Re: Metallica – Death Magnetic

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#1309309  | PERMALINK

David

Registriert seit: 26.04.2004

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xTOOLx

Was ist denn für dich ne gute Produktion. Nenn mal nenpaar Albenbeispiele.

Eine gute Produktion clippt* nicht. Das hat nichts mit Geschmack zu tun, das ist ein Qualitätsmaßstab.

Es handelt sich hierbei um einen Fehler bzw. Widerspruch in der Konzeption. Man kann nicht auf der einen Seite aus Esoterik-Gründen schlampig bei Aufnahme und Mix arbeiten und dann auf der anderen Seite den Loudness-Race mitgehen.

Ich bin Tontechniker und hatte öfters einen Auftrag, wo der Kunde mit einer Garagenaufnahme ankam und wollte, daß ich die Scheibe „richtig laut“ mastere. Sowas muss man aus Seriösitätsgründen ablehnen.
Ausgangsmaterial wie der Death Magnetic Mix eignet sich nicht für starken Kompessor / Limiter Einsatz (womit man u.a. die hohe Lautheit beim Mastering erreicht). Trotz der Abstinenz von Hall und Delay Effekten*².
Wenn man dem Material trotzdem so zu Leibe rückt, dann fangen die Becken an zu grisseln, der Sound wird flach und matschig, verzerrte Gitarren knistern unschön, der Bassbereich verliert an Druck, alles beginnt gedrungen zu klingen und pumpt etc.

Eine gute Produktion ist in sich stimmig und vom ersten bis zum letzten Arbeitsschritt durchdacht. Das ist die Aufgabe des Produzenten. Wenn man so Diven wie Metallica um sich hat, muss man sich halt auch durchsetzen können und ihnen zu verstehen geben, daß das was sie sich vorstellen realisierbar ist, aber nur dann wenn sie es so tun wie er es sich vorstellt.


* Clipping = Verzerrung durch Pegelüberschreitung

*² Hall und Delay werden beim komprimieren hochgezogen und verwässern den Sound, deswegen mischt man heutzutage lieber trocken bzw. mit kurzen Delay-Zeiten und kleinen Räumen

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