Re: Hirnverbrannter Seiltanz ohne Internetz und doppelten Boden: "Das Kaninchen in der Zirkusstadt II" Mehr Fluff, mehr Psycho, mehr Hati und Nik ♡

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Nik

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maudlin of the well – The Ocean, the Kingdom & the Temptation

Bei Maudlin of the Well hat Hati sich soweit verplappert gehabt, dass es eine Art Vorgängerprojekt von Kayo Dot ist. Kayo Dot schätze ich sehr (vor allem Hubardo ist ein Wahnsinnsalbum geworden), und so wusste ich wenigstens schon ein wenig mehr über die Band als bei den anderen. Amerikaner, und eine ungefähre Richtung.

Beim Erstdurchgang hat mich das Lied dann trotzdem nicht wirklich flashen können, und so ist es beim Sampler kreuz-und-quer-Hören öfters in der Versenkung verschwunden.
Das ist aber keineswegs das Lied schuld, sondern eher die Tatsache, dass ich zu dem Zeitpunkkt für „sowas“ einfach keine Nerven hatte.
Denn Maudlin of the Well sind eine Band, für die ich zumindest in der richtigen Stimmung sein muss.
Aber gut, gehen wir dieses durcheinander Schritt für Schritt durch.
Glasklare Klimpertöne hallen seicht durch tiefe Leeren, das Hauchen von metaphysischen Wesen streicht durch ein Feld von Wah-Wah-Effekten und einer fernen Ansprache. We so mysteriouz aern’t we. Dazu dieser Bass, der eher in ein Chill-Ou-Jazz-Projekt passt.
Wir spielen hier satanistische Blicke in die Außenwelt des Universums hinter der dritten Biegung des Pan Paradox mit Wilfreddo Jazzobelt.
Das passt alles gar nicht zusammen, und das ist toll. Und was macht man dann am besten?
Wöööh böse Doomgitarren und brabrabra-grunz-Funeraldoomvocals und dann schnell zu Deathmetalstandardgegröhle.
Der Part wirkt auf mich leider etwas kraftlos, wird aber auch schnell wieder gegen progressive Klanglandschaften abgelöst und fällt somit nicht weiter ins Gewicht. Die Vocals werden ebenfalls wieder spannender, verzerrt, mehr krächzendes Reden und das alles vor diesem jazzigen Hintergrund, ein Gitarrensolo. So viele Ideen, so wenig Zeit.
Postrockesque Melodien, man darf ja nichts auslassen. Die Melodieführung selbst erinnert mich übrigens immer wieder an Opeth, und zwar stark.
Leidender Gesang vor Sprachsamples und hachja, so viel Abwechslung. Das im Hintergrund erinnert mich an dieses Instrument dessen Namen ich immer vergesse! Ich kann jetzt aber nicht sagen welches, da ich den Namen vergessen hab. Drehorgel, genau! Darüber quietschendes Saxophon.
Brummmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm.
Chorale Synthies und Blubbern, fast schon Ambient. Sind das Bongos? Ernsthaft? Gitarren die wie Walgesänge klingen.
So ideas
Such varied
Ne, Hand aufs Herz. The Ocean, the Kingdom & the Temptation ist schon ein saucooles Ding. Auch wenn ich mich gerne an der Vielfalt an verwendeten Genres zynisch vergehe wird das ganze mit schönen Übergängen zu einem homogenen (und teils kontrolliert heterogenen) Klangbild zusammengefasst. Maudlin of the Well hinterlassen bei mir den Ersteindruck einer weniger ausgereiften Version von Kayo Dot (was sie ja auch sind) mit ganz eigenem Charme.
Obwohl ich es mir doch irgendwie…. freakiger vorgestellt hätte.

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