Re: Sleazerock – Glamrock – Meldodicrock – AOR

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Saro

Registriert seit: 13.10.2010

Beiträge: 7,079

Gründungsjahr/ort: 1983/ New Orleans, Louisiana (USA)

Genre: Hardrock, Glam Metal

Status: Aktiv

klassisches Line-up:
Ron Taylor: Gesang
John Ster: Gitarre, Keyboards
Steve Blaze: Lead Gitarre, Keyboards
Rob Stratton: Bass
Danny King: Schlagzeug

Bekanntheitsgrad: :horns::horns::horns::horns:

Fakten:
Die Band existierte bereits vier Jahre und hörte davor auf den Namen Stiff, als es 1987 zum bekanntesten Line-Up kam, welches durch den Zugang von Sänger Ron Taylor und Gitarist und Keyboarder John Ster gewehrleistet wurde. In dieser Besatzung tourte man durch nationale Klubs und erspielte sich über diesen Weg die Aufmerksamkeit des MCA-Managements, welches der Band einen Major-Deal anbot. Ebenfalls bei MCA unter Vertrag, waren die Glammetaller von Ratt. Deren inzwischen verstorbener Gitarrist Robbin Crosby produzierte das selbstbetitelte Debutalbum, welches 1988 die Plattenläden bereicherte.

Gerade mal ein Jahr später erschien der Nachfolger Love + War. Zwar befinden sich auf dem Debut mit Picture Perfect, Inside Out und Misery Loves Company ein paar echte Hardrockperlen, doch scheint das Songwriting, ich möchte nicht sagen unausgereift, sondern nicht voll und ganz ausgeschöpft. Manches wirkt irgendwie nicht fertig. Es hat alles ’ne Menge Potenzial, doch hat man, wie ich finde, nicht das Optimum rausgeholt. Das sieht beim Nachfolger schon gaaanz anders aus. Love + War, welches mein Liebling der mir bekannten Axe-Alben ist, ist Hardrock/Glam Metal in Vollendung! Es mag eine Menge Top-Alben geben, doch Lillian Axe‚ zweites Werk ist ganz oben anzusiedeln. Mein unangefochtener Favorit ist das freche und schlüpfrige My Number, das bei seiner Veröffentlichung schon einige Jahre auf dem Buckel hatte, stammt es doch aus der pre-Lillian Axe-Zeit, als man noch Stiff hieß. Man muß nicht fließend englisch sprechen, um zu raffen, um was in diesem Stück geht 😉
Vom Song Show A Little Love, dem Quasi-Titelsong, wurde ein Videoclip gedreht.



Wie viel andere Bands besagter Genres dieser Zeit, durften sich auch Lillian Axe (nach ihrem Überalbum!) eine neue Plattenfirma suchen. Fündig wurde man bei Grand Slamm/I.R.S. Records und nahm das bisher erfolgreichste Axe-Album Poetic Justice (1992) auf. Das Album erreichte 28 der US-Charts, was nicht zuletzt der Hit-Single True Believer zu verdanken ist, die sich eines regen Airplays erfreuen konnte. Vor den Aufnahmen des Albums kam es noch zu zwei Besetzungswechsel. Zum einen wurde der Bass ab sofort von Derrin DeLatte bedient und zum anderen konnte man das Gründungsmitglied und Dirty Looks-Drummer Gene Barnett als neuen alten Schlagwerker anheuern.


Album Nummer vier gab man den recht außergewöhnlichen, aber auch coolen Namen Psychoschizophrenia. 1993 auf den Mark gebracht, versuchte man sich an zeitgemäßem Hardrock. Zum Glück versuchte man sich nicht an Grunge oder irgendeinem Electro-Wichs, wie die Herrschaften von Mötley Crüe, sondern gab seinem Sound eine gleichzeitig dezente aber auch äußerst wirkungsvolle alternative Note. Psychoschizophrenia gelingt der Spagat dermaßen perfekt, dass dieses Album sowohl Glammetaller als auch Alternativrocker mögen, wenn nicht sogar lieben sollten/werden. Ganz große Klasse! Leider blieb der Erfolg aus und die Band löste sich vorerst auf.

Zur Wiedervereinigung kam es 1999. Im Vorfeld kam es bereits zu Spekulationen, und diese wurden langsam aber sicher zur Gewissheit, als die Band in selbigem Jahr Fields Of Yesterday, eine Zusammenstellung alter Demos und B-Seiten und schließlich 2002 das Live-Album mit dem weniger originellen Namen Live 2002 veröffentlichten.

Nach einigen Personaländerungen, im Zuge derer der langjährige Sänger Ron Taylor von Derrik LeFevre ersetzt wurde, erschien 2007 endlich das offizielle Comebackalbum Waters Rising. Wie so oft bei Re-Union-Alben, vielen die Reaktionen gemischt aus. Ich selber kann kein Statement zu den neuen Releases geben, da sie mir bisher völlig unbekannt sind.
Mit LeFevre als Sänger, erschienen ebenfalls die Alben Sad Day On Planet Earth (2009) und Deep Red Shadows (2010). Im selben Jahr trennte man sich von LeFevre und hatte nun Ronny Munroe von Metal Church am Mikro stehen. Diese Konstellation hielt jedoch nicht lange und man fand in Brian C. Jones den aktuellen Fronter, welcher auf dem neuesten Werk XI The Days Before Tomorrow von 2012 zu hören ist.

Diskographie:
Lillian Axe (1988)
Love + War (!989)
Poetic Justice (1992)
Psychschizophrenia (1993)
Fields Of Yesterday (Demo & B-Seiten; 1999)
Waters Rising (2007)
Sad Day On Planet Earth (2009)
Deep Red Shadows (2010)
XI The Days Before Tomorrow (2012)