Re: 2012 – der letzte Jahresrückblick ever

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Bahl

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Nachgeburt: zwei Alben, die ich vergessen hatte und eines, von dem ich dachte, dass es erst im nächsten Jahr erscheint.

Grand Supreme Blood Court – Bow Down Before the Blood Court
Hail of Grand Supreme Blood Court melden sich mal wieder. Eine neue Band mit Martin van Drunen, der Rest ist mit den üblichen Verdächtigen besetzt: Mitglieder oder ehemalige Mitglieder aus dem Dunstkreis von Asphyx, Thanatos, Gorefest und einigen anderen niederländischen Bands. Das Resultat ist praktisch dasselbe wie bei Asphyx oder Hail of Bullets (na gut, erinnert etwas weniger an letztere): Old School Death Metal mit Doom-Einflüssen. Der charakteristische Gesang Martin van Drunens hat natürlich einen hohen Erkennungswert und man hört deswegen sofort, wer singt. Da aber auch die Musik wenig überraschend ist, klingt das Resultat eben wie ein Klon der oben genannten Bands. Dazu kommt, dass auch die Produktion – wie ebenfalls bei allen oben genannten Bands (mittlerweile) der Fall – von Dan Swanö stammt. Kurz gesagt: Es klingt halt so wie Asphyx und Konsorten. Noch ein Wort zur Produktion, sie ist einfach zu überladen, auch das war ja bei den letzten Veröffentlichungen all dieser Bands so. Unterm Strich eine Platte, die sicher nicht schlecht, dafür aber völlig überflüssig ist.
http://www.youtube.com/watch?v=tiV35FcJftI

Leech – If We Get There One Day, Would You Please Open the Gates?
Mit ihrem 2007er-Album haben die Schweizer Leech sich ein Denkmal erschaffen, das war und ist nach wie vor eines meiner Lieblingsalben aus dem Bereich Post-Irgendwas ohne Gesang. Deswegen war es schwer, hier noch einen draufzusetzen und das ist auch nicht gelungen. Zunächst machte sich bei mir Ernüchterung breit, da die magische Atmosphäre von The Stolen View sich so gar nicht mehr einstellen wollte. Nach einer gewissen Zeit war dies das schon der Fall, wen auch nach wie vor nicht in dem Maße wie beim Vorgänger. Das neue Album ist insgesamt sperriger und unzugänglicher und dazu ein ganzes Stück länger, was es schwerer macht, es an einem Stück zu hören – und nur dann kann es sich komplett entfalten. Letztendlich ist das Resultat aber durchaus zufriedenstellend, vor allem, wenn man den genialen Vorgänger ausblendet und der Platte eine Menge Zeit widmet.
http://www.youtube.com/watch?v=MiqYmwJuF_k

Mors Principium Est – … And Death Said Live
Meines Wissens sollte die neue MPE erst im nächsten Jahr erscheinen, nun ist sie aber schon draußen (in Asien jedenfalls – hierzulande erscheint sie, glaube ich, erst am Freitag). Das war eine schwere Geburt: Fünf, fast sechs Jahre hat es gadauert, bis der Nachfolger von Liberation = Termination erschienen ist. Dazwischen kamen und gingen unzählige Gitarristen und vor einem Jahr stand die Band kurz vor dem Aus. Bevor ich jetzt was zu der Platte sage: Hier herrscht akuter Fanboy-Alarm! MPE gehören zu meinen Lieblingsbands und sind für mich die beste Bands des melodischen Death Metal. Ja wirklich. Deswegen wird es jetzt sicher noch subjektiver als sonst. Also Hoffnungen bzw. Erwartungen hatte ich nicht mehr großartig, zu lang hat es gedauert und zu viele Wechsel gab es in der Zwischenzeit. Dazu kam dann noch vor mehreren Monaten ein ganz kurzer Schnipsel, den man hören konnte und der mir, auch wenn natürlich nur wenig aussagekräftig, überhaupt nicht zusagte. Nun ist die Platte aber in ihrer vollen Pracht da und ich stelle erfreut fest, dass alles im grünen Bereich ist. Die Stimme des Sängers Ville Viljanen ist nach wie vor sehr rau und brutal, die Riffs sind noch immer so geil und Aggressivität und Tempo sind immer noch sehr hoch. Dazu kommt – und das macht m. E. den Unterschied zu anderen melodischen DM-Bands aus – diese unglaublich düstere, finstere und bedrohliche Atmosphäre, die einen völlig hoffnungslos zurücklässt. Sehr oft konnte ich die neue Platte noch nicht hören, aber es steht für mich fest, dass diese Band wieder da ist. Dennoch würde ich das neue Album hinter The Unborn einordnen, dieses Werk werden sie (und andere Bands aus dem Bereich) wohl nie übertreffen, zumal der Überraschungseffekt von „damals“ nun nicht mehr da ist. Dennoch eine bärenstarke Platte. Willkommen zurück!
http://www.youtube.com/watch?v=1DA4rrfBk6E

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Wurstberge sind auch juristisch schwer einzuordnen.