Re: Lasst es uns wagen! Verärgerter_Bahnkunde vs Tenalach!

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Tenalach

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Verärgerter_BahnkundeUnd weiter im Text:

3. Woven Hand – Dirty Blue

Auch diese Gruppe sagt mir spontan nichts. Also wieder die Tante fragen. Die meint, es sei eine US-Band, die irgendwie im Umfeld von 16 Horsepower gegründet wurde. Die sagen mir dann seltsamerweise (ich weiß nämlich nicht warum oder woher) etwas.

Wir bewegen uns hier musikalisch im US-Folk, während der Sänger mich irgendwie an Heppner erinnert. Ich würde gar so weit gehen, dass die Musik insgesamt als „Heppner sitzt mit ein paar amerikanischen Musikern in nem Saloon und macht Musik“ zu bezeichnen. Der Staaten-Touch ist nicht von der Hand zu weisen.

Aber der Song klingt in sich schlüssig und gut. Und vor allem geht er so ziemlich sofort ins Ohr und bleibt hängen. Macht Spaß. Wobei Spaß bei der melancholischen Grundstimmung wohl evtl. der falsche Begriff ist…man weiß hoffentlich, was ich meine.

Ich fand den Song ehrlich gesagt beim ersten Hören irgendwie zu lang, aber nach ein paar Durchläufen macht die Länge schon Sinn, es gibt keine unnötigen Passagen oder irgendeinen Firlefanz. Alles ordnet sich dem Gesamtkonstrukt unter.

Joa.

Jetzt habe ich nach 3 Songs schon zwei Bands, welche ich mir genauer ansehen muss, denn vor allem Woven Hand gefällt mir hier spontan fast sehr gut.

8,5/10

4. Bell Witch – Longing (The River of Ash)

Die sagen mir was. Das liegt aber wohl daran, dass ich mit dem Sludge-Sound aus dem Nordwesten der USA ziemlich viel anfangen kann. Allen voran natürlich mit den grandiosen Wolvhammer, wobei die jetzt nicht unbedingt für Seattle-Sludge stehen…weil sie aus Minnesota sind. Lord Mantis wären auch so Konsorten, aber die sind aus Chicago. Ich frage mich gerade, ob ich den Begriff Seattle-Sludge irgendwie spontan erfunden habe.

Der Gitarrensound könnte so auch auf einem Wolvhammer-Album sein, wobei Bell Witch sich weitaus weniger in Black Metal-Gefilden bewegen, sondern sich eher dem doomigen Sludge verschrieben haben.

Macht aber überhaupt nichts, das ist toll. Schwer wie ein schwarzes Loch, sperrig wie ein Schwertransport und am Ende vom Tag auf eine eigene verschrobene Weise erhaben.

Was anfangs relativ ungewohnt ist, ist der Gesang. Klargesang mit einem Touch Gottesdienst. Also nicht so rauh und keifend, wie die oben von mir genannten Konsorten. Aber dieser Gesang passt zum doomigen Grundton der Musik und lässt das Ganze schön düster und sakral gleichzeitig erscheinen.

Logischerweise darf man hier weder Tempowechsel noch irgendwelche filigranen Parts oder gar ABWECHSLUNG erwarten. Ein Moloch von Song, so wie es sich gehört, wenn man solche Musik machen möchte.

Macht auch Spaß. Auch wenn ich persönlich doch letztendlich die Sludgebands mit Black Metal-Einschlag (also die, welche irgendwie nach Galle, Kotze und gebrochenen Knochen klingen) bevorzuge. Aber doch gut.

8/10

Freut mich das du allem bisher etwas abgewinnen konntest! Von mir wird Bewertungstechnisch erst wieder Anfang nächster Woche etwas kommen, da ich am Wochenende kaum Zeit habe. Bin gespannt was mich noch so erwartet. 🙂

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Remember Kids: Its not across the street, its down the alley! Let it count! :) Musiksammlung