Re: Warum seid ihr anti-Religiös?

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Daray

INGRIMM

Und wer sagt,daß meine Prämissen/Meinungen/Behauptungen falsch sind? Nur du. Bist du die oberste Instanz um dieses entscheiden zu können? 😕

Hier ist die Logik der Massstab, nicht ich. Aber ich bin in der Logik doch etwas bewandert.

Du sagtest (bitte verzeih, dass ich in Folge in der 3. Person von dir spreche, aber es macht die Sache deutlicher und einfacher für mich):

INGRIMM Weil Religionen nur Hass und Krieg heraufbeschwören und ich mir keinen tollen Gott vorstellen kann,wenn man sich die Welt so anschaut! Überall Tod,Leid und Hass,kann mir nicht vorstellen,daß das von „jemanden“ gewollt oder toleriert ist!

Ich überseh das „nur“ jetzt mal, weil ansonsten die Aussage augenscheinlich von vornherein fälsch wäre.

Also haben wir das Teil-Argument I:

Ich bin gegen Religionen, weil diese Hass und Krieg heraufbeschwören.
Aus I lässt sich das Argument Ia ableiten: Wenn X Krieg und Elend verursacht, dann ist INGRIMM gegen x.

Also habe ich INGRIMM mit der Frage nach Dingen wie Reichtum, Wasser, Frauen und Macht ganz Allgemein konfrontiert, welche in gewichtigem Masse an Krieg und Hass beteiligt waren und sind. Wir haben dann folgendes Argument Ix:

Prämisse 1: Reichtum verursacht(e) Krieg und Hass
Prämisse 2: Wasser verursacht(e) Krieg und Hass
Prämisse 3: Frauen verursach(t)en Krieg und Hass
Prämisse 4: Macht verursacht(e) Krieg und Hass
Prämisse 5: Wenn x Krieg verursacht, dann ist INGRIMM gegen x.
Konklusion: INGRIMM ist gegen Reichtum, Wasser, Frauen und Macht.

Nun weiss ich, dass INGRIMM zumindest Frauen nicht abgeneigt ist, die Konklusion also falsch ist. Da aus der Logik hervorgeht, dass die Konklusion immer wahr ist, wenn all ihre Prämissen wahr sind, folgt, dass eine der Prämissen falsch ist.

Da wir aus der Geschichte wissen, dass oben genannte Dinge Krieg verursachen, muss der Fehler in der Prämisse 5 liegen.

Die Tatsache, dass Religion Krieg und Hass verursacht ist kein ausreichender Grund dafür, dass INGRIMM sie ablehnt.

Jetzt spätestens sollte jeder der gut aufgepasst hat sofort aufspringen und mit dem Finger auf mich zeigen und laut brüllen: „So nicht Freundchen, du unterschlägst einen Konjunktor und das zweite Teil-Argument!“

Das ist absolut richtig. In der Tat haben wir in INGRIMMS Argument einen Konjunktor (das UND). Ein Konjuntor nun bedeutet, dass die Konklusion nur wahr ist, wenn BEIDE Prämissen (also Teilargument I und II) wahr sind. Ist auch nur eines falsch ist auch die Konklusion falsch, das Argument ungültig.
Prämisse I: Religionen beschwör(t)enKrieg und Hass herauf ist wahr (mit dem originalen „nur“ wärs falsch).
Prämisse II: INGRIMM kann sich keinen tollen Gott vorstellen kann,wenn er sich die Welt so anschaut! Überall Tod,Leid und Hass, er kann sich nicht vorstellen,daß das von „jemanden“ gewollt oder toleriert ist.

Die 2. Prämisse ist sehr schwierig. Ich glaube INGRIMM, dass er sich das nicht vorstellen kann. Somit wäre die Prämisse II auch wahr und somit die Konklusion wahr.

Aber es fehlt der Zusammenhang. Prämisse II hat keinerlei feststellbaren Zusammenhang zur Religion. Es stellen sich folgende Fragen:

1. Kann die Tatsache, dass jemand sich etwas nicht vorstellen kann, eine Prämisse für ein normatives Urteil über eine Organisation sein, die sich mit dem, was ich mir nicht nicht vorstellen kann, beschäftigt?
2. Wieso muss Gott „toll“ sein?
3. Wieso muss überhaupt ein Gott (vorstellbar) sein. Es gibt viele Religionen, welche völlig ohne Götter auskommen.
4. Besteht die Welt nicht auch aus Leben, Freude und Liebe? Vielleicht hat ein „toller Gott“ ja bereits alle Hände voll zu tun um wenigstens das zu erreichen. Vielleicht ist die Welt ohne göttliches Zutun nur schlecht und es ganz einfach nicht in seiner Macht mehr zu tun.
5. Die Punkte 2. 3. und 4. lassen darauf schliessen, dass INGRIMM sehr stark vom Christentum ausgeht und von diesem Punkt aus auf alle Religionen verallgemeinert. (obwohl 3. mit dem Christentum auch pro Religion gedeutet werden könnte, denn „Du sollst dir kein Bildnis von Gott machen“).

Kurz: Prämisse II ist meiner Meinung nach keine gültige Prämisse, auch wenn sie wahr sein mag, sondern Beiwerk, dass nicht Teil des Arguments ist und so wie sie da steht auch nicht sein kann.

Wie gezeigt benötig aber INGRIMMS Argument mindestens noch eine 2. gültige und wahre Prämisse.

ps. Meine Kritik ist formal. Inhaltlich hab ich mich nicht geäussert.deine asulegung ist sehr interessant und auch richtig,wenn man besates argument jedoch nur aif das christentum bezieht,welches hier wohl gemeint ist,dann kann man INGRIMM´s argumentation nachvollziehen,wenn auch nicht gerad sehr geschickt formuliert.seine aversion gegen religion liegt wohl daran das vieles von der institution kirche im christentum einfach damit abgehandelt wird das es gottes wille sei/ist bzw. er solches zulässt.
das diese aussagenicht ganz richtig ist will ich nicht bestreiten,jedoch kann man,wenn man sich die mühe macht INGRIMM´s gedankengang nachzuvollziehen,verstehen wie er es meint.

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