Re: Brüderle – Sexismusdiebatte

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Leukon

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Curry King
der achso differenzierte und gute artikel von frau kelle. diese frau ebenso wie “ die freie Welt“ vertritt erzkonservative ansichten, dass es einem die zehennägel aufrollt]

Soll das ein Argument sein? Ist man a priori im Unrecht, wenn man ,,erzkonservative“ Meinungen hat? Bejahendenfalls: Warum? Aber das beiseite, ich finde den Kommentar Birgit Kelles sehr gelungen. Er ist klug, selbstbewusst und pointiert, dabei gleichzeitig nüchtern und rational. Sowas sucht man in der sog, Qualitätspresse in der Regel vergebens.

Curry King
bei all dem versteht mich nicht falsch, ich seh das alles nicht total verbissen. ich fand die kommentare hier nur sehr einseitig und nicht gerade aufgeklärt.

Vielleicht ist die Utopie der sexuell domestizierten Männlichkeit, die in dieser ,,Sexismus“-Debatte zu Tage tritt, selbst nicht besonders aufgeklärt. Sex ist Macht und das Verhältnis der Geschlechter besteht in komplizierten Spannungen, die – bereichspezifisch alternierend – von (ggfs. subtilen) Über- und Unterordnungsverhältnissen geprägt sind. Deshalb ist der sexuell motivierte ,,Übergriff“ in die Freiheitssphäre des potenziellen Partners kein Vergehen, sondern ein unumgängliches Zwischenstadium der Anbahnung eines sexuellen Kontakts. Heute schwinden die historisch gewachsenen kulturellen Überformungen in diesem Lebensbereich. Die gewonnene Freiheit wird durch ein Verlust an Verhaltens- und Erwartungssicherheit erkauft. In diesen Kontext muss man missglückte Annäherungsversuche durch ungeschickte, von der betroffenen Frau als unattraktiv empfundenen, Männer einordnen. Der Begriff ,,Sexismus“ ist in der Sache nicht nur untergriffig, sondern irreführend.

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