Re: Metal statt Beziehung! __Der Dunkle Parabelritter__

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totaldesaster_84

Registriert seit: 10.02.2011

Beiträge: 1,839

^Jetzt mal auch als Außenstehende gefragt: Soll ja bei solchen Shows auch ziemlich derbe im Publikum zugehen. Wie paßt das mit solchen Einheitsreden zusammen?

UlverNun, das ist einfach noch zu einer Zeit geschehen, wo Metal noch wild, brutal und „gefährlich“ war und kein gesellschaftlich akzeptiertes Happening wie Wacken usw usf…. Kurz danach setzte dann dieses extreme „wir tolerieren alles und jeden“ ein und unbequeme Inhalte und Verhaltensweisen wurden auf einmal geächtet und eine ganz massive Verweichlichung setzte ein. Simple as that.

Peter´s DickJa, so in etwa sehe ich das auch. Ich kann meinen Ekel oftmals auf Konzerten nicht unterdrücken, wenn mich irgendwelche Dreckmeier kumpelhaft anlabern und mich mit ihrem „unity – we stand as one“-Gelaber nerven.

Dr. SchiwagoGeht mir ähnlich. Ich steh einfach nicht so wirklich drauf wenn mich fremde Leute anfassen 😆 u. mir Sabbaton Texte ins Ohr grölen.

„Alles und jeden tolerieren“ anstatt „wild, brutal und gefährlich“ sein? Kaum zu unterdrückender „Ekel“, wegen „kumpelhaftem Anlabern?“ Das mit dem nicht gern von fremden Leuten angefaßt werden und ins Ohr gegrölt bekommen versteh ich zwar, weil ich Aufdringlichkeit auch nicht mag, aber der Rest?
Ihr habt ja Sorgen.

Wacken ist ein Fall für sich, wenn es in diesen Dimensionen weitergeht, platzt die Blase möglicherweise irgendwann und die Spreu trennt sich vom Weizen. Sprich, die Möglichkeit, daß man zum Wesentlichen zurückkehrt ist nicht ganz aus der Welt.

Der „Schönwetter-Metaller“, bei dem ich mir an den Kopf fasse, schreibt übrigens Jammerbriefe an Metal-Magazine, weil er irgendwelche innerhalb einschlägiger Kreise weit verbreiteten, aber trotzdem nicht vorgeschriebenen Ansichten als nicht mit seinen persönlichen Gewohnheiten vereinbar betrachtet und konstruiert so einen Zwang der gar nicht da ist.

Bei so einem „Ich muß mich gegen meinen Willen ausschließlich von Tabak und Alkohol ernähren und den Teufel anbeten, nur weil ich Metal höre.“-Gehabe kommt mir auch die Galle hoch.

Aber genauso skeptisch bin ich auch umgekehrt gegenüber der, wie ich es genannt habe, „Schlechtwetter-Fraktion“.
Auch hier sehe ich einen konstruierten Zwang, der lautet „Ich muß gegen meinen Willen jedermanns bester Freund sein und aus lauter fremden Biergläsern trinken, nur weil ich Metal höre.“
Das meine ich auch mit meiner Szene-und-Sekte-Verwechslungsthese.

Leutz, ich sag euch was: Ich muß gar nichts, „nur weil ich Metal höre“.

Meine Ansicht zu ungeschriebenen „Metal-Gesetzen“ in Kurzfassung:
Niemand muß alles gut finden, niemand muß alles mitmachen, es ist keine Schande, nicht alle Klischees zu erfüllen – aber wenn ich mich in eine Subkultur begebe, sollte ich mich schon zumindest etwas mit der dazugehörigen „Tagesordnung“ befassen.

Was ich im Einzelnen daraus mache, ist meine Angelegenheit.
Aber wenn ich mich nur von der Subkultur, in der ich mich doch aufhalte, distanziere, macht das am Ende keinen Sinn.

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:horns:Großherzogin, Vollkatastrophe, alte Tante vom Dienst und Böse Hexe des Südwestens.:horns: Madame Desaster unterwegs: TBA ;-)