ab ca. 128 Kbps transparent.

*: so, was heißt jetzt „unterscheiden“ können? das heißt dass man die files in einem sogenannten ABX test unterscheiden kann – das ist einfach ein blindtest, bei dem man sich die files A, B und X so oft anhören kann wie man will, und man muss herausfinden können ob das file X dem file A gleicht, oder dem file B. wenn man das schafft ist man in der lage einen unterschied zwischen den formaten zu hören, sonst nicht. das hat übrigens auch nicht wirklich etwas mit der soundqualität zu tun, es geht hier um ganz dezente unterschiede, für die man sich eine ganz kurze passage u.u. 10 mal anhören muss um den geringsten unterschied ausmachen zu können. https://de.wikipedia.org/wiki/ABX-Test

man kann wirklich ruhigen gewissens sagen, dass das format die geringsten auswirkungen auf die soundqualität hat. Mit abstand am wichtigsten ist die aufnahme.

edit: wenn du mir nicht glaubst, probier es einfach aus, zieh dir ein programm mit dem du ABX-tests machen kannst (es gibt auch für foobar2000 ein plugin dafür), und los geht’s. wetten du schafft es nicht ein 192er MP3 von einem verlustfreien file zu unterscheiden?