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Novocaine

Registriert seit: 21.12.2007

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LeukonIhr versteht unter “Demokratie“ eben eine bestimmte Art Liberalismus. Das ist üblich geworden, schon klar. Aber man muss diese Begriffswidrigkeit sehen: mit Demokratie wird so keine Staatsform bezeichnet, sondern eine “individualistisch-humanitäre Moral und Weltanschauung“ (Carl Schmitt).

Für mich waren das zwei getrennte Fragen. Auf der einen Seite steht der Begriff Demokratie als Form der Beschlussfassung über Mehrheitsprinzip. Auf einer anderen Seite die Frage nach einer übergeordneten Ordnung aus zwischenmenschlichen Prinzipien, die mMn unabhägig von Beschlussfassungsformen gelten sollte. Ich wollte Demokratie und Grundrechte nicht so eng aneinander binden, wie es interpretiert wurde. Es ist ja oft genug zu sehen, dass Demokratien auf Grundrechte scheißen können.

GrenadierDas Problem hatte man schon im Nationalsozialismus. Wenn die Mehrheit die freie Wahl hat, setzt sie sich auch gegen Minderheiten ein. In der abgeschwächten Demokratie nach 1945 wurden diese Extrempositionen beseitigt, das Dilemma bleibt aber bestehen. Man könnte dann den Kommunismus auch als Extremdemokratie bezeichnen, weil dort alle anderen Strömungen beseitigt werden, die dem Volk gefährlich werden können.

Da hast du Recht. Aber ich störe mich ein wenig am Wort Volk, wäre Proletariat oder Arbeiterklasse beim Thema Kommunismus nicht treffender? Ein Ausnahme wäre da zwar die damalige Volksrepublik Polen, aber das hatte ja mehr Legitimationsgründe als ideologische Aussagekraft.

PommesgabelliebhaberSo, genau das ist ja nun eingetreten.^^

Hier werden gerade eben diese Hülsen mit Definitionen beladen, es ist also eher das Gegenteil eingetreten, oder?

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