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Kosmonaut

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The Dillinger Escape Plan – Miss Machine

Mit Greg Puciato findet sich auf dem zweiten full-length Album der Mathcoretruppe aus New Jersey plötzlich ein andere Schreihals hinterm Mikro wieder, als noch auf dem Debüt Calculating Infinity. Das mit ihm ein Wechsel in der Musik von TDEP stattfinden würde, war jedem Fan von Beginn an klar, doch ob das ganze ein gutes Ende nehmen würde, darüber schieden sich die Geister.
Ein paar der alten Trademarks wurden in die Musik der „neuen“ Dillinger sofort für jeden erkenntlich übernommen, denn der Opener Panasonic Youth prügelt sofort kompromisslos mit Chaos, Hektik und rasender Geschwindigkeit los. Schnell fällt aber auf, im Gegensatz zu Calculating Infinity geht es doch viel öfter eher gediegen zu. So fällt der Einstieg in den rasenden Todeszug – und der fährt nicht nach Yuma, sondern direkt in die Hölle – namens Miss Machine doch deutlich leichter aus, als es noch beim Vorgänger der Fall gewesen ist – sicherlich auch ein Grund dafür, dass dieses Mach(t)werk meine Einstiegsdroge in die fantastische Musik von The Dillinger Escape Plan war. Stellenweise gibt es einfach straight-foward-Hardcore verpackt in das wundervolle Geschenkpapier, welches man für Gewöhnlich als Hass bezeichnet. An diesen eingängien Stellen wird Puciatos unglaubliche, stimmliche Vielseitigkeit deutlich. Der Mann hat einen riesigen Umfang an Shouts zur Verfügung, und auch sein Klargesang ist durchaus variabel. So wirkt Unretrofied schon beinahe wie ein Popsong – wenn man es mit dem restlichen TDEP Material vergleicht, in Wahrheit ist das, was da geboten wird immer noch Lichtjahre von Pop entfernt.
Die ganz große Stärke dieser Scheibe liegt jedoch weder in den hasserfüllten Hochgeschwindigkeitspassagen – wobei auch dabei immer wieder das Herz aufgeht -, noch in den eingängigeren Parts, sondern in der Fusion von grindig blastenden Offbeatläufen, wundervoll dissonanten Riffs und den entspannenden, ruhigen Parts. Diese Mixtur ist das, was ein großartiges TDEP Album ausmacht, was ihm einen so einzigartigen Sound verleiht.
Miss Machine weiß also auf ganzer Strecke zu überzeugen, man hat das „gute Alte“ übernommen, und etwas tolles neues – was der Band dank des neuen Sänger definitiv gut zu Gesicht steht – hinzugefügt. Wahrscheinlich der beste Einstieg den man in diese großartige Band bekommen kann, aber auch für eingefleischte Fans des ersten Longplayers etwas!

http://www.youtube.com/watch?v=YKRV0zvSnvo

http://www.youtube.com/watch?v=pEDlO-jRNZo

http://www.youtube.com/watch?v=Mpqa_TqCBo4