Re: Das Beste der Besten – Die Ergebnisse!

Home Foren METAL HAMMER’s Ballroom Meetingpoint User vs User Das Beste der Besten – Die Ergebnisse! Re: Das Beste der Besten – Die Ergebnisse!

#6745277  | PERMALINK

h0az

Registriert seit: 27.06.2010

Beiträge: 4,198

So, maximal zwei Teile also. Das kriege ich hin, hier kommt schon mal Numero Uno

Anaal Nathrakh

Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
Eingeleitet wird der Sampler auch gleich mit der Band des Samplers, mit der ich am meisten vertraut bin. Anaal Nathrakh habe ich ziemlich genau zu Release von „In the Constellation…“ kennen und lieben gelernt. Seitdem hat mich dieser messerscharfe Kontrast aus totalem Chaos und unwiderstehlicher „Schönheit“ auch nicht mehr losgelassen. Ich würde sie persönlich nicht als eine meiner wichtigsten oder liebsten Bands sehen. Sie sind aber definitiv eine der wenigen, die ich durch diese letzten Jahre immer gleich gern gehört habe. Das kann nicht mal Moonsorrow von sich behaupten, so ungern ich das auch zugebe.

Wie finde ich das ganze?
Satanarchrist ist ein sehr direkter und kompromissloser Einstieg in diesen Fünfzehner. Schöne melodische Riffs treffen auf diese unmenschlichen Vocals. Stimmbänder und Kehle wie von Abflussreiniger durchspühlt, kratzig und schmerzhaft, aber gerade deshalb saugeil. Wo andere Black Metal (-verwandte) Bands dies nutzen, um möglichst verzweifelt zu klingen, dient es hier eher purem Hass, Aggression und generell allem, was das Spektrum negativer Emotionen so hergibt. Und besonders gegen Ende diese absolut genialen Melodien dazu, argh. Generell schreiben AN super Riffs, die zwischen dem ganzen Geballer richtig schön herausstechen Da sind so einige meiner liebsten Riffs des ganzen Genres dabei, ganz groß.
In der Mitte des Samplers auf mich wartend, läuft When The Lion Devours Both Dragon and Child vom Grundkonzept ähnlich ab. Bloß kommt hier noch ein Element hinzu, was Anaal Nathrakh nochmal spezieller macht. V.I.T.R.I.O.L kann nämlich auch schön klar singen. Von Rufen bis zu halben Arien geht alles. Der Refrain hier ist eh noch halbwegs konventionell, hätte da bei Hati mit einem opernartigen Beispiel gerechnet. Trotzdem eine coole Songwahl, einer meiner Lieblinge auf der durchwegs geilen Eschaton. Who will wipe this blood off us?
Dann lässt mich dieser Mahlstrom über den Rest des Samplers wieder in Ruhe (zwischendurch quälen mich ganz andere Folterknechte), bis zum Outro jedenfalls. Jetzt wird’s oldschooliger, mit The Final Destruction of Dignity gibt’s was vom zweiten Album auf die Ohren, wo auch das göttliche „Do Not Speak“ oben ist. Keine Schnörkel, kein Klargesang, nur der pure AN-Wahnsinn in dezent roherem Soundgewand. Schade, dass ich mit der Diskografie vertraut bin, das hätte auf jeden Fall bleibenden Eindruck hinterlassen.
Fazit: Groß. 9/10

Carnival in Coal

Welchen Bezug hatte ich vorher zur Band?
Gar keinen. Nicht einmal vom Namen her kannte ich diese beiden schrägen Vögel.
Sie sind damit die einzigen auf dem Sampler, an die ich vollkommen unvoreingenommen herangehen konnte…

Wie finde ich das ganze?
…dementsprechend neugierig war ich darauf, was sich hinter diesen drei Songs mit schrägen Titeln verbergen soll. Eigentlich hätte ich nur auf deren Nachnamen achten müssen. Wer Wursthorn heißt kann nur kranken Scheiß fabrizieren.
Dabei fängt XXX Dog Petting eh sehr ansprechend an. Rauchiges, whiskeygetränktes Saxophon, dazu seltsame, abgehackte Sprachsamples, alles sehr suspekt. Dann Klavier und ein Sprecher mit komischem Akzent und schon geht das Gedresche mit total irrsinnigen Parts los. Klaviergeklimper, Keyboard-Flächen, Sprechgesang, schwarzmetallisches Gekeife, Bungle-esque Parts, pappige Drums (aus der Konserve nehme ich an?) und sonstige, auf den ersten Blick überhaupt nicht zusammenpassende Komponenten werden hier auf einen Haufen geworfen und grob arrangiert, abstrakte Kunst par exellence oder so. Und auf dem zweiten/dritten/etc Blick? Da macht das ganze immer noch nicht mehr Sinn. Hm, vielleicht mal einen Blick auf die Lyrics werfen. Oh Gott! Wieso habe ich das nur getan?! 😆
Naja, Hati ist sowieso der Großmeister der unkonventionellen und eigenwilligen Musik hier im Forum kommt mir immer vor, von dem her war sowas zu erwarten. Ich kann das sogar irgendwie gut finden, aber nur weil herrlich schräg und irrsinnig, nicht wegen irgendeiner musikalischen Qualität.
Dabei ist der Zenit noch nicht einmal erreicht, der heißt nämlich Gang Bang. Ich muss nach x-tem Hören immer noch lachen. Die Musik geht noch als Elektro-Metal durch, aber was haben die sich bei den Vocals gedacht? Ein Frosch quakt was von wegen Gang Bang und will Mr. Obsession genannt werden. Wenn das Ziel sein sollte, mich zum Dauergrinsen zu bringen, haben sie das erreicht. Sonst steh ich auch bei Song Nr. 2 ratlos da.
Aber Avant-Garde kann auch easy listening sein. Keine Ahnung ob das Hatis Botschaft an sein Battle-Opfer war, ich bin trotzdem dankbar. Cartilage Holocaust ist wieder mal überhaupt nicht das, was der Songtitel suggeriert. Hier regiert der Funk und teleportiert mich in eine Oldies-Disco. Plötzlich habe ich Schlaghosen an und der Sänger hat plötzlich funktionierende Stimmbänder und kann sogar damit umgehen. Fast schon verdächtig eingängig das Ganze. Ich mag verrückte Sachen, aber bei der Band ist der „normalste“ Song bei weitem mein Gewinner, keine Ahnung wieso. Ich schwinge jedenfalls die Hüften, das Wah-Pedal wird konstant vergewaltigt, und das ist gut so, ich mag den Effekt, wenn auch lieber in Maßen. Ein Gong – irgendein Gimmick musste ja noch kommen – erlöst mich dann vom Song und was den Sampler betrifft auch von der Band. Das war vielleicht ein Trip, haha.
Fazit: Schräg. 3,5/10 excl. 2 Bonuspunkten für Humor

--

I know there's no other world: ॐॐॐ [/COLOR][COLOR=#f0f8ff]mountains[/COLOR] and [COLOR=#f0ffff]websites[/COLOR] ॐॐॐ[/COLOR]