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Ich erkläre mir das Übersteuern mittlerweile übrigens so:
Die wollten unbedingt die Drums und die Lead-Gitarre im Sound herausheben um das vorhandensein von Solos und der normalen Snare zu unterstreichen, nach dem Motto „Ihr wolltet es, hier bekommt ihr es direkt in die Fresse!“.
Das Problem dabei: Leider klingt die klare Version davon etwas, ich sag mal zu differenziert. Die Instrumente stehen durch die unterschiedliche Lautstärke eher nebeneinander und wollen nicht so sehr zu einer Soundwand verschmelzen. Zum einen ist das gut, weil man z.B. den Bass auch deutlicher hört, aber irgendwie stechen beim hören immer wieder einzelne Instrumente zu sehr in den Vordergrund (als Spitzen erkennbar). Insbesondere die Drums tun so manchmal schon weh im Ohr.
Durch die Übersteuerung passiert nun folgendes: Alle Instrumente werden in der Lautstärke angehoben, gleichzeitig werden die Elemente des Sounds abgekappt die eine gewisse Lautstärke überschreiten, was als Rauschen wahr genommen wird. Diese abgekappten Elemente sind z.B. beim Drum-Sound auszumachen, der zwar auf der CD-Version immernoch laut klingt, aber diese „Spitzen“ die in den Ohren weh tun, die gibt’s halt nicht mehr. Nun gibt es zwar eine Soundwand, aber vor allem der Bass fällt dem zum Opfer, der nun nicht mehr so deutlich wahr zu nehmen ist. Und es gibt natürlich dieses leichte Rauschen.
Meine Vermutung: Hätten die nicht darauf bestanden vor allem den Drum-Sound so sehr in den Vordergrund zu heben, so wäre ein guter Sound dabei herausgekommen. Das Clipping wäre gar nicht notwendig, denn die Spitzen im Drum-Sound wären überhaupt kein Problem gewesen, hätte man einfach die Lautstärke desselben gedrosselt. Natürlich hätten die nun einfach eine Version wie bei GHIII veröffentlichen können, aber der anfänglichen Begeisterung über den klareren Sound ist mittleweile Ernüchterung gefolgt, denn manchmal sind diese Soundspitzen eben auch nervig und tun schon fast weh im Ohr. Man muss nämlich wegen der geringen Lautstärke (93 Komma irgendwas) ganz schön aufdrehen und wenn dann diese Spitzen kommen bei den Drums, dann aber auha! Die haben das wahrscheinlich nur bei GHIII so belassen, weil man dort eben einen klareren Sound benötigt um die Gitarren rauszuhören um überhaupt das Spiel spielen zu können.
!!!: Einem besseren Sound (auch bei GHIII) steht also nur die Weigerung entgegen die Drums und teilweise auch die Leads in der Lautstärke etwas zurückzunehmen. Das Clipping bei der CD-Version und die Spitzen bei der GHIII Version werden also in Kauf genommen, wegen dieser Idee, die eigentlich nichts anderes heißt als: Hier habt ihr was ihr wollt, leckt uns am Arsch! Irgendwie schade, dass die nicht einfach nur ein gutes Album rausbringen können, sondern schon wieder ihren eigenen Fans ne dicke Portion Rotz um die Ohren kleistern müssen. Das zeigt sich letztendlich auch in der Gestaltung des Booklets wo dann einfach die Songtexte teilweise ausgestanzt wurden. Death Magnetic mag ja trotzdem ein gutes Album sein, aber ohne einen Anlaß wo sich Fans und Basher dran aufhängen können, geht es wohl nicht und für diesen Anlaß sorgt mal wieder die Band selbst! Die wollen wohl zwanghaft kontrovers sein. Und wenn man schon nicht durch ein kontroverses Leben in den Medien ist, dann eben wegen kontroversen Sounds.
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