Re: Steinbrück und seine Gehaltsvorstellungen

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blacklebaron

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Na, ich bin zwar eigentlich hobby-mäßiger Sozi-Fresser, aber inhaltlich muß ich Steinbrück hier ein Stück weit in Schutz nehmen.
Denn wenn ich mich recht erinnere, hat er nur eine Feststellung getroffen, sinngemäß „Politiker verdienen im Vergleich zu Managern meistens dürftig“. Da steckt noch überhaupt keine Bewertung drin, das impliziert erstmal noch gar nix.
Es waren doch eher wieder die Aasgeier und Schmierfinken aus der Presse, die das zu einer Forderung nach mehr Gehalt umgedeutet haben. Und mich würde nicht wundern, wenn die das ganz perfide so geplant haben: schließlich ist’s ja nix neues, daß die Presse- und Medienlandschaft zu 95% von politisch Linksorientierten dominiert wird. Für die ist Peer halt ein verkappter Schwarzer, der ergo demontiert werden muß.

Unabhängig davon, ich persönlich empfinde die Politikergehälter nicht üppig. Und das der Kanzlerin empfinde ich eher als beleidigendes Almosen. Was nicht heiß, daß ich es in die irrationelen Dimensionen genannter Beute-Manager treiben will.
Für die Idee, das Gehalt zu erhöhen und Nebenverdienste zu verbeiten ist halt auch etwas zweischneidig…. denn die Masse der Abgeordneten bezieht Nebeneinkünfte ja nicht aus irgendwelchen Vortragstätigkeiten, sondern aus deren ursprünglichen Job. Verbietet man das, ebenen wir natürlich den Weg zu den reinen Berufspolitikern, die sich wieder den Vorwurf anhören müssen, sie seien so vom „einfachen Volk“ abgekoppelt.
Meine Idee wäre ja eher, daß man einen Maximalverdienstfaktor einführt. Beispielsweise, daß der/die Bestverdienenste einer Firma (inkl. Tochter-/Schwestergesellschaften, sonst werden gleich wieder Niedriglohngesellschaften ausgegliedert) maximal das 150-fache pro Stunde der/des Schlechtestverdienenden bekommen darf. Will der Manager also noch mehr Gehalt, muß es allen anderen auch gewährt werden. Und zweitens muß man sich überlegen, wie das Verantwortungsprinzip stärker einbezogen wird. Viele Manager streben nach sog. „Quick-wins“ (aus denen sie dann auch ordentlich Boni schlagen) – aber welche Folgen das langfristig für das UN hat, kann denen wurscht sein, weil die das gar nimmer zeitigen.

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Qui tacet consentire videtur!