Re: Hirnverbrannter Seiltanz ohne Internetz und doppelten Boden: "Das Kaninchen in der Zirkusstadt II" Mehr Fluff, mehr Psycho, mehr Hati und Nik ♡

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Nik

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Charts & Maps – Gold Roomer

Nein. Denn die kommen jetzt, vermute ich zumindest. Tut mir wirklich leid, aber ich stell mir Charts & Maps wirklich so vor wie die nette Campinggesellschaft in den ersten vierzig Sekunden dieses Videos:

Ehrlich, wie ist das Lied denn entstanden? Da saßen dann ein paar Studenten in ihrer liebsten Jazzbar mit einem veganen Macchiato auf der burgunderfarbenen Couch im Foyer und entschließen sich, dass sie doch gerne Free-Jazz-Chill-Out-Ambient-Shoegaze-Post-Swing spielen würden.
Nicht falsch verstehen, dass soll kein Verriss werden, wie auch, dafür treffen viel zu viele Punkte des Szenarios wie zugeschnitten auf mich. Aber ich denke so versteht man, was ich meine.
So viel kann ich zur Band wohl sagen – wo die herkommen ist warm… und hipp. Ich tippe einfach mal auf California oder Florida oder so?
In Gold Roomer wird zumindest ziemlich hart rumgehipstert – die Atmosphäre ein einiger riesiger Instagramfilter. Das Lied verstrahlt so viel gute Laune, dass es physische Schmerzen verursacht und vermutlich auch noch für einen starken Sonnenbrand sorgt. Was soll das denn? Abgehackte Rhythmen, Geklimper, Saxophonsoundscapes die ins Leere fliegen, grooviger Bass, wah-wah-Gitarre, ein paar New Orleans-Melodien, quackende Trompeten, uffda-Schellendrumming, dramatisch-kontrolliertes Alles-durcheinander-Baller. Hier wird wirklich alles getan, um improjazzig zu klingen. Dann klingt das Ganze etwas ab, nimmt chill-out-Züge an, verzerrter Hallfernengesang. Dann ein kleiner Spannungsbogen, alles schneller machen, und einfach aufhören.
Ich glaube so klingt das wirklich, wenn eine Indierockband Jazz machen will. Eigenständig und interessant, aber viel zu kontrolliert. Und diese fröhliche Stimmung ist hart penetrant.
Erneut, nicht falsch verstehen – ich finde Gold Roomer nicht schlecht, keineswegs. Aber ich finde es ziemlich anstrengend, da alles zu konstruiert und gewollt wirkt.
Schade, denn da steckt durchaus Potential drin – aber wer weiß, vielleicht kann mich dass ja auf Albenlänge doch noch vollends überzeugen?

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