Re: Ein Clown bittet zum Tanz

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Hati

Registriert seit: 15.02.2011

Beiträge: 4,571

So, jetzt kommt der letzte Part meiner Reviews. Und ja, ich gebe zu, diesen habe ich eine lange Zeit aufgeschoben, weil mich „Frankie Teardrop“ einfach zu sehr in die Enge getrieben hat. So expressiv wie dieser Song ist, habe ich es mir nicht erlauben wollen, eine nicht genau-definierte Meinung dazu zu entwickeln. Aber alles der Reihe nach:

13. Suicide – Frankie Teardrop
Also von Suicide habe ich noch nie was gehört und so plakativ der Name auch klingen mag, so subtil ist der Ablauf des 10Minuten-Monsters. Ein elektronisches Grundsummen im Hintergrund bildet das Bett, worauf sich die gesprochenen Passagen (mit auf erstem Blick spontanen Einsätzen) legen. Da mich die gesamte Aufmachung erstmal etwas vor den Kopf gestoßen hat, und ich nach wie vor meine Probleme habe diese leere und kalte Atmosphäre aufzunehmen, packen mich die doch sehr erdrückenden und kompromisslosen Zeilen weniger, als sie es eigentlich sollten. Anhand der Person des Frankies wird ein niederschmetterndes Alltagsleben skizziert, dass der Protagonist des Songs scheinbar nur auflösen kann, in dem er seine Familie, inklusive sich selbst, erschießt. Da es ein nicht-unübliches Motiv für Geschichten ist, brilliert der Song eher durch seine Umsetzung. Im Laufe des Songs steigert sich der Sänger nämlich sehr in die Story hinein, wobei die anfangs einfach rezitierten Sätze zu Gekreische, Gekläffe und Geschrei werden. Letzteres vermengt sich dann mit einem noisesquem Schwirren, bis es mit der Einsicht, dass wir alle Frankies seien, endet. Wenn man sich also erstmal an diesen Songverlauf gewöhnt hat, schafft man es erst so richtig wertzuschätzen, wie fies sich dieser Track in einen reinbohrt. Das Instrumentale und die Vocals bilden dabei eine recht einzigartige Mischung, wobei das Thema bedrückend genug gewählt wurde, so dass es dem elektronischen Gebrumme in nichts nachsteht. Und erst wenn man wirklich alle Elemente des Songs auf den Tisch gelegt hat, merkt man, wie vielseitig man diese miteinander in Beziehung setzen kann um auf mögliche Interpretationen, Eindrücke und Gefühle zu kommen, die Suicide hier vermitteln. Diese Erfahrung will ich aber keinem nehmen und kann allen Neugierigen nur empfehlen, sich selbst ein Bild zu machen. Auf jeden Fall wohl der markanteste Song des gesamten Samplers, auch wenn er mich nicht von vorne bis hinten begeistern kann.
9/10

14. Kommando Sonne-nmilch – Der Wilderer
Als DMG mich fragte, ob ich was gegen deutschen Gesang hätte, dürfte sich das wohl auf diesen Song bezogen haben. Und so oft mich dies in meinem bisherigen Hörerleben genervt hat, habe ich ihm einfach vertraut, dass da schon kein Murks am Ende rauskommt. Und so sollte es auch sein, denn gerade nach dem eindrucksvollen Suicide-Song kommt hier etwas, was ich sogar musikalisch als weitaus ansprechender einordnen würde. Auch hier wird eine Geschichte erzählt, doch die ist dann etwas spezifischer als bei Frankie Teardrop. Wie viel davon nur sprachliche Bilder und wie viel davon tatsächliche Handlungsstränge sind, kann ich schwer beurteilen, da mir die Band ebenfalls neu ist. Die Musik kann ich genretechnisch überhaupt nicht gut einschätzen, aber was ich sagen kann, ist, dass sie sehr melancholisch-trist gehalten ist und mit einem ähnlich dramatischen Ende wie bei Suicide ein verstörendes Panoptikum aus Gekreische, Monolog und weiterlaufenden Riffeinlagen schafft(, was ein gelungenes Ende für den Sampler darstellt). Wie die Geschichte jetzt genau zu verstehen ist (gilt natürlich auch für Frankie Teardrop), dazu könntest du, DMG, ja gerne auch deine Gedanken einbringen, würde mich schon interessieren. Am Ende ist auch dieser Song über jeden Zweifel erhaben und ich bin mal wieder von mir selbst überrascht, was ich so alles gut finde in letzter Zeit^^
9,5/10

15. Johnny Dowd – Hell Or High Water
Als Ende hat sich DMG etwas sehr gemächliches ausgesucht. Mit leichten Basslinien und männlich/weiblich-überlagerten Gesang wird hier eine sehr entspannte Kulisse skizziert, die mit gelegentlichen Gitarren-Gefuzze, ständigem Tamburinieren (nenne ich jetzt einfach mal so) und den am Ende einschleichenden Synthies dem Ganzen noch einen sehr organischen Charakter verleiht. Trifft meinen Geschmack zwar nicht ganz, aber im Samplerkontext entfaltet der Song dann doch seine Vorzüge, da er mit all seinem akustischen Geschrammel eine gewisse Trostlosigkeit und Endgültigkeit verbreitet. Ein gutes und schmerzfreies Outro, das nach den letzten beiden intensiven Songs zwar etwas absackt, aber dennoch einen gewissen Charme verbreitet, so dass ich diesen Sampler als Gesamtwerk dann doch als überaus gelungen verzeichnen würde.
7/10

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Edgirl &Ich dachte ja eigentlich das die Jungs Erwachsen sind, insbesondere Tobi aber nach der Aktion,... das ist Kindergartennivou. Als das heißt das die Jungs zu Kleinkindern Motieren oder was? ich blick echt nicht mehr durch...
Ich auch nicht, Sina. Ich auch nicht.