Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Gründungsjahr/ort: 1980, Detroit/ Michigan (USA)

Genre: Sleazerock, Metal

Status: aufgelöst

letztes bekanntes Line-up:
Mark Andrews: Gesang, Bass
David Black: Gitarre
Chuck Burns: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :horns::horns:

Fakten:
Die Band konnte bis zum Erscheinen ihres selbstbetitelten Erstlings, fünf Jahre nach der Gündung, schon auf eine beachtliche Liste an Ex-Bandmitgliedern zurückschauen. Ihr erstes Demo, schlicht 1984 Demos genannt, war bereits mit dem bekanntesten Line-up besetzt und enthält neben fünf Liedern, die auf keiner anderen Veröffentlichung enthalten sind, auch das Blondie-Cover Call Me.

http://www.youtube.com/watch?v=xCm4SOBYae8&feature=related
Ein Jahr vergeht, bis 1985 dann das Debut erscheint. Optisch würde man die Jungs ja sofort in die Glam Metal-Ecke schieben, doch was uns auf dem Debut erwartet, lässt sich mit einem Wort gar nicht beschrieben. Fest steht: Seduce sind härter, als jede Glam Metal Band. Eine gewisse Glam-Note lässt sich zwar nicht abstreiten, doch ist der Sound ansonsten viel zu dreckig, heavy und aggressiv. Es lassen sich eher Elemente von Sleaze Rock, klassischem Metal und Punk vernehmen. Das Album besticht durch eine ziemlich räudige Produktion, und wenn Songs vom Kaliber Viper’s Bite, Love To Hate und Headbangers (wurde ein Video zu gedreht) durch die heimische Anlage drönen, wird sich der Nachbar bestimmt nicht denken: Hmm, könnte Hysteria von Def Leppard sein…“ Darauf gebe ich mein Wort 🙂
Die beiden abschließenden Live-Nummern The Mirror (grandiose Ballade mit richtig dicken Eiern) und Madcap -eine schöne Rock ’n‘ Roll Nummer-, kommen nochmal ’nen Tacken ungeschliffener daher, besitzten aber haufenweise Charakter. Mit Seduce ist der Band nicht nur ein tolles Debut gelungen, auf dem man einen Scheiß auf die damaligen Trends gibt, es ist heutzutage auch ein schmuckes Sammerstück. Trotzdem ist es bezahlbar. Die CD-Auflagen aus den Jahren 2001 + 2002 sind recht gering gehalten und kosten i.d.R etwas mehr – wenn man sie denn erhascht.
http://www.youtube.com/watch?v=DS0WaPOyaLQ&feature=related
1988 folgte das Demo Too Much, Ain’t Enough: The Demos, welches neben den auf dem fogenden Studioalbum enthaltenen Stücken, auch noch jede Menge unveröffentlichtes Material enthält. Was würde ich für diese Platte geben…
Egal.

http://www.youtube.com/watch?v=6PRTR-6wXb0
Noch im selben Jahr veröffentlichte die Band Too Much, Ain’t Enough, ihr zweites Album. Zwar sind mit Accusations, Crash Landing -von dem es auch ein Video gibt- und dem stampfenden Been So Long drei lupenreine Metalsongs vertreten, doch fällt die musikalische Ausrichtung im Allgemeinen radiokompatibler aus. Als Beweis sei hier stellvertretend das Titelstück genannt. Die Porduktion ist wie gehabt, sehr ungeschliffen und verbreitet gehörig Undergroundfeeling. Wie es in Sachen Airplay aussah, kann ich nicht sagen. Dass der Band jedoch nie der große Durchbruch gelang, ist Tatsache. Als Singles werden allerdings nur die Songs Watchin‘ (enthält mit Homicide einen Non-Album-Track) und Any Time Or Place aufgelistet.
Anders als beim Debut, erschien Too Much, Ain’t Enough 1988 auch in geringer Auflage als CD.
Bevor es zu vorübegehenden Auflösung kam, nahm man noch das 1991 Demo auf. Es enthält die neuen Songs Sometimes It Comes (Sometimes It Goes), ‚Til Tomorrow und Got Reasons.
http://www.youtube.com/watch?v=gyZbyM1bLdA
Anfang des neuen Jahrtausends tat man sich für ein paar Shows zusammen. Aus dieser Zeit stammt die DVD Reunion 2002. Inzwischen wird die Truppe wieder als „split-up“ (Quelle: Spirit-Of-Metal.com) gelistet. Wann und weshalb genau sie sich wieder auföste, ist mir nicht bekannt.

Wer auf waschechte Bad-Ass-Mucke steht, eine Schwäche für testosterongeschwängerte Produktionen hat und bereit ist, 20 bis 50 Euro für einen Tonträger zu berapplen, kann sich zwei echte Perlen ins Regal stellen. Ich habe die Käufe jedenfalls nicht bereut.
http://www.youtube.com/watch?v=PdU3QO5V4_4

Diskographie:
Seduce (1985)
Too Much, Ain’t Enough (1988)