Re: Kosmo und Niks russischer Plagiatsmarkt mit Weltraumschlachten, Plüschhasen, Fairy Goodparents, komischer Musik und viel Senf!

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Kosmonaut

Registriert seit: 25.10.2012

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Kurz vor dem Jahreswechsel noch ein Überraschungsreview von mir:

Gama Bomb – Citizen Brain

It’s time to fill the Thrash vacuum,
it’s ime to thrash like it’s ’86!

Put on your Bullet Belt
Sonic death, your face will melt!
Back to reign, here to stay!
Thrash your brains or go away!

Als ich gerade meine Musiksammlung nach ein paar guten Platten für die Silvesterparty heute Abend durchsuchen wollte, viel mir dieses Prügelwerk in die Hände. „Klasse! Gutelaunemusik, und man will ja ein möglichst breites Spektrum abdecken“, dachte ich, und schwupp, sofort ist die CD erstmal im Player gelandet. Warum ich die mal gekauft habe? Ich weiß es nicht mehr, aber ein Fehlkauf war es sicherlich nicht, wie mir ein erneutes Reinhören bewies.
Von Beginn an geht es heiß her, und der Opener Zombie Blood Nightmare verrät sofort in welche Richtung es geht. Stright-in-your-face Thrash Metal in Schallgeschwindigkeit. Kaum ein Song toppt dabei die drei Minuten Grenze, einer – OCP – bleibt sogar unter einer Minute.
Von der Tracklist her fühle ich mich also schonmal an guten alten Old School Hardcore erinnert. Aber nicht nur dadurch, sondern auch von dem Vorherrschenden Thema des Albums: Party and Bullshit – steinigt ihn, er klaut in einem Thrash Review von Notorious B.I.G.!! Lyrisch geht es um ziemlich viel: Zombies, Thrash, Bier, Blut, Zombies und Bier, Zombiebier. Und Robocop! Man merkt schon – das irische Vollgasgespann macht Musik mit einem kleinen Augenzwinkern. So muss man bei der ein oder anderen Textzeile doch schon schmunzeln, wenn es zum Beispiel in Space Invaders heißt: „To Serve Man, they landed here / Burning through the upper atmosphere / Sucking out guts with a lizard’s eyes / So bolt your doors and watch the sky“. Auch musikalisch gibts was zu schmunzeln, so zum Beispiel die Vocalverzerrung in Return Of The Technodrome oder das Geräusch von Super Mario Münzen und ein Gitarrensolo in der Tetrismelodie in Final Fighte.
Die Soli, die die Saitenfranktion auf dieser Scheibe präsentiert treiben einem sowieso die Tränen in die Augen, und das Album ist damit gut bestückt. Mal rasant technische Krachersoli, mit denen sich vielleicht sogar Musiker einer – zugegeben eher schlechten – Mathcore Band übernehmen würden, mal weiche Melodie, wie man sie zum Beispiel auch bei Parkway Drive finden könnte – steinigt ihn, er… ach vergesst es, ich habe keine thrashigen Vergleichsmöglichkeiten!!
Wobei… doch, für die Vocals fällt mir einer ein: Philly Byrne – ich wünschte, man spräche es Willi Birne aus – trällert sich energisch und kraftvoll durch jedes einzelne der 15 Stücke auf der Scheibe, und erinnert dabei stark an seinen Genrekollegen von Fueled By Fire! Der Gesang ist insgesamt in einer etwas höheren Stimmlage angesiedelt und durchweg voll von Power und Nachdruck. Dennoch wirkt er nicht monoton, da der gute Philly immer wieder einige – leicht schiefe – Falsettoscreams einbringt. Dass die nicht immer perfekt sind, verleiht der ganzen Musik einen leicht rohen anstrich, was von Genrefanatikern sicherlich geschätzt werden dürfte. Außerdem klingt das ganze einfach geil!
Obwohl es sich um Thrash Metal handelt, und die Gitarrenriffs dementsprechend ähnlich klingen, bleibt von dieser Scheibe doch schon nach einem Durchgang überraschend viel im Ohr, und so weiß man bei einem zweiten Durchgang schon nach kurzer Zeit, welcher Formel 1 Wagen von Song einen als nächstes überrollt. Auch die Texte haben Ohrwurmcharakter, und so werde ich sicher nicht nur heute Abend immer wieder die Zeilen aus der Überschrift vor mich hinsingen.
Insgesamt bieten Gama Bomb hier gut gespielten Hochgeschwindigkeitsthrash mit Hitcharakter, einige Ohrwürmer und absoluten Spaß! Man merkt, dass die Jungs an dem, was sie machen, Gefallen finden, und mit Herzblut dahinterstehen, und so sollte es bei guter Musik auch sein! Ich habe ein tolles Partyalbum wiederentdeckt, und bin nach diesem Review fast geneigt, mir heute Abend mal wieder ein Bierchen zu trinken – nämlich ein Zombiebier! (Werde ich natürlich nicht tun, aber das ist die Stimmmung, die bei dieser Musik so rumkommt :haha: )

http://www.youtube.com/watch?v=wnZnVjNXZQc

http://www.youtube.com/watch?v=zwiMg2Zv5V0