Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Gründungsjahr/ort: 1987/ Los Angeles, California (USA)

Genre: Glam Metal

Status: Aktiv

erfolgreichstes Line-up:
Steve „Sex“ Summers: Gesang
Kristy „Krash“ Majors: Gitarre
Vinnie Chas: Bass
Kari „The Mouth“ Kane: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns:

Fakten:
Hervorgegangen sind Pretty Boy Floyd aus der Band Doll Sänger Steve Summers, welche sich um 1986 auflösten und ein Jahr später als Pretty Boy Floyd reformierten. Die Setlists der ersten Shows unter neuem Banner, bestanden weitestgehend aus alten Doll-Songs, welche man z.T. neuinterpretierte. Durch fleißiges Auftreten wurde alsbald ein Agent der Plattenfirma MCA Records auf die Jungs aufmerksam, und so kam die Band in den Genuss eines Major-Deals.
Das Debut, welches heutzutage als eine der größten Glam-Perlen überhaupt zählt, hört auf den doch recht außergewöhnlichen Namen Leather Boyz With Electric Toyz. Beim ersten Lesen dieses Albumnamens manifestierte sich in meinem Kopf ein Bild von in Leder gekleideten männlichen Personen, womöglich mit Arschreißverschluß und rotem Ball im Maul, die es sich mit elektronischen Spielzeugen… Na ja. Lassen wir das^^ Es geht lediglich um E-Gitarren – glaube ich. Die sich selbst gegebenen Spitznamen (s.o.) fachen das Kopfkino aber auch noch an^^
Das Album ansich ist tatsächlich ganz weit oben in der Liste der besten Glam Alben aller Zeiten anzusiedeln. Einen schwachen, oder auch nur mittelmäßigen Song, hat der Erstling der Kalifornier nicht zu verbuchen. Abgesehen vom Killer-Opener/Titeltrack, stechen besonders Toast Of The Town, 48 Hours -auf dem Karate Kid 3 – Soundtrack vertreten-, Rock & Roll (Is Gonna Set The World On Fire) und die tolle Powerballade I Wanna Be With You heraus. Letzte beiden von mir genannten Nummern, wurden als Single ausgekoppelt und auf Filmrolle verewigt. Die Clips konnten sich einer recht hohen Aufmerksamkeit MTV’s erfreuen, was der Band fast Platin einbrachte. Leather Boyz With Electric Toyz verkaufte sich in den USA um die 750.000 mal und erreichte Platz 130 der nationalen Charts.

Nachdem man eine Menge an Konzerten absolvierte, wollte man zurück ins Studio um den Nachfolger Tonight Belongs To The Young aufzunehmen, wurde aber, aufgrund der aufkommende Grungewelle, von der Plattenfirma fallengelassen. Ohne Perspektive, seinen Lebensunterhalt wieter mit der Musik zu verdienen, löst sich die Band 1991 vorerst auf. Vier Jahre später, also 1995, kam es zur Reunion in Form von Steve Summers, Kristy Majors, Kari Kane und den Neuzugängen Keri Kelly (Gitarre) und Keff Ratcliff (Bass [I][B]L.A. Guns). 1997 entstand in dieser Zusammenarbeit die EP A Tale of Sex, Designer Drugs, and the Death of Rock N Roll; ein Jahr darauf folgte das Reunion Album Porn Stars, welches neben Neuaufnahmen alter „Leather-Boyz-With-Electric-Toyz“-Stücke auch einige Songs des bis dahin nicht erschienenen Albums Tonight Belongs To The Young enthält.

Vorerst sollte es das gewesen sein, zumindest, was neue Alben angeht. Dafür tourte man wie bekloppt durchs Land und veröffentlichte, ganz in Mötley Crüe-Manier, eine Compilation und ein Live Album nach dem anderen. Fünf Jahre zogen ins Land, bis das neue Album Size Really Does Matter erschien. Inzwischen hatten Kristy Majors und Kari Kane die Band verlassen, und so blieb mit Summers lediglich ein Originalmitlgied. Auch wenn das Album wenig erfolgreich war, bekam es doch auf breiter Fläche positive Kritiken.
Seit 2006 ist nun auch wieder Mr. Majors mit von der Partie. Die Band tourt die letzten Jahre unablässig über den ganzen Globus. 2009 kam es anlässlich zum 20-jährigen Jubiläums des Debuts zu einer groß angesetzten Welttournee, welche der Band wieder einen größeren Bekanntheitsgrat verschaffte.
Der bisher letzte Silberling erschien 2010. Bei Kiss Of Death handelt es sich um ein Kiss-Tribute-Album.
In selbigem Jahr verstarb Gründungsmitglied und Bassist Vinnie Chas. R.I.P.!

Ich kenne bislang nur das Debut, kann dieses aber wärmstens empfehlen. Musikalisch geht es für Glam-Verhältnisse z.T. recht hart zur Sache, was die Band auch für den ein oder anderen Metaller interessant machen dürfte. Stimmlich erinnert Summers an Mötley Crües Vince Neil. Also dürfen Crüe-Fans hier gerne mehr als ein Ohr riskieren. Nun. Und optisch geht es eher in Richtung Poison^^
Fazit: Liebhaber von Mötley Crüe, Poison, Roxx, alten Bon Jovi und Dokken werden ihre wahre Freude an diesem Juwel haben 🙂

Diskographie:
Leather Boyz With Electric Toyz (1989)
A Tale of Sex, Designer Drugs, and the Death of Rock N Roll (EP; 1997)
Porn Stars (1998)
Size Really Does Matter (2003)
Kiss Of Death (Tribute; 2010)