Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Gründungsjahr/ort: 1987, New York, New York (USA)

Genre: Glam Metal, Hardrock

Status: Aktiv

erfolgreichstes/aktuelles Line-up:
Kip Winger: Gesang, Bass
Reb Beach: Gitarre
John Roth: Gitarre
Paul Taylor: Keyboard, Gitarre
Rod Morgenstein: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns:

Fakten

Winger waren seinerzeit den Europäern wohl in erster Linie durch die MTV-Serie Beavis & Butthead bekannt. Denn dort mußte die Truppe um den ehemaligen Alice Cooper Bassisten, Bandchef und Namensgeber Kip Winger für sämmtliche Glam Metal Bands der 80er und frühen 90er herhalten und bekam regelmäßig verbal den Arsch versohlt. Wieso es ausgerechnet Winger waren, auf die man sich so einschoss ist mir nicht ganz klar, denn es gab bei weitem weniger talentierte Bands.

Angefangen hat alles in New York. Ende der Alice-Cooper-Constrictor-Tour, 1987, gründeten Kip Winger -wie gesagt damals Bassist in Alice‘ Band- und der ebenfalls zur Liveband vom Herrn Cooper gehörende Keyboarder Paul Taylor die Glam Metal/Hard Rock Band Winger. Ursprünglich lautete der Name noch Sahara, doch kurz vor dem Debüt-Release änderte man den Namen. Es gab -am Glam Faktor gemessen- zwar optisch wie textlich wesentlich krassere Bands, trotzdem kann man die Jungs diesem Genre zuordnen. Denn obwohl sie sich nicht hinter Klischees verstecken mußte, spielte die Band mit ebendiesen Klischees was das Zeug hielt. Posen, posen und nochmals posen. Dazu radiotauglischer Hard Rock. Zwar sparte man mit der Schminke, aber ansonsten war alles vertreten, was den erdigen bzw. straighten Schwermetaller würgen lässt.


Legt man allerdings die Fakten auf den Tisch, hatte man es mit gestandenen Profimusikern zu tun, die darüber hinaus auch noch ein Händchen für jede Menge supereingängige Hard Rock Nummern und sogn. Powerballaden hatten.

Das selbstbetitelte Debüt erschien 1988 und schlug wie eine Bombe ein. Zwar blieb Europa weitestgehend außen vor, doch in Amiland verdienten sich Winger ein goldenes Näschen. Absolut zurecht, wie ich finde, denn bei Madalaine, Seventeen, Hungry und Poison Angel -um nur einige zu nennen-, handelt es sich um erstklassige Rocker, die sich hinter den Hits der Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen. Das Debüt erreichte den Platinstatus in den Staaten. In Japan und Kanada gab es Gold.
Es folgte eine Tour als Support für Ozzy Osbourne, die Scorpions und King’s X. Im Anschluss tourte man mit den mächtigen Cinderella und den Bulletboys.

Der Nachfolger erschien 1990, hört auf den Namen In The Heart Of The Young und ist, wie schon sein Vorgänger, mit einem recht spacigen Cover versehen. Ob es Winger gelang die Klasse des ersten Werkes zu halten? Locker, möchte ich meinen. Geschmäcker sind verschieden, doch ich behaupte, dass es das ansich schon tolle Deüt noch übertrifft.
Die Hitdichte lässt keinen Platz zum Atmen. Die Auslegung ist vielleicht noch einen Tacken poppiger, ändert aber nix an der Klasse dieses Albums.
Wieder gibt es Platin in den Staaten. Die Songs Easy Come Easy Go, Can’t Get Enuff und In The Heart Of The Young bilden das Single-Dreigestirn.
Bis Ende des Jahres verkauft sich In The Heart Of The Young alleine in den US of A über 2 Millionen Mal.

Erneut ging es mit den Scorps auf Tour; außerdem mit Slaughter, Extreme und den legendären ZZ Top.

Mit dem dritten Album Pull ließ man sich drei Jahre Zeit. Inzwischen lag der Glam Metal und mit ihm die anderen großen Rock-Stiles der 80er, Sleaze, Hard, AO Rock, im Sterben. Obwohl man sich musikalisch den damaligen Umständen anpasst, floppt die Single Down Incognito und mit ihr das ganze Album aufs Übelste. Im selben Jahr lief die MTV-Serie Beavis & Butthead an, und wie bereits oben schon geschrieben, ließen die beiden Cartoonrowdies keine gutes Haar an den New Yorkern. Na ja. Was soll man groß sinneren. Es ist passiert. Winger wurden nach allen Regeln der Kunst und bei jeder sich bietenden Gelegenheit gefickt.^^


Ende 1993 löst sich die Band auf.
Es dauerte ganze 8 Jahre bis es ein neues Lebenszeichen von Winger gab. Dies geschah in Form eines Best Of-Albums, dem 2002 die Reunion-Tour folgte. Man unterschrieb einen Vertrag beim italienischen Label Frontiers Records und veröffentlichte 2006 das Album Winger IV. Es folgte eine Europa-Tour. Ein Live-Dokument gibt es in Form der Doppel-CD bzw. der DvD Live (2007).
2009 erschien das aktuelle Album Karma. Es bekam in mehreren großen Musikmagazinen überaus positive Kritiken, da man sich stilistisch wieder an die Anfänge besinnt und die Art Musik zelebrierte, die man am besten drauf hat: Hard Rock der 80er Jahre.

Ganze 5 Jahre dauerte es, bis man ein neues Album anden Start brachte. Better Days Coming erschien im April 2014 und konnte nicht nur mit einem ähnlich lahmen Coverartwork wie sein Vorgänger aufwarten, es konnte das musikalische Niveau des Vorgängers mühelos halten, was ja viel wichtiger ist 🙂


Winger heute

Diskographie

Winger (1988)
In The Heart Of The Young (1990)
Pull (1993)
Winger IV (2006)
Karma (2009)
Better Days Coming (2014)