Re: Eine wunderbare Welt gebaut aus dem gärenden Abfall dieser Zivilisation- Bewertungsthread zwischen tonitasten und Dancing Mad God

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tonitasten

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Als erstes möchte ich auf den sehr gelungenen Punk- bzw. Post-Punk-Teil von Dancing Mad God´s Sampler eingehen.

01. Kommando Sonne-nmilch- Korallen

Für den Beginn sehr flott, aber es bleibt leider auch nicht allzu viel hängen. Dazu wirkt mir das Ganze zu starr und beliebig, um mein Interesse zu wecken. Der Gesang trägt selbiges dazu bei. Dieser verfügt zwar über eine nötige Portion Wut, leider auch über eine gewisse Form von Penetranz, die mir jetzt nicht unbedingt in den Kram passt. Als Opener kein schlechter Song, aber auch keiner, der jetzt sonderlich dazu beiträgt, mich mit dieser Band auseinandersetzen zu wollen.

02. Scratch Acid- She Said

Das geht doch schon ganz gut nach vorn. Der Sound klingt durch das stoische Bassspiel und die verspielt aufblitzenden Gitarren schon eher wie eine geölte Maschine. Vielleicht ein noch unbekanntes Post-Punk-Projekt von Justin Broadrick? Klingt von der Sache her ganz interessant. Da müsste ich mir aber noch ein paar andere Songs von der Band anhören, um etwas mehr mit ihnen anfangen zu können. Oder sind deren Songs immer so kurz?

03. Campingsex- Nichts

Wie rasiermesserscharfe Klingen schneiden sich die schmerzverzerrten Gitarren und das stoische Bassspiel tief in die klaffenden Wunden. Max Müllers jammernder, klagender Gesang zielt genau dorthin, wo es am meisten weh tut. In dieser Welt gibt es keine Hoffnung, keinen Halt, nichts an was man sich klammern könnte. Sehr verstörend!

04. K.U.K.L.- The Spire

Verbreitet mit seinen psychedelisch angelegten Gitarrenspiel und den an Siouxsie gemahnenden Gesang ein düsteres Frühachtziger-Post-Punk-Flair. Das hat so was lasziv kühles, abgehobenes, was ich auch mit dieser sogenannten Batcave-Stimmung immer wieder verbinde.

05. Flipper- Sex Bomb

Kommen wir zum (fast) besten Song dieses tollen Samplers. Nach dem Prinzip three chords good, two chords better, one chord best erstreckt sich eine Bassfigur über knapp acht Minuten, ohne dass es im geringsten irgendwie auffallen würde. Durch die manischen, intensiven Schreie des Sängers und dieses hemmungslose Saxophon entfesselt der Song so etwas völlig abgehobenes, größenwahnsinniges. Ist das hier überhaupt noch Punk? Kein Wunder, dass Nirvana (die Sex Bomb in ihren Liveshows spielte) später versucht haben an diese Intensität anzuknüpfen und zumindestens auf musikalischer Ebene grandios daran scheitern sollten.

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